Kapitel 7:
Die Plattform 9 ¾ war, wie immer überfüllt mit Zauberern und Hexen, die ihre Kinder verabschiedeten. Doch ich hielt nur Ausschau nach einem jungen Zauberer. Um genau zu sein, nach einem dunkelhaarigen Slytherin, dessen Vater das bekannteste Gesicht auf diesem Bahnsteig war. Albus Severus Potter.
Ich stellte mich auf die Zehenspritzen, wobei mir der dicke Zeh immernoch schmerzte, um über die anderen Zauberer drüber weg zu gucken, aber ich konnte ihn nicht entdecken.
Enttäuscht gab ich auf und wendete mich zurück zu Oma und Dad. Und da - da stand er, neben meinem Vater und grinste mich breit an.
„Hey, Scorp. Schön dich zu sehen", er kam auf mich zu und packte mich in eine feste Umarmung.
„Hi, ich freu mich auch. Wie geht's dir?", begrüßte ich ihn freudestrahlend.
„Mir - mir geht's ganz gut. Lily ist zwar im Moment echt schwierig, aber das liegt wohl am Alter", sagte Albus mit einen schmunzeln.
Harry stand neben meinem Vater und beide schienen sich miteinander zu unterhalten. Ohne jegliche Anfeindung.
Daraufhin meinte Scorpius mit einem Lachen in der Stimme: „Oh, es scheint also doch noch Wunder zu geben, wenn ihr beide euch wie zivilisierte Menschen unterhalten könnt."
Albus, Harry und Oma mussten lachen, nur Dad schaute mich mit ernstem Blick an. „Scorpius Hyperion Malfoy. Du verstehst den Ernst der Lage wohl nicht." Er kam auf mich zu und schirmte sich den Mund ab, so dass es aussah, als wöllte er flüstern. Aber er flüsterte nicht, denn er wollte, dass Harry ganz genau mitbekommt, was er sagte: „Ich horch den doch nur aus, deshalb bin ich so freundlich. Ich will einfach nur ein paar wichtige Informationen herausbekommen um ihm später im richtigen Moment zu Schaden." Seine Stimme war so ironisch, dass es selbst der naivste Mensch verstanden hätte. Und dann musste auch Dad lachen.
Harry kam auf uns zu und machte eine drohende Handbewegung gegen Draco, die aber mindestens genauso ironisch gemeint war. Dann sah Harry mich an und lächelte mir grüßend zu.
„Wo ist eigentlich dein Weasel?", fragte Draco spöttisch, aber lieb gemeint.
„Mein Weasel ist bei seinem Kind. Irgendwo da hinten. Und ich würde dir empfehlen, meinen Schwager nicht noch einmal Weasel zu nennen", zischte Harry, der natürlich genau wusste, das Draco es nicht abwertend gesagt hatte.
"Hä? Seit wann ist Ginny dein Schwager. Das ist ziemlich unmöglich. Wenn überhaupt wäre sie deine Schwä - oh, warte mal, wenn du Ginny als deine Schwägerin bezeichnest, dann müsstest du ja mit einem der Weasley-Jungs verheiratet sein. Aha - Potter, ich hab dich entlarvt, ich glaube, ich hab da was immens Wichtiges verpasst", erwiderte Draco, der seine Augenbrauen typisch nach oben zog.
„Was - hä? Ich versteh nur Bahnhof", platzte es inzwischen doch etwas ungeduldig aus Harry heraus. Einen Moment lang dachte er nach und dann ging ihm ein Licht auf und zischte Draco mit gespielter Stimme an: „Du meinst also Ginny mit Weasel, oder was? Versteh ich das grade richtig? Du wagst es, meine Frau zu beleidigen. Warte du nur - Malfoy. Dir wird das Lachen noch vergehen, wenn ich erstmal anfange deine Frau zu beleid..." Mitten im Wort hörte er auf zu reden, denn ihm wurde bewusst, was er da gerade gesagt hatte.
Man sah Dad an, dass ihn diese Aussage getroffen hatte, denn auch wenn er inzwischen mit einer neuen Frau zusammen war, trauerte er Astoria auch nach ein paar Jahren immernoch nach.
„Ja, Harry, dazu wird es wohl nicht kommen. Astoria ist - tot. Und ja, mit Weasel meinte ich eigentlich deine Frau und nicht Ron." Jetzt musste Draco wieder lächeln. „Apropos, wo steckt Weasel-Bee eigentlich mit seinem Schlammblut?", neckte er Harry, während er wieder in Draco-Malfoy-Manier die Augenbrauen hochzog.
„Oh Mann, Draco. Das, kannst du echt niemals sein lassen, oder?", erwiderte Harry leicht genervt.
„Hm, lass mich überlegen - Nein. Ach ja, wie geht's eigentlich deiner Nichte? Rose, oder irre ich mich?", fragte Dad, der bei der Frage eher mich anguckte, als Harry. Dabei zeigte er schon wieder dieses verschmitzte Grinsen.
Verdammt. Ich glaub er war auf einer komplett falschen Fährte. Dad dachte doch jetzt nicht ernsthaft, dass ich auf Rose - Rose Granger-Weasley stand. Aber ich konnte es ihm echt nicht verübeln, immerhin hatte ich bei dem Gespräch gestern von der Familie Weasley geredet. Dabei war damit nun wirklich nicht Rose gemeint.
Mit meinen Gedanken war ich da eher bei - naja, halt bei jemand anderem als dieser Weasley. Außerdem hab ich Dad sowas angedeutet das es noch schlimmer ist als Weasley. Ich dachte da eigentlich eher an eine Mischung aus Weasley und - ähm - POTTER.
Dadurch, dass ich so in Gedanken vertieft war, bekam ich gar nichts vom weiteren Gespräch mit. Ich tauchte erst aus meinen Gedanken auf, als Albus mir mit dem Ellenbogen in die Seite knuppte. „Scorp, wir müssen endlich einsteigen. Sonst bekommen wir keinen Platz mehr."
Ich verabschiedete mich mit einer festen Umarmung von Oma und stellte mich dann vor Dad, um auch ihn zu umarmen. Er drückte mich fest an sich und flüsterte mir ins Ohr: „Pass auf die auf, großer. Du bist mein ein und alles. Ich würde es nicht aushalten, wenn dir etwas zustoßen würde" Ich nickte und wir lösten uns langsam aus unserer Umarmung, aber Dad zog mich nochmal an sich ran um mir erneut etwas zu zuflüstern. „Scorp - tu mir einen gefallen, ja? Sag niemandem etwas über die Gerüchte wegen Voldemort. In den Zeitungen wird sowieso genug darüber stehen, dass Lucius ausgebrochen ist."
Jetzt lösten wir uns wirklich aus unserer Umarmung. Ich nahm meinen Koffer und eilte hinter Albus her, der bereits ungeduldig auf mich wartete.
„Na endlich, hab schon gedacht, dein Vater lässt dich heute gar nicht mehr los", zischte er mir leicht genervt entgegen. Dann stiegen wir ein.
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