Ich kann nicht mehr lächeln
Laura POV
"Ich bin mir sicher, dass alles wieder in Ordnung kommt", sagte Raini, die neben mir auf dem Bett saß. "Ich hoffe es. ", sagte ich. Plötzlich vibrierte mein Handy. Es war eine Nachricht von Rydel:
R: ich muss dir dringend etwas sagen
Ich schrieb zurück
L: dann los
R: nicht per handy. Ich komme kurz zu dir
L: oh das musst du nicht
R: eigentlich bin ich schon da
In dem Moment klopfte es an der Tür. Ich legte mein Handy zur Seite und lief zur Tür. Als ich sie öffnete, stand Delly davor. "Hi", sagte sie und lief an mir vorbei. "Du bist echt schnell", sagte ich und lehnte die Tür leicht an. "Also. Was wolltest du mir sagen." Sie drehte sich zu mir, nachdem sie Raini begrüßt hatte. "Es geht um Ross. Er hat eure Beziehung nur verheimlicht, um dich zu schützen.", ich sah sie verständnislos an. "Manche sind dahinter gekommen, dass ihr zusammen seid und haben Ross böse Twitternachrichten geschickt. Er wollte nicht, dass du dich deswegen schlecht fühlst und hat es deswegen verheimlicht." "Und warum sagt er mir das nicht selbst?", fragte ich und in diesem Moment kam Ross zur Tür herein. "Weil ich mich nicht getraut habe.", sagte er und sah auf den Boden. Ich stieß die Luft aus, lief auf ihn zu und legte meine Arme um ihn. Zuerst war er überrascht, doch dann seufzte er und schlang seine Arme um mich. Wir umarmten uns mehrere Minuten lang und ich hielt meine Augen geschlossen, bis Raini sich räusperte. Wir lösten uns abrupt voneinander und sahen Raini an. "Ich denke, alles ist dann wieder gut zwischen euch, oder?", ich nickte und sah Ross an. Er sah mich auch an und lächelte. Rydel grinste und sagte: "Ich glaube wir sollten die beiden jetzt mal alleine lassen. Komm Raini.", und zog Raini hinter sich zur Tür heraus. Nun waren Ross und ich allein. Ich sah ihn genau an, alles war wie immer, außer... "Wieso trägst du einen Hoodie. Es ist 35°C draußen.", er wurde leicht nervös und spielte mit seinen Händen: "Wieso nicht?", fragte er dann. Ich seufzte: "Arme hoch", er tat wie gesagt und ich streifte ihm seinen Hoodie ab. Er trug darunter ein weißes Shirt. "So. Jetzt stirbst du hier nicht mehr.", er lachte nervös und kreuzte seine Arme vor seinem Bauch. Doch bevor ich ihn fragen konnte, wieso er das tat, schluckte er schwer und rannte so schnell wie möglich ins Badezimmer.
'Wieso rennt er immer ins Badezimmer' fragte ich mich bevor ich hinter ihm her lief, durch die Tür ging, die er versehentlich offen gelassen hatte und ihn auf das Waschbecken gestützt, verlassen in den Spiegel starrend vorfand. Ich lief langsam auf ihn zu und berührte sanft seinen Arm. Er löste seinen Blick vom Spiegel und starrte auf das Waschbecken. "Was ist los?", fragte ich sanft. Er warf einen letzten Blick auf sich selbst im Spiegel, bevor er sich zu mir umdrehte. "Ich hatte den Hoodie nur an, weil er locker ist und weil niemand sehen kann, wie fett ich darunter bin"
Ross POV
Sie sah mich an, als würde ich Leute töten. "Wieso denkst du das Ross? Du bist nirgendwo auch nur ansatzweise fett.", ich seufzte. "Doch das bin ich. Das sehen sogar andere so. Ich habe die letzten Essen ausgelassen, aber ich werde einfach nicht dünner." Sie starrte mich immernoch so an und langsam begann ich, mich noch unwohler zu fühlen als vorher. "Wieso sollten das andere denken?", er griff in seine rechte hintere Hosentasche, holte sein Handy heraus und übergab es mir. Ich entsperrte es und es zeigte mir eine Twitternachricht. 'Ich verstehe nicht, was Leute in dir sehen. Du bist hässlich, fett, untalentiert und einfach nur scheiße. Geh dich doch einfach umbringen. Niemand würde dich vermissen.' Ich ließ mich in eine Badezimmerecke sinken und vergrub mein Gesicht in den Händen. Ich wollte nicht, dass sie mich weinen sah. Aber sie nahm meine Hände von meinem Gesicht und sah mir in die Augen.
Laura POV
Seine Augen waren wässrig und seine Unterlippe zitterte. Er versuchte mit allen Mitteln, nicht zu weinen. Ich nahm seine Hände und setzte mich ihm gegenüber. "Ross... weißt du noch, was Rydel dir über Mobbing und Hass erzählt hat?", er sah mich an, wie ein kleiner Junge, der sich schutzsuchend an seiner Mutter festklammerte. "L... lache ihn weg?", fragte er leise und ich nickte. Ich küsste ihn, lange, aber sanft, bevor ich ihn umarmte. Seine Tränen machten mein Shirt nass, aber das war mir egal. "Du solltest sowas nicht an dich heranlassen, Ross. Es sollte dich nicht interessieren, was sie denken." , flüsterte ich in sein Ohr. Er löste sich etwas von mir, um mich anzusehen. Wie lange geht das schon so?", fragte ich ihn sanft und strich die Tränenspuren von seinen Wangen. "3 Wochen", flüsterte er. Er wurde also gemobbt, seit wir zusammen waren. War es meine Schuld? Ich hatte es nicht ausgeprochen, aber als er in meine Augen sah, wusste ich, dass er sich meiner Theorie bewusst war. "Es ist nicht deine Schuld. Glaub mir. Ich habe schon immer böse Twitternachrichten bekommen, nur früher waren sie nicht so böse. Aber das ist der Grund, aus dem ich unsere Beziehung geheim gehalten habe.", er zog mich an der Hüfte zu sich, sodass ich auf seinem Schoß saß, die Beine neben seiner Hüfte und lehnte seine Stirn an meine. Ich schloss die Augen, genoss das Gefühl der Intimität zwischen uns. "Wieso hast du mir das nicht einfach erzählt? Ich hätte es verstanden.", sagte ich leise. "Nein. Hättest du nicht. Du hättest gesagt, dass du damit fertig geworden wärst, wärst es aber nicht. Siehst du, was aus mir geworden ist. Ich kann nicht mehr lächeln.", er stand auf. Ich tat es ihm gleich. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und presste mich gegen ihn. Er drückte mich fest an sich und ich spürte, wie er sanft meinen Hals küsste. "Ich helfe dir dabei, wieder lächeln zu können"
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Freundliche Grüße aus Italien.
Gott sei dank hab ich Wlan. Und nach 8 Stunden Fahrt habe ich es geschafft, das Kapitel zu schreiben.
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