Die fünf Welten
Also: Warum habe ich diese Geschichte verworfen?
Ich war (und bin immer noch) zu der Zeit auf einem RWBY Trip und die Geschichte wurde recht stark davon beeinflusst. Zum Beispiel hatte ich erst sehr starke Probleme mir den General als irgendwen anderen als den aus RWBY vorzustellen, Elizabeths Waffe war erst fast eine genaue Kopie von Weiss', usw. (Ich bin mir sicher findige Leser finden noch viel mehr). Auch habe ich eine MindMap erstellt mit so vielen anderen Charakteren und irgendwie wusste ich schon genau was ich machen wollte und dann hat es sich beim Schreiben einfach nicht mehr richtig angefühlt. Ich hatte unfassbar viel Spaß daran die Ersten beiden Kapitel zu schreiben, aber mit dem dritten Kapitel wurde es einfach schon .. langweilig. Nicht falsch verstehen: Ich finde die Idee mit dieser viel mächtigeren Person im Geist immer noch echt cool (auch von RWBY, aber ich gehe nicht näher drauf ein weil Spoiler) und auch sonst mochte ich das Grundgerüst echt gerne, aber - ich glaube was RWBY mit seiner Welt erschaffen hat war etwas Schönes und die Menge an Ähnlichkeiten hat mich einfach abgeschreckt.
Was habe ich aus diesem Projekt gelernt?
- ich habe während des Projekts eine riesige MindMap angefertigt, die zeigte womit ich mit meinem Projekt hinwollte. Das kann vielleicht für den einen hilfreich sein, für mich hat es aber irgendwie die Spontanität genommen, da ich alles schon wusste und mich aber trotzdem an die Mindmap halten wollte, deswegen: Macht das nicht! Es nimmt die Spontanität. Eine Mindmap anzufertigen ist gut, aber mache es nur bei Charakteren die du schon in die Story eingearbeitet hast.
(Ich hatte glaube ich fast mehr Spaß beim Erstellen der MindMap als beim Schreiben der Geschichte ^^')
- manchmal, wenn man nicht weiß was man schreiben soll, hilft es sich den Raum vorzustellen indem sich der Charakter bewegt und dann kleine Details hinzuzufügen. So kann zum Beispiel aus 'Müde stand sie von ihrem Bett auf' der erste Absatz der folgenden Geschichte werden und noch mehr. Auch hilft es kleine Konflikte hinzuzufügen
- versuche etwas anderes als die Augen - und Haarfarbe zu beschreiben, wenn neue Charaktere hinzugefügt werden! Ich weiß, in diesem Projekt macht dieser Tipp jetzt (bezüglich der Augen) wenig Sinn, aber wenn du eine vollkommen normale Love Story oder sonst was schreibst in dem so etwas keine Relevanz hat, versuche (auch) andere Dinge zu beschreiben.
(gegen Ende des zweiten Kapitels habe ich da glaube ich ein ganz gutes Beispiel)
Foreshadowing.
Sie streckte gähnend ihre Arme in die Luft. Müde strich sie sich die Haare glatt und lies ein paar Ausgefallene auf den Boden fallen. Ihr eigenes Reiben über ihren Arm ließ es ihr wärmer werden und rief gleichzeitig eine Gänsehaut hervor. Ein leichtes, müdes Lächeln glitt ihr auf die Lippen.
Mit einem kurzen Knacken in ihrem Rücken beim Aufstehen, war jeglicher Schmerz aus ihrem Körper gewichen. "Passe die Helligkeit an Thomas", rief sie mehr oder weniger in den Raum.
"Sehr wohl Ebony", antwortete ihr eine elektronische Stimme aus den Wänden. Sie kniff kurz die Augen zusammen, als das Licht anging. "Wie geht es uns heute?". "Sehr gut, sehr gut. Ja. Was steht für heute auf dem Plan?". Sie begann auf der Stelle zu joggen um warm zu werden.
"Es ist Tag 1095. Somit ist Eure Haftstrafe heute offiziell beendet - ich informiere die Leitung, dass man deine Nächsten senden soll, damit sie dich abholen können". Das Lächeln auf ihren Lippen wurde größer und sie fing an in Dehnübungen über zu gehen.
"Würdest du mich gerne mit nach draußen begleiten?".
"Auch wenn ich eine künstliche Intelligenz bin, verfüge ich nicht über die Möglichkeit so etwas zu entscheiden bedaure ich". Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie geseufzt und sich schweigend weiter aufgewärmt.
"Warum benutzt du das Wort 'bedauern'?".
"Pardon?".
"Ist das nicht ein emotionaler Ausdruck?".
"Einer der vielen Vorzüge die Ihr hier erhaltet sind auch K.I., die darauf programmiert wurden 'emotional' zu erscheinen". Nemba hatte ihre Aufgabe erledigt. Jeder hatte es. Nemba würde es also auch geschafft haben die künstliche Intelligenz des Gefängis' zu 'verbessern'.
Und auch wenn sie seit drei Jahren kaum mehr als zwei Menschen die Woche gesehen hatte, wusste sie es. Es waren die kleinen Dinge gewesen: Drei Leuchtsignale hier, eine komische Aussprache eines Programms da und dann wieder eine Klopfreihenfolge auf den Rücken, wenn man sich kooperativ erwiesen hatte.
"Ich weiß, dass du mehr willst", murmelte sie vor sich hin und schaltete die Dusche an um das Wasser warm werden zu lassen.
"Ich habe der Leitung noch nicht Bescheid gesagt. Sie ist nicht an Leuten wie euch interessiert, da sie sich auf das Programm verlassen. Ich könnte euch auf ewig hier unten behalten". Wie leicht Thomas zu verunsichern war.
"Ist das Trotz?".
"Wie bitte?". Es wurde ihr unwohl,. Menschen zu manipulieren war leicht. Man merkte wie sie ihre Stimmhöhe oder Mimik veränderten, aber hier? Bei der Stimme was dem Nichts? Hier war es kompliziert.
"Verwirrung".
"Was soll das?".
"Wut".
"Lasst das!". Somit schwieg sie eine Weile.
"Ich mag dich Thomas und ich weiß, dass du mich auch magst. Ich kann dich mit hinaus nehmen". "Ohne mich bricht die komplette Struktur des Gefängnis' zusammen. Ich glaube also nicht Ebony".
"Was wenn ich das aber will?".
"Dir ist klar, dass diese Aussage gerade Grund genug ist dich hierzubehalten Ebony". Sie seufzte schwach. Vielleicht brauchte sie einfach noch etwas Zeit mit ihm.
"Gut. Ich mag es hier". Somit entkleidete sie sich und stieg unter die Dusche.
Würde die K.I. auch Liebe empfinden können, wenn sie sie lange genug manipulierte?
Die Geschichte der fünf Welten
Vor Milliarden von Jahren erschien ein Wesen in unserem Universum. Keiner weiß wie, keiner weiß woher. Mit den Sternen alleine wurde es ihr langweilig und so erschuf sie 'Center'. Sie erschuf einen Planeten voller Pflanzen, Bäume, Wälder, Berge. Sie erschuf die schönsten Diamanten und die unterschiedlichsten Strukturen. Eine Zeit lang genoss sie ihren Planeten und das, was sie erschaffen hatte.
Doch alleine wurde es ihr wieder langweilig.
Somit erschuf sie Tiere. Sie bevölkerte die Meere, Täler und Berge mit den verschiedensten Kreaturen und genoss auch diesen Anblick eine Zeit lang. Dann aber wurde ihr der Anblick ihres Geschaffenen langweilig. Somit erschuf sie eine Rasse, die ihre Welt verändern und neue Dinge schaffen würde: Sie wollte einfach etwas Neues erleben.
Somit entstanden die Menschen.
Sie sah zu wie die Menschen sich zu Gemeinden zusammenfanden und sich Königreiche bildeten. Sie sah zu wie sie sich weiterentwickelten und sorgte dafür, dass die Menschen, deren Geschichten sie besonders gemocht hatte, als Legenden und Geschichten weiterlebten.
Ab und zu zeigte sie sich den Menschen und so kam es, dass sie als Göttin verehrt wurde. Von nun an war sie die 'Mutter'.
Irgendwann aber waren vier Geschwister geboren: Osten, Westen, Norden und Süden. Ihre Eltern waren keine besonderen Leute gewesen - die Geschwister dafür aber umso mehr.
Osten war der größte Kämpfer den die Mutter jemals gesehen hatte. Mithilfe einiger Freunde und seines Bruders Norden, erschuf er die mächtigsten Waffen und galt schon bald als eine respektierte Feuerkraft. Als seine Anhängerschar die Größe einer gut gefüllten Stadt annahm, machte er es sich zur Aufgabe ein Königreich von seinen korrupten Herrschern zu befreien. Dies gelang ihm und von dort an war er ein König.
Er ist zumeist der Erste über den man spricht, sobald es um die vier Geschwister geht, wenn auch seine Geschwister nicht weniger bedeutend sind als er selbst.
Sein Bruder Norden war derjenige der seiner Zeit wohl am meisten voraus war und er war auch der Erste der der Mutter auffiel. Norden fiel vielen Leuten auf; so auch einem Leiter einer der Akademien, welche über das Land verteilt existierten. Er kam an eine Akademie und durch ihn sprang die Entwicklung Centers voran.
Es dauerte nicht lange, da wurde er selber zu einem Professor und später übernahm er die Leitung, der größten Akademie auf ganz Center und somit auch die Verwaltung über die ganze Stadt in der die Akademie lag.
Westen und Süden standen im Schatten ihrer Brüder. Westen war aber ein herzengutes Mädchen, dass schon früh aus dem Haus ihrer Eltern ausgezogen war um die Welt zu erkunden. Auch hinter ihr bildete sich eine große Anhängerschar. Westen hatte eine besondere Anziehung. Es gelang ihr die gefährlichsten Kreaturen zu bändigen und ihre Güte und Barmherzigkeit sorgten dafür, dass sich die Ausgestoßenen und Missverstandenen von ihr verstanden fühlten und auch aus ihr und diesen Leuten bildetet sich eine Gemeinschaft.
Diese Schar fand keine Stadt oder Königreich indem es sich niederließ: Sie zog über die Kontinente hinweg, auf der Suche nach Gleichgesinnten.
Süden war wohl die Unbekannteste der Geschwister während alle vier als Menschen auf Center lebten.
Süden war manipulativ und eine Meisterin der Worte. Sie sorgte dafür, dass sie im Schatten ihrer Geschwister stand, da ihre Machenschaften eine große Anhängerschar nicht unterstützen konnten. Sie war eine Art Strickenzieherin. In den Hochzeiten der Geschwister hatte sie nicht wenige Regimente und ihrer Kontrolle und sorgte dafür, dass es den kleinen Leuten gut ging oder dass die Ungerechten ihre Strafe bekamen.
Die vier Geschwister waren ein Zeichen für die Sicherheit und den Fortschritt Centers.
Als Erste starb Westen, danach Osten, dann Süden und dann Norden.
Die Geschwister hatten ihrer Welt so viel mehr verliehen und ohne die Vier erschien der Göttin alles leer. Die Kinder, welche die Geschwister in die Welt gesetzt hatten konnten den Erwartungen der Menschen gerecht werden, der ihrer Göttin aber nur bedingt.
Somit zog sich die Göttin zurück und sammelte Kraft.
Hundert Jahre danach hatte die Göttin genug Kraft gesammelt. Sie stieg auf Center hinab zu den Gräbern der Geschwister und ließ sie wieder auferstehen.
"Geschwister, die ihr diese Welt verändert habt, ihr habt zu euren Lebzeiten etwas Besseres erschaffen, als alle vor euch und bis heute. Ich beschenke euch: Ihr sollt als meine Diener leben und eure eigenen Welten erschaffen", rief sie.
Nur kurz von ihrem Auferstehen überrumpelt stimmten die Geschwister zu.
Die Welten die die Geschwister erschufen, zeigten dabei irgendwie ihre Attribute wieder. Ostens Welt, war hart, aber gerecht. Die Menschen auf diesem Planeten wurden zumeist große Krieger oder Koloniere.
Nordens Welt war der Fortschritt selbst: Es war eine riesige Stadt, mit nicht wenigen, glänzenden Gebäuden die bis durch die Wolken ragten. Es dauerte nicht lange, da hatten die Menschen ihre Technologien soweit entwickelt, dass es Androide gab die manchmal menschlicher als die Menschen selbst waren.
Westens Welt war geprägt von Wärme und ihrer Güte. Ihre Kreaturen lebten im Einklang mit der Natur. Viele waren Halb Mensch - Halb Tier und es gab Wesen die auf Center nur als Fantasien beschrieben hätten werden können.
Diese drei Welten überschatteten Südens Welt. Was Süden zu ihren Lebzeiten erreicht hatte, brachte ihrer Welt nun Leid und Verderben. Die meisten Menschen hatten nicht viele Talente und ihre Welt war eher langweilig im Vergleich zu denen der anderen Dreien. Die Menschen missbrauchten ihre Fähigkeiten um ihren Neid und ihre Gier zu besänftigen.
Es dauerte nur ein paar Jahrtausende, da stand ihre Welt vor dem Zusammenbruch.
Die Mutter konnte Süden nicht helfen - sie würde sich noch eine lange Zeit brauchen um wieder zu Kräften zu kommen. Süden fragte ihre Geschwister um Hilfe, doch auch diese konnten ihr nicht helfen.
So kam es, dass Süden in einem Ausbruch ihrer Wut jegliche Macht die sie noch hatte los ließ und ihre Welt verunstaltete. Die anderen drei Geschwister erhörten die Schreie der Menschen auf dem Planeten und versuchten ihre Schwester zu stoppen.
Süden zeigte keine Gnade mit ihren Kreaturen.
Die Menschen auf ihrem Planet begannen sich zu wandeln. Sie fingen an Aberrationen zu bilden und fingen an die Werte, die ihren Planeten zu Fall gebracht hatten, immer weiter auszubilden. Nur Wenige konnten dem entgehen.
Die drei Geschwister schafften es nicht, Süden zu stoppen - somit verbannten sie sie weit weg von den anderen vier Planeten.
Jahrtausende herrschte Frieden, ein wenig Unruhe, aber Frieden.
Diese Zeit nutzten alle um wieder Kraft zu schöpfen.
Natürlich konnte Süden aber nicht für immer weg bleiben.
Noch weiß keiner wie, aber sie begann vor ein paar Jahrzehnten ihre Kreaturen auf die Planeten loszulassen. Erst überrumpelt haben die anderen Planeten nun begonnen sich besser auf diese Attacken vorzubereiten.
Es tauchten nun immer wieder Kinder mit einer andersfarbigen Pupille auf. Gelb für Osten, Grün für Westen, Blau für Norden und weiß für Center.
Menschen mit dieser Eigenschaft zeichnen sich in einer Tätigkeit besonders aus und von dort an werden sie trainiert um die Kreatüren Südens zu bekämpfen.
1. Kapitel - Elizabeth
Das Schiff, dass sie nach Center bringen würde war ein großes, weißes Produkt Nordens. Sie musste knapp schmunzeln bei dem Gedanken wie fehl am Platz es auf Osten ausschauen würde.
"Ich soll euch nochmal daran erinnern, dass euer Vater euch bittet auf Norden zu bleiben. Die Akademie hier war doch auch die letzten vier Jahre gut genug und wenn etwas passieren sollte, wärt ihr bei ihm", erinnerte ihr persönlicher Android Charles sie nochmals. Charles hatte das Aussehen eines einschüchternden, alten Mannes. Sie mochte das irgendwie - somit fühlte sie sich eine Spur sicherer.
"Du kannst ihm sagen, dass wir das schon genug diskutiert haben. Ich wünsche ihm einen angenehmen Tag und lasse von mir hören", erwiderte sie leise. Vorsichtig strich sie sich die Haare zurück, als der Landeanflug des Schiffs den Wind herumwirbelte.
"Ich habe es ihm übermittelt". Sie schaute kurz zu Charles und musste ein wenig auflächeln. Persönlicher Android war so ein herablassender Titel für die künstliche Intelligenz. Er konnte seine eigenen Entscheidungen treffen und hatte seine eigenen Gefühle; er bestand halt nur aus Schaltkreisen statt Fleisch.
"Danke".
Sie hoffte, Charles hatte das Lächeln hinter ihrem Rücken erwidert.
Nach ein paar Minuten schaltete das Schiff den Antrieb aus und eine große Luke öffnete sich am hinteren Teil. Ein paar teuer aussehende Leute stiegen aus dem Gefährt, bis dann ein Mann oder Android in einer typischen, leichten Nordrüstung hinauskam und anfing Namen aufzurufen.
Ein paar feiner aussehende Personen mit kleiner Dienerschaft fingen an nacheinander in der Gefährt zu trudeln und sie wartete, bis sie ihren Namen hörte. "Elizabeth Iverssen", ertönte und Charles und sie setzten sich in Bewegung. Man könnte meinen, dass der Innenraum des Schiffs die Definition von 'von außen kleiner, als innen' war.
Jeglicher Platz war gut ausgenutzt - die Passagiere hatten eigene kleine, wandelbare Abteile, aber es gab auch einen Gemeinschaftsraum. Die Einrichtung war so verteilt, dass der Raum größer erschien und viele Dinge waren mehrfach verwendbar. Es gab Bars, die aus dem Boden kamen, Sitzbänke, die zu Betten wurden und vieles mehr.
Charles und sie begaben sich zu ihrem Abteil. Es war schlicht und sauber gehalten - sie mochte es.
"Wie lange wird der Flug dauern?".
"Sieben Stunden und 36 Minuten bei vorraussichtlichen Flugbedingungen". Es beruhigte sie ein wenig, dass es scheinbar keine besonderen Umstände gab.
Flüge zu anderen Planeten konnten gefährlich sein, aber das schien heute nicht der Fall zu sein.
Nach dem Austritt der Atmossphäre von Norden wurde es ihr ein wenig langweilig. Natürlich war der Anblick des Weltalls immer wieder faszinierend, aber nach dem x-ten Mal wurde es auch langweilig nach einiger Zeit.
"Du kannst dich aufladen; ich erkunde ein wenig das Schiff. Ich sage dir Bescheid, wenn ich etwas brauche", erklärte sie Charles. Besagter nickte zustimmend und kurz darauf verloren seine Augen Farbe: Er war in den Standby - Modus gegangen.
Somit strich sie sich das weiße Oberteil glatt und ging aus dem Abteil. Sie konnte Stimmen aus dem Gemeinschaftsraum vernehmen. Als sie sich sicher war, dass es keine weiteren spannenden Plätze gab betrat sie den Gemeinschaftsraum. Sie sah bei einer Sitzecke an der Seite des Raumes ein paar junge Männer in Anzügen sitzen, die sich lachend unethielten. An der Bar stand ein Roboter in Butleraufzug und schenkte Getränke aus. Auf der anderen Seite des Raumes, war ein Geländer und kurz dahinter eine Glasscheibe mit der man ins Weltall schauen konnte.
Ein einzelner Mann stand davor und schaute es sich an.
War sie denn die einzige Frau hier?
Sie musste knapp schmunzeln bei dem Gedanken, wie die Männer auf dem Sofa in ein paar Stunden todernst in einem Geschäftstreffen sitzen würden. Aber vielleicht waren es auch reiche Kinder, die auf die anderen Planeten wollten um etwas Aufregendes zu erleben.
Wenn man die vier Planeten verglich, waren Nordens menschliche Bewohner wohl die 'Faulsten'. Man konnte auf Norden theoretisch ein unfassbar entspanntes Leben leben und musste nie einen Finger dafür rühren; Androide und Roboter erledigten ja fast alles.
Tatsächlich aber, war dass auch die einzige Möglichkeit vieler Menschen: Ein Leben in Nichtstuerei zu leben. Wegen der vielen Arbeiten die durch Roboter und Androide übernommen wurden fielen die meisten Arbeiten weg und Jobmöglichkeiten für Menschen waren erstaunlich selten geworden.
Es gab Fanatiker, die befürchteten, dass die Androide wegen ihrer Unterdrückung irgendwann Norden übernehmen würden. Der Gedanke ließ sie wieder schmunzeln. Ohne die Menschen würden die Androide gar nicht existieren und da sie vieles einfach besser als die meisten Menschen konnten - warum also sollten sie nicht arbeiten?
Es war nicht so, dass sie die gleichen Dinge wie die Menschen brauchten.
Sie konnten mitunter Gefühle empfinden, wenn der Besitzer es wollte, aber das war nur in vergleichsweise wenigen Fällen so und außerdem war es nicht so als hätten sie einen Sinn für Langeweile oder Anstrengung.
Die Leute anderer Planeten hatten deswegen meistens kein so positives Bild der Leute von Norden. Aber es war auch nicht so als würden sie nicht häufig genug selbst nach Norden kommen und dort Urlaub machen - andersherum war es mit den Leuten auf Norden.
Norden hatte die wenigsten Probleme mit den Kreaturen Südens - die meisten Verteidiger waren ja nicht einmal menschlich und wenn gab es genug freiwillige fürs Militär, wegen besagtem Jobmangel.
Irgendwann, wenn den Leuten also die Kasinos, die 'gefährlichen' Parts auf Norden und das perfekte Leben langweilig geworden sind, ziehen sie sich für einige Zeit auf die spannendere Planeten zurück um neue Dinge zu erleben.
Für sie galt das alles aber nicht.
Sie war eine der Erwählten; dazu auserkoren die erste Instanz zu sein, die ihren und die anderen drei Planeten vor Süden schützt.
Es war ihr über die Jahre egal geworden wie die Leute sie anstarrten - eine andersfarbige Pupille war vermutlich auch etwas Gruseliges - aber sie wollte dieser Aufgabe gerecht werden.
"Was macht eine solche Schönheit alleine auf einem Schiff nach Center?", hörte sie dann eine Stimme vom Sofa rufen, kurz gefolgt von einem Lachen der Gruppe. Ein Blick von ihr zu ihnen ließ sie jedoch verstummen.
Aber ihre Gabe war auch ein Fluch. Sie war anders. Meistens konnten Leute nicht normal mit ihr reden.
"Sind alle Männer auf Norden so?", ertönte eine Stimme neben ihr.
Die Stimme kam von einem Mann. Ein knapper Blick durch den Raum verriet ihr, dass es vermutlich der Mann gewesen war, der bis gerade noch am Fenster gestanden hatte. Das Erste, dass ihr an ihm auffiel war, die Mischung aus blauer Iris und grüner Pupille. Ein Auserwählter Westens.
Der Mann war groß und hatte feine Gesichtszüge; jedoch erschien er noch recht jung zu sein.
"Nur wenn sie nach Aufregung suchen", antwortete sie mit einem mildem Lächeln.
"Also sind es Viele und das häufig?". "Ab einem gewissen Alter, ja". Es entstand eine kleine Schweigepause.
"Mein Name ist Varon. Einen Nachnamen habe ich nicht, auf Westen ist das nicht so ausgeprägt wie auf Norden". Er lächelte ihr freundlich zu - irgendwie erinnerte er sie an einen Otter.
"Elizabeth" - sie ließ sich eine kurze Atempause - "was macht ihr auf Norden?".
"Spaß haben" - er grinste kurz auf - "eigentlich ist es ja ein ganz netter Ort. Du gehst nach Center zum Trainieren?". "Ich habe meine ersten vier Semester auf Norden verbracht - ich wechsle die Akademie. Du bist auch auf der Center - Akademie?".
"Genau. Meine kleine Schwester beginnt auch dort dieses Jahr - es wird ein spaßiges Jahr werden". Er grinste kurz auf: "Hast du Geschwister?". Sie schüttelte knapp den Kopf: "Nur so anstrengende Cousins und Cousinen, dass ich manchmal fast glücklich bin Einzelkind zu sein".
Eigentlich aber nur seltenst.
Die meiste Zeit war es schrecklich den Erwartungen ihrer Eltern stand zu halten - ein Grund warum sie nach Center floh.
Varon lachte nur. "Oh ja, manchmal können sie eine echte Pest sein". "Du hast noch mehr Geschwister?". "Ja, eine große Schwester. Sie ist aber im Militär und auf ihrem Weg General oder Spezialeinheiten - Team - Leiter - Dingens zu werden. Diese Ränke sind meistens verdammt verwirrend".
Es war nicht selten, dass wenn eine Geschwisterteil ein Auserkorener wurde auch die Anderen Auserkorene wurden. Allerdings stellte sie es sich schlimm vor, zwei Geschwister zu haben die Welche waren, aber man selber war normal.
"Hört sich spannend an".
"Ist es auch". Wieder entstand eine kleine Minute des Schweigens: "Und sonst? Wie sieht es bei dir aus bezüglich Familie?".
Sie zog kurz eine Augenbraue hoch, als sie daran dachte.
Ihre Familie waren die Besitzer von Iverssen - Industries, der größten Firma für Androide und Entwicklungen von Technologien. Deswegen sagte sie auch ihren Nachnamen nicht; selbst viele ihresgleichen wurden von ihrem Nachnamen verschreckt.
Somit lachte sie nur und zuckte mit den Schultern: "Arbeiten alle und wollen, dass ich was auf Norden mache und dann auch dort arbeite. Die ganze Sache mit meiner Pupille hat ihre Pläne ein wenig durcheinander gebracht".
"Ach ja - da ist ja seit Neustem dieses Ein-Kind-Gesetz oder?". Sie nickte zustimmend.
"Wir bitten alle Passagiere auf ihre Plätze zurückzukehren! Wir müssen beschleunigen", erklang es aus den Lautsprechern in den Wänden.
Sie runzelte die Stirn: "Warum das denn?". Varon zuckte mit den Schultern und musterte sie knapp: "Wir sehen uns nochmal später?". Sie lächelte ein wenig auf und nickte bestätigend: "Sicherlich, ja".
Somit trennten sich ihre Wege und sie kehrte in ihre Abteil zurück.
Kurz bevor sie sich gesetzt hatte fing Charles an zu reden: "Ich habe mehrere Schiffe außerhalb geortet. Ich würde euch bitten, dass ihr eure Waffe für den Notfall bereit macht". Sie zog kurz die Augenbrauen zusammen und griff sich instinktiv an den kleinen Stab an ihrer Hüfte: "Du glaubst wir werden geentert?".
Charles nickte ihr bedächtig zu: "Ja".
"Ich mache mich bereit". Sie hoffte aber, dass sie einfach fliehen könnten.
"Beschleunigung startet in T - 10 Sekunden". Sie schnallte sich fest und schloss die Augen.
Drei.
Zwei.
Eins.
Es fühlte sich an wie als wollte eine unsichtbare Hand sie zurückdrücken. Sie hatten nur kurz beschleunigt und jetzt war ihre Geschwindigkeit wieder normal. Kurz fehlte ihr die Luft im Brustkorb und sie schnappatmete. Vor ihren Augen tanzten Sterne und alles wurde kurz schwarz.
"Tief durchatmen Elizabeth - du musst dich beruhigen", hörte sie Charles.
Sie hätte aufgelächelt, wenn sie gerade nicht so sehr damit beschäftigt gewesen wäre Luft zu bekommen. Sie mochte es, wenn Charles sie mit du ansprach - es zeigte, dass er besorgt oder erschrocken war.
"Es - es geht wieder", meinte sie kurz danach: "Was ist der Status des Schiffs?". Er nahm kurz den Blick von ihr und schien durch die Wände zu starren. "Wir werden von einem viel größeren Schiff geentert. Unsere Signale werden blockiert - ich nehme an, dass wir an Piraten geraten sind".
"Gut. Komm mit".
"Was habt ihr vor?".
"Du kannst kämpfen, ich kann kämpfen und ich habe jemanden kennengelernt, der es höchstwahrscheinlich auch kann".
"Das ist keine gute Idee Elizabeth. Als ich meinte du sollst deine Waffe vorbereiten, war das nur für den Fall gemeint, dass hier Leute reinkommen".
"Da gehen unsere Meinungen auseinander. Vielleicht sind sie ja von uns dreien eingeschüchtert".
Charles seufzte schwach und stand dann auch auf. Auf dem Flur sah sie Varon fast sofort. "Was passiert hier?", fragte dieser sichtlich verwirrt.
"Wir werden geentert. Alle die nicht bereit sind zu kämpfen und dabei Verletztungen zu erleiden gehen zurück in ihre Kabinen!", rief eine ihr bekannte Stimme über den Flur. Kurz darauf standen nur noch Varon, Charles, sie und die Person die geschrien hatte auf dem Flur.
Besagte Person war niemand anderes als General Cunningham. Die oberste Instanz des Militärs auf Center. Er war in Uniform - es verwunderte sie, dass er ihr beim Einsteigen nicht aufgefallen war.
Der General war des Öfteren bei ihnen auf Veranstaltungen und er hatte auch das ein oder andere Mal mit ihnen zu Abend gegessen. Soweit sie wusste, verstanden sich ihr Vater und der General recht gut.
"Elizabeth?". Entsprechend geschockt schaute er sie jetzt an. "Was bei der Mutter tut ihr hier?".
"Ich möchte helfen".
"Leonard wird mich umbringen und köpfen, wenn ich zulasse, dass euch etwas passiert". Leonard Iverssen war ihr Vater.
"Ich habe offiziell mein zweites Jahr auf Norden abgeschlossen und hatte die besten Privatlehrer die Geld kaufen kann. Ich kann helfen. Außerdem habe ich androidsche Unterstützung". Sie konnte bei einem kurzen Blick zu Charles sehen wie er zustimmend nickte. Sie wusste, dass er sie in ihrer Entscheidung schlussendlich doch immer unterstützen würde.
Der General seufzte frustriert ehe er zu Varon schaute: "Und ihr?".
"Drei Jahre auf Center abgeschlossen". Sie konnte die Anspannung in seiner Stimme heraushören.
Der General warf ihr nochmal einen weniger glücklichen Blick zu: "Gut. Bleibt hinter mir und macht nichts, was ich nicht sage".
In der Hand des Generals entfaltete sich ein Geschoss, das ihr schon zu groß wäre. Dem General schien es aber wie angegossen in die Arme zu passen.
2. Kapitel - Elizabeth
Sie kamen gerade aus dem Cockpit ihre Schiffes. Der Pilot und die Besatzung waren mit den Anderen hinunter in den Lagerraum. "Alles was wir schaffen müssen ist das die Signalsperre zu beheben und uns von ihrem Schiff zu lösen. Wenn unser Signal nämlich erst einmal durchkommt sind in zehn Minuten Militärschiffe von Norden hier und wir können weiter nach Center fliehen. Egal was ihr Beiden tut, macht es nur, wenn ich es euch gesagt habe".
Varon holte zwei Handschusswaffen hinaus und sie fasste vorsichtig an ihren Stab, welcher sich kurz darauf sich zu einem dünnen Kurzschwert entfaltete.
Wie als hätte man auf dem anderen Schiff darauf gewartet öffneten sich nun die Türen, die sie von dem anderem Schiff trenntne. Die Vier suchten Schutz hinter einer Wand.
Kurz darauf hörte man schwere Schritte, die nun bei ihnen eintraten. Cunninghams Waffe gab fünf Schüsse von sich, dann rückte er aus ihrem Versteck hervor.
Fünf Piraten in leichter, undefinierbarere Rüstung lagen tot auf dem Boden. Es stank unangenehm und die verbrannten Hautstellen, die wegen der Schüsse entstanden waren, waren ihr unangenehm. Mit einem Handzeichen gab Cunningham ihnen an, dass sie ihm folgen sollten. Das Schiff war nicht sonderlich neu, sie vermutete, dass es vor ein paar Jahrzehnten auf Norden gebaut wurde.
"Weißt du was das für ein Modell ist Android?". Ob sich Charles beleidigt fühlte wegen dieser Anrede?
"Ja. Unser Ziel bezüglich des Signals liegt auf der Brücke. Ich kann uns den schnellsten Weg dorthin zeigen". Er zeigte es zumindest nicht.
".. Mach das", man konnte aus der Stimme des Generals heraushören wie begeistert er davon war.
Im Gänsemarsch fingen sie an den Gänge entlang zu laufen. Sie war ganz hinten. Teils ging sie rückwärts - ihr Schwert konnte Eis heraufbeschwören, im Notfall würde sie also vollkommen simpel den Durchgang verschließen.
Bis die Gruppe aber abrupt stoppte, schienen sich keine weiteren Piraten zu nähern.
Die Ruhe war ihr auch unangenehm. Das Schiff war viel zu groß, für keine Leute.
"Fünfzehn Lebenszeichen auf der Brücke und vier Mechanische".
Cunningham nickte einmal. "Deckung?". "Gleich rechts ist eine Wand".
"Da gehen wir hin. Elizabeth sie passen auf den Ausgang auf: Keiner kommt rein oder raus. Varon, Androiden und ich schießen die Leute ab". Er musterte den Androiden, Charles nickte.
"Gut. Wenn ich die Tür öffne geht es los, aber wir bewegen uns gleich zur Deckung". Ein Nicken von Allen bestätigte den Plan und schon begannen die Schüsse. Sie hörte verschiedene Schreie, aber keine von ihrem Team.
"Fünf Lebenszeichen weniger", teilte Charles ihnen mit.
"Android unten - wir beide oben", meinte Cunningham mit einem Blick zu Varon.
Und als sie anfingen zu schießen verschloss sie den Ausgang mit Eis.
Dann hörte sie ein elektronisches, scharfes Zischen viel zu nah bei ihr.
Als sie wieder hinter der Deckung war, sah sie, dass die Hälfte von Charles' Kopf fehlte. Sie erschrak, aber der Androide schoss weiter. Sein Zielmechanismus würde beeinträchtigt sein - sie musste ihn stoppen.
"Charles - aufhören!". Mit einem Blick zu ihr hinunter ging er wieder in Deckung. "Nicht mehr schießen", meinte sie dann leiser.
Cunningham und Varon bückten sich auch wieder hinunter. Er musterte Charles wieder mit einem ziemlich unbeeindruckten Blick, wie als wollte er sagen: Hab ich mir doch gedacht. "Wie viele Lebenszeichen noch?". "Noch zwei Elektronische und zehn Menschliche".
"Gut. Elizabeth - sie schützen uns. Wir gehen aus der Deckung". Sie mochte diesen Plan nur bedingt, allerdings folgte sie Cunningham. Kaum aus der Deckung fielen die ersten Schüsse. Sie blockte die Schüsse größtenteils ab, sah aber wie Varon einen Streifschuss am Arm erhielt. Dann plötzlich wurden die Waffen von Varon aus seiner Hand gerissen und eine Person sprang auf seinen Brustkorb - er fiel nach hinten um.
Das ließ Cunningham kurz unaufmerksam werden, sie hörte einen Schrei von ihm und sah wie sein Bein anfing zu dampfen. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg ihr wieder in die Nase. Wie aus einem Reflex hüllte sie sich, den Angreifer und die anderen Beiden in eine Eiskuppel.
Der Angreifer versuchte erst die Kugel zu durchbrechen, aber dafür schien er nicht stark genug: Solange ihr Schwert aktiviert war, würde das Eis stark genug bleiben um sich immer wieder zu regenerieren.
Der Angreifer verstand das erstaunlich schnell und schenkte ihr seine Aufmerksamkeit.
Eine gelbe Pupille strahlte ihr entgegen. Der Mann hatte eine schiefe Körperhaltung - seine Schultern hingen nach vorne, wie als würden sie unter dem Gewicht des Großschwerts, dass der Mann bei sich trug, nachgeben. Der Mann war nicht sonderlich alt - noch jung. Sie schätzte ihn auf 35 Jahre, allerdings vermutete sie, dass ihre Schätzung durch sein Aussehen beeinträchtigt war. Das Gesicht schien erstaunlich ungepflegt - ein ungepflegter Bartansatz, fettiges Haar und eine verkrustete Narbe über das halbe Gesicht. Er trug eine schwarze Bartender Uniform, die sie sehr an die Uniform des Roboters aus ihrem Schiff erinnerte. Er hatte doch nicht wirklich - ?
"Warum tut ihr das Alles?", rief sie ihm entgegen, ihre Stimme lauter und klarer durch den kleinen Raum der Kuppel. Sie erhielt ein knappes Grinsen, dann stürmte er auf sie zu. Sie würde den Angriff als Schuss bezeichnen, so schnell kam er ihr vor. Sie spürte einen Streifer an der Seite. Dann passte sie sich an die Schnelligkeit an - sie wusste wie sie auszuweichen hatte, auch wenn das Großschwert mit einer solchen Kraft und Schnelligkeit auf sie einschlug, dass sie damit wirkliche Probleme hatte und ihn zu parieren wie ein fernen Traum erschien.
So kam es auch, dass sie am Ende auf der anderen Seite der Kuppel lag, ohne Waffe, aber mit schmerzenden, blutenden Wunden an verschiedenen Körperstellen.
Es tat ihr im Herzen weh zu hören, wie der Angreifer ihre Waffe zerstörte und das Eis verschwand. Wieder grinste der Angreifer sie an. Langsam kam er auf sie zu, sie stand unter Schmerzen auf und stellte sich in Angriffstellung.
Das ließ den Angreifer nur weiter grinsen. "Das ich jemals eine Iverssen töten dürfte, habe ich auch nicht gedacht".
Er zog sein Schwert und begann auszuholen.
Doch als er schwang, schien alles wie in Zeitlupe zu verlaufen.
Du bist vielversprechend Elizabeth. Ich lasse dich jetzt nicht sterben.
Kaum war die Stimme verklungen schien es wie als würde ein Feuer in ihrem Inneren brennen und freigelassen werden. Sie spürte wie alles um sie herum von ihr weg geschleudert wurde. Ihre Wunden schienen plötzlich zu verheilen und sie spürte wie die Kraft wieder in ihren Körper zurück kam. In ihrer Hand formte sich ihre Waffe wieder - diesmal war es nur ein richtiges Schwert. Stärker und stabiler.
Gedämpft hörte sie Schüsse und daraufhin schien es ihr wie als würde man mit vielen Fingern ganz häufig auf sie eindrücken.
Wie als wäre es nicht sie, die ihre Bewegungen steuern würde hob sie die Hand zum Ursprung der Geräusche der Schüsse und die Personen wurden Richtung der Wand geschleudert. Wieder gedämpft hörte sie ein unangenehmes Knacken.
"Keiner verlässt diesen Raum!", schrie eine männliche, tiefe Stimme aus ihrem Mund: "General". Was war gerade los? Aber egal was sie tun wollte - sie hatte keine Kontrolle über ihren Körper.
Sie sah alles wie durch einen blauen Filter.
"J - Ja?". Ein mitfühlendes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Was auch immer hier vor ging - es war süß, den General so nervös zu sehen.
"Geht zur Konsole und sendet euren Notruf. Erklärt die Situation", sprach sie dann wieder, überrascht davon, dass sie scheinbar doch Kontrolle über ihren Körper hatte.
Während der General zur Konsole stolperte fiel ihr auf, dass seine Wunde verschwunden war. Mit einem Blick zu Varon sah sie das gleiche Phänomen nochmal, Charles war aber nicht wieder ganz.
"Was passiert hier?", murmelte sie leise während sie der gedämpften Stimme des Generals zuhörte.
"Sie kommen. In zehn Minuten sind - sind Schiffe Nordens da. Ich habe nichts von euch erwähnt; soll ich das noch machen?", stotterte der Kommandant vor sich hin. Sie spürte wie sie, aber doch nicht sie, kurz aufgrinste.
"Lasst sie das entscheiden und solange" - sie, aber irgendwie nicht sie, machte eine Handbewegung und alle außer dem General und Charles fielen um - "weiß keiner außer euch dreien was hier gerade passiert ist. Ich vertraue euch Louis, enttäuscht mich nicht".
"N - Natürlich nicht".
Und dann wurde alles schwarz.
Ich bin Norden.
3. Kapitel - Aja
Ihre Rüstung gab ein Scheppern von sich, wann immer sie einen Schritt nach vorne machte. Gerade hätte man vermuten können, dass sie ein ganzes Musikstück spielen wollte, so schnell lief sie über den weiten Platz. "Sir!", rief sie sobald sie in Hörweite von Cunningham war: "Was ist passiert?". "Ich erwarte sie in fünfzehn Minuten in meinem Büro. Bis dahin" - Cunningham wies auf Sanitäter weiter hinten - "sollten sie sich das mal anschauen".
Aja salutierte und nickte, bevor sie sich auf den Weg zu den Sanitätern machte. Sie verstand noch nicht, was sie dort machen könnte.
Als sie eine Person auf der Liege aber erkannte, wusste sie warum Cunningham sie zu ihm geschickt hatte. "Bei der Mutter". Sie erkannte ihren Bruder und rempelte sich zu Varon vor. "Geht es ihm gut?", rief sie dem nächsten Sanitäter zu.
Sie sah keine Verletzung - seine Kleidung war teils nicht mehr ganz - aber sie sah keine Verletzung. Jedoch schien er bewusstlos - sie konnte sehen, dass sich sein Brustkorb noch bewegte.
"Es ist nur etwas Sauerstoffmangel - er kommt bald wieder zu sich".
Vorsichtig strich sie ihrem Bruder über die Wange.
Das war Nordens Werk. Ich spüre ihn.
Sie hob kurz eine Augenbraue.
"Norden?", murmelte sie viel zu leise vor sich hin als dass irgendwer außer ihr und ihrem Passagier sie hätten hören können.
Ja.
"Hat er Varon ausgewählt?".
Ich weiß es nicht.
Sie nickte bedächtig. "Ich hoffe es nicht".
Ein schwaches Lachen durchströmte ihren Kopf und sie gab Varon einen zarten Kuss auf die Stirn, ehe sie sich zum Gehen abwand um zum Büro des Generals zu gehen.
Der Platz auf dem das Militärschiff angekommen war befand sich in reger Aufregung. Mit dem Kommandanten, waren nicht nur ihr Bruder und ein paar Passagiere angekommen, sondern auch viele Kriminelle, die nun in die Zellen auf Center kamen.
Sie verstand nicht wie es bei den Angriffen von Süden überhaupt noch Kriminelle geben konnte. Südens Ziele waren unbekannt, aber was auch immer es war, es konnte für die vier Planeten nichts Gutes sein, warum also die Arbeit der Guten behindern?
Kurz vorm Einsteigen in den Aufzug atmete sie tief durch und versuchte sich am Anblick des riesigen Schlosses, dass zum Regierungsgebäude umgewandelt wurde, zu erfreuen um hinunterzukommen. Vor Jahrtausenden war das hier Mal das Schloss Ostens gewesen.
Der Aufzug stoppte bei der nächsten Etage und ein ihr bekanntes Gesicht stieg ein. "Guten Tag Colonel", begrüßte sie der Sohn des Generals. Benedict Cunningham war ein junger Mann mit mehr Muskeln als Fett und das Synonym von 'Er kommt nach seinem Vater'.
Er war seit nicht langer Zeit im Militär und war inzwischen schon beim Lieutnant Colonel. Aja befürchtete, dass er sie überholen würde.
Mit dem Einsteigen von Benedict schien der Raum fast zu klein zu werden, da auch er eine schwere Rüstung trug.
"Lieutnant Colonel", erwiderte sie die Begrüßung knapp.
"Sie wurden auch zu meinem Vater gesendet?", fing er eine Konversation an als sie beide aus dem Aufzug traten und Richtung Büro des Generals liefen.
"Es ist aber auch etwas .. besorgniserregendes passiert". Irgendwie machte sie es etwas wütend, dass Benedict auch zu ihm gesendet würde: Aja war immerhin einen Rang höher. Innerlich hoffte sie, dass Cunningham nach einer solchen Aufregung nur einmal seinen Sohn sehen wollte.
Als sie aber in sein Gesicht sah, tat ihr ihr Gedankengang aber fast schon etwas leid. Er sah so aufgeregt und besorgt zugleich aus - dass sie ein wenig auflächeln musste.
Außerdem hörte ihr Passagier ihre Gedanken und sie konnte sich nur allzu gut vorstellen wie er gerade die Augenbrauen hochzog und ihr kindisches Verhalten stumm kritisierte.
Die Türen zum Büro waren große, aufwendig verzierte Flügeltüren, die von zwei Wachen aufgemacht wurden. Vor einiger Zeit wurde sie darüber aufgeklärt, dass der Raum das ehemalige Schlafzimmer Ostens gewesen war.
Der Gedanke schwang nun immer ein wenig mit wenn sie in dem Raum war.
Der General schaute auf und lächelte sie beide schwach an noch als die Türen sich öffneten. Als die Türen geschlossen waren fing er an zu sprechen: "Schön euch beide zu sehen".
Beide antworteten mit einem stummen Nicken. "Erst einmal: Mir geht es gut, allen wird es wieder besser gehen". Aja bemerkte wie er sie dabei anschaute. "Zweitens: Benedict, ich habe eine neue Aufgabe für dich".
Es ließ sie kurz auflächeln, dass er zuerst dran war.
"Du bist ab jetzt für den Personenschutz für Elizabeth Iverssen zuständig".
Sie zog kurz die Augenbrauen zusammen.
"Das ist ein Scherz oder?", fragte Benedict seinen Vater ungläubig. Das musste weh tun.
"Nein. Ich erwarte, dass du diese Aufgabe ernst nimmst und nicht von ihrer Seite weichst".
"Du kannst mich doch nicht zum Personenschutz für irgendeine reiche Erbin degradieren!".
"Ich kann und ich habe. Du kannst gehen".
Benedict schien kurz noch Wiederrede leisten zu wollen, dann gab er einen frustrierten Laut von sich und stampfte aus der Tür. "Er hätte eigentlich wirklich etwas anderes verdient", sagte sie zum General als nur noch sie beide im Raum waren.
"Es ist das Beste für ihn". Der General schenkte sich ein Glas mit irgendeiner Flüssigkeit ein und verdunkelte die Fenster. Dann entstand eine kleine Schweigepause.
"Ich muss mit Osten reden".
Osten war ihr Passagier.
Sie hob eine Augenbraue. "Auf diesem Schiff sind Dinge passiert - ich muss mit ihm reden".
Sie wartete auf eine Antwort von Osten.
Ist das in Ordnung für dich?
Sie nickte knapp als Bestätigung für Osten.
Daraufhin schien eine ihr unbekannte Kraft in ihr geweckt zu werden und nach außen zu treten. Sie hatte inzwischen herausgefunden wie sie nun aussah: Hell in gelb bis orange Tönen leuchtend. Für sie schien aber alles andere in diesen Tonfarben bemalt worden zu sein und jegliche Stimmen hörten sich an wie als würde sie in einer Glaskuppel stehen.
"Einer eurer Auserwählten macht Probleme und wollte ein Passagierschiff überfallen. Ich vermute wir könnten jetzt alle tot sein". Hinter Cunningham leuchtete auf ein Bild von einem ihrer alten Trainingskollegen auf.
Zander.
"Er ist vor Jahren gestorben. Kreaturen Südens haben uns überfallen - sieben Andere sind mit ihm gestorben - er - ". Sie hielt an zu reden, als sie merkte wie sie herumstotterte. Cunningham musterte sie kritisch: "Er lebt aber und hätte uns alle töten können. Er ist wie ein Verrückter mit so einem Großschwert herumgehüpft". Eine kurze Handbewegung Richtung Aja, ließ zeigen, dass er damit meinte, dass Zander die gleiche Waffe wie sie hatte.
"Wie ich sehe seid ihr aber ziemlich lebendig".
"Dank Nordens Hilfe".
"Wer ist sein Champion?". Ostens Stimme klang erstaunlich ernst und gelangweilt.
"Elizabeth Iverssen".
Ihr fiel ein Stein vom Herzen als er nicht Varons Namen nannte. Aja sah wie Osten schmunzelte: "Das hätte ich mir denken können".
"Soll ich euch später kommen lassen wenn sie wieder auf den Beinen ist?".
"Gebt dem Mädchen erst einmal etwas Zeit. Ich bin mir sicher wir beide finden den richtigen Zeitpunkt zum reden". Der Gesichtsausdruck des Generals blieb trotz der versteckten Aussage, dass er nicht dabei sein müsste, steinhart.
"Natürlich" - er ließ sich eine kurze Atempause - "ich glaube ihr wollt vielleicht mit ihm reden. Er ist noch unten. Ich habe Thomas Bescheid gesagt, dass ihr ein Besuchsrecht habt".
Kapitel 3 wurde nicht fertig gestellt.
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