Chapter 23
Nachts konnte ich kaum schlafen, aber am nächsten Morgen war ich überhaupt nicht müde. Ich musste von Raynard wissen wie meine Eltern hießen, zumindest ein Name sollte doch möglich sein! Mein Vater war mit ihm im Heim gewesen hatte er gesagt. Dann musste er wissen wie er hieß. Aber Raynard war nicht da. Ich traute mich auch nicht alleine in den Tunnel zu gehen und zu schauen, ob er sich vielleicht dort aufhielt oder ob er die Frau mitgenommen hatte. Ins Haus ging ich nur einmal kurz um Kaffee zu holen, aber auch dort war er nicht, da war ich mir sicher. Deswegen wartete ich geduldig und versuchte zu realisieren, dass ich nach all den Jahren endlich meinen Eltern auf der Spur war. Sie waren genauso nah wie die Polizei. Zum greifen nah. Nur wusste ich wirklich nicht wie ich reagieren sollte, würde ich ihnen wieder gegenüber stehen. War ich überhaupt froh darüber? Raynard behandelte mich besser als jeder andere es jemals getan hatte und meine Eltern hatten aufgegeben überhaupt nach mir zu suchen. Als die Holztür wieder aufging sprang ich auf und es war tatsächlich Raynard, wie ich erwartet hatte. Ich fragte gar nicht erst wo er gewesen war, ich wollte nur wissen was er über sie wusste. Über meine Eltern. Aber er war nicht in der Stimmung zu reden. Wahrscheinlich hatte er die ganze Nacht nicht geschlafen, so blass wie er war. "Das hier ist das Ende, David", murmelte er die ganze Zeit. "Du hast mir versprochen zu sagen wie meine Eltern hießen", erinnerte ich ihn, aber er reagierte nur mit einem abwesenden "hab ich das?". Es wurde dunkel, die Nacht kam. Gerade als ich mich hinlegte um wieder zu schlafen sagte Raynard ich solle wach bleiben. "Komm mit in den Tunnel", befahl er. Widerstrebend machte ich was er gesagt hatte, auch wenn ich es nicht gerne tat. Die Frau saß noch auf ihrem Stuhl und Raynard gab ihr etwas zu trinken. Er hatte seine Waffe dabei und ich musste schlucken. Langsam wurde es also wirklich ernst. Sehr ernst.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top