Kapitel 32: Verschollen
„Hast du das gesehen?", fragte Marcelle, der geschockt auf den Monitor starrte und Dominik erkannte, dass Marcelle dabei zitterte. In Dominik hingegen regte sich etwas ganz anderes.
„Ja, ich habe es gesehen. Es ist faszinierend!", erklärte er ruhig und schloss dann den Laptop der vor ihm stand mit einer Ruhe, die Marcelle irritierte.
„Faszinierend? Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so viele Schattenwesen auf einmal mit nur einem Wimpernschlag vernichtet hat!", sprach Marcelle das Offensichtliche aus und erregte damit Dominiks Aufmerksamkeit. Ruhig wandte er sich an seinen Untergebenen, der früher einst sein Partner gewesen war und lächelte dabei.
„Diese Sache entwickelt sich gerade in eine andere Richtung als ich erwartet habe, aber es könnte uns von Nutzen sein!", Dominik schien ganz offensichtlich den Verstand zu verlieren, schoss es Marcelle durch den Kopf.
Dominiks Blick wanderte wieder zu dem jetzt geschlossenen Laptop.
„Cara, Cara, Cara....du hast uns gerade einen ganz neuen Weg geebnet..", flüsterte er und wandte sich dann zum Gehen ab.
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„Verdammt nochmal. Wo zum Teufel stecken die Beiden?", rief Max aus und sah dabei Justin an.
„Wisst ihr, ihr entwickelt euch langsam echt zu einer Plage! Seitdem Cara aufgetaucht ist bin ich ständig nur noch auf der Suche nach ihr, nach Informationen die sie betreffen oder nach Informationen die sie uns gibt! Das Ganze geht mir langsam wirklich auf die Nerven.", meinte Justin und öffnete das Ortungsprogramm, mit dessen Hilfe er die Handys der Beiden orten würde.
Max hatte zunächst einige Stunden abgewartet, hatte versucht die Beiden zu erreichen, doch nach weiteren fünf Stunden in denen sie nicht zurückgekehrt waren und in denen er immer und immer wieder versucht hatte sie anzurufen, hatte er Justin aus dem Bett geklingelt der sofort gekommen war. Es war nach zwölf Uhr Nachts und Justin war natürlich alles andere als begeistert gewesen.
Als Max' Blick zu Justin wanderte konnte er sehen, dass dieser die Stirn gerunzelt hatte.
„Seltsam. Keines der beiden Handys ist auffindbar!", meinte Justin und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Normalerweise war es ihm immer möglich Handys zu orten. Vollkommen egal ob sie nun ein oder ausgeschaltet waren.
„Ist euch schonmal aufgefallen, dass egal was ich versuche ich Cara niemals aufspüren kann?", fragte Justin Max als er so über die Sache nachdachte. Es schien fast so als wäre Cara von einer Art Schutz umgeben. Er konnte ihrer Spur nicht folgen, sie war auf keinerlei Kameras sichtbar was so gut wie unmöglich war und jetzt das.
„Irgendwas muss passiert sein.", meinte Max und griff sich dabei in den Nacken. Er spürte es. Dorian und er waren Partner und er spürte einfach, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Er hatte versucht Dorians Spur aufzunehmen, ihr irgendwie zu folgen, doch er nahm ihn nicht wahr.
„Was zum Teufel ist hier eigentlich los?", fragte er niemand bestimmten und blickte sich um. Sollte er sich doch an Lucien wenden? Wuchs ihnen das Ganze hier über den Kopf? Wenn er bis morgen nichts von ihnen gehört hatte, dann würde ihm keine andere Wahl bleiben. Es war sowieso schon riskant genug überhaupt abzuwarten.
„Wo könnten sie nur sein?", murmelte Max vor sich hin.
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Cara wachte auf und das erste was sie wahrnahm war Dorian, der hinter ihr schrie. Sie rappelte sich schnell auf, vergaß das was da geschehen war und wandte sich mit zittrigen Beinen um. Sie entdeckte das umgekippte Bett, dass an die Wand geschleudert worden war und ihr rutschte das Herz in die Hose. Sie rannte darauf zu, folgte Dorians Schreien.
„Dorian?", rief sie aus doch sie erhielt keine Antwort. Die Schreie waren mit einem Mal verstummt. Caras gesamter Körper begann zu zittern während sie sich bemühte auf schnellstem Wege zu dem Bett zu gelangen. Als sie bei Dorian ankam kniete sie sich neben das Bett und erkannte, weshalb er so geschrien hatte und sie erkannte auch, dass er wohl ohnmächtig geworden war. Verdammt, was sollte sie nur tun?
Sie schniefte einmal, hielt Tränen der puren Verzweiflung zurück und versuchte sich zu Dorian vor zu arbeiten. Eines der Beine des Krankenhausbettes hatte sich in Dorians Bauch gerammt und ihn so zwischen Bett und Wand eingequetscht.
„Dorian?", rief sie erneut und schaffte es, sich zu ihm vorzuarbeiten. Doch ihr blieb nicht viel Platz hier. Sie legte ihre Hand an seine Wange, sein Gesicht war dreckig so viel konnte sie erkennen doch dadurch, dass ihre Spannung sich jetzt aufgelöst hatte war es wieder weitestgehend dunkel in diesem Raum. Sie brauchte mehr Licht um zu sehen, wie sie ihm helfen konnte! Sie bemerkte, dass Dorian sich rührte und sich seine Augen öffneten.
„Fuck Cara, die hast du fertig gemacht!", sagte er, doch er musste eine kurze Pause zwischen seinen Worten machen um den Schmerz zu verarbeiten.
„Sag mir was ich tun muss Dorian. Ich habe keine Ahnung was ich tun soll!", erklärte sie ihm aufgeregt und er schluckte einmal schwer, bevor er antwortete. Seine Stirn war voll kaltem Schweiß, sein Atem ging nur unregelmäßig und immer wieder zuckte er unter den Schmerzen zusammen.
„Sieh nach ob dein Handy funktioniert und ruf Max an. Der wird uns hier rausholen!", sagte Dorian und Cara nickte schnell. Mit zittrigen Händen griff sie nach dem Handy, das sie in ihrer Innentasche verstaut hatte. Als sie es einschalten wollte tat sich nichts. Sie ließ einen kurzen, verzweifelten Laut heraus.
„Es geht nicht!", sie strich sich mit dem Ärmel einmal über die Nase, bevor sie sich die Haare aus dem Gesicht strich.
„Ok, sieh nach meinem.", Dorian sog zischend den Atem ein und Cara ließ sich wieder auf die Knie fallen.
„Wo ist es?", fragte sie und schniefte immer wieder. Sie musste unbedingt diese beschissenen Tränen zurück halten. Sie war kein kleines Mädchen mehr. Dorian verließ sich jetzt auf sie.
„Jackeninnentasche!", erklärte er kurz angebunden und wollte seinen Arm heben, doch sogar dazu fehlte ihm die Kraft.
Cara tastete sich mit ihren Fingern voran, zog das Handy nachdem sie es gefunden hatte heraus und betätigte den Standbyknopf.
Sie stand auf und drückte erneut. Dann länger. Nichts tat sich.
„Verdammte Scheiße!", rief sie aus und schleuderte das Handy mit voller Wucht gegen die nächstgelegene Wand wo es in tausend Teile zersplitterte.
„Ok nicht schlimm. Wir kriegen das hin!", Dorians Worte kamen abgehackt heraus doch er bemühte sich darum Caras Verzweiflung nicht noch mehr zu steigern.
„Du musst dieses Bett wegziehen. Meine Wundheilung kann nicht einsetzen wenn dieses scheiß Bein in meinem Bauch steckt!", erklärte er ihr zögerlich und mit einigen Pausen. Es war ernst. Cara wusste, dass es ernst war. Dorian konnte hier sterben wenn sie nichts tat, also nickte sie.
„Ich werde dich hier rausholen Dorian. Versprochen!", sagte sie und wischte sich mit der Hand einmal über das Gesicht. Damit verteilte sie ihre Tränen, die jetzt doch liefen und den Schmutz überall. Dorian lächelte.
„Versprechen sind da um gebrochen zu werden Cara, ich weiß nicht ob ich da so viel darauf geben kann...", sagte er doch Cara legte beide Hände an seine Wangen und wandte sein Gesicht in ihre Richtung.
„Ich werde dich hier rausholen!", sagte sie erneut und beim zweiten Mal blinzelte Dorian einmal und nickte schließlich.
„Ok, versuch das Bett hier weg zu bekommen. Ich hab keine Kraft dazu. Wenn es weg ist, kann meine Wundheilung einsetzen. Das dauert zwar eine Weile aber es wird minütlich besser werden.", leitete er sie an und so nickte Cara, kämpfte sich aus dem Bereich wieder heraus und ging auf die andere Seite. Sie begann an dem Bett zu ziehen und es rührte sich, nur leider nicht ausreichend viel. Sie musste also etwas geordneter an die Sache heran gehen und am besten dagegen drücken, weil sie dann mehr Kraft aufbringen konnte. Sie ging wieder auf die andere Seite und stellte sich schließlich neben Dorian zwischen Wand und Bett. Sie stemmte ihre Schulter dagegen und begann zu drücken, anschließend nahm sie ihre Beine zu Hilfe und drückte diese gegen die Wand was den gewünschten Effekt erzielt. Sie drückte einmal mit voller Kraft und das Bett bewegte sich quietschend nach vorne. Dorian schrie erneut auf und kurze Zeit später hörte sie wieder nichts mehr von ihm. Sie hatte jetzt genug Platz zwischen Wand und Bett geschaffen, doch sie konnte nicht genug sehen um die Wunde zu inspizieren. Doch es musste ernst sein, denn Dorian war erneut ohnmächtig geworden. Sie brauchte mehr Licht um ihn hier unbeschadet raus ziehen zu können. Sie musste ihn irgendwohin bringen wo es nicht so kalt und feucht war damit er sich ein wenig auskurieren konnte. Er hatte von Wundheilung gesprochen. Vielleicht war diese bei den Krades schneller? Das würde auch ihre schnelle Genesung nach den Verletzungen die Dominik ihr zugefügt hatte erklären.
Sie kniete sich erneut neben Dorian und griff ihm an die Wange. Er reagierte nicht.
Sie sah auf ihre Hand hinab. Das mit der Dunkelheit hatten sie noch nicht ausprobiert und Cara hatte keine Ahnung, ob sie diese Fähigkeit so wie alle Krades auch, überhaupt hatte. Doch sie musste es versuchen. Sie ging davon aus, dass es von der Vorbereitung den anderen Fähigkeiten ähnlich war. Konzentration wäre hier wieder angesagt. Doch ihr gesamter Körper zitterte von den Anstrengungen und auch von der Kälte, die wieder von ihrem Körper besitz ergriff und jede Zelle langsam erfüllte. Sie fror. So sehr, wie noch nie in ihrem Leben zuvor. Dennoch lehnte sie sich an die Wand. Sie musste nur ein paar Sekunden verschnaufen und nachdenken.
Zuerst musste sie Dorians Blutung ein wenig stoppen, die mit Sicherheit stark war. Cara konnte es nicht erkennen durch einen bloßen Blick. Also zog sie ihre Jacke aus, zog sich ihr schwarzes Oberteil über den Kopf, was ihr nur noch ihr dünnes Top ließ, knüllte ihr Oberteil zusammen und tastete mit ihren Fingern nach Dorians Shirt. Sie zog es langsam nach oben und tastete sich dann weiter mit ihren Fingern. Ein wenig was konnte sie erkennen und sie spürte Blut. Viel Blut. Und auf diese Stelle presste sie ihr Oberteil, als sie sich wieder erhoben hatte und sich neben Dorian kniete, der nach wie vor Ohnmächtig war.
Sie drückte fest dagegen. Erst dann begann sie zu überlegen, wie sie das mit der Dunkelheit in den Griff bekommen könnte. Nicht das sie aus Versehen wieder ihre Spannung erzeugte und sich und Dorian in noch größere Schwierigkeiten damit brachte. Doch sie musste es ausprobieren. Dieses Netz konnte sie nicht entstehen lassen vor ihrem inneren Auge und dann gleichzeitig versuchen, Dorian hier raus zu schaffen. Also schloss sie ihre Augen, während sie das Oberteil immer noch mit Kraft gegen die Wunde presste, und begann sich auf sich selber zu konzentrieren. Auf die Dunkelheit um sie herum, die sie verschlang und nicht wieder hergeben wollte. Sie ließ die dunkle Leere auf sich einprasseln, spürte sie als hätte sie wahrhaftiges Gewicht. Und das hatte sie auch. Sie drückte sie beinahe nieder. Cara war ihren Grenzen nahe, sie würde bald vor Erschöpfung einschlafen, doch das konnte sie nicht, denn dann wäre Dorian vermutlich verloren. Also straffte sie ihren Körper wieder, verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein, drückte weiterhin gegen Dorians Wunde und begann sich erneut auf die Dunkelheit um sie herum zu konzentrieren. Das konnte nicht so schwer sein. Wenn sie die anderen Dinge hinbekam, dann würde sie auch das hinbekommen und dann wüsste sie, ob es einen Ausweg aus diesem Raum gab.
Also konzentrierte sie sich darauf, auf ihren Wunsch die Dunkelheit in ihren Händen halten zu können. Sie zu besitzen und in sich aufzunehmen doch es geschah nichts.
Entnervt ließ sie sich auf ihren Hintern fallen, ihre Hand befand sich immer noch an Ort und Stelle. Cara würde nicht sehen können, ob die Blutung weniger wurde, also blieb ihr nichts anderes übrig als weiter dagegenzuhalten.
Sie spürte, wie die Müdigkeit von ihrem Körper Besitz ergriff, mehr denn je. Sie ließ sich ein wenig nach vorne sinken, lehnte ihren Kopf schließlich an Dorians Brust, da sie sonst das Oberteil nicht mehr länger hätte halten können und gönnte sich ein paar Sekunden Ruhe. Nur ein paar. Um wieder ein wenig zu Kräften zu kommen.
Dorians stetiger Atem traf auf ihren Oberkopf und sie schloss kurz die Augen. Ihr erstes Zusammentreffen kam ihr in den Sinn, ihre Angst vor ihm, die sie sich heute nicht mehr vorstellen konnte. Der Tag, an dem er ihr seine Fähigkeit präsentiert hatte oder als er mit ihr trainiert hatte. Als er ihr geholfen hatte ihre Energie zu entdecken, sie loszulassen. Der Moment in dem er sie geküsst hatte und sich selbst in größte Gefahr gebracht hatte.
Sie konnte doch nicht untätig hier sitzen während er vielleicht starb! Aber ihr Körper ließ es nicht mehr zu und so sank sie in die Dunkelheit.
Sie spürte eine Hand auf ihrer und riss die Augen auf. Sie lehnte immer noch gegen Dorians Brust und war offensichtlich eingeschlafen, jetzt jedoch schreckte sie zurück und richtete sich auf. Ihre Hand hatte sie nach wie vor auf die Wunde gepresst. Sie hatte nicht losgelassen. Erleichtert atmete sie aus bevor ihr Dorians Hand auf ihrer wieder einfiel.
„Dorian? Geht's dir gut?", fragte sie in die Finsternis hinein, nur schemenhaft erkannte sie seine Gesichtszüge.
„Ging schonmal besser aber ich glaube die Wundheilung hat eingesetzt.", erklärte er ihr und ließ seinen Kopf an die Wand hinter sich sinken. Sie konnte erkennen, dass er schwer schluckte.
„Wir müssen dich hier wegbringen. Es ist kalt und feucht und das raubt dir noch mehr Energie!", setzte jetzt Cara an und sah dann auf ihre Hand hinab. Sie spürte, dass das Oberteil durchtränkt war mit Blut, doch es war getrocknet. Dorian hielt seine andere Hand auf und wie als wenn es nichts wäre, bündelte er die Dunkelheit in seiner Hand.
„Hör auf damit. Du brauchst diese Energie!", rief Cara aus und sah ihm in die Augen, die sie jetzt so klar erkennen konnte, als befänden sie sich draußen an einem helllichten Tag.
Dorian schüttelte langsam den Kopf.
„Ich gehöre der Dunkelheit Cara, das kostet mich keine Energie sie zu mir zu rufen.", stellte Dorian für Cara fest und erneut ließ sie ihren Kopf für einen kurzen Moment an seine Brust sinken.
„Ich war mir zwischenzeitlich echt nicht sicher, ob du überhaupt noch am Leben bist!", sagte sie leise. Ihre Haare klebten ihr im Gesicht das verdreckt war von den Tränen und dem Schmutz aus diesem Raum.
Seine Hand auf ihrer bewegte sich. Sie hatte gar nicht mehr daran gedacht. Aber sie stellte fest, dass ein wenig Wärme in ihren Körper zurückgekehrt war. Sie zog sich zurück und sah dann auf ihre Hand hinab.
„Ich sehe nach wie schlimm es aussieht und ob wir die Blutung gestillt haben, ok?", fragte sie Dorian der nur nickte. Auch er sah keinen Deut besser aus. Seine Haare klebten auf seiner Stirn von dem kalten Schweiß, er war blass und jetzt da es heller war konnte Cara erkennen, dass sowohl seine Jacke versenkt war als auch Teile seines Gesichts. Doch darum würde sie sich später Gedanken machen. Sie legte ihre Hand auf Dorians und zog sie weg, so dass sie das Oberteil, das sie immer noch fest umklammert hatte, anheben konnte. Es sah übel aus. Mehr als übel. Aber es blutete nicht mehr.
„Ok, sieht so aus als hätte die Blutung aufgehört Dorian. Dann können wir jetzt zusehen und dir einen Platz suchen, wo dich ausruhen kannst. Weißt du wo der Raum mit den verlassenen Betten ist wo du uns gestern hinteleportiert hast? Du musst ihn kennen oder?", fragte Cara und spürte Dorians Blick auf sich lasten.
Es war unglaublich. Nach dem was heute geschehen war und nach der Menge an Energie die Cara erzeugt hatte und womit sie sämtliche Schattenwesen getötet hatte dürfte Cara nicht mehr aufrecht sitzen können! Als er wach geworden war, hatte sie an seiner Brust gelehnt geschlafen. Er hatte keine Ahnung wie viel Zeit bereits vergangen war oder was in der Zwischenzeit geschehen war aber als er sie ruhig atmend an ihn gelehnt vorgefunden hatte, hatte er sich erst einmal zurück gelehnt und ihr die Ruhe gelassen. Und die ganze Zeit über hatte sie ihre Hand auf seinen Bauch gepresst. Sie hatte mithilfe von irgendwas die Blutung gestillt und ihn selbst im Schlaf nicht sich selber überlassen. Durch seinen gesamten Körper war ein Gefühl geströmt, das er nicht kannte. Noch nie in seinem Leben hatte er einer anderen Person gegenüber eine solch tiefe Dankbarkeit verspürt. Cara sah ihn mit großen Augen an. Diese Augen die so besonders waren.
„Ja, er befindet sich ungefähr drei Stockwerke über uns. Alles darunter ist nicht mehr zu gebrauchen...", erklärte er ihr ruhig, doch er war noch nicht im Stande sich zu bewegen. Er würde noch ein paar Stunden warten müssen, bis er sich wieder aufrichten konnte. Er kannte solche Verletzungen. Nur es war ihm noch nie mit jemandem im Raum geschehen der nicht die Möglichkeit hatte, ihn bei Bedarf zu Cory zu teleportieren. Er sah Cara augenblicklich an, dass sie sich überlegte, wie sie ihn hier rausschaffen konnte also legte er eine Hand an ihren Arm.
„Cara, ruh dich aus. Wir werden hier mindestens zwei Stunden festsitzen bevor ich überhaupt in der Lage bin mich zu bewegen. Wir kriegen das hin!", erklärte er ihr ruhig und sie sah zu ihm hinauf.
„Aber ich hab es dir versprochen...", murmelte sie. Sie sah vollkommen fertig aus und zitterte am ganzen Leib. Er erkannte, dass sie nur noch ein dünnes Top trug, das kaum ihren Bauch bedeckte.
„Und du wirst die Chance dazu bekommen es einzuhalten. Wir brauchen aber beide erstmal Ruhe!", meinte er und legte ihr dann die Hand auf die Schulter. Sie sah ihn überrascht an, doch er zog sie nur an sich und legte seine Jacke, die er in Stück zur Seite gezogen hatte soweit es möglich war über sie. Sie lehnte an seiner Brust.
„Und so lange werden wir versuchen ein wenig zu schlafen ...", auch sein anderer Arm legte sich auf Cara und so ruhte sie an seiner Brust, lauschte seinem stetigen Herzschlag und spürte, wie seine Brust sich regelmäßig hob und senkte. Sie schloss die Augen und genoss das erste Mal in ihrem Leben die Nähe eines Menschen, der irgendwie innerhalb von nur 17 Tagen unverzichtbar für sie geworden war.
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