🏀Kapitel 7🏀

Kurt Hugo Schneiders Cover von "Everything I Wanted"
(gibt es auch auf Spotify)

https://youtu.be/9HoTlO8qejo

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Seufzend hingen Tae und ich an den Lippen des anderen.

"Jiminie~", murmelte der Braunhaarige.

"TaeTae~", flüsterte ich.

Keiner auch nur ansatzweise willig, sich zu lösen.


Tae hatte seine Arme inzwischen wieder um meinen Hals geschlungen.

Fest drückte er sich an mich.

Wir hatten unsere Position noch nicht geändert.


"Willst...du...dich hinlegen?", fragte ich, in den kleinen Pausen, die wir einander zum Luft holen ließen.

Ich wusste, dass Tae nach dem Sex gerne noch kuschelte.

Von mir selbst mal ganz zu schweigen...

Als wir es letzte Woche in der Küche getan hatten, waren wir danach trotzdem nochmal in sein Bett gegangen, um diese besondere Tätigkeit nicht zu versäumen.


Lächelnd nickte der Braunhaarige.

"Kannst du noch ein bisschen drin bleiben?", bar er, bevor er seine Lippen wieder auf meine drückte.

Seine Stimme klang unfassbar lieb...

Durch und durch entspannt.


Mehr als glücklich, dass er meine Nähe so sehr genoss, begann ich zu grinsen.

"Klar...", flüsterte ich in den Kuss.

Ich legte einen Arm um Taes Taille, bevor ich mich vorsichtig zur Seite fallen ließ.



Wohlig seufzte mein Gegenüber, nachdem ich es geschafft hatte, uns hinzulegen, ohne mich aus ihm herauszuziehen.

Während ich seine Bettdecke über uns zog, löste Tae sich von mir.

Zufrieden kuschelte er sich an mich.

Schloss einen Moment lang seine Augen...


"Das mit dir ist schön, Jiminie...", murmelte er noch.

Danach sackte sein Körper ein wenig zusammen.

Wahrscheinlich musste er sich erstmal von unseren intensiven Aktivitäten erholen.


Schwach lächelnd strich ich ihm ein paar seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht.

"Ich finde es auch schön mit dir, TaeTae...", flüsterte ich, bevor ich einen Kuss auf seine Haare drückte.

Mehr als das...


Sekundenlang schaute ich den wunderschönen Jungen in meinen Armen an, bevor ich meinen Kopf gegen seinen lehnte und auch kurz die Augen zu machte.

Taes Anwesenheit war wahnsinnig beruhigend...

Heilend.


Immer wenn ich bei ihm war fühlte ich mich so gut...

So vollständig.

Als sollte ich genau hier sein.

Nirgendwo sonst.


Ich wünschte mir so sehr, dieses Gefühl nicht immer nur einmal pro Woche erleben zu können.

Meinen Engel nicht mit anderen teilen zu müssen.


Kurz öffnete ich meine Augen und betrachtete Taes Schultern.

Die Flecken...

Einfach alles an dem Wissen, wie viele andere ihn berühren durften, widerstrebte mir.

Ich wollte der einzige sein, der ihn küsst.

Der einzige, der ihm solche Geräusche entlockte, wie gerade eben.


Allerdings war das nicht, was ausgemacht war.

Tae und ich waren füreinander nicht "der Einzige".

Waren wir nie gewesen.


Seit meinem ersten Besuch hier wusste ich Bescheid.


Das mit Tae und mir war damals einfach irgendwie passiert...

In einem Moment hatten wir uns noch ganz normal unterhalten und miteinander gelacht.

...nur um uns keine Sekunde später viel zu tief und viel zu lange in die Augen zu sehen.


Die Stimmung war so kribbelig gewesen.

Gleichzeitig so angenehm...

So sicher.

Als hätten wir sofort gespürt, wie gut der andere uns fühlen lassen konnte...

Noch nie hatte ich etwas vergleichbares erlebt.


Ich wusste nicht mehr, wie oft wir uns angeguckt hatten.

Wer sich letztendlich zuerst nach vorne gelehnt hatte.

Danach hatten wir einfach nicht mehr aufgehört...


Bevor ich mich versehen hatte, hatten wir miteinander geschlafen.

Ich und dieser wunderschöne, ruhige Junge aus dem Kunstclub.


Alles war so schnell gegangen...

Hatte sich gleichzeitig wie eine atemberaubende kleine Ewigkeit angefühlt.


Ich erinnerte mich an mein Herzrasen.

An die Überforderung. 


Als wir fertig gewesen waren, war ich verunsichert gewesen...

Weil Tae überhaupt nicht wie jemand wirkte, der beim ersten Treffen mit jemandem schlief, hatte ich mir Sorgen gemacht, dass es an mir gelegen haben könnte.

Dass er sich gedrängt gefühlt haben könnte.

Meine ständigen Blicke in der Schule als ein Interesse missverstanden hatte, welches ich ihm nicht hatte vermitteln wollen.


Gleichzeitig hatte ich ihn damals überhaupt nicht gekannt.

Ich hatte nicht gewusst, wie freizügig er unterwegs war.


Deshalb hatte ich nachgefragt.

Ich hatte wissen wollen, ob er sowas öfter tat.

Ob es normal für ihn war, sich mit Leuten einzulassen, die er kaum kannte.


Ich hatte gefragt.

Tae hatte geantwortet.


Seitdem trafen wir uns...


Der wahrscheinlich einzig gute Aspekt an der Tatsache, dass der Junge, in den ich verliebt war, es mit keine Ahnung wie vielen anderen tat.

Er hatte nichts gegen eine Wiederholung gehabt.

Gegen eine...

Gegen zwei...

Solange bis er angeboten hatte, dass wir feste Zeiten ausmachen konnten.

Immer Dienstags.

Jede Woche.


Ich wartete nach der Schule auf Tae.

Wir fuhren zu ihm.

Wir hatten Sex.

Dann verbrachte ich den restlichen Abend hier.

Weil Taes Mom alleinerziehend, vielbeschäftigt und nur am Wochenende da war, durfte er so viel Besuch einladen, wie er wollte.


Ich hatte mich so geehrt gefühlt, dass er sich jede Woche mit mir hatte treffen wollen, dass ich natürlich sofort zugestimmt hatte.

Obwohl ich direkt nach dem ersten Mal gespürt hatte, dass es von meiner Seite nicht so locker und unverbindlich war, wie Tae es wahrscheinlich gewöhnt war, hatte ich mich darauf eingelassen...

Versucht mir einzureden, dass es besser war, ihn einmal die Woche zu treffen, als gar nicht an ihn ranzukommen.


Irgendwie stimmte das...

Es war besser einmal die Woche bei ihm sein zu können, als gar nicht.

Seit ich herkam waren wir uns viel näher gekommen.

Wir lächelten uns in der Schule an, wenn wir uns sahen.

Schrieben manchmal miteinander.

Redeten auch mal über ernstere Themen oder Dinge, die uns beschäftigten.


Tae war so ruhig und lieb...

Er konnte gut zuhören.

Gab überraschend gute Ratschläge.

Trotzdem nahm er auch Hilfe an.

Fragte mich nach meiner Meinung oder teilte es mit mir, wenn ihn etwas beschäftigte.


Seit wir angefangen hatten, uns zu treffen, hatte ich gelernt, dass Tae nicht nur äußerlich wunderschön war.

Dass es keine Übertreibung gewesen war, ihn als "Engel" zu bezeichnen.


Das mit ihm fühlte sich nicht nach einer Sexbeziehung an.

Eher nach einer Freundschaft.

...einer Freundschaft, die sehr eng an Sex gebunden war und in der von meiner Seite aus eindeutig romantische Gefühle im Spiel waren.


Trotzdem war es eine Freundschaft.

Etwas echtes.


Ich wusste es sehr zu schätzen, dass das mit mir und Tae sich nicht oberflächlich anfühlte.

Dass wir nicht nur miteinander schliefen, sondern den ganzen Tag miteinander verbrachten.

Dass er meine Hand nahm...

Mich anlächelte...


All diese Dinge waren unendlich schön und grausam zugleich.

Sie waren mehr, als ich je erwartet hatte, zu bekommen.

Gleichzeitig so viel weniger, als ich mir wünschte.


Deshalb war es manchmal schwer.

Schmerzhaft.

Vor allem, wenn Tae nicht bei mir war...


Jeden Dienstag schwebte ich auf Wolke Sieben.

Nur um den Rest der Woche damit zu verbringen, immer tiefer zu fallen.


Trotzdem kam ich immer wieder her...

Dachte nicht mal darüber nach, es zu beenden.

Als hätte ich mich in einem Teufelskreis eingesperrt, aus dem ich gar nicht wirklich einen Ausweg suchte.


Meistens kam ich damit klar.

Überbrückte die negativen Gedanken und versuchte mich einfach auf das nächste Treffen zu freuen.


Aber manchmal...

...so wie letzten Samstag...

Manchmal konnte ich nicht damit umgehen...

Dann wurde es zu viel.

Zu erdrückend.


Unerwiderte Gefühle taten weh.

Selbst wenn die Person, in die man verliebt war, einen behandelte, als würde sie das selbe empfinden.

Vorallem dann.


Ich liebte Taes zutrauliche Art.

Sein Bedürfnis, auf mich einzugehen.

Seinen Blick.

Sein Lachen.


Gleichzeitig waren sie eine ständige Erinnerung an das, was ich haben wollte, aber nicht haben konnte.

Nichts von diesem wundervollen Jungen würde jemals wirklich mir gehören.


Aus Angst, das kleine bisschen, was er bereit war, mir zu geben, auch noch zu verlieren, sagte ich nichts.

Ich wollte Tae nicht das Gefühl geben zu klammern oder Erwartungen an ihn zu stellen, die er auch nicht an mich stellte.

Wir hatten von Anfang an darüber gesprochen, was das zwischen uns war.

Was es nicht war.


Deshalb konnte ich nichts sagen...

Stattdessen fraß ich meine Gefühle in mich hinein.

Genoss jeden Dienstag in vollen Zügen und versuchte ansonsten, einfach ein wenig den Kopf frei zu bekommen.

Letztes Wochenende zum ersten mal mit fremder Hilfe...


Seit das mit Tae und mir angefangen hatte, hatte ich mit niemand anderem geschlafen.

Ich hatte es für unfair gehalten.

Hatte niemanden benutzen wollen.


Am Wochenende war es zum ersten Mal so schlimm gewesen, dass ich es nicht mehr ausgehalten hatte.

Ich hatte mich nur noch besser fühlen wollen...


Nachträglich hielt ich es sogar ein bisschen für Glück, dass ich dabei ausgerechnet an Jungkook geraten war.

An jemanden, der nicht völlig unbekannt gewesen war.

Jemand, der aus dem selben Grund da gewesen war, wie ich.

Weil es Jungkook gewesen war, hatte ich mich nachträglich nicht schlecht fühlen müssen.


Ich hatte bekommen, was ich gewollt hatte.

Er auch.


Es war so wunderbar bedeutungslos gewesen...



Mit meinen Gedanken wieder im hier und jetzt ankommend, öffnete ich meine Augen.

In stummer Bewunderung schaute ich Tae dabei zu, wie er vor sich hin döste.


"Bedeutungslos"....

Sanft streichelte ich über seine Haare.

Genoss seinen Geruch in meiner Nase.

Bei Tae kannte ich dieses Wort gar nicht...


Jede Berührung...

Jeder Blick...

Jeder Atemzug bedeutete die Welt für mich.


Irgendwie war das anstrengend...

Ich spürte mein Herz klopfen, je länger ich Tae anschaute.

Gleichzeitig aber auch wunderschön...


Ohne darüber nachzudenken, drückte ich ihn noch fester an mich.

Spürte die Wellen der Entspannung, als der Braunhaarige daraufhin ein kleines Seufzen von sich gab.

So voller Wohlgefühl...

Voller Wärme...



"TaeTae?", setzte ich an.


"Hmm?", machte dieser erschöpft.

Er schien immer noch etwas weggetreten.


Bittersüßer Geschmack verbreitete sich in meinem Mund.


Eine Weile lang schaute ich ihn einfach an.

Meinen Engel...

Den Menschen, den ich liebte.



Als ich ihn schließlich noch fester in meine Arme schloss, kniff ich die Augen zusammen.

Ich konnte einfach nicht anders...


Ich...


"Danke...", flüsterte ich.



...war unbeschreiblich dankbar, dass das zwischen uns nicht bedeutungslos war.


Uff das war schon wieder so viel zum erklären ^^"
Aber ich kann ja nichts dafür, wenn die Beziehung zwischen denen so uncommon ist, dass man mehrere Kapitel dafür braucht xD

Ich hoffe es war soweit alles logisch und dass es euch gefallen hat <3
Sagt mir gern, wie ihr es fandet und was ihr über Vmin denkt x3

Schlaft nachher schön <3

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