1. Rot Trifft Blau
Es war kurz nach 6 als ich aus meinem Traum erwachte.
Nachdem ich Sebastian alleine hab stehen lassen, bin ich zurück zum Bus gelaufen und habe mich wieder hin gelegt.
Jetzt waren wir aber endlich da.
Ich sah das Leuchten der Lichter an dem Hotel und ich sehnte mich danach, endlich hinein zu gelangen.
Der Bus stoppte und er Tumult der Leute begann. Uns wurde befohlen, dass zuerst die vorderen Reihen aussteigen sollen, danach die Hinteren.
Da ich einer der Ersten war, schnappte ich mir, nachdem ich aus der stickigen Luft des Busses heraus kam, meinen Koffer und stellte mich zu Herrn Aoi, der auf uns alle wartete.
Es vergingen mehrere Minuten, als dann schließlich auch die letzten Kollegen den Bus verließen. Sebastian war weiter hinten, so wurde es schwer, ihn im Auge zu behalten.
,,Die Zimmerschlüssel werden nun ausgeteilt!", sagte Herrn Aoi und hob einige Schlüssel nach oben, sodass sie jeder sehen konnte.
Wieso ich Abstand zu Sebastian halte und ihn beobachte?
Erstens, weil es total peinlich war, dass er mitbekommen hatte, dass ich einen Ständer hatte.
Und zweitens, weil ich den Schlüssel haben will und er ihn nicht bekommen soll.
Er würde sicherlich so seinen Spaß haben und mich aussperren, wenn er den Schlüssel hätte. Und das will ich vermeiden.
Nummer 6 haben wir.
,,Zimmer 2!"
Eine Editorin ging nach vorne und nahm sich den Schlüssel. Dann ging sie ins Hotel.
Ich wartete ungeduldig. Immer wieder schaute ich zurück und hatte Angst, dass Sebastian mir zuvorkommen würde.
,,Zimmer 3!"
Mach schon, mach schon!
,,Zimmer 4!"
Wieder schaute ich zurück und sah, dass sich Sebastian kein bisschen bewegt hatte, geschweige denn mich angeschaut hatte.
,,Zimmer 5!"
Ich atmete etwas schneller und wartete erneut auf seinen nächsten Ruf.
,,Zimmer 6!", rief Aoi und überreichte den Schlüssel in meine Richtung, doch eine Hand schnappte sie mir vorher weg.
VERDAMMT!
,,Komm mit, Ciel.", grinste Sebastian und wedelte mit dem Schlüssel vor meinem Gesicht. Ich versuchte sie ihm weg zu schnappen, jedoch war dies erfolglos.
~
Wir erreichten unser Zimmer und legten unsere Koffer auf den Boden.
In meinem Gesicht erkannte man Frust. Viel Frust.
Mein ganzer Plan war ruiniert!
Ich wollte den Schlüssel besitzen und ihm genau dieselben Dinge antun, die er mir auch immer angetan hatte.
,,Ich werde eine rauchen gehen. Macht es dir etwas aus, wenn ich dich einschließe?", fragte er und wirkte erneut etwas kalt mit seiner Stimme.
Ich kochte innerlich vor Wut.
,,Mach, was du willst.", schnaubte ich und ich sah, wie er mit einem Feuerzeug und einer Packung Zigaretten verschwand.
~
Ich beschloss mich ein wenig in den Zimmern umzusehen. Wir hatten ein großes Schlafzimmer und ein Badezimmer.
Ich blickte mit neugierigen blauen Augen ins helle Badezimmer. Es war zwar recht klein, doch so schön eingerichtet, sodass es eigentlich nicht wirklich klein aussah.
Ich ging zurück ins Schlafzimmer und holte meine Badeutensilien heraus.
Diese verteilte ich dann im Bad.
Da ich nicht ganz alleine nur meine Sachen einräumen wollte, durchstöberte ich kurz seine Sachen.
Ehrlich gesagt, es war nie mein Plan die Sachen herauszuholen. Mich hätte eher die Neugier gepackt, was er in seinem Koffer verstecken würde.
Ich machte seinem Koffer auf und entdeckte gewöhnliche Klamotten, eine Zahnbürste und mehrere Dinge. Dann entdeckte ich ein kleines Täschchen. Es war pechschwarz.
Ich machte den Reißverschluss auf und entdeckte dort einige Dinge, wobei mir Röte ins Gesicht stieg.
Da drin lagen Kondome.
Meine Wangen wurden knallrot und meine Hände zittrig.
Er... Er...
Ich hörte etwas Rascheln und Laufen. Sofort stand ich von meinem Platz auf und packte alles Nötige wieder auf seinen Platz. Den Reißverschluss des Koffers machte ich ebenfalls zu.
Noch bevor sich die Tür öffnen konnte, versuchte ich ins Bad zu rennen, knallte jedoch mit dem Fuß gegen die Bettkante und landete auf dem Boden.
,,Ciel, was liegst du denn da auf dem Boden herum?", fragte mich Sebastian, wobei ich mich sofort wieder aufrappelte.
,,Ich bin hingefallen..."
Ich schaute ihn peinlich berührt an und er wirkte auf einmal erschrocken.
,,Ciel, du blutest an der Wange.", meinte er und machte die Tür hinter sich zu. Ich blickte kurz zu einem kleinen Spiegel, der neben dem Bett war und sah, dass ich dort ein wenig blutete. Ich hatte mich wohl ein wenig auf geschürft.
Er bat mich, mich aufs Bett zu setzen, sodass er es kurz desinfizieren konnte. Natürlich weigerte ich mich erstmals, doch er schien darauf zu bestehen.
Als er meine Schürfwunde sanft mit einer Watte abtupfte, fing mein Herz an zu schlagen. Ich hatte auf einmal diese Hitze in mir.
Sebastian legte nach der Desinfizierung ein Pflaster darauf und nickte mir zu.
,,Danke... Sebastian."
Ich war defenitiv neben der Spur, da ich spürte, wie Röte erneut in meine Wangen stieg.
Er nickte nur und schien mich für einen Moment intensiv anzuschauen.
Dann blickte er zu Boden und verschanzte seinen Erste-Hilfe Kasten in seinem Koffer. Er schaute dann verwundert.
,,Hast du meinen Koffer angefasst?"
Er schaute wieder zu mir, doch mit einem hochnäsigen Lächeln.
,,Ich... Äh... Nein!"
Er lachte leise. ,,Hast du.", sprach er, ,,Man erkennt sehr leicht, wenn du lügst."
Ich schaute für einen kurzen Moment weg. Arsch
Dann schaute ich in seine roten Augen. ,,Du hast nicht zufällig in meine schwarze Tasche geschaut, oder?" <
Volltreffer...
,,... Nein."
Sein Lächeln verkrampfte sich auf einmal. Ich wusste nicht, was er dachte oder tun würde.
Ich wollte irgendwie wegrennen.
Die Stimmung war mir nicht ganz geheuer...
,,Ach... Verdammt!!", murmelte der Schwarzhaarige und drückte mich auf einmal in die Matratze, auf der wir saßen.
Mit dem Rücken lag ich in der Matratze und wusste nicht, was gerade geschah.
Sebastian musterte mich mit einem perversen Grinsen und blieb dann mit seinen roten Augen bei meinen Lippen stehen.
Innerlich flehte ich ihn an mich zu küssen.
Er drückte seine Hand an meinen Nacken und presste dann seine Lippen auf meine.
OH... MEIN... GOTT!
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