1

You can scream.
Louder and louder
But I can't promise you, that somebody would hear you.

But I'm only human
And I bleed when I fall down
I'm only human
And I crash and I break down

Ich liege hier. Alleine in meinem Zimmer.
Mein Handy zeigt 22:37 Uhr an. Meine Augen schmerzen, die Müdigkeit kommt jede Sekunde näher.
Doch ich will nicht einschlafen. Je früher ich schlafe, desto schneller bin ich in einem Raum mit meinen Gedanken.
Alleine. Diese würden mir nur zeigen wie beschissen mein Leben ist. Wie viel ich verbockt habe. Deswegen spiele ich hier am Handy, um die Zeit mit meinen Gedanken zu verkürzen. Meine Augen lesen jedes Wort, verschlingen dieses förmlich.
Doch die Panik steigt, welche ich gekonnt verdränge. Jedes Buch endet irgendwann. Und dieses auch. Es werden weniger Wörter, es neigt sich dem Ende zu. Was soll ich tun, wenn ich das Buch durchhabe?
Meine Gedanken würden mich langsam und qualvoll töten.
Ich hätte Zeit, welche ich nicht will.
Ich will alles unterdrücken, darüber nicht viel nachdenken. Zu groß ist die Angst der Wahrheit ins Augen zu sehen.
Lieber erfinde ich Lügen und renne schreiend weg.
Doch auch ich bin nur ein Mensch.
Ich benötige auch Sauerstoff. Die Wahrheit benötigt diesen nicht, weshalb sie mich früher oder später einfängt.
Und das ist meine Angst.
Niemand wird mich hören, egal wie lange ich renne und dabei schreie.
Egal wie lange ich falle und dabei schreie. Erst dann, wenn ich auf dem Boden liege und blute, erst dann bemerkt mich die scheiß Menschheit. Ich sollte aufhören der Menschheit die Schuld zu geben. Denn ich bin doch der Scheiß in dieser. Seien wir mal ehrlich, wen würde es auch nur ansatzweise interessieren, ob ich tot wäre?
Niemanden.
Alle würden sich freuen sowas wie mich aus dem Planeten zu verbannen. Obwohl, ich wäre immernoch unter diesem, beziehungsweise in diesem.
Sie würden mir die Schuld für den schlechten Ackerbau geben, da ich die Erde beschmutze.
Und das stimmt sogar.
Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen. Ich verdränge den Gedanken und suche mir eine weitere Ablenkung.
In solchen Momenten verfluche ich meine Mutter dafür, das WLAN immer auszuschalten.
Ich bin meinen Gedanken hoffnungslos ausgeliefert.
Panisch versuche ich eine Lösung zu finden, eine Ablenkung.
Wieso habe ich all meine Spiele deinstalliert?
Scheiß Speicherplatz.
Ich habe meinen Tod fast schon unterschrieben. Meine Gedanken werden mich auffressen. Meine Tränen werden fließen, das weiß ich.
Meine einzige Möglichkeit wäre ins Wohnzimmer zu gehen und das WLAN einzuschalten.
Jedoch wäre die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, sehr hoch.
Ich bin kein Mathe Genie, weswegen ich nicht die Prozentzahl sagen kann.
Diese ist jedoch sehr hoch!
Zumindest hoffe ich dies.
Meine Mutter würde mich anmotzen, vonwegen was ich um diese Uhrzeit am Handy hocke.
Ich kenne sie.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass es 22:59 ist.
Ich beobachte wie die Zahlen sich zu 23:00 Uhr ändern.
Gedanken, sowie Gefühle steigen in mir auf.
Angst und Panik vermischen sich.
Langsam stehe ich auf, was mein Bett zum knarren bringt.
Meine Mutter wird hundertprozentig aufwachen, dass riecht man förmlich.
Leise tapse ich zu meiner Tür und öffne diese genau so leise.
Nah laufe ich an der Wand entlang Richtung Wohnzimmer, aus dem Grund, da ich gehört habe, der Boden soll dann weniger knarren.
So leise es geht husche ich an das Zimmer meiner Mutter vorbei und begebe mich weiter.
Mein Vater wäre in solchen Sachen lässiger, jedoch ist dieser irgendwo mit seiner fünf Jahre jüngeren Ärztin und vögelt diese.
Mir fällt auf, dass ich ihn in 10 Stunden sehen werde.
Punkt neun Uhr. Ich hasse es ihn zu treffen. Meistens sitzen wir in einem Café, bis plötzlich seine Freundin zufälligerweise das Café betritt und mich missbillig abscannt.
Immer wenn mein Vater auf die Toilette geht, bekomme ich ihre abschätzenden Kommentare zu hören.
Da haben die Menschen, die ich am meisten Hasse, zueinander gefunden.
Leise nehme ich die kleine Fernbedienung und will gerade das WLAN einschalten, als plötzlich das Licht angeht.
Erschrocken wirbel ich herum, verstecke die Fernbedienung jedoch schnell hinter meinen Rücken.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue begutachtet mich meine Mutter und stellt mir schon mit ihrem Blick die Frage, welche ich ihr sofort beantworten soll.
Fuck.
,,Ich kann das erklären.", sprach ich leicht stotternd und überlegte mir eine gute Ausrede. ,,Meine Tage haben wieder angefangen! Ich fand im Badezimmer nichts, weswegen ich, so verschlafen wie ich bin, hier hin gegangen bin.", log ich leise.
Um meine Lüge echt wirken zu lassen, sah ich auf den Boden.
Kaum merklich zog ich mein Schlafoberteil weiter runter, damit meine Mutter nicht sieht, dass ich keinen Blutfleck oder so habe.
,,Na komm Schatz. Wir suchen dir etwas.
Da müsste was im Bad sein.", sprach sie einfühlsam und ging voraus.
Schnell machte ich das WLAN an und legte die kleine Fernbedienung zurück.
Und der Preis für die beste Lüge geht an mich, dachte ich und klopfte mir innerlich auf die Schultern, ehe ich ins Bad eilte, wo mir meine Mutter eine Binde und ein Tampon hinhielt.
Ich nahm den Tampon und ging auf die Toilette.
Schnell versteckte ich den Tampon in meinem BH und ging danach raus.
,,Komm, du schläfst heute bei mir.
In deinem Zimmer ist es wirklich Kalt und du weißt wir haben nicht viel Geld um in zwei Zimmern die Heizung anzumachen.
Holl deine Decke und dein Kissen.", und somit ging sie in ihr Schlafzimmer.
War dass alles jetzt umsonst?
Wenn ich mit anderen Menschen in einem Raum bin, ist dies wie eine Ablenkung, was gut für mich ist.
Trotzdem bin ich etwas enttäuscht, dass mein Plan so enden muss. Schnell gehe ich in mein Zimmer, verstecke das Tampon dort und nehme mein Bettzeug.
Mit diesem begebe ich mich zu meiner Mutter ins Schlafzimmer.
Dort lege ich mich aufs Bett und schließe dir Augen. Ein Arm legt sich um mich und zieht mich näher an sich.
,,Morgen musst du zu deinem Papa.", meinte sie und ich nickte kaum merklich.
,,Gute Nacht.", murmelte ich und drehte mich mit dem Rücken ihr gewandt, jedoch so das ihr Arm immernoch um mich lag.
,,Gute Nacht, Schatz."

Next Day

Murrend öffne ich meine Augen und sehe meine Mum, welche die Hände in die Hüfte gestemmt hat, mich erwartungsvoll ansieht und unregelmäßig ein Steh auf murmelt.
Nach einiger Zeit beschließe ich aufzustehen, da es keinen Zweck hätte rumzunörgeln.
Schlürfend begebe ich mich in mein Zimmer und blicke in meinen Kleiderschrank. Im Endeffekt entscheide ich mich für eine Jeans und einen warmen, mir etwas größeren Pullover.
Ich mag es wenn meine Klamotten etwas Größer sind, da diese meiner Meinung nach bequemer sind.
Auf dem Pullover, welcher weiß war, steht mit schwarzer Schrift

Weiß für Reinheit
und Unschuld.
Leider gab's den
nicht in Schwarz.

darauf.
Ich liebe diesen Pulli.
Es ist sowie einer meiner Milliarden Schreie und trotzdem hält in jeder für einen normalen Pullover.
Schnell binde ich meine Haare zu einem Dutt und begebe mich ins Bad.
Davor habe ich gesehen, dass meine Mutter mein Handy gestern Nacht anscheinend ans Akkukabel getan hatte.
Wenn sie wüsste, wie dankbar ich ihr bin.
Im Bad putze ich mir meine Zähne und spritze mein Gesicht mit Wasser voll, um nicht nur wacher auszusehen, sondern auch wacher zu sein.
Schnell nehme ich mir noch ein Tampon mit, um meine Lüge nicht auffliegen zu lassen und gehe auf die Toilette.
Dort entleere ich meine Blasse und lasse mein Tampon in meiner Hand verschwinden. Mein Zimmer wird sich in diesen vier Tagen von denen anhäufen.
Eine bessere Lüge ist mir aber auch nicht eingefallen.
Nachdem meine Hände gewaschen wurden, gehe ich in mein Zimmer, verstecke dort das weiße und hilfreiche Teil und nehme mir mein Handy.
Ich begebe mich in die Küche, wo ich meine Mutter nochmal richtig begrüße und mich setze.
Mein Brot schneide ich einmal durch die Hälfte, bestreiche beide Seiten mit Marmelade und lasse es mir schmecken.
,,Du, hast du gestern das WLAN ausgemacht?", fragte mich meine Mutter und sah mich erwartungsvoll an.
,,Ich dachte das wolltest du erledigen!", verteidigte ich mich.
Ich log. Und das wie ein Meister.
Als Schauspielerin hätte ich gute Chancen, lachte ich in mich rein.
,,Ist doch auch egal, einmal vergessen tötet uns schon nicht.", beruhigte ich sie.
,,Das Risiko an Krebs steigt jedoch!", konterte sie.
,,Die Ärzte sind sich nicht sicher, woran es liegt. Sie haben verschiedene Meinungen.
Bitte verurteile erst etwas, wenn du handfeste Beweise hast!", gegen Ende erhob sich meine Stimme.
Genervt blickte ich auf meinen Teller und wich ihrem Blicken aus.
,,Ich bin fertig.", murmelte ich und stand auf.
,,Geh und zieh deine Jacke, sowie deine Schuhe, an. In fünfzehn Minuten fahren wir.", hörte ich sie hinter mir herrufen.
Schnell band ich meine Haare zu einen Zopf und erlöste sie so vom Dutt.
Mein Handy fand seinen Weg in meine Hosentasche.
Schnell zog ich mir meine Jacke und Schuhe an und wartete auf meine Mutter, welche gleich danach kam.
Zusammen gingen wir zu ihrem Auto, welches mein Vater ihr geschenkt hatte. Allein hätte sie sich dies nie leisten können. Dafür verdient meine Mutter zu wenig.
Wenig später kamen wir am Café an.
Ich verabschiedete mich von meiner Mum und ging rein.
Sofort sah ich meinen Vater und lief auf ihn zu.
Er umarmte mich, jedoch erwiderte ich nicht.
,,Und wie geht's dir mein Kind?", fragte er mich.
Falls es dich interessieren würde, hättest du uns nicht verlassen, dachte ich antwortete jedoch nur mit einem Gut.
Es dauerte keine fünf Minuten und schon kam seine Freundin in den Laden.
,,Was für ein Zufall euch hier zu treffen.", meinte sie, als sie auf uns zukam.
Innerlich verdrehte ich die Augen.
Bitch.
,,Und Schatz, du hast bald Geburtstag.
Was wünscht du dir?", fragte mein Vater.
,,Nun ja, zwar habe ich erst in paar Monaten Geburtstag, aber schön das du jetzt schon fragst.
Ich-."
,,Er fragte mich, Claudia.", presste ich hervor.
Augenverdrehend lehnte sie sich zurück und sah mich auffordernd an.
,,Ich weiß nicht was ich mir wünsche.
Nichts eigentlich."
Doch, das jemand meine Schreie hört.
,,Klamotten würden dir nicht schlecht tun.", lachte Claudia mich aus.
Wütend funkelte ich sie an, ehe ich fauchte:
,,Kein Wunder, dass du nur die Freundin meines Vaters bist. Niemand würde dich freiwillig heiraten."
Siegerisch Grinste sie mich an, weswegen ich etwas verwirrt war.
Wieso Grinste sie.
,,Tja, da liegst du falsch, denn..-", sie hielt mir ihren Ringfinger entgegen, an welchem ein Ring war.
Fassungslos sah ich diesen an.
Das konnte nicht sein.
,,wir sind verlobt!"
Und dieser Satz hatte mein Herz gebrochen.

*Mit Absicht habe ich den Namen des Mädchens nicht gesagt. Ihr könnt euch einen Ausdenken oder euren rein interpretieren. Einfach, damit ihr die Story besser auf euch wirken lassen könnt*

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top