6.
"Und die Nächste: Uchiha Yuna!" Langsam stand ich auf und trottete in den kleinen Nebenraum des Klassenzimmers.
Dort warteten bereits Kaito-sensei und zwei andere.
Knapp verbeugte ich mich.
"Dann fangen wir mal an. Zeige uns bitte das Jutsu der Verwandlung", begann der eine.
"Soll ich mich in jemand bestimmten verwandeln?", fragte ich und er schüttelte den Kopf.
"In Ordnung."
Ein kurzes Fingerzeichen und ich war mich in eine exakte Kopie von Kaito-sensei.
Dieser nickte und ich löste das Jutsu.
"Und noch das Jutsu der Doppelgänger", fuhr er fort.
Im nächsten Moment standen insgesamt sechs von mir im Raum.
Anerkennend warfen die drei sich Blicke zu und einer reichte mir schließlich ein dunkelblaues Stirnband.
"Herzlichen Glückwunsch, Yuna. Du hast bestanden."
Ich verbeugte mich erneut und schritt mit einem leichten Lächeln durch die Tür.
Kurz blieb ich stehen und musterte die Klasse.
Alle waren in den letzten Jahren ein ganzes Stück größer und natürlich auch etwas reifer geworden.
Doch trotzdem waren wir noch immer bloß Kinder.
Als ich zu meinem Platz ging, fiel mir der leere Platz neben mir ins Auge.
Kakashi hatte schon vor einer ganzen Weile frühzeitig de Akademie abgeschlossen und war inzwischen sogar Chūnin.
"Yuna-chan! Ich habe auch bestanden!", rief Rin mir von ein paar Reihen weiter hinten zu und lächelnd drehte ich mich um.
"Toll. Vielleicht kommen wir ja in ein Team", antwortete ich und sie nickte.
"Das wäre schön."
"Yuna?"
Anko tippte mir auf die Schulter.
"Hm? Was ist?", fragte ich.
"Ich gehe nachher mit ein paar anderen zur Feier des Tages Dango essen, kommst du mit?"
Ich streckte einen Daumen nach oben.
"Aber natürlich!"
Etwa eine Stunde später waren die Prüfungen beendet und alle drängten sich gleichzeitig aus dem Gebäude.
Ich versuchte mich ebenfalls zwischen den Leuten hindurchzuzwängen, was jedoch darin endete, dass ich nicht besonders elegant hinfiel.
"Autsch! Verdammter Mist", murrte ich und versucht mich aufzurappeln.
"Soll ich dir helfen?"
Erstaunt blickte ich hoch und erblickte Genma, welcher mir grinsend eine Hand entgegenhielt.
Sofort würde ich rot, nahm dann jedoch seine Hand und er zog mich auf die Beine.
"D-danke", murmelte ich leise und er lachte.
"Kein Problem. Oh... Ich glaube, Anko ist schon vorgegangen. Beeilen wir uns, sonst lässt sie uns nichts übrig."
"J-ja, klar. Lass uns gehen", lächelte ich und lief ihm hinterher.
Oh man, warum war ich so rot?
Und wieso zur Hölle grinste ich wie eine Bekloppte vor mich hin, während mein Herz so schnell schlug?
Warte...
Ich kannte dieses Gefühl.
Ich kannte es nur zu gut.
Aber... nein, das konnte unmöglich sein.
"Yuna! Wo läufst du denn hin? Hier sind wir!", rief Obito und ich hob den Kopf.
Fast wäre ich an dem Laden vorbeigelaufen, in dem die anderen bereis saßen.
"Oh, tut mir Leid. Ich war in Gedanken."
Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf, während ich mich an den leeren Platz setzte, auf dem bereits ein Teller voller Dangos stand.
"Mit wem würdet ihr gerne in ein Team?", fragte Anko in die Runde.
"Ich will natürlich in ein Team mit Yuna... und vielleicht auch mit Rin", antwortete Obito, wobei er zum Schluss hin etwas leiser wurde.
"Ich fände es toll mit Kurenai eingeteilt zu werden", gab Asuma zu und Kurenai wurde rot.
Während die anderen ihre Wünsche äußerten, überlegte ich, mit wem ich in ein Team wollte.
Natürlich Obito, schließlich verstanden wir uns hervorragend.
Anko wäre auch nicht schlecht, auf jeden Fall wäre dann kein Training langweilig.
Mein Blick fiel auf Genma.
"Und du, Yuna?"
Alle Blicke lagen erwartungsvoll auf mir.
"Naja, eigentlich... mag ich euch alle, deshalb ist es mir egal. Auf jeden Fall werde ich mich über jeden von euch freuen!"
Ich lächelte und die anderen lachten.
Ich hatte echt tolle Freunde gefunden, dank ihnen dachte ich kaum noch an früher und jeder war mir unglaublich wichtig.
Mal sehen, was sich die Senseis für Teams einfielen ließen.
"Komm, komm, komm!", rief ich und zog Obito hinter mir her durch die Straßen.
Die Blicke der Leute interessierten mich nicht, denn wenigstens heute wollte ich mal nicht zu spät kommen.
"Yuna, jetzt -autsch- lass mich -ah- los! Ich beeil mich mich ja, aber -ah, verflucht- du tust mir weh!"
Während er sprach stolperte er immer wieder und fiel fast hin.
Wiederwillig befreite ich seinen Arm von meinem Griff und schaute ihn warnend an.
"Wehe, du trödelst! Und heute spielst du auch nicht Gepäckträger für eine alte Frau, verstanden?"
Langsam nickte er und wir rannten weiter.
Völlig außer atmen kam ich vor der Akademie zum Stehen und betrat gefolgt von Obito das Gebäude.
Die Uhr im Klassenzimmer stand auf kurz vor acht.
Also hatten wir es noch rechtzeitig geschafft.
"He, Yuna, Obito. Ihr seid pünktlich!", stellte Anko verwundert fest und ich lachte.
"Ja, ich wollte die Akademie nicht so beenden, wie ich sie angefangen habe", erklärte ich und sie schmunzelte.
Da wurde die Tür geöffnet und von ein paar anderen begleitet trat Kaito-sensei ein.
Es wurde still im Raum und alle setzten sich.
Erwartungsvoll blickte ich nach vorne und musterte die Unbekannten, welche höchstwahrscheinlich unsere neuen Senseis waren.
Sofort fiel mir ein blonder Mann mit blauen Augen auf, der freundlich lächelte.
Wie war sein Name noch... Manato?
Nein, so ähnlich...
Als mein Blick auf die Person neben ihm traf, wäre ich fast von meinem Stuhl gefallen.
Desinteressiert blickten mich zwei dunkle Augen an, darüber hielt das blaue Stirnband seine weißen Haare.
Kakashi...
Er war doch noch gar nicht Jōnin, oder hatte ich etwas verpasst?
"Also gut, dann fangen wir mit der Einteilung der Teams an."
Kaito-sensei räusperte sich und begann.
"... das Team unter der Führung von Namikaze Minato: Nohara Rin, Uchiha Obito und Hatake Kakashi."
Ich warf einem Blick zu Obito, welcher sich anscheinend nicht entscheiden konnte, ob er sich darüber freute, dass Rin in seinem Team war, oder darüber ärgern, dass er mit Kakashi eingeteilt war.
"Und als letztes ein Viererteam, da die Anzahl der Genin in diesem Jahr nicht in Dreierteams einzuteilen ist. Unter der Führung von Akimichi Chōza werden Maito Gai, Shiranui Genma, Uchiha Yuna und Ebisu sein."
Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als ich zu Genma schaute, welcher ebenfalls lächelnd zu mir blickte.
"Dann werden die Sensei jetzt ihre Teams aufrufen und mit dem Training beginnen."
Mit diesen Worten verließ Kaito-sensei den Raum und von Zeit zu Zeit gingen auch die anderen Teams.
Der letzte Mann, der übrig blieb, trug eine Kampfrüstung, war etwas dicklich und hatte lange, rote Haare.
"Gut, ich bin Akimichi Chōza, kommt mit."
Wir folgten ihm aus der Akademie zu einem der Trainingsplätze am Dorfrand.
"Ich würde sagen, zuerst stellt ihr euch vor und dann werdet ihr einzeln einen kleinen Übungskampf gegen mich machen, damit ich eure Stärken und Schwächen einschätzen kann", erklärte er und wir setzten uns im Kreis hin.
Chōza-sensei nickte Genma zu, als Zeichen, dass dieser anfangen sollte.
"Mein Name ist Genma und ich bin zehn Jahre alt. Ich habe am 17. Juli Geburtstag und gehe gern mit meinen Freunden Dangos essen."
"Ich bin Ebisu, auch zehn Jahre alt und mein Geburtstag ist am achten März. Ich lese sehr gerne."
"Ich bin Gai und bin sieben Jahre alt! Mein Geburtstag ist der erste Januar. Kakashi Hatake ist mein ewiger Rivale und eines Tages werde ich ihn besiegen!!"
Am Ende sprang er auf und reckte eine Faust in die Luft.
Ich schüttelte bloß den Kopf und schmunzelte, bevor ich anfing.
"Mein Name ist Yuna. Ich bin zehn Jahre alt und habe am 24. Dezember Geburtstag. Ursprünglich komme ich aus einem anderen Dorf, aber nachdem meine Eltern gestorben sind, bin ich nach Konoha gekommen."
Der 24. Dezember...
Mein... nein, unser Geburtstag.
"Gut, dann bin ich wohl der Letzte. Ich bin Chōza und mein Geburtstag ist am 22. April. Ich bin 18 Jahre alt und derzeit Anführer des Akimichi Clans."
Er erhob sich und wir taten es ihm gleich.
"Ich würde jetzt gerne eure Fähigkeiten sehen. Dafür werdet ihr der Reihe nach gegen mich kämpfen. Keine Sorge, ihr müsst mich nicht besiegen, allerdings", er machte eine kurze Pause.
"Solltet ihr meiner Meinung nach nicht qualifiziert genug sein, werde ich euch zurück auf die Akademie schicken. Alle."
Er schaute uns durchdringend an und ich musste schlucken.
"Sensei, bedeutet das, wenn auch nur einer versagt, die anderen jedoch nicht, müssen trotzdem alle zurück?", fragte Ebisu und schob seine Brille hoch.
Chōza nickte, lächelte dann jedoch.
"Aber ich glaube nicht, dass ihr zu schwach seid. Fangen wir an. Ich denke, als erstes kämpft... Yuna? Ist das in Ordnung?"
Entschlossen grinste ich.
"Klar doch, Sensei. Ich werde sie nicht enttäuschen."
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