Kapitel 1
Leon:
Die Tür ging auf und ein junger Mann trat in seine Wohnung, während er seine Erschöpfung kaum mehr zurückhalten konnte. Es war so ein anstrengender und ermüdender Tag, doch nun war er endlich wieder Zuhause! Jeder hatte gewollt, das er irgendetwas für sie tat und am Ende sind ihm schon fast die Augen vor Müdigkeit zugefallen. Der Mann, welcher Leon heißt, erinnerte sich nur mit großen Schmerzen an den so monotonen Tag zurück, doch plötzlich drang ein Geräusch durch seine Gedanken. Regen prasselte auf das Dach der kleinen Wohnung im höchsten Stockwerk eines Hochhauses. 'Hier hört man es am besten.', dachte sich Leon und lauschte dem Regen. Es war so beruhigend. Fast wirkte es, als wäre man in einer eigenen Welt, wo nur noch dieses sanfte und doch stetige Geräusch existierte. Leon schmiss sich auf das Bett mit dem Gedanken spielend, nie wieder aufzustehen, wurde jedoch gleich durch sein Gewissen unterbrochen. 'Hast du den Artikel an dem du für morgen arbeiten solltest scho fertiggestellt?' Mit einem großen Seufzer raffte er sich dann doch noch auf, da er wusste, dass diese Gedanken ihn ansonsten sogar im Schlaf verfolgen würden. Langsam schlurfte der Zwanzigjährige den Flur entlang in Richtung Küche. Dort brühte er sich schnell einen Tee auf, nahm seinen Computer und setzte sich auf sein Bett. Das würde ein langer Abend für ihn werden, das wusste er. Jedoch wollte er in jedem Fall genießen. Damit kuschelte er sich in seine Decken ein und machte sich an die Arbeit, während er dem Regen lauschte.
Ida:
Ida war eine sehr fleißige Forscherin. Sie war so fleißig, dass sich ihre Kollegen mittlerweile sogar schon öfters Sorgen um sie machten, wenn sie ist schon seit Tagen nicht mehr aus dem Labor herausgekommen war. Es war jedoch auch immer dasselbe. Wenn die anderen Biologen zu ihrem Arbeitsplatz im Labor gingen, war Ida schon längst da und bastelte an etwas herum. Niemand wusste was es war, aber es schien extrem wichtig zu sein. Genau wie sonst verabschiedeten sich alle und Ida blieb einfach an ihrem Platz sitzen und arbeitete weiter. Ein paar hatten schon versucht sie einzuladen, jedoch lehnte sie immer dankend ab, was zu Irritation zwischen den Kollegen führte.
Sie konnten einfach nicht verstehen, wie man die ganze Zeit, ohne jede Pause Analysen machen, Diagramme auswerten und Tests durchführen konnte. Trotzdessen, dass es nie zu klappen schien, arbeitete sie immer weiter an einer Flüssigkeit, die inmer vor ihr stand. Insgesamt waren es zwei Gläschen, die vor ihr platziert waren. Das eine berührte sie jedoch kaum noch und behandelte es generell so, als ob an jedem einzelnen Zentimeter des Glases Gift hängen würde. Während die junge Biologin also an der Flüssigkeit arbeitete wurde ihr mal wieder schwindelig, doch sie drängte es immer an die Seite. Es gab viel wichtigere Dinge zu betrachten. Doch irgendwann, als sie gerade etwas überlegte wurde alles zu viel und die Übermüdete kippte mit dem Kopf vorne voraus auf ihren Schreibtisch. Nicht nur unzählige Blätter flogen durch ihrer Aktion auf, auch eines der beiden Fläschen, das welches Ida so vorsichtig behandelt hatte, kullerte von ihrem Schreibtisch herunter und rollte zu einem anderen Arbeitsplatz, wo das Glas schließlich stehen blieb.
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