01 | Von Risiken und Zwergemp*mmeln
Freunde, hier ist es, das 1. Kapitel von meiner neuen Geschichte :) Ich bin, wie immer, mega aufgeregt und bin voll gespannt, wie sie ankommt. Viel Spaß mit Romina und unserem neuen Secret Desire :)
„Ich habe dir ja von Anfang an gesagt, dass das eine Scheißidee ist."
Romina wusste nicht, ob sie nun lachen, weinen oder geradewegs in eine Kreissäge laufen sollte. Sie hätte ahnen müssen, dass Gias Vorschlag, sich bei einer Dating-App anzumelden, zum Scheitern verurteilt war. Doch ihre beste Freundin hatte ihren eigenen Traummann auf diese Weise kennengelernt und war deshalb felsenfest davon überzeugt, dass auch Romina das große Glück ereilen würde, sobald sie über ihren eigenen Schatten sprang. Nachdem sie in der letzten Zeit also einen Reinfall von Mann nach dem nächsten gedatet hatte, hatte Romina der Sache widerwillig eine Chance gegeben. Doch bisher hatte sich noch so rein gar nichts geändert.
„Statt so viel zu meckern, solltest du dich dafür öffnen, sonst wird das nie was", seufzte Gia und trank noch einen Schluck Himbeer-Tee. Zuletzt hatten sie sich selten gesehen. Umso glücklicher war Romina, dass es heute spontan geklappt hatte. Gia hatte Brötchen und Gebäck beigesteuert, Romina Aufstrich, Aufschnitt und Kaffee.
„Du weißt genau, wie sehr ich diese oberflächliche Wegwerfgesellschaft hasse, in der Menschen innerhalb von Sekundenbruchteilen auf ihr Äußeres reduziert werden. Ich finde es schrecklich, Männer, die mir nicht gefallen, in einen Mülleimer zu wischen", kommentierte Romina entschieden und machte es sich noch etwas gemütlicher auf ihrer kleinen Wohnzimmercouch, indem sie die Beine anzog.
„Echt? Ich finde das sehr praktisch", konterte Gia schulterzuckend. „Und wenn du häufiger mal deine Nachrichten beantworten oder auf das Herz klicken würdest, statt sie einfach zu entsorgen, würdest du vielleicht auch jemanden kennenlernen."
Romina schmunzelte.
„Ich verschiebe die meisten Bilder schon fast aus Reflex in die Tonne, weil das, was ich zu sehen bekomme, teilweise so verstörend ist, dass ich die Kontrolle über meine Fingermuskulatur verliere. Ich bin dann so in diesem Flow, dass ich viel zu spät erkenne, wenn auf einmal wider Erwarten doch ein netter, tageslichttauglicher Typ zwischen den anderen Fotos auftaucht. Wenn ich das merke, habe ich den Typ längst ebenfalls in die Tonne gekloppt – und es gibt keine Möglichkeit, ihn zurückzuholen. Unglaublich, dass in dieser App weggeworfen tatsächlich weggeworfen bedeutet und ich die Typen nicht mal aus dem Müll holen und den groben Dreck wieder abputzen kann."
Gia lachte.
„Also hat es doch schon den einen oder anderen gegeben, der dich interessiert hätte", schlussfolgerte sie triumphierend. Romina sagte nichts und widmete sich stattdessen wieder ihrem Smartphone. Als sie sich nach Gias penetranter Überzeugungsarbeit die App herunter- und dort ein Foto aus ihrem letzten Urlaub in Florenz von sich hochgeladen hatte, hatte sie keine besonders große Resonanz erwartet. Überraschenderweise war sie aber nicht wenigen Typen beim Swipen aufgefallen.
„Also, zeig schon, wem du gefällst", forderte Gia und rutschte dichter an sie heran.
„Als ob die das anhand eines Fotos beurteilen könnten", kommentierte Romina.
„Können sie – das Foto ist der Hammer", versicherte Gia.
„Weil das Licht darauf super mitspielt", lachte Romina.
„So ein Quatsch. Du siehst wirklich so aus; sonst hätte ich dir doch davon abgeraten, es zu nehmen", widersprach Gia. Romina lächelte. Sie mochte es, dass Gia ihr ab und zu ins Gewissen redete, wenn sie mit sich selbst unnötig ins Gericht ging.
Romina war fünfundzwanzig, hatte große, blaue Augen, lange Haare, leichte Sommersprossen und eine normale Figur; nicht zu viel, nicht zu wenig; eine gute Konfektionsgröße 40 mit den Rundungen an den richtigen Stellen. Junge Mädchen mit dem Wunsch nach einer Size Zero hätten sich vermutlich erhängt, doch sie war ganz zufrieden. Sie hatte üppige Brüste und einen knackigen Hintern und fand sich gut so. Viele Männer schienen das ähnlich zu sehen, was ihr Dating-Experiment unter Beweis stellte.
„Was ist mit dem da?", fragte Gia und deutete auf eines der Bilder auf dem Handydisplay. Romina hatte die letzte Nachricht nicht beantwortet, obwohl alles so nett angefangen hatte. Sie schüttelte den Kopf.
„Kategorie: minderbemittelter Vollidiot", kommentierte Romina, als sie den Chatverlauf dennoch antippte und noch einmal überflog.
„Huhu."
Sie zog die Unterlippe zwischen ihre Zähne. Schon an dieser Stelle hätte sie es eigentlich geahnt haben müssen.
„Huhu zurück. Alles cool bei dir?"
Ihre Antwort war vielleicht nicht besonders kreativ, aber Mr. Huhu aka Chris hatte sich immerhin auch nicht gerade ein Bein ausgerissen, sie zu begeistern.
„Klar, bei dir? Bist ja noch wach", hatte er geantwortet. Chris konnte offenbar die Uhr lesen und hatte aufgrund dessen dem Kontakt vor ihm mutmaßlich etwas voraus, der Romina mit „Haloschöen kann ich dir kennen zu lernen", angeschrieben und keine Antwort erhalten hatte. Mr. Huhu war ihr da sympathischer gewesen.
„Ja, noch. Aber bin schon müde und schlafe bald. Was hast du heute so gemacht?", hatte sie also geantwortet, um die Konversation am Laufen zu halten.
„War bis eben unterwegs. Wo bist du denn zuhause?", hatte er gefragt.
„Geht dich nichts an, schließlich kenne ich dich gar nicht", hatte sie im ersten Reflex zurückschreiben wollen, hatte sich jedoch zusammengerissen, um Chris eine Chance zu geben und Gia zu beweisen, dass sie nicht sofort die Flinte ins Korn warf.
„In Düsseldorf. Und du?", hatte sie also stattdessen geantwortet.
„Köln. Schade, hätten uns spontan treffen können", hatte Chris zurückgeschrieben – um 01:45 Uhr in der Nacht. Sie hatte sich gefragt, was Chris dazu bewegen konnte, eine völlig fremde Frau, um diese Uhrzeit zu sich nach Hause einzuladen. Es hatte ihr bereits gedämmert, doch dann hatte er überflüssigerweise noch ein „Komm mal vorbei" hinterhergeschossen.
„Bist du dumm oder so?", hatte sie schreiben wollen, sich dann jedoch dagegen entschieden und den Chat einfach geschlossen. Erst jetzt sah sie, dass Chris sich auch danach weiter ins Zeug gelegt hatte, sie von seinen Qualitäten zu überzeugen.
„Ich bin sehr spontan und würde gerne Sex mit dir haben. Hast du Lust?", hatte er geschrieben.
„Siehst du, worauf das alles hinausläuft?", kommentierte Romina tadelnd und klickte das Chatfenster wieder zu.
„Wow, du hast viele Nachrichten nicht einmal gelesen", stellte Gia fest und leerte ihre inzwischen abgekühlte Teetasse.
„Weil es mir irgendwann zu viel war", gestand sie. „Du weißt ja, ich hasse schreiben..."
Romina ließ ihren Blick durch die geschlossene Balkontür aus dem Fenster schweifen. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den tristen, grauen Wohnblock in ein verträumtes Orange-Rot. Ghetto-Romantik pur.
„Und genau deshalb suchen wir dir jetzt einen aus, mit dem du dich verabreden kannst", erwiderte Gia fest entschlossen. „Hier. Was ist mit dem? Der sieht nett aus."
Romina betrachtete kurz das Foto des jungen Mannes, auf das sie zeigte. Sam hatte ein hübsches, ovales Gesicht, dunkelblondes Haar, einen Dreitagebart und strahlend blaue Augen. Auf den ersten Blick wirkte er tatsächlich sympathisch. Sie klickte das Profil an, betrachtete kurz die anderen Bilder und die Beschreibung. Romina tippte sich gerade ins Nachrichtenfeld, als bereits eine Nachricht von Sam aufpoppte.
„Hey, was geht ab bei dir? Gefällst mir echt gut."
„Danke. Habe gerade eine Freundin da. Und du?", tippte sie zurück. Sam schrieb sofort eine Antwort.
„Bin am wichsen."
Automatisch brach sie in Gelächter aus.
„Was ein Arschloch", seufzte sie kopfschüttelnd.
„Was denkt der, wer er ist?", kommentierte Gia zustimmend. „Blockier den direkt."
„Stehst du auf große Schwänze?", fragte er und schickte unmittelbar ein Bild hinterher.
„Was zur Hölle ist falsch mit dir?", seufzte Romina kopfschüttelnd, bevor sie eine Antwort tippte.
„Ist mir eindeutig zu klein, aber vielleicht findest du ja eine, die auf Zwergenpimmel steht", schrieb sie, sendete die Nachricht ab und ließ seufzend das Handy sinken, bevor sie Gia anklagend ansah. Die nahm ihr das Smartphone aus der Hand.
„Gib mir das mal, ich suche dir einen Vernünftigen aus", forderte sie. Während Gia sich von Profil zu Profil klickte, verschwand Romina in der Küche.
„Möchtest du noch was trinken?", fragte sie, während sie sich ein neues Glas Mango-Saft einschüttete.
„Nee, danke", antwortete Gia abwesend.
„Hier, der wäre was für dich."
Stirnrunzelnd kehrte Romina zu ihrer Freundin zurück.
„Ich meine es ernst; er ist 31, auf die Beschreibung in deinem Profil mit einem nicht grenzdebilen Spruch eingestiegen und hat glaube ich eine Menge Humor; außerdem sieht er wirklich nett aus. Hier, schau selbst", verlangte sie und reichte Romina das Smartphone, als sie sich wieder zu ihr setzte. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie realisierte, dass ihre Freundin sie tatsächlich gut kannte.
„Der gefällt mir wirklich", stellte sie fest, als sie seine Fotos betrachtete. Der junge Mann auf den Bildern hatte verwuscheltes, blondes Haar, einnehmende graublaue Augen und eine athletische Figur. Er wirkte offen, hatte ein sympathisch-freches Lächeln und machte einen guten Eindruck.
„Und er hat auch schon geschrieben, dass er dich gern treffen würde, um dich persönlich kennenzulernen. Das heißt, dass er keine Zeit verlieren will. Ich finde, du solltest ihm antworten", sagte Gia. Romina seufzte und strich sich die Haare nach hinten.
„Er gefällt mir auch. Okay, ich gebe ihm eine Chance..."
Gia atmete erleichtert auf.
„Was eine schwere Geburt", entfuhr es ihr, den Blick an die Decke gerichtet. Romina lachte.
„Du tust so, als wäre ich ein richtiger Pflegefall."
„Bist du ja auch. Ich meine, wie lang musste ich dich dazu überreden, dass du der Sache eine Chance gibst?", fragte Gia. Romina schmunzelte.
„Ich bin eben stur."
„Wie Eisen", bestätigte Gia grinsend. „Aber hey, immerhin hast du eingesehen, dass Dating-Apps nicht nur aus Idioten und Zwergenpimmeln bestehen."
Romina nippte an ihrem Mango-Saft.
„Hast du eigentlich was von Amir gehört?", wechselte Gia nun das Thema und musterte Romina neugierig.
„Ja, er steckt gerade mitten in den Vorbereitungen für seinen nächsten Kampf", erzählte sie bereitwillig.
„Hoffentlich bekommt seine Nase nicht wieder was ab, die sieht gerade so gut aus", schmunzelte Gia. Romina grinste schief.
„Ein bisschen unwahrscheinlich, so als Berufsboxer, oder?"
Gia seufzte schwer.
„Schade eigentlich. Dabei hat dein Bruder ein so hübsches Gesicht", erwiderte sie theatralisch. Romina lachte auf. Es stimmte, was Gia sagte. Amir war ein regelrechter Frauenmagnet, was nicht zuletzt an seiner muskulösen Statur, seinen einnehmenden braunen Augen und seiner charmanten Art lag, mit dem anderen Geschlecht zu flirten.
„Ach was. Die Frauen, die er aufreißt, scheint ja gerade seine Risikobereitschaft magisch anzuziehen", kommentierte Romina trocken. Auch wenn sie von seinem Frauenverschleiß wenig hielt, war er ein loyaler, ehrlicher Bruder, auf den sie sich immer verlassen konnte. Sie hatten es nie leichtgehabt, doch sie hatten immer zusammengehalten, ganz egal, in was für Schwierigkeiten Amir sich auch gebracht hatte. Blut war eben dicker als Wasser.
„Apropos Risikobereitschaft", sagte Gia und sah ihr prüfend ins Gesicht. „Hast du ihm eigentlich mittlerweile von deiner Nebentätigkeit erzählt?"
Romina sah ihrer Freundin aus großen Augen ins Gesicht.
„Hast du sie noch alle?", platzte es aus ihr heraus. Allein bei der Vorstellung, Amir könnte davon erfahren, schnürte sich ihre Kehle zu. „Der würde den Aufstand seines Lebens machen. Und darauf kann ich gut und gern verzichten."
Gia hob beschwichtigend die Hände.
„Ich meine ja nur... Ihr redet schließlich sonst über alles."
Romina nickte.
„Tun wir auch. Aber das kann ich ihm nie sagen. Er würde das nicht verstehen."
„Und wenn er dich doch mal zufällig irgendwo sieht?", hakte Gia nach. Romina zuckte mit den Schultern.
„Stelle ich ihm den Typen als meine Verabredung vor", erwiderte sie und warf automatisch einen Blick auf die Uhr. „Oh, scheiße. Ich muss mich langsam fertigmachen."
Gia musterte sie neugierig.
„Für die Hochzeit?"
Romina nickte.
„Ja. Tut mir leid, aber ich muss noch die Tasche packen und das Kleid raussuchen", entschuldigte sie sich. Es tat ihr leid, dass sie ihre Verabredung mit Gia nun so abrupt beenden musste.
„Brauchst du Hilfe dabei?", wollte sie wissen. Romina schüttelte dankbar lächelnd den Kopf.
„Nein, ich habe schon eine Idee."
„War klar, dass du da nichts dem Zufall überlässt", grinste Gia, als sie aufstand. Romina brachte ihre Freundin zur Tür. Dort verabschiedeten sie sich mit einer herzlichen Umarmung voneinander. Als Gia gefahren war, verschwand sie im Schlafzimmer, legte einen kleinen Handgepäcktrolley aufs Bett und packte Klamotten für die Übernachtung hinein. Dann machte sie sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt.
Sie verdiente mittelmäßig und legte alles, was zusätzlich an Geld in ihre Taschen floss, zur Seite, also reichte es nur für eine kleine Wohnung außerhalb der Stadt. Mitten im sozialen Brennpunkt. Zunächst war Romina aus ihrer Not in die Gegend gezogen, weil sie auf die Schnelle einfach nichts Besseres hatte finden können, doch mittlerweile hatte sie keine Angst mehr, abends durch die grauen Straßenschluchten nach Hause zu laufen. Die Menschen hier besaßen wenig, doch sie standen zusammen und halfen einander aus. Mit der Zeit hatte sie begriffen, dass die zwielichtigen Typen, die an jeder zweiten Häuserecke ihre Geschäfte abwickelten, ein Auge darauf hatten, dass ihr nichts passierte. Das lag vor allem daran, dass sie im Gegenzug auf ihre kleinen Geschwister achtete, die täglich in dem Jugendzentrum, in dem Romina arbeitete, herumlungerten und sich die Zeit vertrieben. Sie fühlte sich heimisch in Düsseldorfs Armenviertel – allen Widrigkeiten zum Trotz, die das Leben in den tristen Wohnklötzen mit sich brachte, und sie hatte hier auch zu ihrer Berufung gefunden.
Während sie ihren Wagen aus der Parklücke manövrierte, kreisten ihre Gedanken um das bevorstehende Wochenende. Ihr Bauch kribbelte, denn auch, wenn sie die Ungewissheit ein wenig nervös machte, spürte sie dennoch eine prickelnde Aufregung in sich aufsteigen. Sie malte sich die verschiedensten Szenarien aus; mal bessere, mal schlechtere. Was, wenn sie sich nicht verstanden oder sich die Zeit zog wie Kaugummi? Sie hoffte, dass ihre Befürchtungen sich nicht bewahrheiteten, sie ein tolles Wochenende verbrachte und die Zeit wie im Flug vergehen würde.
Als sie ihr Auto im Parkhaus abgestellt hatte, atmete sie tief durch und schaute in den Rückspiegel, um ein letztes Mal ihr Make-Up zu überprüfen. Anschließend verließ sie das Parkhaus und machte sich auf den Weg zum vereinbarten Café.
Eine sanfte Sommerbrise strich durch ihr Haar, als sie das kleine Lokal in der abgelegenen Seitenstraße erreichte. In der Regel war es kaum besucht, weshalb sie es als Treffpunkt ausgewählt hatten.
Suchend sah sie sich nach ihrer Verabredung um. Als ihr Blick dabei auf einen groß gewachsenen, muskulösen Typen mit gepflegtem Vollbart fiel, erstarrte sie. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein.
Felix, ein Freund ihres Bruders, stand nur wenige Meter von ihr entfernt, hatte die Augenbrauen zusammengezogen und sah ungeduldig die wenig befahrene Straße hinunter. Seine trainierten Oberarme und seine breite Brust drückten sich deutlich durch den Stoff des dunkelblauen T-Shirts, das er mit einer schwarzen Hose und dazu passenden Sneakern kombiniert hatte. Was machte er hier? Warum musste er ausgerechnet jetzt hier herumhängen? War er vielleicht sogar mit Amir hier verabredet? Augenblicklich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken.
Noch hatte er sie nicht bemerkt, also drehte sie sich von ihm weg, zog ihr Handy aus der Tasche und ging ein paar Meter in die entgegengesetzte Richtung, um ihre Verabredung anzurufen und über eine spontane Planänderung zu informieren, in der Hoffnung, dass er nicht in der nächsten Sekunde um die Ecke biegen würde.
Mit schwitzigen Fingern scrollte sie sich zu seiner Nummer durch, dann drückte sie auf den grünen Hörer und presste sich das Handy ans Ohr. Sie hielt in ihrer Bewegung inne, als es plötzlich hinter ihr zu klingeln begann. Lautlos seufzend kniff sie die Augen zusammen und biss sich auf die Zunge, dann schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel, dass Felix möglicherweise bereits im Café verschwunden war. Anschließend fuhr sie mit wild klopfendem Herzen herum und erschrak, als sie Felix mit dem Handy am Ohr noch immer vor dem Café stehen sah.
„Hallo?"
„Das kann doch nicht dein Ernst sein", murmelte sie fassungslos, als sie begriff, während sie das Smartphone in ihrer Hand sinken ließ. Felix hingegen hielt das Mobilteil noch immer fest an sein Ohr gepresst. „Hallo?", wiederholte er, diesmal deutlich gereizter. Kopfschüttelnd schaute er aufs Display, die Augenbrauen düster zusammengezogen, während Rominas Gedanken sich überschlugen. Was hatte das alles zu bedeuten?
Als er nun seinen Kopf in ihre Richtung drehte und sie entdeckte, hielt sie den Atem an. Wie sollte sie sich bloß verhalten? „Romina?"
Sie schluckte unmerklich, als er verblüfft ihren Namen aussprach, doch auch in seinem Blick spiegelte sich Überraschung wider. Ein seltsamer Ausdruck lag in seinen blauen Augen und sie hatte das Gefühl, dass seine Körperhaltung sich wie ihre eigene versteift hatte.
„Hey...", lächelte sie jedoch über ihre Unsicherheit hinweg und versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Noch während sie darüber nachdachte, wie sie möglichst unbeschadet aus der Nummer herauskam, ohne ihr Geheimnis zu offenbaren, setzte er sich auch schon in Bewegung.
Ja huch, wie konnte das passieren? Ausgerechnet den muss sie da jetzt treffen... Wie hat euch das erste Kapitel denn gefallen? Bin echt gespannt auf eure Meinungen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top