Leticias Körper zitterte. Ihre Gedanken spielten verrückt. Vorsichtig sah sie Shain in die Augen. Ein Ausdruck von Verachtung zeichnete sich in seinem Blick ab. "Du? Hier? Also, ganz ehrlich, mit dir will ich nichts zu tun haben", meinte er kühl. Doch Leticia gab nicht auf. "Du musst mir glauben, Shain, unsere Stadt ist in Gefahr!", bat sie ihn eindringlich. "Ich muss dir gar nichts glauben. Schließlich bin ich nicht deine Maschine", stellte er klar. Leticias Herz hämmerte gegen ihre Brust. Jetzt musste sie es sagen. Sonst würde sie es niemals tun können. "Shain, es gibt noch einen anderen Grund, warum du kommen solltest. Nicht wegen unserer Stadt." Jetzt sah Shain verwundert aus. "Und der wäre?", fragte er vorsichtig. Er schien zu ahnen, worauf sie hinauswollte. "A-Also, i-i-ich, äh...", fing Leticia an, wusste nicht, wo sie anfangen wollte. Doch Shain schien zu verstehen. Er lächelte sie an. Langsam griff er nach Leticias Hand, schien wie ausgewechselt. Leticia wollte es nicht glauben. Vorher wollte er nichts mit ihr zu tun haben, und plötzlich ging alles so einfach. Ihre Blicke verschmolzen miteinander und etliche Sekunden lang schien es als würde die Zeit stillstehen. Dann berührten sich ihre Lippen. Leticia genoss es, doch irgendwann musste sie sich aus der Umarmung lösen. Schöner konnte die Welt nicht werden. Dachte sie. Ein fataler Fehler, der etwas auslöste, was niemals hätte geschehen dürfen.