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Die Mühle war ein Schlachtfeld, und der Lärm des Kampfes hallte in Elenas Ohren wider. Jeder Atemzug fiel ihr schwer, während sie sich durch die Menge kämpfte. Vincenzo war wie ein Schatten, der sie verfolgte, und die Kluft zwischen ihnen schien unüberwindbar. Doch in ihrem Herzen brannte die Hoffnung, dass sie ihn zurückholen konnte.
„Elena, pass auf!", rief Marco, als ein weiterer Angreifer auf sie zustürmte. Elena drehte sich blitzschnell um und trat ihm mit aller Kraft in die Seite. Der Mann fiel zu Boden, doch der Kampf war noch lange nicht vorbei. Vincenzo war in der Nähe, und sie wusste, dass sie ihn nicht aus den Augen verlieren durfte.
„Wir müssen ihn ablenken!", rief Sofia, die sich an Elenas Seite gekämpft hatte. „Wenn wir ihn nur einen Moment aus dem Gleichgewicht bringen können..."
„Ich habe eine Idee!", rief Elena und blickte zu den alten Maschinen in der Mühle. „Wir können die alten Riemen und Räder nutzen, um eine Falle zu stellen!"
Sofia nickte. „Das könnte funktionieren! Lass uns schnell sein!"
Gemeinsam arbeiteten sie daran, die Maschinen in Bewegung zu setzen. Währenddessen kämpften Marco und die anderen gegen Vincenzos Männer, die immer zahlreicher wurden. Elena spürte, wie die Zeit gegen sie arbeitete. Jeder Moment zählte.
„Vincenzo!", rief sie erneut, während sie die Riemen um eine der Maschinen wickelte. „Kämpfe nicht gegen uns! Du bist nicht allein!"
Für einen kurzen Augenblick schien Vincenzo innezuhalten. In seinen Augen blitzte etwas auf – ein Funke der Erinnerung, der sie beide an die unbeschwerten Tage ihrer Kindheit erinnerte. Doch dann schüttelte er den Kopf, als würde er einen Albtraum vertreiben. „Du bist nicht mehr meine Familie!", schrie er und stürmte erneut auf sie zu.
„Jetzt!", rief Elena und zog an dem Riemen. Die Maschine begann zu rattern und zu vibrieren, und ein lautes Krachen ertönte, als sich ein schwerer Block von der Decke löste und direkt auf Vincenzo zuraste.
„Vincenzo, pass auf!", schrie Marco, als er versuchte, ihn zu warnen. Doch es war zu spät. Der Block traf Vincenzo mit voller Wucht, und er fiel zu Boden. Ein Moment der Stille trat ein, während alle den Atem anhielten.
Elena stürzte zu ihm. „Vincenzo!", rief sie, während sie sich über ihn beugte. Sein Gesicht war blass, und er schien bewusstlos zu sein. „Bitte, komm zurück zu mir!"
In diesem Moment spürte sie, wie sich die Kälte in ihrem Herzen ausbreitete. Was, wenn es zu spät war? Was, wenn sie ihn nie wieder zurückholen konnte? Doch dann bemerkte sie, dass sich seine Augenlider bewegten. Langsam öffnete er die Augen und sah sie an.
„Elena...", murmelte er schwach. „Was ist passiert?"
„Du bist gefallen", antwortete sie, während Tränen in ihren Augen aufstiegen. „Aber ich bin hier. Ich werde dich nicht aufgeben!"
Vincenzo blinzelte und versuchte, sich aufzurichten. „Ich... ich kann nicht mehr kämpfen. Ich habe alles verloren..."
„Nein! Du hast uns!", rief Elena und packte seine Hände. „Wir sind hier für dich. Du bist nicht allein. Du musst nicht in der Dunkelheit bleiben!"
In diesem Moment schien etwas in Vincenzo zu brechen. Der Zorn, der ihn so lange gefangen gehalten hatte, schien zu schwinden. „Elena... ich...", begann er, doch dann hörte er das Geräusch des Kampfes um sie herum.
„Wir müssen gehen!", rief Marco, der sich zu ihnen gesellt hatte. „Die anderen brauchen uns!"
Elena half Vincenzo auf die Beine, und gemeinsam kämpften sie sich durch die Mühle. Die anderen waren immer noch im Kampf, aber die Hoffnung kehrte zurück. Vielleicht war es nicht zu spät, um alles zu ändern.
„Wir müssen die anderen finden!", rief Sofia, während sie sich an Elenas Seite drängte. „Wir können das schaffen!"
„Ja! Für die, die wir lieben!", rief Elena und spürte, wie die Kraft in ihr zurückkehrte. Gemeinsam stürmten sie in die Dunkelheit, bereit, sich dem Rest des Kampfes zu stellen.
Die Schatten der Vergangenheit schienen sich zu lichten, und in Elenas Herzen brannte das Licht der Hoffnung heller als je zuvor. Sie würden nicht aufgeben. Nicht jetzt. Nicht, solange sie zusammen waren.
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