Kapitel 1

Die Stimme verlor sich langsam im Nichts und wurde von Farbenschlieren ersetzt, die sich ab und an zu Bildern zusammensetzten. Sie verstand sie nicht ganz. Eigentlich wusste sie, dass das nur Erinnerungen und Gedanken waren, aber sie mochte die Vorstellung, dass es sich hier um eigene Welten handelte, geschaffen in ihrer Fantasie.
Langsam ließ sie sich fortziehen, weit weg von dieser Stimme, die beharrlich redete. Über was eigentlich? Und wer? War das überhaupt wichtig? Die Stimme verzerrte sich, wurde dumpfer, als hätte jemand Watte in ihre Ohren gesteckt. Es war nicht wichtig. Nichts war wichtig. Nichts war relev-
Ein Ellbogen oder besser, ein Stoß damit holte sie unsanft in die Realität zurück. „Hey, du kannst hier nicht schlafen!", zischte Kita ihr ins Ohr. Mir ins Ohr. Warum wechselte ich so gerne beim Träumen in die dritte Person? Ganz einfach eigentlich, bessere Geschichten. „Und warum nicht?", maulte ich zurück, obwohl ich die Antwort eigentlich kannte. Kita verdrehte die Augen. „Weil wir in der Schule sind, wenn du es genauer willst, im Englischunterricht von Herr Stich." „Ach ja, tausend Dank, wäre mir nicht aufgefallen", schnaubte ich zurück und musste lächeln. Kita gab es ebenfalls auf und lächelte zurück.
Zwar weinte ich noch immer meinen Tagträumen nach, aber wir beide wandten uns wieder ganz brav dem Unterricht zu. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es noch genau zwölf Minuten Unterricht waren bis zur großen Pause. Leider bemerkte Herr Stich meinen sehnsüchtigen Blick. „Miss Schwalbe, what are you looking at? Can't wait those 12 minutes until the end of the lesson?", fragte er mich ungeduldig. Ich wurde rot. Das traf mich unvorbereitet. Zwar konnte ich ziemlich gut Englisch, aber vor der gesamten Klasse stottere ich meistens nur und piepse irgendwas vor mich hin. Und wie genau manövriere ich mich jetzt da wieder raus? Und warum hatte er nicht bemerkt, dass ich zwei Minuten gepennt habe und dafür einen Blick auf die Uhr? „I uh...I wanted to ask, if I may go to the toilet please?", stotterte ich. Gott, wie ich es hasste, vor der Klasse zu sprechen. „Okay, hurry up", sagte mein Englischlehrer und wandte sich wieder dem Unterricht zu. Und ich ging zügig auf die Tür zu und ging auf die Toilette.

Nach der Stunde, die gefühlt noch eine Ewigkeit gedauert hatte, gingen Kita und ich Richtung Mensa. Dort wollten wir uns mit dem Rest der „Clique" treffen. Ich nannte ihn gerne den Club der hobbylosen Tagträumer. Oder Club der dichten Toten (Club der Toten Dichter wisst ihr...äh ja, wie haben wir gelacht). Gruppe der liebenswerten Freaks? Wer war wohl zuerst da? Ich wettete auf Kita und mich, meine liebe Freundin hatte einen furchtbar schnellen Schritt.
Aber ich hatte mich geirrt. An dem dunkelgrünen Tisch saßen bereits Felix und Sissi. „Elli, Kita, Mann, ihr habt lange gebraucht!", stichelte Felix. Er war der Langsamste der Gruppe und regelmäßig bekam er sich mit Kita in die Haare, weil ihr seine Schrittgeschwindigkeit überhaupt nicht passte. Natürlich feixte er dann, wenn er mal schneller war.
„Auch dir einen ausgesprochen wunderschönen Tag", erwiderte ich. Ich gab Sissi noch eine Umarmung bevor ich mich setzte. Ich stützte meinen Kopf in meine Hände. „Und, wie war euer Tag so?", fragte ich. Sissi und Felix gingen nämlich zusammen in die Klasse unter Kita und mir. „Ach, nichts Besonderes, Mathe mit Frau Rubert war wieder besonders anstrengend", seufzte meine Freundin. Mathe war einfach nicht ihre Stärke. „Geschichte war kacke heute", brummte Felix. Bevor ich fragen konnte, was passiert war, sagte Kita: „Kommt, wir stellen uns an, ich persönlich habe keine Lust auf kaltes Gratin."

Als wir alle wieder mit je einem Teller Gratin zu unserem Tisch zurückkehrten, knallte ein Tablett auf unserem Tisch. Hallelujah, zum Glück habe ich ausnahmsweise nicht aufgeschrien, was das angeht bin ich furchtbar schreckhaft. „Darf ich mich zu euch setzen?", knurrte eine Stimme. „Meine Güte, Lilie, beruhig dich doch!", murrte Felix, ohne von seinem Teller aufzusehen. Lillie saß nur ab und an an unserem Tisch, eigentlich hatte sie ihre eigene Clique. Aber seitdem dieses neue Mädchen, Amanda, zu ihrer Gruppe gestoßen war, gab es öfters Streit. Anscheinend auch heute. Lilie setzte sich neben mich und fing gleich an: „Boah, Amanda! Diese Frau ist nicht zum Aushalten! Ständig hat sie ihren Mund offen und labert irgendwas über ihre tausend Boys. Zum Kotzen!" Daraufhin stopfte sie sich wütend eine Gabel Gratin in den Mund.
Kurz kehrte Stille ein, Lilie hatte sich wieder von ihrem Ausbruch beruhigt und schielte nur manchmal böse zum Tisch, wo Amanda gerade künstlich auflachte und ihre rotbraunen Haare zurückwarf. Kein Wunder, dass Lilie die Nerven regelmäßig verlor. „Äh, Felix, du wolltest was über Geschichte erzählen?", versuchte ich eine Konversation anzufangen. Felix öffnete den Mund, um etwas zu sagen, wurde allerdings unterbrochen...

Soooo...Das war's mit dem ersten Kapitel. Ich habe auch einige meiner Follower und Freunde hier auf Watty eingebaut.
Kitaranreader as...Kita
8FelixFelicis8 as...Sissi
felixx5 as...Felix
LilieGreen_Dragon as...Lilie
Ich as...Elli Schwalbe

An alle, die noch keine Rolle bekommen haben: Keine Sorge, das Buch fängt gerade erst an. Falls es jemand aber gar nicht aushalten kann, dass er nicht dabei ist: Schreib mich doch an und füge am besten eine kleine Beschreibung über euch selbst hinzu. Und an alle Leute, die schon dabei sind, passt euch eure Beschreibung so oder seid ihr ganz anders? Dann bitte sagt mir Bescheid.
Ja...Elli. Take it or leave it...Made up name;)

Und an dich nochmal, Felix: Hier hast du schon einiges an Schreibstoff, ich bin auf dein Kapitel gespannt. Wer ist Amanda? Was war in Felix' Unterricht so komisch? Was schreibst du bloß? Ich hab dir jetzt die ungefähr normalste Situation ever gegeben, ein paar Freunde in der Schule beim Mittagessen. Kommt ein neuer Charakter dazu oder gibt es einen Perspektivenwechsel zu Felix hin? Ich bin sicher, du hast genug Ideen. Und bitte halte die Regeln im Hinterkopf *lacht etwas besorgt*.
Also, das nächste Kapitel bei felixx5 , das darauffolgende bei mir. Wir sehen uns irgendwann, bestimmt.
~Schwalbe

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