Ratschläge zur Routine von 12 berühmten Autor*innen
Ich habe da einen wundervollen Artikel auf jamesclear.com entdeckt und war so angesteckt und begeistert davon, dass ich ihn unbedingt mit euch teilen will!
Ich habe hier keine eigene geistige Leistung reingesteckt, außer es zu kürzen, zusammenzufassen und zu übersetzen :) <3
Es gibt einen Überblick, was zwölf berühmte Autor*innen zu ihren täglichen Routinen gesagt haben. Da ich gerade selbst mitten im Aufbau und Entdecken meiner eigenen täglichen Routine stecke und mir deswegen viel Inspiration suche, kommt dir dieser Artikel wie ein goldenes Nugget vor <3 Ich werde es kurz halten, stichpunktartig die Essenz herausfischen ^^
Na dann, los geht's!
E.B. White - Autor von Charlotte's Web
"Ein Autor, der für die idealen Arbeitsbedingungen wartet, wird sterben ohne je ein Wort auf das Papier gebracht zu haben."
- hört nie Musik während des Schreibens, volle Konzentration
- schreibt überall, auch wenn normale Ablenkungen um in herum sind (Menschen, Bewegungen, laute Unterhaltungen etc.)
- sucht sich immer passenden Ort für das Schreiben (klingt widersprüchlich, macht aber Sinn xD )
- hält sich an gewissen Zeitpunkt zum Schreiben, egal wo er ist
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Haruki Murakami - einer meiner Lieblingsautoren und verdammt berühmt xD
"Die Wiederholung selbst wird das Wichtigste aller Dinge."
- steht in der Romanschreibphase um 4 Uhr morgens auf und arbeitet für 5 -6 Stunden
- läuft am Nachmittag 10 Kilometer oder schwimmt 1,5 Kilometer oder macht beides, liest dann und hört Musik
- geht zu Bett um 9 Uhr abends
- behält diese Routine ohne Ausnahme bei , die Wiederholung wird das Wichtigste aller Dinge, führt ihn in einen tieferen Geisteszustand
- sagt, dass diese Routine für 6Monate bis 1Jahr beizubehalten, kostet enorme physische und psychische Kraft und insofern sei das Schreiben eines langen Romans wie Überlebenstraining
- Fazit: physische Stärke ist notwendig für künstlerische Sensibilität
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Ernst Hemingway - muss man wohl nicht vorstellen :,D
"Ich schreibe jeden Morgen."
- wenn er an einem Buch arbeitet: schreibt jeden Morgen sobald die ersten Lichtstrahlen auftauchen, weil niemand stört, es noch schön kühl ist und das Schreiben ihn aufwärmt
- liest das, was er schon geschrieben hat durch und endet mit dem Schreiben dann, wenn er noch weiß, was als nächstes passieren wird, damit er dort beim nächsten Mal anfangen kann
- schreibt, bis er immer noch Saft hat und versucht, den Tag durchzuhalten, bis er wieder am nächsten Morgen schreiben kann
- schreibt meistens bis in den Nachmittag
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Henry Miller - vor langer Zeit berühmt :P
"Wenn du nicht kreieren kannst, kannst du arbeiten."
hat eine Liste, die Commandments, die ihm bei seiner täglichen Routine helfen:
1. Arbeite jeweils nur an einem Ding, bis es fertig ist.
2. Starte keine neuen Bücher
3. Sei nicht nervös. Arbeite ruhig, freudig, waghalsig, unbekümmert auf was immer zur Hand ist.
4. Arbeite anhand eines Plans, nicht anhand der Stimmung. Hör auf zu einem festgelegten Zeitpunkt!
5. Wenn du nicht kreieren kannst, kannst du arbeiten.
6. Zementier jeden Tag ein wenig, als jeden Tag neuen Dünger hinzuzufügen.
7. Bleib menschlich! Geh raus, sehe Orte, Menschen, trink, wenn du dich danach fühlst.
8. Sei kein Quälgeist. Arbeite NUR mit Freude und Vergnügen.
9. Schmeiß den Plan über Bord, wenn es sich richtig anfühlt - aber komm zurück am nächsten Tag. Konzentrier dich. Fokussier dich. Schließe aus.
10. Vergiss die Bücher, die du schreiben möchtest. Denke nur an das Buch, das du gerade schreibst.
11. Schreiben kommt immer zuerst. Zeichnen, Musik, Freunde, Kino, all das kommt später.
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Kurt Vonnegut - nie von ihm gehört, scheint berühmt zu sein ^-^
"Ich mache die ganze Zeit Liegestütze und Sit Ups. "
- wacht um 5:30 Uhr auf, arbeitet bis 8 Uhr
- isst dann Frühstück, arbeitet bis 10 Uhr
- geht ein paar Runden spazieren in die Stadt, macht Erledigungen, (jetzt kommt mein Lieblingspart:) geht in einen nahegelegenen Pool, denn er ganz für sich alleine hat, schwimmt dort für eine halbe Stunde, kehrt nach Hause zurück um 11:45 Uhr
- liest die Zeitung und die Emails, isst zu Mittag
- am Nachmittag macht er Schularbeit (ist Lehrer), unter der Woche Unterrichten, an Wochenenden Unterricht vorbereiten
- kehrt um 17:30 Uhr zurück nach Hause, liest und hört Jazz
- geht um 10 Uhr ins Bett
- macht die ganze Zeit Liegestütze und Sit Ups und bleibt in Bewegung
Jodi Picoult - alle ihre 7 Bücher waren Nummer 1 der New York Times Bestseller Liste
"Du kannst keine leere Seite editieren."
- glaubt nicht an eine Schreibblockade, es sei nur zu viel Zeit, die zur Verfügung steht
- oft schreibt man besser, wenn man weniger Zeit zur Verfügung hat
- man schreibe nicht jeden Tag super, aber man könne immer eine schlechte Seite bearbeiten und verbessern, mit einer leeren Seite ginge das nicht
- schreibt jeden Tag zur gleichen Zeit
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Maya Angelou - ist wohl auch berühmt :P
"Einfaches Lesen ist verdammt schweres Schreiben"
- hat ein Hotelzimmer ohne Einrichtung dauerhaft gebucht, das nicht sauber gemacht wird, damit niemand sie stört
- geht um 6:30 Uhr dorthin mit Roget's Thesaurus, einem Wörterbuch und der Bibel
- hat ein Kartendeck und Kreuzworträtsel dabei um das "kleine Gehirn" zu beschäftigen, damit es das "große Gehirn" nicht von der intensiven Arbeit abhält
- verlässt es gegen 14 Uhr, kommt nach Hause und liest durch was sie morgens geschrieben hat, versucht es dann zu bearbeiten und aufzuräumen
- Einfaches Lesen ist das Produkt von verdammt hartem Schreiben. Einfaches Schreiben resultiert in schwierigem, unangenehmen Lesen
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Barbara Kingsolver - Pulitzer Preis Nominierte, Bestseller-Autorin
"Ich muss hunderte Seiten schreiben, bevor ich zu Seite eins komme."
- steht meistens um 4 Uhr morgens auf, versucht nicht aufzustehen, bevor die Sonne nicht am Himmel ist
- hat den Kopf oft gleich morgens voller Worte und Sätze und steht sofort auf, um sie niederzuschreiben, an den Schreibtisch zu kommen fühle sich wie ein Notfall an
- hat es oft schwer, sich vom Computer zu entfernen und aufzuhören zu schreiben, um etwas anderes zu tun
- schreibt viel, von dem sie schon weiß, dass sie es wegwerfen wird --> siehe Zitat
- Schreibrhythmus wurde von Anfang an von Kindern bestimmt, oft Anfang mit Schulbus-Abfahrt, Schluss mit Schulbus-Rückkehr
- sieht die frühen Morgenstunden als Geschenk der Ruhe und Konzentration
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Nathan Englander - Award Gewinner von irgendeinem wichtigen Award für Short Stories
"Schalte dein Handy aus."
- sagt, wenn man Arbeit regelmäßig produktiv vollrichten will, müsse man sich vollständig ausstöpseln. Kein Nachrichten schreiben, keine Mails, kein Facebook, kein Instagram
- alle Konzentration dem Schreiben widmen
- steckt sich oft sogar Ohrenstöpsel ein, wenn niemand zuhause ist und es sowieso totenstill ist.
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Karen Russell - Pulitzer Preis Finalistin
"Genieße es, schlecht zu schreiben."
- benutzt als Maß nicht die Anzahl der Wörter pro Tag für einen produktiven Tag, sondern die Zeit, die sie in einer fiktionalen Welt verbracht hat
- fragt sich, ob sie vier oder fünf Stunden fokussierter Zeit erreicht hat, Stunden, die sie nicht abgelenkt war, nicht vom Tisch aufgestanden ist und sie voll in der Geschichte versunken war
- sieht den Trick darin, dabei zu bleiben für mehrere Stunden, egal was man sonst noch zu tun hat. Aufzutauchen und dabei und präsent zu bleiben, ist ihre Definition von einem guten Schreibtag
- für sie fühlt sich Schreiben oft sehr quälend an und die Perioden von unbeschwertem, lockeren Schreiben sind sehr selten, aber sie hält ein Gewisses Verhältnis von Freude und Verzweiflung für normal
- wenn man aber damit Frieden schließt, womöglich 90 Prozent des ersten Entwurfs über Bord zu werfen, dann könne man entspannen und es sogar genießen, "schlecht" zu schreiben
A.J. Jacobs - noch jemand Berühmtes
"Zwinge dich, dutzende Ideen zu generieren."
- wird von Kindern geweckt, trinkt einen Kaffee und macht den Kindern Frühstück, bringt sie zur Schule, kommt nach Hause und fängt an zu schreiben
- scheitert damit so lange, bis er sein Internet ausschaltet, sodass er ein wenig mehr Ruhe äußerlich und innerlich hat
- ist ein großer Fan von Outlining (Planen), schreibt eine Outline, dann eine detailiertere, dann eine noch detailiertere. Und wenn er nun Satzform, Punktierungen etc. hinzufügt wird daraus ein Buch
- schreibt während er auf dem Laufband läuft, nachdem er für sein Buch "Drop Dead Healthy" viele Studien über die Gefahren vom Sitzen gelesen hat. Dabei wird Sitzen von Doktor*innen mit Rauchen verglichen
- hat sein Buch in 1200 Meilen geschrieben
- rät jungen Autor*innen dazu, dutzende Ideen zu generieren. Viele davon würden schrecklich sein, die meisten sogar. Aber es ginge darum, die Juwelen herauszupicken
- 20 Minuten pro Tag mindestens nur für Brainstorming
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Khaled Hosseini - Einer meiner Lieblingsschriftsteller!
"Du musst schreiben, egal ob du dich danach fühlst oder nicht."
Von seinem Statement bin ich so begeistert, dass ich es unter den Stichpunkten im Original einfügen werde!
- plant/outlinet gar nicht, findet es nicht nützlich und mag nicht, wie es ihn einschränkt
- mag die Überraschung und Spontanität, die Geschichte ihren eigenen Weg finden zu lassen
- findet den ersten Entwurf sehr mühsam und arbeitsintensiv, oft auch enttäuschend. Wird fast nie, was man sich vorstellt
- liebt es, etwas nochmal zu schreiben und zu der Skizze des ersten Entwurfs immer mehr Ebenen mit neuen Entwürfen hinzuzufügen und dabei neue Ideen, versteckte Bedeutungen, Verbindungen und Möglichkeiten zu entdecken
- kennt viele Menschen, die sagen, ein Buch würde in ihnen stecken, aber haben nie ein Wort geschrieben. Ein Autor muss - um einer zu werden - auch wirklich schreiben.
- Man muss jeden Tag schreiben, egal wie man sich fühlt
- schreib nur für ein Publikum: dich selbst, erzähl die Geschichte, die du erzählen musst und die du lesen willst. Es ist unmöglich zu wissen, was andere lesen wollen, also verschwende deine Zeit nicht damit
- Schreib über die Dinge, die dir unter die Haut gehen und dich nachts wach halten
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"I don't outline at all, I don't find it useful, and I don't like the way it boxes me in. I like the element of surprise and spontaneity, of letting the story find its own way. For this reason, I find that writing a first draft is very difficult and laborious. It is also often quite disappointing. It hardly ever turns out to be what I thought it was, and it usually falls quite short of the ideal I held in my mind when I began writing it. I love to rewrite, however. A first draft is really just a sketch on which I add layer and dimension and shade and nuance and color. Writing for me is largely about rewriting. It is during this process that I discover hidden meanings, connections, and possibilities that I missed the first time around. In rewriting, I hope to see the story getting closer to what my original hopes for it were.
I have met so many people who say they've got a book in them, but they've never written a word. To be a writer — this may seem trite, I realize — you have to actually write. You have to write every day, and you have to write whether you feel like it or not. Perhaps most importantly, write for an audience of one — yourself. Write the story you need to tell and want to read. It's impossible to know what others want so don't waste time trying to guess. Just write about the things that get under your skin and keep you up at night."
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Das war es auch schon wieder! <3 Ich hoffe, ihr könnt davon etwas Wertvolles für euch mitnehmen!
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