13.
Ein Knirschen neben mir riss mich aus den Gedanken und ich wirbelte herum. Orochimaru stand neben mir zwischen den Steinen und blickte ebenfalls auf den Fluss. "Was machst du den hier?", fragte ich leicht genervt. "Wir haben dich gesucht", antwortete er gelangweilt. "Warum? Ich kann auf mich selbst aufpassen", fauchte ich. Er drehte seinen Kopf und sah mich aus seinen goldenen Schlangenaugen ernst an. "Denkst du etwa, mir macht es Spaß für so jemand nervigen wie dich Babysitter zu spielen?" Mein Mund klappte auf und ich schaute ihn fassungslos an. "Du weißt schon, das wenn du mich noch weiter nervst, ich dich auf der Stelle töten könnte, oder?", fragte ich scharf. "Ja, aber das wirst du nicht tun," erwiderte er gelassen und zuckte mit den Schultern. "Ach, und warum nicht?", zischte ich. "Weil", fing er an. "Dir was an mir liegt, aber nicht nur an mir, sondern auch an Tsunade, Jiraiya und Sarutobi-sensei." Ich öffnete den Mund, um eine abfällige Bemerkung zu machen, schloss ihn jedoch gleich wieder. Irgendwie hatte er nämlich recht, in der Zeit, in der ich hier war, waren sie mir alle ein bisschen an Herz gewachsen. Sogar Tsunade, obwohl sie eine Senju war. Sie waren mein Team, ich hatte so viel Zeit mit ihnen verbracht. "Lass uns gehen", sagte ich und drehte mich um. "Gut, ich gehe vor", erwiderte Orochimaru und lief vor mir her. "Eine Sache wär da noch", fing er nach ein paar Minuten an. "Was denn?", fragte ich. "Könntest du vielleicht aufhören mich dauernd 'Schlange' zu nennen? Das nervt." "Gut, aber Orochimaru ist mir zu lang. Wie wärs mit Oro?", neckte ich ihn und er seufzte.
"Tsuki! Orochimaru! Da seid ihr ja!", rief plötzlich Tsunades Stimme und sie kam gefolgt von Jiraiya zwischen den Bäumen hervor. "Wir haben euch schon gesucht. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich diesen Hanzou finden", drängte der weißhaarige. "Ja, lasst uns anfangen zu suchen", stimmte ich ihm zu und wir machten uns auf den Weg. Je näher wir Amegakure kamen, desto heftiger wurde der Regen. Auch das Gelände veränderte sich, den üppigen Wiesen und dem Wald wichen Steine und kleine, felsige Hügel. Nach ein mehreren Stunden hatten wir noch immer keine Spur von ihm und beschlossen unser Nachtlager aufzubauen. Ich ging Feuerholz sammeln, während die anderen nach einer Höhle suchten. Es dauerte eine Weile, bis ich einige geeignete Bäume gefunden hatte, und so wartete bei unserem Treffpunkt bereits Jiraiya auf mich, um mir den Weg zur Höhle zu zeigen. Tsunade entfachte ein Feuer, und Jiraiya diskutierte mit Oro darüber, wer die Wache als erster übernehmen musste. "Lasst nur", mischt ich mich ein. "Ich kann die ganze Nacht lang übernehmen." "Du hast schon letze Nacht Wache geschoben", protestierte Jiraiya. "Du aber auch", warf nun Tsunade ein. "Dann teilen Tsunade und ich uns die Wache", beschloss Oro und laut seinem Blick war jeder Wiederstand zwecklos. "Soll mir recht sein", murrte Jiraiya und ließ sich auf seinen Schlafplatz sinken. Ich tat es ihm gleich, verschränkte die Hände hinter meinem Kopf und blickte zur Decke. "Hey Orochimaru! Du hast mich getreten!", beschwerte sich Jiraiya. "Sorry, das war ich", meldete sich Tsunade zu Wort. "Ich könnte von hier aus gar nicht an dich herankommen. Wie wäre es, wenn du anfängst zu denken, bevor du redest", meckerte Oro. "Wie wäre es, wenn ihr ruhig seid?", fragte ich leicht grinsend. "Wir haben einen langen Tag vor uns und sollten so ausgeruht wie möglich sein." Die anderen murmelten zustimmend und ich schloss die Augen.
"Tsuki! Wir müssen weiter! Wach auf!", weckte mich Jiraiya und schüttelte mich durch. Ich befreite mich aus seinem Griff und setzte mich auf. Ich rieb mir die Augen und merkte, das alle anderen schon wach waren. "Warum habe ihr mich nicht früher geweckt?", fragte ich ärgerlich. "Wollten wir ja...aber du hast so tief geschlafen...", erklärte Tsunade und Jiraiya fügte noch hinzu:" Und geschnarcht!" Ich wurde knallrot und versuchte von Thema abzulenken. "Dann...lasst uns einfach losgehen...es ist bestimmt schon spät." Schnell bändigte ich meine Haare und schulterte mein Gepäck. Wir liefen weitere Stunden durch den strömenden Regen ohne diesen Hanzou zu finden und langsam verlor ich die Hoffnung, ihn heute noch zu finden. Plötzlich flog ein Kunai direkt an meinem Kopf vorbei und landete klirrend auf den nassen Steinweg. Sofort wirbelten wir herum und erblickten hinter uns eine Gruppe von sechs Ninja mit Amegakure Stirnbändern. Der erste kam auf mich zugerannt, und ich zerteilte ihn mit meinem Katana in zwei Hälften. Oro hatten zwei angegriffen, doch das war für ihn kein Problem, Jiraiya und Tsuande hatten jeweils nur einen Gegner. Aber...waren es nicht einer mehr gewesen? Sofort schnellte mein Blick nach oben und ich konnte gerade noch ausweichen, bevor die Spitze eines Katana sich dort in den Boden rammte, wo ich vor einer Sekunde noch gestanden hatte. Der Mann landete knapp neben mir und versuchte wieder, mich mit seinem Schwert zu erwischen. Ich wich zur Seite aus und platzierte mit meinem Katana eine tiefe Wunde an seiner Seite. Er taumelte und fiel zu Boden, wo ich ihn mit einem Fuß festnagelte. Ich hörte Schritte neben mir und als ich aufblickte, sah ich das Tsunade, Oro und Jiraiya sich um mich versammelt hatten. "Wo finden wir Hanzou?", fragte Oro den Ame-nin mit fester Stimme. "Das werdet ihr nie erfahren", zischte dieser. Der Schlangenjunge trat ihm in die immer noch Blutende Wunde und er Wand sich vor Schmerz. "Jetzt sag schon!", fuhr Oro ihn an. "Niemals", war die ebenso wütende Antwort. Tsunade bückte sich zu dem Mann herunter, begutachtete den Schnitt und sagte sanft:"Das sieht ziemlich hart aus. Wenn du uns sagst, wo dieser Hanzou ist, könnte ich das behandeln." "Vergiss es", gab er zurück. Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich. "Gut, deine Entscheidung." Im nächsten Moment hatte sie ihn mehrere Meter in den Boden gerammt. "Wenn er jetzt nicht mehr reden kann, ist das deine Schuld", murmelte Oro und ich glaubte ein kleines bisschen herauszuhören, das er beleidigt war. "Nee, nee. Das müsste schon gehen", erwiderte sie grinsend. "Nach... Osten... zwei Stunden... Fußmarsch...", kam die schwache Antwort von unten und Tsuande lächelte triumphierend. "Na, dann mal los!", rief Jiraiya und wir machten uns auf den Weg.
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