Epilog

Gefährlich aussehende Gewitterwolken verdunkelten den Himmel über Konoha, doch noch hatte kein Regentropfen den Weg auf die Erde gefunden.
Ein junges Mädchen mit violetten Haaren starrte aus dem Fenster, während sie den Reißverschluss an ihrem schwarzen Kleid zuzog.
"Wir sollten uns auf den Weg machen, Mari", ertönte die leise Stimme ihrer Schwester von außerhalb des Zimmers und gedankenverloren trat sie auf den schmalen Flur, wo die Blonde auf sie wartete, ebenfalls in Trauerkleidung.
"Ja, lass uns gehen."
Die beiden verließen das Haus und liefen durch die verhältnismäßig leeren Straßen Konohas.
An einer Kreuzung wartete ein Junge im selben Alter mit vor der Brust verschränkten Armen gegen eine Hauswand gelehnt.
Wortlos nickten sie sich zu und er gesellte sich zu den Schwestern.
Immer noch schweigend legten sie den Rest der Strecke zurück, um vor den Toren des Friedhofes auf zwei anderen Personen zu treffen.
"Genma-sensei, Tori", begrüßte Fuji sie.
"Hallo ihr drei", lächelte der Erwachsene, der Junge nickte bloß.
"Wo sind Kotetsu und Izumo?", fragte Mari nach dem Rest des anderen Teams.
"Sie sind schon vorgegangen. Izumo... hat seinen Vater bei dem Angriff verloren", erklärte Genma und Mari formte ein stummes 'oh' mit dem Mund.
Kurz herrschte eine unangenehme Stille, dann betraten sie hintereinander das Gelände.
Vor dem großen Monument am hinteren Ende des Geländes hatte sich bereits eine Gruppe Trauernder gebildet, ihnen gegenüber waren Dutzende Bilder von Verstorbenen aufgestellt worden, in der Mitte lächelten ein blonder Mann und eine Frau mit leuchtend roten Haaren der Menge entgegen.
Die Neuankömmlinge stellten sich an den Rand der Leute, wo auch zwei andere Jungen waren.
Der Schwarzhaarige hatte den Arm um seinen Freund gelegt, welcher immer wieder leise schluchzte.
Tori legte ihm eine Hand auf die Schulter, die anderen wandten die Blicke nach vorne.
Dort war die Abbildung eines Mädchen mit langen schwarzen Haaren und fröhlich blitzenden dunklen Augen.
Genmas Hände ballten sich zu Fäusten und er biss die Zähne zusammen, während Fuji gar nicht erst versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten.
Mari hätte gerne versucht, ihre Schwester aufzuheitern, aber auch sie war überwältigt von ihrer Trauer.
Sie merkte, wie ihr Körper langsam zu zittern anfing, doch dann schlossen sich Wärme Finger um ihre.
Mit einem kurzen Blick zur Seite sah sie, dass die Hand zu ihrem Teamkollegen Tairu gehörte, der ihr ein aufmunterndes Lächeln zuwarf, welches aber nicht die Tränen, die sich auch in seinen Augenwinkeln gebildet hatten, verstecken konnte.
Ihr Mundwinkel zuckte ebenfalls kurz nach oben, bevor sie ihren Kopf wieder nach vorne richtete, wo der dritte Hokage gerade eine kurze Rede hielt.
Jedoch drang keines seiner Worte an ihre Ohren, sie richtete ihre volle Konzentration auf das Bild vor ihr.
"Kein Shinobi kann jeden Kampf gewinnen, egal, wie groß seine Macht ist", hallten die Worte ihres Senseis in ihrem Kopf wieder und sie verstärkte den Griff um Tairus Hand.
Es stimmte, das hatte Mari nun begriffen.
Nicht einmal der vierte Hokage hatte den Kampf mit dem Kyuubi überlebt, auch wenn er es trotzdem geschafft hatte, ihn wieder zu versiegeln.
Natürlich könnte ihr Sensei da nicht gewinnen, aber warum hatte sie sich nicht zurückgezogen?
Sogar in den sicheren Schutzbunkern, zu denen die Teilnehmer der Chūnin Prüfung gebracht worden waren, hatte man die unglaubliche Kraft des Monsters spüren können, sodass Mari sich nicht einmal vorstellen wollte, gegen so etwas zu kämpfen.
Sie ließ den Blick über die Bilder der Toten wandern, es waren zu viele, um die auf der anderen Seite erkennen zu können.
Auch beschlich sie langsam das Gefühl, als hätte sich das gesamte Dorf versammelt, um dem Unglück zu gedenken, denn von kleinen Kinder bis zu den Ältesten und von den Hyuuga bis zu Leuten aus dem Aburame, Akimichi, Nara und allen anderen Clans konnte sie mindestens eine kleine Gruppe ausmachen.
Und genauso wie für Mari das Gesicht des jungen Mannes mit der Glatze und den ernsten Augen, auf das ihr Blick gefallen war, war das ihres Senseis für anderen nur eines unter vielen.
Dieser Gedanke stimmte sie noch etwas trauriger, denn es würde zwar viele geben, die sich an Yuna erinnern würden, aber andere würden nie erfahren, dass es sie überhaupt gegeben hatte oder was für eine tolle Person sie gewesen war.
Mari seufzte.
Diese Welt war so ungerecht, die besten Leute starben, ohne die Anerkennung zu bekommen, die sie verdienten.
Der dritte Hokage beendete seine Rede und wie auf Kommando fielen die ersten Regentropfen auf die Versammelten.
Bald war der ganze Boden durchnässt und die Gruppe schrumpfte stetig.
Mari wechselte einen Blick mit Tairu und teilte ihm so mit, dass sie gehen wollte.
Die anderen schlossen sich ihnen an, wobei sie bemerke, dass Izumo Kotetsus Hand umklammerte.
Auch fiel ihr auf, dass Genma sich noch immer nicht von Fleck gerührt hatte.
Gerade als sie zu ihm blickte, drehte er den Kopf um hinter seinen Schülern herzuschauen, und sie war sicher, dass die Tropfen auf seinem Gesicht nicht ausschließlich vom Regen stammte.
Sie lehnte ihren Kopf auf Tairus Schulter und ließ seine Hand nicht los, bis sie an der Kreuzung in verschiedene Richtungen gehen mussten.
Es machte ihr Angst, dass sie an dem nächsten morgen aufstehen, einen Auftrag erfüllen und trainieren würde, als wäre ihr Sensei nie da gewesen, als hätte Uchiha Yuna nie existiert.












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Ja, hallo.
Ich werd jetzt nicht mehr sonderlich viel sagen, aber hiermit ist der zweite Band der Reihe endgültig beendet. Es wird selbstverständlich einen weiteren Teil geben, aber ich informiere euch dann, wenn es soweit ist.
Ich bin vor allem den Leuten, die mich immer wieder motiviert und inspiriert haben sehr dankbar, sonst hätte ich wahrscheinlich Jahre gebraucht. Ich nenne jetzt hier niemanden, aber die Personen werden sich wahrscheinlich angesprochen fühlen ^^.
Natürlich bin ich außerdem über jeden, der diese Geschichte ließt, hier votet und kommentiert unglaublich froh!

Das hier ist jetzt schon mehr geworden als vorgesehen, also werde ich jetzt einfach mal die Klappe halten >.<

Tsuki over.

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