Capitulo 141

Kiara
07:54 Uhr

"Ich mache uns Frühstück. Willst du eben Duschen gehen?", schlägt er mir vor und räumt nebenbei die Einkaufstüte aus.

"Manuel du kannst nicht so viel einkaufen, ich habe nicht das Geld dafür.", übergehe ich seine Worte, während ich mich immer noch kaum bewegen kann.

"Deshalb habe ich das ja auch mit meiner Kreditkarte bezahlt. Mach dir darüber keine Sorgen. Los, geh.", schickt er mich weg.

Ich werfe noch einen Blick auf die Blumen, die so wunderschön in meine Küche passen, bevor ich mich umdrehe und langsam - wirklich langsam - ins Bad tapse.

Mein Unterleib bringt mich um - nicht zu vergessen das Brennen zwischen meinen Beinen.

08:16 Uhr

Durch das Wohnzimmer zieht sich ein himmlischer Duft von frischen Croissants und Früchten, die auf dem kleinen Esstisch stehen.
Manuel steht draußen auf dem Balkon und tippt auf seinem Handy herum, bis er mich hört. Elegant lässt er das Handy in seine Anzughose gleiten und kommt auf mich zu.

"Komm her.", zieht er mich in seine Arme.
"Wie geht es dir?"

Er haucht mir einen sanften Kuss auf den Scheitel, während er auf meine Antwort wartet.

"Gut.", lüge ich ihn an.

"Wirklich?", hinterfragt er meine Antwort und drückt mich von ihm weg, damit er mir ins Gesicht schauen kann.

"Du hast Schmerzen. Das muss dir nicht peinlich sein.", stellt er fest, bevor ich antworten kann. Er schiebt mich zum Stuhl herüber und drückt mich drauf, dann reicht er mir Orangensaft und eine Tablette.

"Hier. Das hilft. Das Wasser für die Wärmflasche kocht gerade.", teilt er mir mit und legt mir ein Croissant auf den Teller.

"Ich dachte du wärst gegangen.", flüstere ich, nachdem er sich gesetzt hat.

Ruckartig hebt er seinen Kopf und stockt in seiner Bewegung.
"Gegangen?"

"Ja, ich dachte, dass du mich sitzen lassen hast.", wiederhole ich mich und weiche seinem durchdringenden Blick aus.

"Das würde ich nicht tun. Das weißt du.", schüttelt er vehement den Kopf.
"Zumindest würde ich dich nicht vorher entjungfern."

"Da bin ich aber froh.", erwidere ich sarkastisch, um die Stimmung aufzuheitern, doch es scheint der falsche Zeitpunkt zu sein.
Manuel findet es nämlich gar nicht witzig.

"Ich war gestern Nacht unten bei meinen Männer. Ich wollte sicher gehen, dass alles in Ordnung ist und sie ihren Job gut machen.", wechselt er das Thema und beantwortet mir meine Frage von gestern Nacht.

Ich nicke.

"Ich wollte weder abhauen, noch irgendwelche Geschäfte regeln. Ich wollte sie nur kontrollieren. Ich war nicht lange unten, bevor du gekommen bist. Wir haben über ein paar Dealer hier in deinem Viertel gesprochen. Sie werden jetzt jede Nacht hier stehen, das ist sicherer und darüber lasse ich nicht mit mir reden.", fügt er hinzu.

"Ist okay.", stimme ich ihm zu und nicke.

Er schaut mich an - lange.
"Das ging schnell."

Seine Antwort entlockt mir ein Lachen und zaubert diesmal auch ihm ein Schmunzeln ins Gesicht.
Vermutlich hatte er wieder mit einer Diskussion meinerseits gerechnet.

"Warum hast du mir das heute Nacht nicht direkt gesagt?", frage ich ihn.

"Ich war genervt. Nicht von dir, aber von Julio. Ich wollte nicht, dass wir uns heftig streiten wegen so etwas. Ich wollte mich beruhigen und das ganz in Ruhe mit dir klären. Ich hatte mit einer Diskussion gerechnet - darüber, dass du dich nicht überwachen lassen willst etc."

Er hat recht.

Vermutlich hätte ich heute Nacht diskutiert. Einfach weil ich sauer war.

"Ich habe also recht.", kommentiert er mein Schweigen und schmunzelt kurz darauf.

"Ja, aber einfach nur, weil ich Lust auf eine Diskussion hatte.", gestehe ich ihm und beiße von meinem Croissant ab.
Manuel nickt grinsend.

Ich denke einen Augenblick über uns nach, bevor er wieder das Wort ergreift.
"Und wie war es gestern für dich?"

"Was?", frage ich zwar unwissend, verrate mich aber durch meine roten Wangen.

"Wie war der Sex für dich.", wiederholt er sich ganz ungeniert und bestreicht sein Croissant mit Butter und Marmelade.

"Gut, denke ich.", hauche ich atemlos und verstecke mich hinter dem großen Glas Orangensaft.

"Gibt es etwas, was dir nicht gefallen hat?"

"Ich kenne mich nicht gut aus. Es war alles in Ordnung, bis auf die Schmerzen. Aber das ist doch normal, nicht?"

"Ja, das wird auch noch ein bisschen andauern.", nickt er und mustert belustigt mein rotes Gesicht.

"Und wie war es für dich?", traue ich mich ihn zu fragen.

Er befeuchtet seine Unterlippe, bevor er mir antwortet.
"Mehr als gut, wenn du das wissen willst."

"Und gibt es etwas, was dir nicht gefallen hat?", drehe ich den Spieß um.

Er grinst.
"Der Ort."

"Der Ort?"

Er grinst noch breiter.
"Auf der Motorhaube meines A6 wäre es einen Tick besser gewesen.", zwinkert er mir schmunzelnd zu und steht dann auf, um das heiße, kochende Wasser vom Herd zu nehmen.

"Manuel.", fiepse ich peinlich berührt über seine Antwort, auch wenn sie nicht ernst gemeint war.

"Keine Sorge, dazu kommt es noch.", setzt er noch einen oben drauf, sodass die Röte aus meinem Gesicht gar nicht mehr verschwindet.

"Hier."
Er reicht mir die Wärmflasche, die ich direkt auf meinen Bauch lege.

"Danke.", lächle ich leicht.

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