35 | Happily ever after
Vorhang auf fürs Finale :) Ich hoffe, es gefällt euch :D
Romina warf Felix einen verstohlenen Blick zu. Er saß mit ein wenig Abstand zu ihr auf der großen Wohnlandschaft, auf der sie es sich nach dem Abendessen zu viert gemütlich gemacht hatten und seitdem über dies und das quatschten. Seine blauen Augen leuchteten, als er über einen von Farids dummen Sprüchen lachte, während Eliana schmunzelnd an ihrem Getränk nippte. Romina hatte jegliches Zeitgefühl verloren, so sehr genoss sie den Abend mit seinen Freunden. Farid hatte gerade eine Anekdote ihrer gemeinsamen Reise nach Melilla zum Besten gegeben, bei der er Eliana seinen Vater und seine Halbschwester vorgestellt hatte. Auf dem Hinflug war ihr Gepäck verloren gegangen.
„Als mein Vater uns am Flughafen abgeholt hat, war Eliana ein bisschen unentspannt", beendete Farid seine Erzählung. Eliana drehte ihm stirnrunzelnd den Kopf zu.
„Unentspannt ist wohl leicht untertrieben. Ich stand kurz vor einem Herzinfarkt", korrigierte sie grinsend. Farid erwiderte es.
„Und trotzdem hast du das Kennenlernen noch ziemlich souverän durchgezogen", erinnerte er sich zurück. „Die haben dich jedenfalls direkt geliebt..."
Eliana schmunzelte bedächtig.
„Was vermutlich bloß daran liegt, dass du mir vorher zumindest ein bisschen Spanisch beigebracht hast, damit ich mich mit ihnen oberflächlich verständigen kann...", ergänzte sie.
„Und habt ihr dein Gepäck dann wiederbekommen?", hakte Romina neugierig nach. Eliana seufzte.
„Ja. Als wir schon wieder eine Woche zuhause waren", kommentierte sie trocken und entlockte Romina ein Schmunzeln.
„Oh", machte sie mitfühlend. „Naja, Momente wie diese machen Reisen ja erst so richtig unvergesslich..."
Eliana lächelte.
„Im Nachhinein war es gar nicht so schlimm. Seine gesamte Familie hat mir in der Zeit ausgeholfen, also hat sich alles noch zum Guten aufgelöst. Und ich bin froh, dass ich sie kennengelernt habe...", erzählte sie. Farid huschte ein zufriedenes Lächeln über die Mundwinkel.
„Sie haben dich auch ins Herz geschlossen", versicherte er. Felix drehte Romina mit einem verstohlenen Grinsen den Kopf zu.
„Ein bisschen so wie meine Familie dich; vor allem mein esoterisch angehauchter, angeheirateter Onkel."
Romina seufzte schwer.
„Ich trauere bis heute der Rückführung in mein früheres Leben nach, die wir aufgrund des Hochzeitstanzes leider nicht antreten konnten", sagte sie, den Blick an die Zimmerdecke gewandt. Felix winkte lässig ab.
„Ach, ich bin mir sicher, dass ihr das das nächste Mal nachholen könnt."
„Das nächste Mal kann ruhig noch ein bisschen auf sich warten lassen", grinste Romina und entlockte ihm ebenfalls eins. Eliana musterte die beiden aufmerksam.
„Möchtet ihr noch etwas trinken?", fragte sie. Felix drehte Romina fragend den Kopf zu und musterte sie stirnrunzelnd.
„Wir sollten langsam los, oder?"
Sie nickte zustimmend.
„Ja, ich hatte echt einen langen Tag. Aber es war wirklich ein toller Abend", versicherte sie an Eliana und Farid gewandt. Eliana lächelte.
„Danke, dass ihr da wart. Wir sollten das öfter machen."
Farid nickte zustimmend.
„Auf jeden Fall."
Eliana und Farid begleiteten Romina und Felix zur Tür, wo sie einander verabschiedeten und sie Felix zum Auto folgte. Kurz darauf rollten sie aus der Einfahrt. Die Straßen von Düsseldorf waren ruhig und verlassen, das übliche Lichtermeer erstreckte sich vor ihnen, als sie nur wenig später über die Rheinbrücke fuhren.
„War doch ganz cool, oder?", fragte Felix nach einer Weile und drehte ihr den Kopf zu. Sie lächelte bei dem Gedanken daran, wie wohl sie sich mit ihm und seinen Freunden gefühlt hatte.
„Ja, die beiden sind echt in Ordnung; auch, wenn ich immer wieder fasziniert bin, Farid mit einer festen Freundin an seiner Seite zu sehen", gestand sie. Felix zog eine Augenbraue hoch.
„Weil?", hakte er nach und schenkte ihr einen flüchtigen Seitenblick. Romina zuckte mit den Schultern.
„Naja, du musst zugeben, dass es nicht gerade das ist, wofür sein Image steht...", grinste sie.
„Ich doch auch nicht", lachte Felix. „Und trotzdem hänge ich lieber mit dir rum, als mir jeden Abend eine andere aufzureißen."
Als er noch einmal zu ihr herübersah und ihre Blicke sich kurz trafen, wurde ihr gleichzeitig heiß und kalt.
„Ne bessere Hochzeitsbegleitung als mich würdest du eh nicht finden", überspielte sie schulterzuckend seine Wirkung auf sie und strich sich mit den Fingerspitzen durchs Haar.
„Wo du das gerade ansprichst...", sagte er, als er den Wagen an einer roten Ampel zum Stehen brachte. Dann drehte er ihr wieder den Kopf zu. „Ich bin in ein paar Wochen auf der Hochzeit von einem Freund eingeladen..."
Ihr Herz machte einen Sprung, als sie erkannte, worauf er hinauswollte.
„Und?", gab sie sich betont ahnungslos und zog die Augenbrauen hoch.
„Muss ich dich offiziell buchen oder reicht es, wenn ich dich hier und jetzt frage, ob du mitkommst?"
Er musterte sie eindringlich. Ihr Bauch kribbelte verräterisch. Dennoch legte sie unbeeindruckt den Kopf schief und runzelte die Stirn, so, als müsse sie noch über eine Antwort nachdenken.
„Was springt denn für mich dabei raus?", wollte sie wissen. Ein freches Grinsen huschte ihr über die Lippen. Er stieß ein empörtes Zischen aus.
„Ein Abend mit mir sollte eigentlich Anreiz genug sein, aber keine Sorge, ich werde mir merken, dass du mich so auflaufen lässt", prophezeite er kopfschüttelnd, ehe die Ampel auf Grün schaltete, und drückte das Gaspedal durch. Romina schmunzelte.
„Okay, ich bin dabei. Aber nur, wenn du diesmal direkt mit mir tanzt, sobald die Tanzfläche freigegeben wird", lenkte sie ein.
„Ganz bestimmt nicht", lachte er, während er den Wagen in die Straße lenkte, in der sie wohnte. Romina seufzte theatralisch.
„Schade, dann musst du dir wohl doch eine andere Dame buchen."
Er schmunzelte, die Augen wieder auf die Straße gerichtet.
„Würde dich das gar nicht stören?"
Nun sah er doch wieder prüfend zu ihr herüber.
„Ein bisschen vielleicht", räumte sie ein. „Aber wenn du die mir vorziehst, bloß, weil ich gern mit dir tanzen möchte, nehme ich das in Kauf."
Mit nachdenklicher Miene bremste er ab und lenkte den Wagen an den Straßenrand vor ihrem Haus. Sie musterte ihn erwartungsvoll. Dass er noch immer nichts sagte, machte sie nervös. Ihr Bauch kribbelte wie verrückt, als er ihr nun den Kopf zudrehte und sie das geheimnisvolle Funkeln in seinen Augen sah.
„Okay. Ein Tanz", willigte er schließlich ein. Sie lächelte.
„Zwei."
Er lachte amüsiert auf. Sie glaubte im Halbdunkel zu erkennen, wie sich kleine Lachfältchen um seine strahlenden Augen herum bildeten.
„So ist das also. Sobald ich dir meinen kleinen Finger reiche, versuchst du, mir den ganzen Arm auszureißen", sagte er, dann stieg er aus dem Auto. „Komm, ich bring dich noch zur Tür."
Sie lächelte unwillkürlich über diese süße Geste und stieg ebenfalls aus.
„Willst du, dass deine Kumpels uns unsere Fake-Beziehung abkaufen oder nicht?", griff sie ihr Gespräch wieder auf, als er ihr zur Haustür folgte. Dort blieb er unmittelbar hinter ihr stehen; so dicht, dass sie seine Körperwärme spüren konnte, während sie nach ihrem Schlüsselbund kramte.
„Eigentlich dachte ich, wir würden bis dahin eine richtige Beziehung führen", offenbarte er ihr unverblümt. Überrascht hielt sie in ihrer Bewegung inne. Mit einer solchen Offensive hatte sie nicht gerechnet. Mit wild klopfendem Herzen hob sie ihren Blick und warf ihm über die Schulter ein Schmunzeln zu. Sie genoss die Zeit mit ihm so sehr, dass sie ihn noch nicht gehenlassen wollte. „Möchtest du vielleicht oben weiterreden?"
Er grinste frech.
„Solang ich nicht mit dir tanzen muss..."
Sie verdrehte die Augen, dann schob sie mit zittrigen Fingern den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn herum. Eine seltsame Spannung baute sich zwischen ihnen auf, während sie gemeinsam die Treppenstufen nach oben liefen. Sein Schweigen machte sie so nervös, dass ihr Bauch wie verrückt zu kribbeln begann. Als sie ihre Wohnung betraten, hielt sie es kaum mehr aus. Sie streifte sich die Pumps von den Füßen und betrat das Wohnzimmer. Er folgte ihr.
„Möchtest du was trinken?", erkundigte sie sich und fuhr zu ihm herum. Sie erschauderte, als sie geradewegs in seine blauen Augen blickte.
„Nee, danke", antwortete er, ehe er sich so dicht an ihr vorbeidrückte, dass seine Körperwärme sich unmittelbar auf sie übertrug. Rominas Herz raste, als er sich auf die Couch fallenließ und sie erwartungsvoll musterte.
„Ich brauche auf jeden Fall einen Drink", kommentierte sie trocken und verschwand kurz in der Küche, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Dann setzte sie sich zu ihm, darauf bedacht, ein wenig Abstand zwischen ihm und sich selbst einzuhalten. Sie nippte an ihrem Getränk, doch noch bevor sie das Glas auf dem Tisch abstellen konnte, rückte Felix entschieden an sie heran und nahm es ihr aus der Hand. Als er dabei wie zufällig ihre Finger berührte, kribbelten sie sanft. Beiläufig stellte er das Glas zur Seite, hielt dabei jedoch seinen Blick auf sie gerichtet. Ihr Mund wurde trocken, als er ihr fest in die Augen sah.
„Keine Spielchen mehr, Romy. Ich verspreche es dir. Alles, was ich mir wünsche, ist, dass du diese Escort-Sache sein lässt..."
Romina seufzte schwer.
„Felix", ächzte sie gequält. „Ich-"
„Ich weiß, dass du deine Prinzipien hast und mit keinem von diesen Typen schläfst. Ich habe es verstanden, okay? Aber wenn du mit mir zusammen bist, musst du das nicht mehr machen. Ich fahre mit dir, wohin du willst; an all diese schönen Orte, an die diese Männer dich mitgenommen haben", versicherte er. Sie schmunzelte.
„Das ist süß."
Er wurde ernst.
„Das ist nicht witzig, okay? Es geht hier nicht um meine Eifersucht. Ich mache mir Sorgen und habe kein gutes Gefühl dabei. Amir würde mir nie verzeihen, dass ich dich nicht beschützt habe, wenn dir eines Tages was passiert, und ich mir auch nicht."
Sie biss sich auf die Zunge und musterte ihn nachdenklich. So gern sie den Job auch machte – sie wollte nicht, dass er sich deshalb schlecht fühlen oder sich Sorgen machen musste. Schließlich nahm er genauso Rücksicht auf sie und achtete darauf, dass es ihr gutging.
„Ich meine es ernst, Romy. Von mir aus tanze ich mit dir, auf jeder Hochzeit, so lang und so viel du willst, aber ich will nicht jedes Mal, wenn du einen Job hast, meinen Kopf ficken und ständig unruhig auf die Uhr schauen, weil ich mir Gedanken darüber mache, ob sich der Typ benimmt oder Grenzen überschreitet. Männer sind nun mal meistens das stärkere Geschlecht und wenn einer von denen dich gegen deinen Willen anfasst... Ich kann schließlich schlecht mitkommen und ein Auge auf dich haben, so gern ich das auch würde..."
Romy musste unwillkürlich grinsen.
„Obwohl mir die Vorstellung schon gefällt, wie du ihn vom Nebentisch aus mit deinen Blicken einschüchterst...", kommentierte sie und entlockte auch ihm den Ansatz eines Lächelns.
„Also...", hakte er nach. „Kannst du damit leben, solche Ausflüge in Zukunft nur noch mit einem Mann zu unternehmen?"
Romina seufzte theatralisch.
„Wird schwer, aber ich könnte es versuchen. Für dich...", räumte sie ein. „Unter einer Bedingung."
Er zog die Augenbrauen hoch.
„Welche?"
„Dass du dir nie wieder von Amir in unsere Beziehung reinreden lässt."
Er nickte.
„Deal. Und jetzt komm her", forderte er ungeduldig. Romina hielt den Atem an, als er wie selbstverständlich seinen Arm um ihre Taille schlang und sie entschieden auf seinen Schoß zog. Während sie ihre Arme um seinen Hals legte, ließ er den Kopf in den Nacken fallen und sah zu ihr auf. Für einen kurzen Moment hatte sie das Gefühl, sich in seinen Augen zu verlieren. Als er nun seine Lippen entschieden auf ihre presste, ließ sie es geschehen und genoss das liebliche Brennen auf ihren. Erst jetzt, als er sie wieder und wieder küsste und sie dabei auf seinen Schoß zog, spürte sie, wie sehr er ihr eigentlich gefehlt hatte. Ein kleines Feuerwerk explodierte in ihr, als sie die Welt um sich herum vergaß und sich einfach fallenließen.
The. End.
Cuties, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Sie ist einfach vorbei, meine Geschichte mit Romy und Felix. Ich weiß, ihr hasst mich bestimmt, weil sich dieses Hin und Her in die Länge gezogen hat, aber seid ihr dafür jetzt nicht umso glücklicher, dass sie sich am Ende doch noch gekriegt haben? Ich meine, sah ja schon zwischendurch sehr schlecht aus für die beiden, was nicht zuletzt an Felix und seinem hirnverbrannten Verhalten lag :D Für alle, die die zwei so ins Herz geschlossen haben wie ich, gibts aber natürlich noch ne kleine Überraschung - denn ihr kennt mich und wisst, ohne Bonuskapitel lasse ich meine Charaktere nie gehen :) Ich denke, ich lade es in den kommenden Tagen hoch :) Lasst das Lesezeichen also ruhig noch drin :D
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