3.
Gähnend streckte ich mich und ließ meine Schultern kreisen, was einen knackenden Ton erzeugte.
"Das war ja total langweilig", beschwerte ich mich und Obito lachte.
"Ja, finde ich auch. Ich will endlich auf Missionen gehen! Und wenn ich erst mein Sharingan erweckt habe, dann-"
"Obito, hör auf, Pläne zu machen. Warte damit, bis dein Sharingan wirklich erwacht ist", unterbrach ihn Kakashis gelangweilte Stimme und ich verdrehte die Augen.
"Du wirst schon sehen, Kakashi! Irgendwann kann ich dich schlagen und werde Hokage!", rief der junge Uchiha.
Zu viert schlenderten wir mit Rin durch die Straßen.
"Sag mal, Rin-chan, sind die beiden immer so?", fragte ich kichernd.
"Oh, ja. Es ist immer das selbe."
Sie schmunzelte.
"Jungs, hört doch mal auf, zu streiten und lasst uns was essen gehen", schlug ich vor und legte meine Arme über die Schultern der beiden.
"Nein, ich muss nach Hause", murrte Kakashi, befreite sich aus meinem Griff und ging davon.
Kurz blickte ich ihm nach, bevor ich in Obitos Richtung eine Grimasse schnitt.
"Gehen wir dann zu dritt?"
Die beiden stimmten zu.
"Obito! Rin!"
Die Stimme kam von einem Gebäude vor uns.
In dem Dangoladen saßen zwei Jungen und zwei Mädchen, zu denen wir uns setzten.
"Du bist Yuna, oder?", fragte einer der Jungen.
Ich nickte und er hielt mir seien Hand hin. Welche ich schüttelte.
"Freut mich. Ich bin Asuma Sarutobi. Das sind Maito Gai, Kurenai Yuhi und Anko Mitarashi."
Der Reihe nach deutete er auf die anderen.
Das war also der Sohn meines Sensei.
"Soll ich für uns alle bestellen?", fragte Anko und ihre Augen blitzen auf.
Ohne eine Antwort abzuwarten winkte sie jemanden heran.
"Sechs Portionen für meine Freunde, bitte. Und ich nehme drei, ja?"
Der Mann nickte und verschwand in der Küche.
"Schaffst du denn so viel?", fragte ich zweifelnd und ihre Augen leuchteten auf.
"Ich könnte von diesen Teilen leben! Die sind unglaublich lecker!"
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.
"Warum ist Kakashi denn nicht hier?", fragte Gai.
"Keine Ahnung, er hat nur gesagt, er müsse nach Hause", erklärte Rin.
"Yuna, ich hab dich vorhin beim Shuriken Training gesehen. Du bist richtig gut!", rief Anko begeistert und verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
"Nein, so gut auch wieder nicht. Ich übe halt viel und-"
"Ich hab's auch gesehen. Du warst sogar so gut wie Kakashi", stimmte Kurenai ihr zu, woraufhin ich verlegen lachte.
"Wie wird man eigentlich so gut? Gibt's da einen Trick oder so?", hakte Obito nach.
"Äh, einen Trick? Nein, ich denke nicht. Aber ich trainiere wirklich sehr viel", antworte ich nicht ganz Wahrheitsgemäß.
Natürlich hatte ich früher viel Training gehabt, als ich noch ein Kind gewesen war, aber inzwischen musste ich nicht einmal mehr nachdenken.
"Der Sensei hat gesagt, du seist aus einem anderen Dorf hergezogen, warum eigentlich?", fragte Asuma.
"Also, ich hab mir meinen Eltern in Kusagakure gewohnt, wo ich auch schon etwas ausgebildet wurde, aber dann... sind sie gestorben. Deshalb wollte ich zu nach Konoha, um den Rest des Clans kennenzulernen", erzählte ich erneut die Geschichte und ein unangenehmes Schweigen trat ein.
"Äh, aber wisst ihr, ich-", setzte ich an, wurde jedoch unterbrochen.
"Hier sind ihre Bestellungen!"
Der Mann stellte mehrere Teller vor uns ab und Anko begann sofort, sich damit vollzustopfen.
Auch wir anderen griffen zu und begeistert riss ich die Augen auf.
"Die sind ja unglaublich!"
Anko lachte.
"Ich hab's dir doch gesagt, Yuna. Das sind die besten, die es in ganz Konoha gibt!"
"Ihr übertreibt ein bisschen, oder? Die sind halt ganz lecker, aber so genial auch wieder nicht", sagte Asuma und ging sich einen bösen Blick von Anko ein.
Ruckartig stand Gai auf.
"Huh? Wohin gehst du denn?", fragte ich ihn.
"Ich werde Kakashi herausfordern! Dieses Mal werde ich nicht verlieren!", brüllte er und hob eine Faust.
"Warum das? Hat er dir was getan?", hakte ich weiter nach.
"Er ist mein ewiger Rivale, und irgendwann werde ich ihn übertreffen", erklärte er enthusiastisch.
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Na, wenn du meinst."
"Er benimmt sich immer so, aber du wirst dich schon dran gewöhnen", kicherte Kurenai.
Ich nickte.
"Bestimmt."
Plötzlich sprang Obito auf.
"Mist! Wir müssen los, komm Yuna!", rief er und zerrte mich mit.
"Was soll denn das?", fragte ich empört.
"Baa-chan hat gesagt, wir sollen vor Sonnenuntergang wieder zuhause sein", erklärte er hektisch, während wir weiter rannten.
Mein Blick wanderte in den Himmel und erstaunt stelle ich fest, dass dieser sich bereits rot färbte.
Ich hatte gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war.
Da hielt Obito unvermittelt an und ich rannte direkt in ihn hinein.
"He! Was soll da-"
Doch er er schon auf die andere Straßen Seite gelaufen und wechselte ein paar Worte mit einer alten Frau.
Dann nahm er ihre Taschen und und lief damit weiter.
"Das kann doch nicht sein Ernst sein", stöhnte ich genervt, aber ich hatte keine andere Wahl und lief ihm hinterher.
"Könntest du mir erklären, was genau du da tust?", zischte ich, als ich ihn eingeholt hatte.
"Naja, ich kann doch nicht einfach eine alte Dame mit ihren schweren Sachen alleine lassen, oder?", verteidigte er sich.
"Aber wir müssen auch los, sonst macht sich Tomoko Sorgen um uns", erklärte ich.
"Schon, aber wenn ich ihr das erkläre, wird sie das bestimmt verstehen."
Ich seufzte, nahm dann jedoch eine der Taschen und beschleunigte meine Schritte.
"Was machst du? Ich kann das alleine tragen!", beschwerte Obito sich und ging ebenfalls schneller.
"So brauchen wir nicht so lange, und jetzt beeil dich", rief ich ihm über die Schulter zu.
"Da seid ihr ja endlich! Wo wart ihr denn? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!"
Obito kratzte sich verlegen am Kopf und ich lächelte peinlich berührt.
"Tut uns leid, Obito hat auf den Weg einer alten Frau geholfen und deswegen haben wir uns verspätet", erklärte ich.
Tomoko schüttelte schmunzelnd den Kopf.
"Ach, mein Kleiner. Du wirst dich wohl nie ändern. Aber das ist schön, ein freundliches Herz ist wichtig."
Se hielt kurz inne.
"Jetzt aber ab ins Bett, es ist schon spät!"
"Ja", kam es von uns beiden gleichzeitig.
Nachdem ich mich umgezogen und meine Zähne geputzt hatte, wünschte ich den anderen beiden eine gute Nacht und ging auf mein Zimmer.
Dort legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen.
Das war wirklich ein schöner Tag gewesen, vielleicht könnte ich mich an dieses Leben gewöhnen.
Ich schreckte auf.
"Verdammt! Ich hab meine Hausaufgaben nicht gemacht", murmelte ich und stand wiederwillig auf, um die Aufgaben zu erledigen.
"Ich fasse es nicht! Ihr seid schon wieder zu spät! Bei dir habe ich mic langsam daran gewöhnt, Obito. Aber von Yuna hätte ich anderes erwartet", schimpfte Kaito-sensei, als wir am nächsten Tag zehn Minuten nach Beginn der Akademie im Klassenzimmer standen.
"V-Verzeihung! Ich verspreche ihnen, das wird nie wieder vorkommen."
Schnell verbeugte ich mich und drückte auch Obito runter.
Der Sensei seufzte.
"Das denke ich zwar eher nicht, aber na schön. Setzt euch hin."
Erleichtert lief ich zu meinem Platz und ließ mich neben Kakashi auf den Stuhl sinken.
"Obito färbt auf dich ab, oder?", fragte dieser, jedoch ohne mich anzuschauen.
"Ja, kann schon sein", erwiderte ich.
"Aber nur weil er nicht pünktlich sein kann, heißt es doch nicht, dass du auch Ärger bekommen musst", stellte er fest.
Verlegen lächelte ich.
"Also, naja, heute bin da wohl eher ich dran Schuld", gab ich zu und kratzte mich am Hinterkopf.
Kakashi seufzte bloß und sein Blick wanderte durch den Raum.
Als ich ihm mit den Augen folgte, sah ich Obito, wie er hinter seinem aufgestellten Buch schlief.
Da fiel mir auf, dass ich eigentlich auch total übermüdet war.
Die Aufgaben hatten viel länger gedauert, als ich gedacht hatte, und deshalb hatte ich auch verschlafen.
Irgendwie... war es aber schön.
Als ich noch mit Madara trainiert hatte, stand es völlig außer Frage, jemals zu spät zu kommen, unser Vater war sehr streng mit uns gewesen.
"Yuna, schläfst du?", riss mich Kalashis Stimme aus meinen Gedanken.
"Hm? Was?"
"Wir gehen raus, Übungskämpfe", erklärte er bloß und stand auf.
Stumm folgte ich ihm zum Trainingsplatz.
Kaito-sensei erklärte noch einmal die Regeln und ein paar kämpften.
Eher uninteressiert schaute ich dem ganzen zu, bis er die nächsten beiden aufrief.
"So, und jetzt bitte Kakashi und Obito."
Einige murmelten und die beiden gingen in Kampfstellung.
Aber bloß einen Augenblick nachdem das Zeichen zum Start gegeben wurde, hatte Kakashi Obito schon am Boden und somit gewonnen.
Überrascht von der Kürze dieses Kampfes blinzelte ich.
"Ach, verdammt", murrte Obito neben mir,
"Aber nächstes Mal, dann schlag ich ihn bestimmt!"
Ich schmunzelte.
"Klar, wenn du auch anstrengst, dann kannst du alles schaffen", ermutigte ich ihn.
Er öffnete gerade den Mund, als er unterbrochen wurde.
"Dann die letzten. Yuna gegen Genma."
Ich trat vor und ein Junge mit etwas längeren braunen Haaren und einem Zahnstocher im Mund gesellte sich zu mir.
Wir grüßten uns traditionell und dann durften wir anfangen.
Er ging in Stellung, machte aber keine Anstalten, anzugreifen.
Anscheinend wollte er mich anfangen lassen.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, bevor ich in die Hocke ging und ihm mit einem Fuß die Beine wegschlug.
Oder es eher versuchte.
Denn er war schnell und sprang zur Seite, um mir einen Schlag ins Gesicht zu verpassen.
Aber auch ich wich aus und rammte ihm meinen Ellenbogen in den Magen.
Er keuchte kurz, wobei der Zahnstocher aus seinem Mund fiel.
Ich sah meine Chance, drehte mich blitzschnell mit dem Rücken zu ihm und verpasste ihm von unten einen Tritt gegen das Kinn.
Er wurde etwas nach hinten geschleudert, landete jedoch aufrecht.
Ehe ich reagieren konnte, war er wieder bei mir und hatte von hinten seinen Arm um meinen Hals gelegt.
Dann zog er mich nach hinten, sodass ich kurz das Gleichgewicht verlor und fast gestürzt wäre.
Doch ich konnte mich mit einem Salto fangen und einigen seiner Schläge ausweichen.
Einer traf mich seitlich, aber er vernachlässigte einen Moment seine Deckung, was ich nutzte um ihn mit dem Bein nach hinten zu schleudern.
Er blieb auf dem Rücken liegen.
"Der Kampf ist beendet, Yuna hat gewonnen. Bitte verabschiedet euch", befahl Kaito-sensei und ich hielt ihm meine Hand zum Aufstehen hin.
Er grinste leicht und zog sich daran hoch.
Nachdem wir uns verbeugt und das Zeichen des Friedens gemacht hatten, ging die ganze Klasse zurück ins Gebäude.
"Du bist gut, Yuna. Vielleicht können wir den Kampf mal wiederholen", schlug Genma vor und ich nickte.
"Gerne. Du bist aber auch nicht schlecht."
"Das war stark! Vor allem dieser Tritt war toll!", rief Obito, der plötzlich mit Rin hinter mir auftauchte.
"Aber es war doch gefährlich, deinem Gegner einfach den Rücken zuzukehren", warf Rin ein.
"Ja, schon, aber wenn man schnell genug ist, geht das schon", erklärte ich.
Aber mir war trotzdem aufgefallen, dass ich im Gegensatz zu früher deutlich an Schnelligkeit verloren hatte, deshalb nahm ich mir vor, hart zu trainieren.
Aber vor allem wollte ich dieses Mal mein Leben genießen.
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