Weihnachtenskalender (2. Kurzgeschichte)
Der kühle Wind umhüllte mich und ließ meine Finger erfrieren.
Ich zitterte am ganzen Körper.
Ich zog mir meinen Schal übers Gesicht und zog meine Mütze, bis zu den Augenbrauen hinunter.
Ich sehnte mich nach einer warmen Decke und einem heißen Kakao, doch den würde ich so schnell nicht bekommen.
Die Straßen waren leer, kaum ein Mensch war zusehen.
Wahrscheinlich sitzen sie gerade alle in ihren Häusern und kuscheln mit ihren Freunden, wärend sie heißen Kakao trinken.
Wie gerne hätte ich Weihnachten mit meinen Freunden verbracht.
Leider war es unmöglich.
Meine beste Freundin war kurzfristig für einen Außentermin in die nächste Großstadt gefahren und mein Freund hatte mich erst vor kurzem verlassen.
Niko.
Noch immer schwirrte sein Name in meinem Kopf umher.
Wieso hast du mich verlassen?
Ich wusste es nicht.
Er hatte sich von mir getrennt und war dann ohne ein weiteres Wort um die nächste Straßenecke verschwunden, als hätte der Schnee ihn einfach verschlungen.
Wieso ausgerechnet an Weihnachten?
Er hatte mir nicht einmal "Tschüss"gesagt oder "Frohe Weihnachten" gewünscht.
Nein.
Er war einfach verschwunden.
Ich schluchtzte und eine Träne lief über mein Gesicht und tropfte auf die weiße Schneeschicht auf dem Boden.
Wieso ich noch hier war?
Ich wusste es nicht.
Wieso gehe ich nicht nach Hause?
Ich wusste wieso.
Innerlich hoffte ich noch immer Niko würde zurückkehren, dich ich wusste, dass das mit uns vorbei war.
Was hatte ich falsch gemacht?
Gestern noch hatte er mir ein wunderbares Weihnachten versprochen und heute?
Ich sank zu Boden und blieb schließlich im tiefen Schnee knien.
Ich konnte nicht mehr.
Ich atmete tief ein und versuchte all das zu vergessen.
Eine warme Atemwolke stieg aus meinem Mund, als ich die ganze Luft wieder ausatmete.
Ich kuschelte mich so fest ich konnte in meine Jacke.
Eine angenehme Wärme umhüllte mich.
In der Ferne hörte ich das Rattern eines Autos, das über die Straßen auf mich zugerast kam.
Das helle Licht blendete mich und ich musste meine Augen zukneifen um wenigstens etwas erkennen zu können.
Mit steifen Beinen erhob ich mich langsam und setzte mich näher an die Hauswand heran,weg von der Straßenkante.
Ich saß vor der Tür der Welder-Apotheke.
Ich lugte um die Ecke und durch ein kleines Fenstern nach innen.
Ein bleicher Frost bedeckte das Glas, doch als ich mit meinem Handschuh darüber wischte eröffnete sich mir rin klareres Bild.
Im Inneren befand sich ein bunt geschmückter Weihnachtsbaum mit einigen Kugeln und Lichterketten.
Auf der Spitze glühte ein heller, goldener Stern.
Ich seuftzte.
Ich hatte keinen Weihnachtsbaum. Eigentlich hatte ich gar nichts, außer einigen Plätzchen, die Niko und ich gebacken hatten.
Ich wand mich wieder der Straße zu. Das Auto fuhr nun langsamer und hielt direkt vor mir.
Aus stieg ein etwas älterer Mann, der am Steuer gesessen hatte.
"Feli?", sagte er meinen Namen und blickte mich fragend an.
"Mister Deblin?", fragte ich verwirrt.
Was hat Nikos Vater hier zu suchen?
Die hintere Tür des Autos flog aus und ein hübscher junger Kerl stieg aus.
Mit seichten schwarzen Haaren, einem hübschen Pelzmantel und der vertrauten blauen Mütze.
Niko.
Kurz war ich erstaunt und starrte den Jungen an, welchen ich für Niko grhalten hatte.
Natoll. Samuel.
Er war Nikos Bruder.
Doch er war eigentlich das komplette Gegenteil von ihm.
Eigentlich war er sowas wie der Badboy in unserer Klasse.
Ich konnte ihn noch nie leiden.
Wie konnte ich die beiden bloß verwechseln?
Ich spürte ein Tippen an meiner Schulter.
"Felicia?"
Vor mir stand Samuel und lächelte mich an, "Sollen wir dich nach Hause bringen?", fragte er nett.
Ich nickte bloß schweigend.
Vielleicht war er ja doch ganz nett.
Ich wurde kurz rot.
Wieso werde ich rot?
Komm schon Felicia, er ist Nicos Bruder und er ist ein Schwein.
Ich erinnerte mich bloß noch an die 5. Klasse, als er sie gnadenlos zusammengeschlagen und gemobbt hatte.
Nein.
Der Junge sah sie noch immer an und reichte ihr die Hand, doch ich hatte mittlerweile genug Energie um selber aufzustehen.
Ich zitterte.
"Es ist wegen Niko, nicht war?", fragte Samuel mich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, doch ich nahm seine Hand aus meinem Gesicht und stricht sie selber weg, wobei ich etwas rot anlief.
Nein.
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Ich wollte der Wahrheit nicht ins Auge sehen.
Komm schon Feli. Dein Freund hat dich gerade erst verlassen und du interessierst dich schon wieder für nen neuen Typen und ausgerechnet für seinen Bruder.
"Warum.... Warum hat er mich verlassen?", stotterte ich, wobei mein Blick zwischen den beiden vor mir hin und her ging.
Samuel senkte den Kopf.
"Vielleicht weil er etwas wusste, was du noch nicht wusstest", bekam sie die Antwort von Nikos Vater.
Was meinte er damit?
"Er dachte du würdest ihn verlassen und deshalb hat er es beendet"
Waaa.... s???
Ungläubig starrte ich ihn an.
"Wieso sollte ich ihn verlassen?"
Vielleicht wegen Samuel?
"Er wusste, dass du Samuel liebst", Herr Deblin sah mich an, als hätte er gerade ins innere meines Körpers geschaut.
Genauso fühlte ich mich auch.
Ich wurde rot.
Die Autotür klackte und diesmal stieg Niko aus.
Meine Augen wurden groß und ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn.
"Wieso hast du mich verlassen? Dachtest du echt ich verlasse duch für Samuel? Ich liebe ihn, da hast du recht, aber noch mehr liebe ich dich!", piepste ich mit heiser Stimme.
Er sah mich an und ich schien mich in seinen wunderschönen braunen Augen zu verlieren.
Für mich war das schrecklichste Weihnachten aller Zeiten doch noch schön geworden.
Am Abend saßen wir vor einem wunderbaren Weihnachtsbaum mit einer weichen, kuscheligen Decke und einem heißen Kakao in der Hand.
Samuel war aus meinem Kopf gestrichen, ich liebte nur ihn. Niko.
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Dazu möchte ich kurz sagen, dass ich es hasse Liebesgeschichten zu schreiben, zunal ich es einfach nicht kann. Aber mein Bruder meinte, er würde gerne ne Liebesgeschichte zu Weihnachten haben (von mir) und da dachte ich mir ich gebe diese auch gleich als Weihnachtsgeschichte hier ab...
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