Und dein Geheimnis wäre?

3 Tage später
Ross POV

Heute wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Ich durfte seit ein paar Tagen keinen Besuch mehr empfangen und war ziemlich froh darüber, dass ich gehen konnte. Die Ärzte versuchten mit allen Mitteln, mein Gedächtnis wiederherzustellen, aber ich war letztenendes genauso schlau wie vorher. ''Hallo Mr.Lynch. Irgendwelche neuen Erinnerungen?'' Mein neuer Arzt Dr. Farally kam herein. Er war groß, hatte aschblonde Haare und blaue Augen. Er hatte hohe Wangenknochen und ein spitzes Kinn und war eigentlich attraktiv, wenn da seine Nase nicht wäre. Ich konnte nichts dagegen tun und ich wusste, dass es furchtbar gemein war, aber jedes Mal, wenn ich ihn sah, musste ich mir vorstellen, seine Nase herunterzurutschen wie auf einer Wasserrutsche. Daraufhin musste ich immer hysterisch kichern. Jap, ich war ein Arsch. Auch jetzt konnte ich mir mein kichern gerade so verkneifen. ''Nein. Nichts.'', erwiederte ich, nachdem ich mich etwas gefasst hatte. ''Ok. Ich denke, sie können dann gehen. Ihre Blutwerte sind soweit stabil. Bitte in den nächsten Wochen etwas die Bälle flach halten, nicht unbedingt auf Parties gehen und von Alkohol fern halten.'' Ich nickte und fing an, meine Klamotten zusammenzuräumen. Ich hörte, wie er ging und grinste unkontrolliert. Jap, definitiv ein Arsch. Als ich fertig war, kam Dr.Dawman herein, mit einer Tüte, in der meine Elektronischen Geräte lagen. Sie lächelte mich an und reichte sie mir. Ich lächelte zurück, machte die Tüte auf und nahm mein Zeug heraus. '54 verpasste Anrufe!? Dafug!?' 40 von meiner Mom. Was war denn los? ''Ich muss Sie jetzt bitten zu gehen. Das Zimmer muss gereinigt werden. '', Dr. Dawman öffnete die Tür. ''Auf Wiedersehen. '' ich schüttelte ihr die Hand und sie sagte: ''Hoffen wir mal auf ein nicht so baldiges Wiedersehen. '' Ich grinste und verließ das Krankenhaus.

Laura POV

Heute war ein ziemlich sonniger Tag, aber ich war nicht in Stimmung. Ich spielte etwas auf meinem Klavier, dann ging ich mit Mason spazieren. Was man nicht alles für die Menschen und Tiere tut, die man liebt. Was mich darauf brachte, dass heute Ross aus dem Krankenhaus kam. Ich lief in Richtung Krankenhaus und fing ihn ab. Stormie hatte mir erzählt, dass er 4,5 Monate Erinnerung verloren hatte, was bedeutete, dass er nichts von der Meggie- Sache wusste, aber ich wollte ganz sicher gehen. ''Hey Ross.'', rief ich und rannte zu ihm. ''Oh, hi Laur. Wie gehts dir?'', er lächelte leicht. ''Viel Wichtiger, wie gehts dir? Du siehst noch etwas blass aus. '', ich zog ihn in eine feste Umarmung. Ich hatte ihn sehr vermisst. Er war mein bester Freund. Ich drückte ihn nah an mich, anscheinend etwas zu fest, denn er keuchte ein ''Au, du tust mir weh'', ich ließ ihn los: ''Entschuldige. Ich hatte die Taschenmessersache vergessen.'' Ich strich ihm über die Brust, wo ich den Schnitt vermutete und er zog scharf die Luft ein. ''Alles in Ordnung. Ich habe gehört, du hast deine Erinnerung verloren. Das muss ziemlich verwirrend sein, oder nicht?'', sagte ich sanft und nahm seine große Hand in meine Hände. ''Etwas, aber Dr.Dawman hat mir erklärt, was passiert ist. Warum ich mehrere Wochen im Krankenhaus lag und alles andere. Außerdem hat mich Rydel massenhaft zugetextet, was alles Zuhause los war. Ich finde es schön, dass ihr endlich Freunde seid.'' Er lächelte jetzt mehr. ''Finde ich auch. Komm. Wir gehen zu dir nach Hause.'' Er nickte und wir gingen los. ''Stormie hat total verstört geklungen als sie mich angerufen hat. Sie hat auch gesagt, dass sie dein Zimmer durchsucht hat und ich auf dich acht geben soll. Das versteh ich irgendwie nicht.'' Er riss bei 'Zimmer durchsuchen' die Augen auf und blieb stehen. ''WAS!? MOM HAT MEIN ZIMMER DURCHSUCHT!?'' Ich nickte. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und stieß ein paar nicht ganz so keusche Flüche aus, bei denen ich hoffte, sie irgendwann einmal vergessen zu können. Ich ging etwas näher an ihn heran und legte ihm die Hand auf den Rücken, aber er wich davor zurück und sagte: ''Ich kann nicht nach Hause. Sie werden mich verurteilen, denken dass ich verrückt bin oder Hilfe brauche. '' er griff nach meinen Schultern. ''Bitte. Hilf mir. Ich kann nicht nach Hause. '', seine Augen waren vor Angst geweitet und sein Griff war fest. ''Was ist denn dort? Weswegen war Stormie so verstört?'', er fing an, stark zu Blinzeln. ''I...i... ich k...kann es dir nicht sagen. Entschuldige.'' Er sah auf den Boden und schloss die Augen. ''Hey. Du kannst mit in mein Hotelzimmer kommen. Ich habe genug Platz für 2. Komm mit'', ich nahm sanft seine Hand von meiner Schulter und er ließ sich mitziehen. Wir liefen gemeinsam zum Hotel, in dem ich momentan wohnte. Wir gingen zu meinem Zimmer und ich machte Mason los, der sofort auf mein Bett sprang. Ich grinste. Mason war ein Schatz. Ich sah zu Ross, der sich im Zimmer umsah, es war sehr ordentlich. Aber so war ich eben. Gott sei Dank hatte ich die Pillendosen in einem Schrank. 'Er darf sie nicht zu Gesicht bekommen.'

Ich legte meine Jacke ordentlich auf einen Stuhl. Er setzte seinen Rucksack ab. ''Schön hast du's hier'', er sah sich nochmals um. ''Ist nur zum Übergang. Ich bin noch auf Wohnungssuche. Wollen wir was essen gehen? Oder wollen wir bestellen und hier essen. '' er lachte. ''Du denkst auch echt nur ans Essen.'' Ich lachte auch. ''Ist das denn so schlimm?'' Er hörte auf zu lachen und kam auf mich zu und umarmte mich. Ich legte meinen Kopf an seine Brust, schloss die Augen und lauschte seinem Herzschlag. Er war langsam und kräftig und beruhigte mich. Ich konzentrierte mich voll und ganz auf ihn und spürte, wie meine Seele, die fast immer nur Trauer empfunden hatte, langsam heilte.
Ross POV

''Danke'', flüsterte ich und küsste sie auf den Kopf. Sie war so klein, dass ich mein Kinn auf ihrem Kopf ablegen konnte. Ich fand das so süß. ''Wofür?'', fragte sie leise. ''Dass du in meinem Leben bist'', lächelte ich und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. ''Nichts würde ich lieber tun'', sie löste sich von mir und lächelte mich an. Dann küsste sie mich auf die Wange. Naja. Nicht wirklich küssen, sie ließ einfach nur ihre Lippen über meine Wange gleiten und löste unter meiner Haut ein Feuerwerk aus. Es war berauschend. Dann zog sie mich zur Couch. Ich setzte mich und sie bestellte Burger in der Lobby. Dann wollten wir uns einen Film ansehen. Sie wollte Reise zur geheimnisvollen Insel sehen, aber ich setzte mich durch mit Avatar. Also holten wir uns den Film aus der Videothek und kamen dann wieder ins Zimmer. Unser Essen war gottseidank auch schon da und so legten wir uns wieder auf die Couch. Plötzlich klingelte mein Handy. ''Wer ist es?'' fragte Laura, die neben mir lag. ''Meine Mom. '', sagte ich und drückte sie weg. Neben mir richtete sich Laura auf und sah mich an. ''Weswegen war sie denn jetzt so verstört?'', fragte sie und sah mich mit diesen wunderschönen, großen Rehaugen an. Ich fasste mir unwillkürlich an die Unterarme. Sie bemerkte diese Bewegung und schob sanft meine Hände weg und meinen weißen Pullover nach oben. Als sie sah, was ich so arg versuchte, vor der Welt zu verstecken, sog sie scharf die Luft ein...

Laura Pov

Ich war geschockt. Wie konnte er sich selbst das nur antun. Ich fuhr sanft über seine Handgelenke, die von Narben übersäht waren. Deswegen also trug er immer so viele Armbänder. Um zu verstecken, dass er sich Ritzte.

Er zog seine Hände weg und rückte seine Ärmel zurecht. Er vermied Augenkontakt. ''Es ist in Ordnung, Ross. Ich weis, wie du dich fühlst. Ich mache das selbe durch. Nur ich verarbeite es auf eine andere Weise.'', er hob den Kopf und starrte mich an. Ich versuchte, trotz dem Kloß in meinem Hals, aufmunternd zu lächeln, was mir kläglich misslang. Ich nahm seine Hand und zog ihn ins Badezimmer. Dann öffnete ich meinen Schrank. Ich sah in sein geschocktes Gesicht und sagte: ''Siehst du. Ich bin mindestens genauso verkorkst.''

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