Auf der Suche nach einer Lösung
Pov Zeke
Santa, Dark und ich standen im düsteren Kellerraum, den einzigen Lichtschein warf eine flackernde Glühbirne von der Decke. Die Stille war drückend, jeder versunken in seine eigenen Gedanken. Ich warf einen Blick auf meine Hände, noch immer rot verschmiert von Livs Blut. Der Gedanke, dass sie sterben könnte, war für mich unerträglich. Sie durfte nicht sterben. Sie konnte nicht sterben. Gerade weil jemand wollte, dass sie es unbedingt tat.
Dark hatte durch seine andere Hälfte erfahren, dass Livs Verletzung mehr Probleme bereitete als wie wir angenommen hatten.
>Wir haben keine Zeit< sagte ich schließlich, meine Stimme angespannt. >Wir müssen etwas tun.<
>Du bist nicht der Einzige, der nachdenkt< erwiderte Santa ruhig, obwohl auch er die Verzweiflung in der Situation spürte. >Aber Magie ist nicht alles, was wir glauben, dass sie ist. Einige Wunden lassen sich nicht einfach so heilen, selbst mit all unserer Macht.<
>Wir könnten versuchen, den Fluch zu brechen< warf ich ein >wenn es überhaupt ein Fluch ist. Vielleicht ist das der Grund für die Mondkristalle in ihrem Blut.<
Dark, der bisher still in der Ecke stand, sah uns beide an. >Ihr seid so naiv< sagte er sarkastisch. >Flüche das klingt wie aus einem billigen Märchen. Was, wenn das Problem tiefer liegt? Was, wenn Liv schon vorher damit verbunden war und wir nur an der Oberfläche kratzen?<
Ich sah ihn an, mein Blick dunkel. >Das ist egal. Es muss einen Weg geben, Dark. Du weißt das.<
Dark schüttelte den Kopf. >Jede Idee, die du hattest, wurde bereits wieder verworfen, Zeke. Wir könnten in der Zeit zurückgehen, aber was würde das bringen? Wir könnten versuchen, ihre Wunde zu schließen, aber sie ist kein Wesen wie wir. Unsere Magie hat ihre Grenzen.<
Santa schloss die Augen und massierte sich die Schläfen. >Das Risiko, sie in der Zeit zurückzusetzen, könnte sie auslöschen. Was wäre, wenn sie nicht mehr dieselbe wäre?<
Ich presste die Zähne zusammen, mein Herz hämmerte in meiner Brust. >Es ist mir egal, ob es gefährlich ist. Wir haben keine andere Wahl.<
>Oder vielleicht< sagte Dark leise >gibt es keine Lösung. Vielleicht... war das ihr Schicksal.< Die Worte waren wie ein Messer, und ich konnte das Lächeln, das sich auf Darks Lippen stahl, nicht übersehen.
>Halt die Klappe!< ich fuhr herum, die Wut blitzte in meinen Augen. >Sie wird nicht sterben. Nicht so. Nicht wegen irgendetwas, das du oder jemand anderes ausgelöst hat!<
Dark zuckte mit den Schultern. >Wie auch immer, aber du solltest dir lieber überlegen, was du wirklich tun willst, bevor du weiterhin Pläne machst, die du sowieso nicht durchziehst.<
Ich schwieg, meine Gedanken rasten. Ich wusste, wir hatten wenig Zeit. Aber egal, wie oft wir es durchdachten, es gab immer einen Haken. Jeder Plan hatte eine Gefahr. Eine Möglichkeit des Scheiterns. Aber Liv… sie durfte einfach nicht sterben. Es musste eine Lösung geben, die wir noch nicht erkannt hatten.
>Wir müssen anders denken< sagte Santa nach einer Weile, seine Stimme schwer. >Vielleicht ist die Antwort nicht in der Magie zu finden. Vielleicht gibt es einen anderen Weg. Etwas, das wir übersehen.<
Ich sah ihn an, doch Santa sagte nichts weiter.
Santa blickte nachdenklich zu Boden, seine Stirn in Falten gelegt. >Wie können Mondkristalle in Livs Blut sein? Sie ist ein Mensch, oder? Nichts an ihr deutet darauf hin, dass sie jemals mit unserer Welt verbunden war. Es ergibt keinen Sinn.<
Ich nickte, doch meine Gedanken rasten bereits weiter. >Erinnert euch an den Moment, als Ruhn seine Macht aus Liv gezogen hat. Er hat etwas an ihr gespürt, etwas genutzt, um seine Kräfte zurückzuerlangen. Vielleicht liegt da die Antwort.< ich drehte mich zu Dark um, meine Stimme scharf. >Du warst dabei. Du hast es gefühlt, oder? Beschreib es wie war es, Livs Energie zu entziehen, um deine Macht zurückzubekommen?<
Dark hob eine Augenbraue, ein zynisches Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. >Ah, endlich spricht jemand aus, was alle denken. Was Ruhn getan hat, war nichts Außergewöhnliches, Zeke. Es war nicht einmal etwas Kompliziertes. Liv…< Er zögerte einen Moment, als würde er seine Worte sorgfältig abwägen, bevor er fortfuhr. >Liv ist anders. Als wir ihre Energie anzapften, war es, als hätten wir einen verborgenen Schatz entdeckt. Etwas, das tief in ihr schlummerte. Es fühlte sich nicht wie die Energie eines einfachen Menschen an.<
Ich kniff die Augen zusammen, der Knoten in meiner Brust zog sich enger. >Was meinst du damit anders?<
>Es war rein, kraftvoll< fuhr Dark fort, als würde er sich an den Geschmack dieser Macht erinnern. >Es war wie flüssiges Licht, so rein, dass es fast blendend war. Aber es war auch merkwürdig vertraut, als hätte sie diese Kraft schon immer besessen, ohne es zu wissen. Als hätte sie… na ja, als wäre sie eine Art Katalysator.<
>Ein Katalysator?< Santa runzelte die Stirn. >Das würde bedeuten, dass Ruhn die Mondkristalle aktiviert hat in dem Moment wo er damit in Kontakt kam. Es würde erklären, warum er so schnell dadurch wieder zu Kräften kam<
>Vielleicht< sagte Zeke langsam, >hat Liv selbst keine Ahnung davon. Vielleicht ist sie nicht nur ein Mensch, sondern trägt etwas in sich, von dem wir nichts wissen.<
>Ja Mondkristall< antwortete Dark trocken >Vielleicht war das, was Ruhn getan hat, auch einfach das wofür sie da ist<
Ich biss die Zähne zusammen und ignorierte diese herabwürdigende Aussage von Dark. >Und diese Mondkristalle... sie sind in ihrem Blut. Sie verbinden sich mit ihr. Wenn das der Fall ist, hätte es sie entweder längst töten müssen… oder es könnte sie retten.< Meine Augen funkelten plötzlich, als ein Gedanke in mir aufstieg. >Was, wenn die Mondkristalle der Schlüssel sind, um ihre Verletzung zu heilen?<
Santa sah skeptisch aus. >Es könnte riskant sein, sie zu nutzen. Wir wissen nicht, wie sie reagieren oder was sie in ihr auslösen könnten.<
>Riskant?< Dark lachte leise. >Es ist immer riskant, Santa. Aber das Risiko war nie ein Problem für dich, oder Zeke? Wenn du Liv wirklich retten willst, wirst du es tun. Egal, welche Gefahr das birgt. Und das alles nur, weil du auch diesen Rausch spüren willst, stimmts?<
Ich starrte auf meine blutverschmierten Hände und wusste, dass Dark recht hatte. Wir hatten keine Zeit für Zweifel.
Dark lehnte sich lässig an die Wand, die schwarze Kutte in der Hand, während ein schiefes Grinsen über sein Gesicht huschte. >So leid es mir tut, die Spannung zu bremsen< begann er mit leiser, fast gelangweilter Stimme >aber bevor du dich kopfüber in diesen Plan stürzt, sollten wir vielleicht den Ursprung der Mondkristalle herausfinden. Vielleicht liegt da der wahre Schlüssel zu Livs Rettung.< Er hob die Hand, als ich ihm widersprechen wollte. >Denn wenn wir die Quelle verstehen, könnten wir sie heilen, ohne dabei… na ja, irgendetwas kaputt zu machen.<
Meine Augen verengten sich, und ich trat einen Schritt näher an Dark heran. >Und was schlägst du vor? Dass wir hier einfach herumsitzen, während Liv verblutet?<
Dark zuckte nur mit den Schultern, seine Augen blitzten amüsiert auf. >Sieh es mal so, Zeke. Wenn du den Ursprung findest, könntest du sie retten, ohne Risiken einzugehen. Keine unkontrollierte Magie, kein Verzehren von Energie, die wir kaum verstehen.< Er beugte sich ein wenig vor, seine Stimme sarkastisch, doch mit einem leisen, dunklen Unterton. >Und ich sage das nicht nur, weil ich dieses berauschende Gefühl, Livs Energie zu entziehen, gerne nochmal erleben würde.<
Ich erstarrte, Wut flackerte in meinen Augen. Dark ließ ein leises Lachen hören. >Ja, genau das. Es ist etwas Besonderes, nicht wahr? Rein, wild und voller Möglichkeiten. Und wenn du ehrlich bist, weißt du, dass du dasselbe auch spüren willst.“ Er lehnte sich zurück und fügte fast beiläufig hinzu >Wenn wir den Ursprung der Kristalle finden, dann könnten wir sicherstellen, dass nichts zerstört wird. Kein Risiko für Liv, keine Gefahr, alles zu verlieren.<
Santa warf Dark einen warnenden Blick zu, während ich schwer atmend dastand, den Blick auf den Boden gerichtet. Die Idee, Liv zu retten, ohne sie noch weiter zu gefährden, war verlockend. Aber Dark machte mir mehr Sorgen, diese Sucht nach Livs Energie, die sich in Darks Stimme mischte, ließ mich erahnen, dass wir es mit mehr als nur einem Problem zu tun hatten.
>Vielleicht hat Dark recht< sagte Santa schließlich leise. >Den Ursprung der Mondkristalle zu finden könnte der sicherste Weg sein, Liv zu helfen, ohne sie weiter zu verletzen.<
Ich hob den Blick, der Konflikt in mir brodelte. Ich wusste, dass die Zeit knapp war, aber ich wollte nichts tun, was Liv weiter schaden könnte. Schließlich nickte ich langsam. >Gut. Dann finden wir heraus, wo diese Mondkristalle herkommen.<
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