Kapitel 33

Karma Pov

Ich suche Mi-chan nun schon seit gefühlt Ewigkeiten, doch finde ich sie nirgendswo.
Ich war überall, nur nicht auf den Dach, doch da wird sie ja wohl kaum sein, oder?
Einen Versuch ist es wert, ich muss einfach wissen, ob es ihr gut geht. Sie hatte eine Panikattacke und wurde warscheinlich getriggert, außerdem ist sie verletzt und ich habe Angst, dass sie einfach umkippt und nicht mehr aufwacht.
Ich begebe mich aufs Dach, wo Mi-chan sitzt und vor sich hin redet, sie merkt anscheinend nicht, dass sie ihre Gedanken laut ausspricht, ihre schlimmen Gedanken. Ich wusste ja, dass es ihr schlecht geht, aber das habe ich nicht erwartet.
Ich begebe mich zu ihr, sie bemerkt mich nicht.
,,Ich bin eine Last für alle, wieso bin ich eigentlich noch hier?", sagt sie niedergeschlagen, starrend auf den Abgrund vor ihr.
,,Weil du keine Last bist Mi-chan. Du bist definitiv keine Last, für niemanden von uns. Du bist die stärkste Person die ich kenne, du bist cool uns so unglaublich schlau. Du kannst kämpfen, du lernst und arbeitest hart, du versuchst andere mehr zu schützen als dich selbst und das finde ich echt bewundernswert, auch wenn ich dies nicht guttun kann. Du beschützt andere und kümmerst dich um sie. Du wunderschön, innerlich und äußerlich, du bist bewundernswert und einfach nur ein Traum und es ist okay, Angst zu haben, es ist okay auch mal die Kontrolle über sich zu verlieren, es ist okay. Als du weg warst hatte ich unglaubliche Angst um dich, auch wenn ich unterbewusst wusste, dass du dich gegen sie wehren kannst hatte ich Angst. Und wenn dein Bruder nichts mit dir zu tun haben möchte, solltest du dir daran nicht die Schuld geben, du hast nichts falsch gemacht. Ich kann mir kaum vorstellen wie du dich gerade fühlst, da ich nicht so ein Leben wie du habe, doch denke ich ich weiß wie du dich fühlst. Auch wenn dir dein Leben sinnlos und unnütz erscheint, ist es nicht so. Dein Leben ist kompliziert und komplex, das will ich gar nicht abstreiten, doch ist es dein Leben und du hast es in der Hand. Selbst wenn unsere Oberschulen nicht die selben sein sollten, werde ich trotzdem immer bei dir sein, ich werde nicht weggehen oder mich abwenden, ich werde bei dir bleiben weil ich dich liebe und das schon seit so einer langen Zeit. Ich liebe dich Mi-chan, du bist für mich die wichtigste Person im Universum geworden und ich liebe dich für die Person, die du bist.", platzt es aus mir heraus, ich kann einfach nicht zusehen wie sie sich selbst zerreißt. Langsam dreht sie sich zu mir mit tränen erfüllten Augen, sie sieht mir in meine Augen, die funkeln wie Rubine und ehe ich mich versehe, spüre ich zwei warme, weiche Lippen auf meinen, dessen Kuss ich erwieder. Nach ein paar Sekunden lösen sie sich von meinen und Mi-chan sieht mich mit rosa roten Wangen an, das sie versucht mit ihren kleinen Händen zu verdecken. Ich nehme ihre Hände in meine und sehe sie erneut an.
,,Ich liebe dich auch Karma.", sagt sie leise und umarmt mich feste, diese erwidere ich. Ich weiß nicht, wie lange wir in dieser Position verweilen, auf jeden Fall lang genug, dass sie einschlafen konnte. Ich würde sie ja ins warme tragen, doch liegt sie fast auf meinen Schoß und meine Beine sind seit gefühlten Stunden schon eingeschlafen. Ich will mich bewegen, ins warme gehen, doch will ich nicht, dass sie aufwacht.
Ihr Kopf ruht an meiner Schulter, ihre Arme um meinen Oberkörper, mein rechter Arm um ihre Taille, mein linker Arm auf ihren Kopf ruhend.
,,Falls ich dir helfen soll, sag Bescheid.", höre ich Rio schmunzelnd sagen.
,,Seit wann bist du denn hier?"
,,Bin dir gefolgt und habe alles schön aufgenommen.", lacht sie leise und stellt sich neben mich.
,,Wie wäre es damit, ich nehme sie mit zu uns Mädchen und du schleicht dich zu den Jungs befor Karasuma-sensei dich erwischt.", schmunzelt sie und ich habe keine andere Wahl als einzuwilligen.
Wir versuchen Mi-chan sanft von mir zu lösen, doch klappt dies nicht. Sie brabbelt irgendwas was wir nicht verstehen, so wie ein Baby.
Nach ein paar Minuten schaffen wir es tatsächlich sie von mir zu lösen, Rio trägt sie weg und ich muss jetzt zusehen, wie meine eingeschlafenen Füße mich tragen sollen.

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