Versagt
Unbemerkt hatte Maul es geschafft, nach Vaders Auftauchen zu verschwinden und ebenso mühelos und leise war er nun wieder aufgetaucht.
Positioniert zwischen Crew und Ghost, ließ er den Rebellen keine Möglichkeit ihn zu passieren.
Der ehemalige Sith, nach der herben Unterbrechung durch Vader nicht mehr so entspannt wie vorher, durchbohrte Ezra mit seinen gelben Augen.
„Ich gebe dir eine letzte Chance, Ezra, schließ dich mir an, oder du wirst zusehen wie all deine Freunde sterben."
„Niemals!"
Maul nickte resigniert: „So sei es."
Ehe Ezra oder jemand anderes reagieren konnte, aktivierte Maul sein Lichtschwert und sprang mit einer mordsmäßigen Geschwindigkeit auf Kanan zu.
Wie in einer Schockstarre sah Ezra zu, wie sein sichtlich überforderter Meister zwei Schläge mit seiner blauen Klinge parieren konnte, ehe Maul
seine Rote in den Oberschenkel des Jedis bohrte.
Kanan ging zu Boden. Wie auf seinen Tod wartend, kniete er vor Maul und wartete den endgültigen Hieb ab.
„Wenn ich Ezra nicht lehren kann, dann soll es niemand tun!", sprach Maul zornig und holte aus.
Dann ließ er sein Schwert fallen und griff sich an seine Luftröhre.
Panisch blickte er zum einzigen anderen Machtnutzer im Raum, Ezra.
Dieser hatte eine Hand ausgestreckt und zu einer Faust geballt. Mit kalten, nun gelben Augen blickte er Maul an.
„Du wirst niemandem mehr etwas zu Leide tun", sprach er.
Der Sith ging zu Boden, die Augen nun weit aufgerissen, sichtlich nach Luft ringend.
Kanan blickte geschockt zu Ezra.
„Ezra, damit begibst du dich tief in die dunkle Seite, wende dich von ihr ab!"
Doch Ezra hörte nicht auf ihn und drückte noch weiter zu.
Maul röchelte laut und wehrte sich panischer gegen den Machtwürgegriff.
Dann spürte Ezra eine Hand auf seiner Schulter. Er ließ von Maul ab, drehte sich um und blickte Sabine in die Augen.
„Bitte Ezra, wenn du ihn tötest, dann bist du nicht besser als er."
Langsam färbten sich Ezras Augen wieder zu einem normalen blau.
„E- Es tuu- tuuut mir leid" stammelte er, fassungslos und überrascht, dass er die Kontrolle verloren hatte.
„Lasst uns jetzt von hier verschwinden!", rief Zeb, ehe er kehrt machte und Richtung Schiff rannte.
Nun setzte sich auch die restliche Crew im Bewegung, Hera führte Kanan auf's Schiff und als Sabine sichergestellt hatte, dass sich jeder auf der Ghost befand, packte sie Ezra am Arm und folgte dem Rest.
Gerade als die Laderampe hochfuhr, hörten sie Mauls leisen letzte Worte: „Scheinbar besteht doch noch Hoffnung in dir, mein Schüler."
Und mit einem letzten Lachen begleitet, verschloss sich die Laderampe und das Schiff startete.
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Kritisch musterte Hera Kanan, welcher nun verarztet neben ihr in seiner Koje saß. Dieser hatte seit ihrer Flucht vor Maul und dem Imperium nicht mehr gesprochen.
„Hera?", flüsterte dieser nun erschöpft.
Hera legte ihre Wand auf seinen unverletzten Oberschenkel, als Zeichen, dass sie zuhörte.
„Waren... Waren seine Augen... Gelb?"
Und anstelle ihm eine Antwort zu geben, umarmte sie ihn einfach nur traurig.
Kanan lehnte sich in die Umarmung.
„Ich habe versagt", dachte er.
Vielleicht hatte der Großinquisitor im Jedi-Tempel auf Lothal recht gehabt.
Er hatte Ezra nicht gut genug vor der dunklen Seite schützen können.
Zurück auf Atollon, verzog er sich in die hinterste Ecke der Chopper-Basis und meditierte.
Ehe er sich auf die Macht konzentrieren konnte, kam ihn ein letzter Gedanke.
„Ich habe versagt. Und zwar nicht nur als Jedi, sondern auch als Vater."
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„Großadmiral, Lord Vader möchte umgehend erfahren, warum sie der Flotte befohlen haben, die Rebellen fliehen zu lassen und seinem persönlichen Jäger keine Starterlaubnis gegeben wurde."
Thrawn wandte sich an den Sturmtruppen-Commander und runzelte kurz nachdenklich die Stirn.
„Richten Sie ihm aus, dass ich ihn gerne in meinem Büro sprechen würde."
Der Commander zögerte kurz.
„Er schien nicht in Gesprächslaune zu sein", sprach er, deutlich eingeschüchtert vor der vermeintlichen Wut des Siths.
„Das ist mir egal", sprach Thrawn schneidend.
„Schicken Sie ihn umgehend zu mir, Soldat."
„Jawohl, Großadmiral."
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Ich hoffe euch hat das vorletzte Kapitel dieser Story gefallen, das letzte Kapitel wird nochmal einen Sprung zu den Antagonisten beinhalten, ich kann aber wirklich nicht versprechen, wann dieser online kommen wird.
Hoffentlich habt ihr immernoch Gefallen an SddS, auch wenn der letzte Upload schon ungefähr ein halbes Jahr her ist.
Reviews sind wie immer erwünscht, bis denne, euer Knorky! :)
PS: Schützt euch vor Corona, haltet euch an die örtlichen Maßnahmen und bleibt gesund!
(Wörter: 722)
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