83. Unerhoffte Begegnung
~1 Jahr später
'Waren Menschen schon immer so nervig?' Du wischt dir über die Stirn. Dann blickst du runter auf deine Liste. 'Wer kommt als nächstes...' Deine Augen überfliegen die Namen. "Da ist ja der nächste. 7. Mai um 01:17. Das ist ja schon bald. Ich sollte los. Wo war es nochmal?" Als du den Ort des Geschehens liest weiten sich deine Augen. Du schweifst rüber zu dem Namen. "Snake.", liest du erschrocken. 'Verdammt. Wenn es hier steht muss er sterben... Nein! Ich lasse ihn leben. Ich muss mich nur beeilen.' Du springst über die Dächer, bis hin zu dem Wald, welcher das Anwesen des jungen Herren umgibt. Dein Weg führt über die hohen Bäume. Den Weg bist du damals unzählige Male gelaufen, nur nicht über die Bäume. 'Ein Jahr ist es her seit ich zuletzt hier war. Sie dürfen mich nicht erkennen. Ich setze lieber meine Kapuze auf.' Der Schatten der Kapuze überdeckt deine Augen. Deine Schwerter hältst du mit festem Griff in der Hand, als könnten sie jeden Moment runter fallen. Du beißt dir nervös auf die Unterlippe. Langsam wird aus dem kleinen weißen Punkt in der Ferne ein mächtiges Haus. Du schaust dich nervös nach Snake um. '01:15 Uhr.' Plötzlich erkennst du Snakes weiße Haare. Du landest auf einem Baum, von wo aus du Snake beobachten kannst. Plötzlich nimmst du ein Rascheln wahr. Ein Schuss fällt, jedoch geht er daneben. Snake sieht sich verwirrt um. Du vefolgst die Flugbahn der Patrone und rennst auf eine Person im Busch zu. Ohne zu zögern tötest du den unbekannten Mann. Snake ist hingefallen. Du läufst zu ihm und hilfst ihm hoch. Als du wieder gehen willst hält Snake dich fest. "Warte! Du riechst bekannt... sagt Emily...", sagt Snake misstrauisch. Du drehst dich nicht zu ihm um. Plötzlich hörst du Finny, wie er besorgt nach Snake ruft. Bevor er dich sieht befreist du dich aus Snakes Griff und verschwindest auf den Bäumen. 'Wie es wohl dem jungen Herren und Sebastian geht... Es schadet ja nicht, wenn ich mich mal drinnen umsehe...' Du springst auf das Dach und lässt dich durch ein Fenster rein baumeln. Leise schleichst du umher. 'Es hat sich nichts verändert...' Du siehst dich um und steuerst Ciels Zimmer an. Leise öffnest du die Tür. Ciel schläft. 'Er hat sich nicht verändert.' Ein Lächeln huscht über deine sonst so starren Lippen. Du läufst zu Ciel und streifst ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Ciel wälzt sich ein wenig umher und nuschelt etwas, was du nicht verstehst. Du drehst dich wieder um und gehst. Plötzlich sagt Ciel etwas. "Wer bist du?", fragt er misstrauisch. Der Geruch von einer Pistole steigt in deine Nase. Fast drehst du dich um, lässt es dann aber doch. "Ich bin sehr ungeduldig.", sagt Ciel ernst. Als du noch immer nichts sagst schießt Ciel. Du weichst der ersten Kugel aus, doch die zweite trifft dich im Rücken. Du bleibst aufrecht stehen, dann nimmst du Anlauf und springst aus dem Fenster, wie du es schon einmal damals getan hast. Du springst zurück auf einen Baum und spuckst die Kugel auf den Boden. 'Das wird Sebastian aber gar nicht gefallen. Jemand der das Anwesen beschmutzt.' Plötzlich ragt ein Kopf aus dem Zimmer von Ciel. Schwarze Haare, rote Augen. Du weißt wer es ist. Sebastian. Seine roten Augen überfliegen die Umgebung. Als ein Ast abbricht wandert sein Blick zu dir. Er springt aus dem Fenster und läuft in Richtung des Geräusches. Du fällst nach unten und landest auf den Knien. Ehe du verschwinden kannst ist Sebastian bei dir. Deine Kapuze fliegt von deinem Kopf. Sebastian mustert deinen Rücken. "Junge Lady?", fragt er ungläubig. Du drehst dich nicht um, sondern stehst auf. Du atmest tief durch und drehst dich dann um. Dein Blick ist ausdruckslos. Sebastian sieht verwirrt und wütend aus. Er steht ebenfalls auf und sieht dir tief in die Augen. "Wo warst du?", fragt er mit leichter Wut in der Stimme. "Das geht dich nichts mehr an.", sagst du monoton. "Ich denke schon. Du hast hier gelebt und gegessen und dann plötzlich verschwindest du." "Und was ist daran falsch?" Sebastian gibt dir einen Kuss als Antwort, doch du löst dich von ihm. "Das geht nicht...", sagst du leise. Sebastian sieht dich verwirrt an. "Warum nicht?", fragt er verwirrt. Bevor du antworten kannst unterbricht euch eine ernste Stimme. "Ich weiß ja nicht ob ich störe, aber als ich hier vorbei kam, machte es mich stutzig, dass jemand der eigentlich sterben sollte noch lebt.", sagt Will monoton. "Ich habe ihn gerettet.", antwortest du. "Sie wissen, dass das gegen die Regeln verstößt." "Ja. Dessen bin ich mir vollstens bewusst. Aber kein anderer vollbringt die Arbeit, die ich vollbringe. Also sollte es kein Problem sein." "Damit liegen sie richtig. Nun denn. Ich werde jetzt weiter, denn ich habe keine Lust auf Überstunden.", sagt Will und verschwindet. "Du vollbringst genau welche Arbeit?" "Ich sammel die cinematographischen Aufnahmen.", antwortest du monoton. "Das hießen also deine Worte. Wann hast du dich umgebracht?" "Ich weiß es nicht. Aber ich war schon lang vor der Zeit von all dem Leuten hier ein Todesgott. Ich habe es nur vergessen.", antwortest du monoton. "Vergessen?", wiederholt Sebastian. Du nickst. "Die Anderen machen sich Sorgen um dich." "Sag ihnen nicht, dass ich hier war." "Sie gehen davon aus, dass du gesorben bist. Die Angestellten wie auch der junge Herr.", sagt Sebastian du lächelst. "Irgendwie haben sie damit ja auch recht.", sagst du leise. "Komm wieder zurück." "Nein.", sagst du sicher. "Irgendwann werden sie es merken.", sagt Sebastian. Du schaust auf den Boden. "Mal sehen.", sagst du leise. "Ein Teufel und ein Shinigami können nicht zusammen sein.", sagst du monoton. "Es ging davor auch, also warum nicht jetzt?", fragt Sebastian ernst. Du schüttelst den Kopf. 'Er bringt mich durcheinander.' "Ich muss gehen.", sagst du und springst zurück auf die Baumkrone. Du springst weiter weg. 'Regen... wie an dem Tag vor einem Jahr.' Du kneifst deine Augen zusammen und schaust auf deine Liste. "Dann muss ich wohl weiter machen.", sagst du leise und beeilst dich um pünktlich zu dem nächsten zukünftig Totem zu kommen.
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