Kapitel 13
Ich hörte das Quietschen der Autoreifen und mir wurde ganz flau im Magen.
Ich war auf der Polizeistation und Dad holte mich ab.
Solange der Polizist dastand war Dad ganz höflich, aber ich merkte, wie sauer er war.
Er bezahlte die Strafe und, das war am schlimmsten, er bezahlte extra Geld, damit der "Vorfall" nicht in meiner Akte vermerkt wurde.
Bestechung.
Das ist ein anderes Wort dafür.
Jedes Mal muss ich mich dafür fremd schämen.
Geld regiert die Welt!
So ist das eben.
"Einen kleinen Gefallen gegen Bezahlung" nennt Dad das.
Für mich fühlt sich das irgendwie verlogen an, aber zu meiner Schuld zu stehen und die Konsequenzen dafür tragen...das will ich auch nicht.
Also belasse ich es bei einem schlechten Gewissen.
Jetzt hab ich größere Probleme.
Dad knallte die Autotür zu.
Er sah mich finster an.
"Was hast du nun schon wieder angestellt?", fragte er.
Ich vetsuchte mich in den Sitz zu quetschen und zu verschwinden.
Dad war wirklich sauer!
Und damit meine ich wirklich-richtig-mega-katastrophal-sauer!
"Ich...ich hatte kein Geld mehr, weil...", stotterte ich, aber Dad unterbrach mich.
"...weil du mal wieder das ganze Geld verpasst hast?!", donnerte er,
"Ich fass es einfach nicht! Das Geld wächst nicht an Bäumen! Was wirfst du es so aus dem Fenster raus!"
"Aber Dad!", wollte ich erklären, aber er ließ mich nicht.
Und wieso regte er sich so darüber auf?
Wir waren reich! Die 40 € machten doch keinen Unterschied!
Wieso war er denn so geizig?
Warum meint er, ich würde das Geld zum Fenster raus schmeißen?
Er ist doch derjenige, der sich jedes Jahr ein neues Auto kauft?!
Wir hielten vor dem Tor und gingen ins Haus.
Mom wartete schon.
Ich wollte es ihr erklären, aber Dad schickte mich in mein Zimmer.
Ich blieb für einen Moment vor der Tür stehen.
Da ging das Gepolter los!
Dad schrie und tobte.
" Dein Kind hat das ganze Geld verschwendet! Und dann ist sie schwarz gefahren! Dabei sind wir erst seit drei Tagen hier!"
"Ach! Mein Kind? Sie ist genau so dein Kind! Wieso soll ich jetzt wieder die Böse sein?"
Das war Mom.
Sie stritten sich noch die ganze Zeit. So war es doch immer - hatte ich Mist gebaut, wollte mich keiner von den Beiden.
Das Schlimmste war, sie ließen mich nicht mal ausreden! Sie behaupteten ich würde noch kleinkriminell werden!
So viel Vertrauen hatten sie also.
Mir traten die Tränen in die Augen.
Wenn sie mich nicht wollten, dann würde ich halt eben weggehen!
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