Der Garten der Träume
Also erstensmal sorry für die Verspätung, @Geschichtserzaelerin, aber nagut, du sagtest vor 0 Uhr und es ist 23:30 Uhr, eine halbe Stunde vor Abgabeschluss und ich bin endlich fertig. xD
An alle anderen: Das hier ist meine Abgabe für den Schreibwettbewerb von @Princess_of_panthers / @Geschichtserzaelerin.
Die Aufgabe war es, eine Kurzgeschichte über einen magischen Garten mit 1300 bis 1600 Wörtern zu schreiben, was darin passiert, konnte man sich jedoch selbst ausdenken.
Ich hatte lange keine konkrete Idee, dann hatte ich eine, aber keine Motivation zu schreiben und heute war der letzte Abgabetag, aber dann passierten so viele Dinge auf einmal x'D
Somit hab ich das meiste in den letzten Stunden geschrieben...
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Joa, hier ist endlich meine Abgabe:
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Weiß, schneeweiß, so rein und makellos. Begraben unter einer weichen Daunendecke lagen einst saftig grüne Wiesen und braune Felder. Taubengraue Schwingen breiteten sich über den Horizont.
Ihrer Last beraubt reckten die Bäume ihre vereisten Äste wie Gerippe gen Himmel. Kalter Wind ließ die zarten Zweige klirren, begleitet von einem Wirbel aus tanzenden Flocken.
Still, so still lag die Welt nun da, kein Laut war zu hören, keine Spur von Leben zu sehen. Selbst in dem nahegelegenen Dorf erstrahlte kein Licht und erschallte kein Laut. Als wären alle Behausungen verlassen, doch lass dich davon nicht täuschen.
Ein Klingeln aus weiter Ferne, wie helles Engelslachen, so lange ersehnt und endlich da. Ein Licht wurde entzündet und noch eines, bis es aus allen Fenstern hell leuchtete. Kinderlachen erfüllte die Häuser, vermischt mit aufgeregten Rufen. Schnell stürmten alle hinaus, das Klingeln und Schnauben von Pferden kam näher.
„Aracelis! Aracelis ist da!", verkündete jemand freudig, als auch schon im leichter werdenden Schneegestöber zwei Wallache, gespannt vor einen Pferdeschlitten, sichtbar wurden.
Darauf saß eine in Decken gemummte Gestalt. Es war Aracelis, eine alte Frau, die zu jeder Jahreszeit von Dorf zu Dorf fuhr, um den Kindern Geschichten und Märchen zu erzählen.
Nur so weit wie nötig wichen die Kinder vom Schlitten ab, der nach einem „Brr!" immer langsamer wurde, bis er schließlich auf dem Dorfplatz stehen blieb. Umringt von unzählig vielen strahlenden Gesichtern stieg Aracelis mit Hilfe eines Jungen ab.
„Wir haben schon so lange auf dich gewartet! Warum kommst du erst so spät?" Ein wildes Durcheinander an Begrüßungen und Fragen, zum Schweigen gebracht durch eine beschwichtigende Handbewegung der Alten.
„Aber, aber liebe Kinder, der Schneesturm hat mich etwas aufgehalten, aber nun bin ich ja da." Ein Stallbursche kam, um ihre Pferde abzuzäumen und in den warmen Stall zu führen.
Doch vorher tätschelte sie ihnen noch die Hälse und bedankte sich bei ihnen: „Gut habt ihr das gemacht, ihr beiden."
Wieder den ungeduldig wartenden Kindern zugewannt, meinte Aracelis: „Lasst uns doch ins Warme gehen", und scheuchte die Kinder in die warme Gaststube.
Alle Winterkleidung wurde auf einen Haufen geworfen und heiße Getränke ausgeteilt. Auf Stühlen, Tischen und auf dem Boden, überall saß man und wartete gespannt. „Was wirst du uns diesmal erzählen, Aracelis?", wollte ein kleines Mädchen wissen und andere stimmten mit ein.
„Nur die Ruhe, meine jungen Freunde. Lasst mich einmal überlegen." In dem von Wind und Wetter gezeichneten Gesicht der alten Frau erschienen noch mehr Falten, als sie die Stirn runzelte und aus dem Fenster sah. Es schneite immer noch leicht.
Dann blitzten ihre Augen auf. „Da es ja so bitterkalt draußen ist, erzähle ich euch von einem warmen, einem magischen Ort. Aber wart ihr denn auch schön brav?"
Ein einstimmiges lautes „Jaaa!" schallte durch den Raum, doch wurde es schnell leiser und verstummte, als Aracelis zu erzählen begann: „Wisst ihr, woher unsere Träume kommen? Nein? Es gibt einen magischen Ort, an dem die Träume an Bäumen wachsen und kleine Wesen den schönsten Traum für uns auswählen. Diesen Ort betreten wir, wenn wir schlafen. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wie es sein kann, dass ihr euch nach dem Aufwachen nicht daran erinnert, nicht wahr?"
Zustimmendes Nicken und fragende Blicke waren die Antwort. „Ich nehme an, bevor ihr einschlaft, macht ihr eure Augen zu und diese bleiben auch geschlossen, bis ihr in einen Traum eintaucht. Doch schafft ihr es, eure Augen vorher zu öffnen, nein, nicht aufwachen, ich meine im Schlaf zu öffnen, dann könnt ihr ihn sehen, den Garten der Träume."
Aracelis zog ein Tuch unter ihrem Umhang hervor und breitete es aus. Darauf waren Bäume mit goldenen Blättern zu sehen, deren Zweige im Wind zu tanzen schienen. Davor lag ein See, dessen Oberfläche im Mondlicht silbrig schimmerte. „Whoa!", ehrfürchtiges und gespanntes Staunen, als die Kinder in die Geschichte eintauchten.
„Und zwei kleine Träumer, Mirko und Jaro, schafften genau das. Sie entschwanden unserer Welt und erwachten in diesem magischen Garten. Sie waren Brüder, Zwillinge gar, die doch unterschiedlicher nicht sein konnten. Jaro war um ganze drei Minuten älter und sehr stolz darauf. Er war mutig und abenteuerlustig.
Mirko jedoch war klug, doch ängstlich und bewunderte den Mut seines Bruders. Doch war er auch der Vernünftigere und hielt Jaro oft davon ab, in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten. Aber beide hatten sie die Gabe zu träumen.
Als eines Tages ihre Eltern heftiger als sonst miteinander stritten, liefen die beiden Jungen davon und fanden Zuflucht in einer Hütte im Wald. Dort schliefen sie ein, öffneten jedoch sogleich wieder ihre Augen. Doch statt den Holzwänden der Hütte waren sie von goldenen Weiden umgeben und zu ihrer linken befand sich ein kristallklarer See in dem das Spiegelbild des Mondes schwamm.
„Wo sind wir?", fragte Mirko verunsichert und griff unbewusst nach Jaros Ärmel. Dieser schaute mehr fasziniert als erschrocken um sich. Bevor Jaro seinem Bruder antworten konnte, erklang jedoch eine helle Stimme: „Ihr seid im Garten der Träume. Willkommen, Mirko und Jaro, wir haben euch schon erwartet."
Die beiden Brüder staunten nicht schlecht, als ein kleines Wesen auf sie zugeflogen kam. Es war nicht viel größer als eine Hand und hatte Flügel wie ein Vogel, doch waren sie so schillernd, wie die einer Libelle im Sonnenlicht. Der Körper des Wesens glich jedoch dem eines jungen Menschen.
„Woher kennst du unsere Namen? Und was bist du?", fragte Jaro misstrauisch und stellte sich schützend vor seinen Bruder. Weitere kleine Wesen in den unterschiedlichsten Farben tauchten hinter dem ersten auf, doch blieben sie auf Abstand.
Das Wesen, das zuvor gesprochen hatte, ergriff wieder das Wort: „Wir sind Librikos, auch als Traumfeen bekannt, die Hüter des Gartens und wir kennen euch schon seit eurem ersten Traum. Wir hatten gehofft, dass ihr bald hier aufwachen werdet. Und ich bin Turia, die oberste Hüterin."
„Li-, was?", schnaubte Jaro ungläubig, doch bevor er noch etwas sagen konnte, wurde er von seinem Bruder unterbrochen. „Librikos, euch gibt es also wirklich!" Mirko stellte sich neben Jaro, von dem er erstaunte Blicke erntete. „Du kennst diese...Dinger?" „Eine Greisin hat einmal von ihnen erzählt, aber ich wusste bis jetzt nicht, dass es sie wirklich gibt", antwortete Mirko schulterzuckend, „oder diesen Ort hier", fügte er noch hinzu.
Die Librikos führten sie durch den Garten und Turia erklärte ihnen, wie Träume entstanden. Wie bei einer Frucht entstand zuerst eine Blüte, die bestäubt werden musste. Diese wurde mit der Zeit zu einer kleinen goldenen Kugel, die immer größer und durchsichtiger wurde.
War sie ungefähr so groß wie ein kleiner Ball und konnte man den Traum im Inneren sehen, so war er bereit, geträumt zu werden. „Hier könnt ihr euch selbst einen Traum aussuchen, die schönsten von allen, handgelesen von den besten Librikos." Turia zeigte auf eine große Weide mit vielen faustgroßen Traumkugeln.
Ein paar Zweige streckten sich ihnen entgegen, blieben nur eine Armeslänge vor ihnen hängen. Jaro streckte zielsicher seine Hand aus und griff nach einer Kugel. „Ein spannender Traum, gute Wahl", kam es von Vega, einer weiteren Traumfee.
„Und was muss ich jetzt machen?", fragte der ältere Zwilling. Turia machte eine Handbewegung, als würde sie etwas schütteln, Jaro verstand und machte es ihr nach. Plötzlich löste sich die Traumkugel in Goldstaub auf und Jaro fiel zu Boden.
Schnell beugte sich Mirko über seinen Bruder. „Was ist mit ihm?", fragte er mit einem verunsicherten Blick zu den Feen. „Er träumt", erklang eine neue Stimme hinter ihm und er drehte sich um.
„Mein Name ist Ziva und du brauchst dir keine Sorgen um deinen Bruder zu machen, ihm geht es gut." Ihre sanfte Stimme beruhigte ihn, genauso wie Jaros gleichmäßiges Atmen. Nach kurzem Zögern streckte er ebenfalls die Hand nach einem Traum aus und schüttelte die Kugel.
Als Jaro und Mirko erwachten, waren sie wieder in der Hütte im Wald, durch ein Fenster schien Sonnenlicht herein. „War das echt oder nur ein Traum?", fragten sie den jeweils anderen gleichzeitig. „Wenn du auch, dann waren wir wohl wirklich..."
Nach ihrem Traumabenteuer kehrten sie nach Hause zurück, wo sie herzlich von ihren Eltern begrüßt wurden. Und von dieser Nacht an verbrachten sie jede in dem magischen Garten, tauchten ein in die schönsten Träume und spielten mit den Librikos.
Doch der Streit ihrer Eltern war nicht zu Ende, er wurde nur noch schlimmer. Immer öfter und für längere Zeit flüchteten sich die beiden Brüder in den Schlaf, um die lauten Stimmen nicht zu hören. Und eines Nachts verkündete Jaro: „Ich bleibe hier."
Schockiert sah Mirko ihn an, doch auch ohne Worte spürte er, dass es seinem Bruder ernst war. „Aber-" „Ich halte das einfach nicht mehr länger aus, lass uns doch beide hier bleiben und alles vergessen", versuchte Jaro Mirko zu überzeugen, doch dieser schüttelte traurig den Kopf.
„Ich muss bei Mutter bleiben, sie braucht mich doch." Jaro wusste, dass er Mirko nicht umstimmen konnte und so trennten sich die Wege der Zwillinge. Mirko erwachte, alleine, Jaro blieb im Garten der Träume, sein Körper schlief weiter.
Aus Kummer um ihren Sohn, der nicht mehr von seinem Schlaf erwachen wollte, vergaßen die Eltern ihren Streit. Niemand kannte die Ursache oder ein Heilmittel. Nur Mirko wusste die Antwort auf die verzweifelten Fragen seiner Eltern, doch er schwieg, wie er es versprochen hatte.
Jede Nacht starrte er in den Sternenhimmel, denn, als hätte sein Bruder ihm allen Schlaf geraubt, konnte er kein Auge zutun. Er blieb wach, monatelang, bis er eine kleine Schwester bekam, die er Ziva nannte.
In dieser Nacht schlief Mirko das erste Mal, seit er seinen Bruder zurückgelassen hatte. Im Garten der Träume trafen sich die Zwillingsbrüder wieder, fielen sich in die Arme und verabschiedeten sich von den Librikos.
Ihre Eltern waren überglücklich, als Jaro wieder erwachte und so sollten sie noch lange leben und träumen."
The End
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Ohne dem "The End" sind es 1598 Wörter, mit genau 1600. Ich konnte es mir nicht verkneifen, aber es zählt eigentlich nicht wirklich dazu xD
Eigentlich wollte ich nochmal zu Aracelis und den Kindern zurück, aber das wäre dann viel zu lang geworden, haha...
Und jetzt ist es kurz vor Mitternacht und ich bin hundemüde, somit hoffe ich, dass alles passt, denn ich kann nicht mehr...
Gute Nacht, falls noch jemand wach ist, ansonsten guten Morgen!
Ich verzieh mich jetzt in den Garten der Träume. ; )
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