Kapitel 3
"Amerika?", ich jaspste nach Luft.
Das hatte er doch nicht wirklich gesagt?
Aber Dad nickte.
Amerika? !
Ich konnte es nicht fassen.
Hier konnte ich doch nicht weg.
Hier spielte mein ganzes Leben!
Hier war ich beliebt und total in.
Fast die ganze Schule lag mir zu Füßen.
Die Menschen kannten mich hier.
Meine Freunde lebten hier.
Meine Lieblingsorte waren hier.
Ich lebte schon immer hier.
Hier!
Nicht in Amerika.
Dort war alles anders!
Ich konnte doch nicht mal die Sprache richtig!
Ich gehörte hierher, nicht nach Amerika.
"Wieso?", fragte ich mit erstickter Stimme.
"Weil deine Mutter dort Arbeit hat!"
"Aber wir können doch hier bleiben. "
"Carolina, sei doch nicht zickig!
Versetzt dich doch mal in unsere Lage", sagte Dad.
Ich glaubte, ich höre nicht richtig.
Irgendetwas in mir riss.
All die Wut, die sich angestaut hatte, brach auf einmal aus.
" Ich soll mich in eure Lage versetzen?! ", brüllte ich, " Versetzt du dich mal in meine Lage! Ihr trefft immer alle Entscheidungen! Ihr habt mich nicht mal nach meiner Meinung gefragt!!! "
Mit diesen Worten rannte ich raus.
Die Tür knallte und fiel hinter mir ins Schloss.
Ich konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken.
Ich heulte wie ein kleines Kind.
Ich rannte weg.
Ich wusste nicht wohin.
Ich wusste nicht wie lange.
Ich wusste nicht, wieso eigentlich.
Ich wollte nur weg.
Irgendwann fand ich mich im Park wieder. Inzwischen hatte ich mich etwas beruhigt.
Die Sonne ging langsam unter.
Der Himmel war in tausenden Nuancen von Rot bis Gelb getunkt.
Die warmen Strahlen breiteten sich über die Landschaft aus.
Alles schien so friedlich:
Die vielen kleinen Häuser, die sich aneinander reihten...
Die großen Bäume, die seit ich denken konnte, dort standen...
Die Menschen, die lachend durch die Straßen gingen...
Vielleicht sah ich das alles zum Letzten Mal.
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