dream

Schreib darüber, wie du in einem deiner Träume feststeckst.
_______________

"Sitzt ihr Kostüm gut?'', fragte mich die seriöse, dunkle Stimme aus meinem Hörgerät.

Mit dem ''Kostüm'' meinte er einen aus Kunststoff hergestellten Anzug eines Deinosuchus. Ja, verdammt ich steckte in einer künstlichen Kopie eines längst verstorbenes Reptils. Eines Vorgängers des Krokodils, um genau zu sein.

Alles für den Auftrag. Nicht jeder verdient halt ihr Brot durch Bürotätigkeiten oder fragwürdiger ''Kopfarbeit''.

Ich gib alles.

Schnell erhaschte ich einen Blick auf die Gegend. Nun, ich steckte in einer prähistorischen Savanne. Riese Kiefer und Sauropoden, stachen ins Auge. Die Grösse dieser langhälsigen Lebewesen war erschrecken, doch sie sahen ganz harmlos aus wie sie so desinteressiert an den Blättern der Bäume herumkauten.
Einpaar Meter vor mir war ein türkisblauer See. Und am anderen Ufer des See war das benötigte Objekt für meinen Auftrag.
Ein Ei.
Ein schmuddeligweisses, fleckiges Ei in der Grösse eines Kürbisses.

Und ich musste es holen.

Leider waren Schwierigkeiten nicht ausgeschlossen, denn im See befand sich eine böse Mama-Deinosuchus, die nicht von der Nähe ihres Eis wich.

Ich müsste nur einen Artgenossen überwältigen, was war schon dabei?

Ein Rauschen dröhnte aus meinem Hörgerät.

"Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Sie wissen schon, das gibt Lohnabzug'', erklärte mir die nervigseriöse Stimme von vorhin. Ich meine, klar ganz easy muss ja nur mein Leben aufs Spiel setzen.
Egal. Das kann ich. Dafür bin ich geschaffen worden.

"Machen sie sich mal keine Sorgen und schauen sie ob der Hubschrauber bereit ist'', antwortete ich ruhig.

"Ja, der Hubschrauber kommt gleich.''

Gesagt, getan. Schon hörte man den Hubschrauber aus der Ferne herbeifliegen. Die Riesenechsen liessen sich nicht stören. Ich wartete bis sich der Hubschrauber über dem Ei am See befand.

Dann kanns losgehen.

Ich zog meinen Echsenkörper zusammen und formte eine Rolle. Dann rollte ich zum See. Ich beschleunigte meine Geschwindigkeit ins unermessbare. Im See liess ich mich mit aller Kraft über der Oberfläche aufhüpfen und bewegte mich so in Richtung Ei fort. Mama-Deinosuchus wurde auf mich aufmerksam. Diese hässliche Kreatur von einer Echse steuerte ihren fetten Körper auf mich zu. Na toll.

Ich machte eine weiten Bogen um Mama-Deinosuchus und näherte mich hinter ihr ihrem Ei zu. Der war genau so hässlich, wie ihre Mutter. Leider musste ich es von ihrer Erzeugerin trennen, echt traurige Geschichte, aber die Wissenschaft ruft. Und ich bin ein kleiner Handlanger der Wissenschaft. Klein, aber nicht unwichtig; Jemand muss ja die Drecksarbeit machen.

Ohne zu zögern griff ich nach dem Ei. Leider kam aber auch 'ne aufgebrachte Mama-Deinosuchus an und öffnete ihren grässlichen Mund weit auf, damit man Blick auf die unregelmässig geordneten, spitzen Zähne werfen konnte. Und ne riesen Menge an Speichel. Mama-Deinosuchus wollte mich angreifen und von ihrem Baby verscheuchen.

Nicht heute, Mama-Deinosuchus.

Ich schnappte mir das Ei und hüpfe ausweichend weg. Schnell suchte und fand mein Blick den Hubschrauber mit ausgeworfenem Strick. Am Ende des Stricks war ein Hängesessel befestigt. 2.5m Entfernung, 2m Höhe.

Ich machte mich zu einem Riesensprung bereit.

"Du bleibst schön hier'', meinte Mama-Deinosuchus hinter mir, sagte es aber natürlich nicht. Aber die Vorstellung ist grad passend.

Nicht heute, Mama-Deinosuchus

Oh nein, hatte ich das heute nicht schon mal gesagt? Ich sollte kreativer mit meinen Abgangssprüchen werden.

Naja, dann peitschte ich mit meinem künstlichen Deinosuchus-Schwanz in die Augen von Mama-Deinosuchus, sodass sie schmerzefüllt oder halberblindet sich von mir abwandte und mir ne freie Minute gab. Hä, was Tierquälerei?

Schnell sprang ich dann endlich in den schwarzen Hängesessel vom Hubschrauber.

"Los!''

Ich machte es mir in dem Hängesessel gemütlich, auch wenn es wenig Komfort versprach. Ich sah wie ich mich immer weiter vom See entfernte. Immer höher. Mama-Deinosuchus wurde eine sich nicht bewegende Ameise.
Und dann bewegte sich der Hubschrauber vorwärts, weg von dieser Landschaft.

Ich lehnte mich zurück. Den Ei ruhte auf meinem Schoss. Gut, das es den Sprung überlebt hat.
Mission completed, würde ich jetzt sagen.

"Jungs, kann ich jetzt rauf zu euch'', sprach ich in das Hörgerät.

"Nein.''

"Ernsthaft? Ich hab das Ei ja schon!''

"Du, besser gesagt ihr seid nicht ganz fertig. Wir stellen dich bei Watson ab, er erläutert dir das Nächste.''

"Spassig, freu mich schon''. Ich brach die Verbindung und atmete ganz langsam aus.

Der Hubschrauber bewegte sich nicht mehr. Während es sich dem Boden näherte, betrachtete ich die Gegend.

Steinig, würde ich sagen.

Diesmal keine Bäume und Lebewesen weit und breit. Dafür
eine karge Landschaft mit wenige meter hohe steinige Bergchen.

"Wir sind da'', meldete mein Hörgerät.

Unwillig legte ich das Ei auf die Seite und sprang aus dem Sessel auf den Boden. Ich sah auf die Steinberge. Auf den Steinberg vor mir erkannte ich eine Menschengestalt, die mir zu winkte. Watson.

Ich kletterte den vielleicht 4 meter hohen ''Berg'' hinauf und stellte mich Watson gegenüber.

"Nettes Cosplay'', meinte er,  meinem Deinosuchus-Outfit betrachtend.

"Ha ha ha. Was müssen wir erledigen?''

Er zeigte auf den Schlot des Berges, der neben uns war. Ein Loch in dem...
Ich schaute den Schlot runter,
...in dem sich undefinierbarer Müll befand. Alles mögliche. Essensreste, Packungen, Stoffreste, verbrenntes Papier, Plastikmüll, Zigaretten, Kameras.

"Was soll das hier?'', fragte ich ihn verwundert.

"Nun, das hier ist der Müll von den, wie ich sie zu nennen schätze, aesthetickids.

"Was''

"Teenager, die für Tumblr und Weheartit aesthetic-Bilder schiessen und dafür die meist nicht-mainstreamsten Gegenden dazu ersuchen. Es sind kurzlebige Kreaturen, keine Sorge.''

"Was''

"Jetzt aufräumen''

"Das'', ich zeigte auf den Müll. "Müssen wir aufräumen? Wo  sind den die aesthetickids?"

"Ausgestorben. Drogenkonsum, Rauchen, Selbstmord. Vor einpaar Tagen waren die letzten ihrer Art noch hier und tobten sich aus.''

"Toll'', ''Was mach ich nur mit meinem Leben".

Watson stieg schon in das Schlot hinein, ich sah ihm hinterher.

Was man nicht alles für Geld tut.

_______________

a/n: Das hab ich grad heute geträumt ohgosh voll komisch gewesen.
Ich hab immer voll die bizarren, unlogischen und unzusammenhangvollen Träume.
Vorallen war ich so'n 30 jähriger Mann. Bisschen wie Indiana Jones.
Und ausser Watson ist mir kein anderer Name für den.  Arbeitskollegen eingefallen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top