[ 6. ] Meine Eltern
Kimchi hat ihm geschmeckt und ich habe beschlossen ihm jetzt ne Hausführung zu geben.
Er hatte basically in jedem Zimmer die gleiche Reaktion. Er geht rein, bleibt stehen, sieht sich mit offenen Mund um und überhäuft mich mit Fragen.
Als ich nach gefühlten Stunden endlich mit der Führung fertig bin, gehen wir wieder in die Küche.
Gerade will ich Jimin fragen, ob er Lust hätte fern zu sehen, da höre ich, wie die Haustür aufgesperrt wird.
Ich gehe zur Eingangstür und sehe meine Eltern im Flur stehen. "Hey!" begrüße ich sie und ziehe damit ihre Aufmerksamkeit auf mich.
"Oh, hallo Yoongi. Hast du die Nachricht gelesen?" fragt mich meine Mutter, während sie sich die Schuhe von den Füßen streift.
"Ja hab ich." "Oh, wer ist das denn?" fragt jetzt mein Vater und ich drehe meinen Kopf nach hinten. Im Türrahmen steht ein schüchterner Jimin mit gesänktem Kopf und am saum seines etwas zu großem Shirts spielend.
"Oh, das ist Jimin. Wir haben uns vorhin am Strand getroffen. Er ... er ist von dem Dorf und war spazieren." sage ich schnell um Jimin so unverdächtig wie möglich wirken zu lassen. Ich glaube es ist besser, keinem erzählen, das er ein Meermann ist.
Ich drehe mich komplett zu ihm um und lasse meinen Blick kurz über seinen Körper gleiten. Keine Ahnung wieso... es war einfach automatisch.
"Und Jimin, das sind meine Eltern." meine ich dann an den Jungen gerichtet und deute mit meiner Hand in ihre Richtung. Er hebt daraufhin seinen Blick und lächelt sie schüchtern an.
"Hallo Jimin, freut mich das Yoongi endlich einen Freund gefunden hat." ergreift meine Mutter wieder das Wort und geht auf ihn zu.
Jimin sieht wieder auf den Boden und von seiner Körperhaltung kann ich ablesen, dass er sich ziemlich unwohl fühlt.
"Ähm ja, wir gehen dann Mal in mein Zimmer." sage ich schnell, nehme Jimin an der Hand und ziehe ihn hinter mir die Treppen hoch.
In meinem Zimmer angekommen, sieht er mich dankbar an und nuschelt ein leises 'danke'.
"Gerne. Aber meine Eltern sind echt nett. Vor denen brauchst du keine Angst zu haben." Er nickt als Antwort und setzt sich langsam neben mein Bett.
Wieder muss ich schmunzeln. "Du kannst dich auch draufsetzen. Dazu ist es ja mehr oder weniger da."
Mit großen Augen sieht er zu mir, steht dann wieder auf und setzt sich vorsichtig, als könnte es unter seinem Fliegengewicht zusammenbrechen, uf mein Bett.
Ich schüttle meinen Kopf und setzte mich neben ihn. "Apropos Bett..." fange ich an.
"Wie lange hast du vor an Land zu bleiben? Es wird immerhin Abend und du musst ja auch irgendwo schlafen."
"Ich weiß..." Er dreht den Kopf von mir weg und scheint schon wieder nervös zu werden.
"Ich ähm ... könnte ich, naja, vie...vielleicht ... Nein ... Ich ähm ich geh dann mal..." flüstert er, steht auf und wendet sich zum gehen.
"Nein warte, das sollte nicht heißen das du gehen sollst! Tut mir leid ich habs falsch formuliert." gebe ich etwas lauter als eigentlich geplant von mir.
Er war gerade dabei die Türklinke zu drücken und hält nun in seiner Bewegung inne. Schnell stehe ich auf und gehe auf ihn zu um ihn am gehen zu hindern.
"Möchtest du bei mir übernachten?" frage ich leise und löse seine Hand wieder von der Klinke. "Nein ... ich weiß nicht..." Er sieht mich unsicher an.
"Tut mir leid. Ich hab das schon wieder falsch formuliert. Du schläfst heute bei mir." sage ich dann bestimmt.
Ich weiß zwar nicht aus welchem Grund, aber ich möchte ihn gerne hier behalten.
Natürlich geht das nicht für immer, aber ich mag ihn irgendwie und möchte nicht, dass er wieder geht. Zumindest nicht jetzt schon.
"Danke ... aber ich mö-" "Kein 'Aber'! Du bleibst hier und aus." unterbreche ich ihn mit ernstem Blick der keine wieder-Worte dultet.
Ich habe einfach das Gefühl bestimmt sein zu müssen, damit er sich selbst keine Vorwürfe macht oder Ausreden einfallen lässt, weshalb er denn nicht hier bleiben sollte.
Ich weiß was er sagen Möchte, aber er fällt mir, beziehungsweise uns, sicher nicht zur Last. Ich bin doch froh wenn er hier bleibt. Ich fühle mich doch sonst immer so einsam.
"Danke" flüstert er nocheinmal. Wir sehen uns in die Augen...sie sind so wunderschön...
Alles an ihm ist wunderschön. Seine fluffigen Haare, sein markelloses Gesicht, sein perfekter Körper...
Ob seine Stimme auch so wunderschön ist?
Wird er sich jemals trauen zu reden? Es würde mich schon sehr freuen.
Ich finde es Schwachsinn jemanden wegen seiner Stimme zu verurteilen. Außerden kann eine Stimme meiner Meinung nach gar nicht 'hässlich' klingen.
Klar, es gibt meiner Meinung nach schönere und weniger schöne Stimmen, aber doch keine 'hässlichen'.
Ich lebte in einer Stadt und ich habe nicht einmal eine Stimme gehört, wo ich gedacht hätte gleich Ohren-Krebs zu kriegen.
Außerdem ist jede Stimme einzigartig und jeder hat einen anderen Geschmack was Stimmen angeht, weshalb soetwas grundsätzlich nicht bewertet werden kann.
Etwas erzürnt darüber, dass ihm jemand so einen Schwachsinn eingeredet hat, seuftze ich und wuschle ihm anschließend durch die weichen, flauschigen Haare.
Genau in dem Moment höre ich die Stimme von meiner Mutter, die uns zum Abendessen ruft.
"Wir kommen gleich!" rufe ich laut zurück, sehe dann wieder zu Jimin. Entweder hat er das nicht erwartet, oder es war etwas zu laut, denn der ist zusammen gezuckt und sieht mich aus großen Augen an.
"Kommst du mit Abendessen?" frage ich ihn dann leiser und sehe ihn entschuldigend an. "Du musst keine Angst haben, ehrlich! Erstens passe ich auf dich auf und zweitens sind meine Eltern wirklich sehr lieb." hänge ich noch hinterher, da er noch immer total versteift ist.
"O...okay ... und ähm könntest du bitte nicht erwähnen, das ich ausm Meer komme?" "Klar, ich hab doch auch vorhin schon gelogen und gesagt, du kämst aus dem Dorf von nebenan."
Er nickt und bedankt sich nochmal, dann öffne ich die Tür und wir gehen die Treppen runter in die Küche.
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