6.

Die Schwester kam bald zurück und verjagte die Männer aus meinem Zimmer, doch ich musste sagen, dass es mir seit ihrem Besuch deutlich besser ging. Ich hatte weniger Schmerzen. Doch die Müdigkeit blieb. Ich schlief kurz danach wieder ein, gerade als die Tür aufging und die Schwester sagte, dass ich wach sei und ansprechbar. Ja, soviel dazu. Ich wollte ja eigentlich wach bleiben, aber ich war einfach zu müde. Als ich wieder aufwachte, war es hell in meinem Zimmer und als kleine Rebellion kniff ich die Augen noch fester zusammen. ''Geht es ihr auch wirklich gut?'', hört ich Uriel fragen. ''Ich habs dir doch schon tausendmal gesagt: Sie ist wahrscheinlich einfach nur müde. Und du solltest auch mal schlafen!'' Die unbekannte Stimme gehörte wahrscheinlich dem Model. ''Aber, was wenn sie dann aufwacht?'' Ich grummelte um mich bemerkbar zu machen. Ein Griff um meine Hand verstäkte sich. Hatte er schon die ganze Zeit meine Hand gehalten? ''Siwah? Hey, bist du wach?'' Ich nickt und öffnete meine Augen. Das helle Rosa hinter meinen Augenlidern verschwand und wurde ersetzt durch vollständige Bilder. Die beiden Brüder lächelten mich an. ''Geht es dir gut?'', fragte Uriel besorgt. Ich wollte antworten, doch mein Hals war rau und ausgetrocknet und konnte daher nicht antworten. Er konnte wenigstens nicht sagen, ich hätte es nicht versucht, denn alles was rauskam, war nur ein Röcheln. ''Sie ist dehydriert, Uriel. Jetzt lass ihr mal etwas Zeit. Sonst bist du doch auch nicht so!'' Uriel schenkte ihm einen wütenden Blick und der Bruder, das Model, verliess das Zimmer. Uriel reichte mir ein Glas Wasser samt Strohhalm als Trinkhilfe. Ich trank einige Schlucke von der kühlen Flüssigkeit. Es tat so gut. Ich spürte die Kraft in meinen Körper zurückkehren. Ich brachte ein schwaches ''Ja'' heraus. Es klang jämmerlich, doch Uriel schien es zu genügen.

Die nächsten Tage geschah eigentlich nichts Ungewöhnliches. Eigentlich. Doch da war dieser eine Telefonanruf, der Uriel geführte hatte, als ich am Schlafen war. Ich hatte es zufällig mitbekommen udn wagte es nicht darüber zu sprechen. Er hatte, wahrscheinlich mit jemandem aus der Familie, lautstark telefoniert, es ging eindeutig um die Explosion. Er stritt lautstark mt jemandem. Das Ganze bereitete mir Kopfschmerzen. Meine Genesung schritt verhältnismässig gut voran, auch wenn mich manchmal noch weitere Schmerzattacken aus dem Gleichgewicht brachten. Ich wurde bald aus dem Krankenhaus entlassen, auch gerade weil Uriel mich kaum aus den Augen liess. Er kümmerte sich rührend um mich, obwohl ich doch gesagt hatte, dass ich nicht sein Seelenspiegel sein wolle. Er stellte sogar ohne zu Murren das Radio leiser, als ich meine Stirn rieb. Er war wirklich fürsorglich und das machte es nicht leichter, mir selbst weiterhin zu sagen, dass ich nicht gut für ihn war. Er verdiente jemand besseren als mich.

Ich lag auf meinem Bett, vollkommen versunken in mein Buch, als es klopfte. ich setzte  mich, aus dem Konzept gebracht, auf. Die Tür öffnete sich langsam und Uriel kam herein, zwei dampfende Tassen balancierend. Er reichte mir eine Tasse, die augenscheinlich mit Tee gefüllt war und setzte sich auf mein Bett. ''Geht es dir besser? Was machen deine Kopfschmerzen?'', fragte er besorgt. Ich nahm einen Schluck vom Getränk, bevor ich antwortete:''Alles gut. Wirklich!'' Ich lachte und strich über die Sorgenfalte auf der Stirn, die er immer bekam, wenn er zu viel grübelte. Er schaute mich verwirrt an. Ich zog meine Hand zurück. Er schüttelte den Kopf und nahm meine Hand und legte sie an seine Wange. ''Weiss man eigentlich schon, wer die Explosion ausgelöst hat?'', frate ich, in der Absicht, die plötzlich aufgetretene romantische Atmosphäre zu zerstören. Es klappte. Er seufzte auf und drehte sich leicht von mir weg. ''Meine Brüder haben eine Spur, aber bis jetzt wissen wir noch nichts konkretes.''
   Ich trank einen Schluck vom Tee, ehe ich meine Beine aus dem Bett schwang und die Tasse in die Küche brachte. Ich spürte seinen Blick im Rücken. Als ich mich umdrehte, stand er plötzlich hinter mir. Er blickte mir in die Augen und dann war da wieder diese Anspannung, die förmlich in der Luft lag. ''Bitte, Crystal kann fühlen, ob du mein Seelenspiegel bist. Vielleicht bist du es ja auch nicht, aber wenigstens können wir uns dann sicher sein! Bitte! Gib uns eine Chance!''
   Als ich nickte, entspannten sich seine Gesichtszüge. Er lächelte, drückte mir dann einen Kuss auf die Lippen und verschwand aus der Küche. Völlig verdattert ging auch ich nach einer Weile zurück ins Bett.

Ich wachte am nächsten Morgen vom Klingeln meines Weckers auf. Das Läuten bohrte sich in meinen Kopf und löste so heftige Schmerzen aus, dass ich meine Hände auf die Ohren presste und mich wie einen Fötus zusammenrollte. Ich schrie, um mir selbst Gehör zu verschaffen oder um die Schmerzen loszuwerden; ich wusste es nicht. Der Ton riss plötzlich ab und zwei Arme legten sich um mich und strichen besänftigend über meinen Rücken. Mein Schluchzen wurde leiser und brach bald ganz ab. Uriel redete auf mich ein und liess mich nie los. Nach einer Weile setzte ich mich, noch immer in seinen Armen auf, und wischte mir die Tränen von den Wangen. ''Tut mir Leid'', ich drehte mich von ihm weg. Er nahm mich nur enger in seine Arme. Ich kuschelte mich an seine Brust und fühlte mich einfach wohl. Ich nahm seine Hand und führte ihn aus meinem Schlafzimmer. ''Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe. Du hast sicher noch geschlafen!'' Wir betraten das Wohnzimmer und setzten uns auf das Sofa. ''Ich war schon wach. Hab gearbeit''

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Ich muss mich  entschuldigen, dieses Kapitel ist nicht so gut wie die anderen. Ich hatte sehr viel Probleme bei diesem hier. Dafür muss ich mich wirklich entschuldigen. Ich werde versuchen, das nächste Kapitel werde ich versuchen, ein besseres Kapitel zu bringen.

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