Kapitel 21 - Der große Plan
Hilflos in der Luft schwankend und völlig orientierungslos versuchten die Drachen ihre Reiter zu beschützen, die alle regungslos auf den Felsensplittern zusammengebrochen waren.
Nur Ohnezahn, der selbst am nächsten an dem fremden Drachen gestanden hatte, sprang auf den Angreifer zu und riss ihn zu Boden. Beide rollten fauchend über die Insel, auf der Hicks und Viggo sich soeben benommen aufrappelten. Im Totenwinkel der Schallwelle waren sie mit etwas Schwindel davon gekommen und damit die einzigen Reiter, die noch bei Bewusstsein waren. Blut rauschte in den Ohren des Oberhaupts, dennoch hörte er die Schreie der verwirrten Drachen und den erbitterten Kampf seines besten Freundes, direkt neben sich. Er und der fremde Drache rollten sich hin und her, er hörte ihn fauchen und immer wieder das Zischen eines Schusses, doch beide wirbelten so viel Staub auf, dass er kaum erkannte, was vor sich ging.
Sein Kopf pochte und sein Sichtfeld verschwamm immer wieder, dennoch rappelte er sich keuchend auf und funkelte seinen Feind hassverfüllt an. Er sah das Leiden seiner Drachen und mehrere bewusstlose Reiter, konnte allerdings nichts tun. Entsetzten und Angst lähmten seine Sinne, Wut und Panik bestimmten sein gesamtes Denken.
Bebend vor Zorn und Erschöpfung entfachte er sein Schwert und hielt es ihm entgegen. "Diesmal - diesmal, Viggo kommst du nicht - ", fauchte er, doch da erklang ein zweiter Knall und er hörte ein schmerzerfülltes Aufjaulen. "Ohnezahn!" Als er aber herumfuhr erkannte er nichts weiter als eine Sandwolke, in der sich die dunkle Silhouette eines Drachen abzeichnete. Viggo nutzte seinen Vorteil augenblicklich und schlug ihm das Schwert aus der Hand. Sofort war er auf den Beinen und hob besänftigend die Hände in die Luft. "Hör mir zu -"
Hicks allerdings rollte sich nur weg und richtete den Blick sofort wieder zurück. Eine tiefsitzende Angst hatte von ihm Besitz ergriffen, die sich nur bestätigte, als er sah, wie sich der fremde Drache aus der Sandwolke erhob. Doch erst nachdem er einen weiteren Blick zu Viggo geworfen hatte, erkannte Hicks, dass der Angreifer einen völlig regungslosen Ohnezahn mit sich trug. "NEIN!" schrie er, ließ von Viggo ab und rannte zum Rand der Insel. Erneut zuckten Blitze über den Himmel.
"Ohnezahn!" schrie er panisch und einige Drachen starteten den schwachen Versuch, ihnen zu folgen. Wutentbrannt drehte Hicks sich zu Viggo herum. "Was hast du getan?! Bring ihn auf der Stelle zurück, oder ich werde -" er rannte auf ihn zu, das Schwert wieder in seinem Besitz. Doch Viggo machte keine Anstalten sich zu verteidigen, er sah Hicks nur starr entgegen. " Es tut mir Leid, Hicks der Hühne. Ich hätte es gerne anders gelöst. Doch du scheinst dich nicht überzeugen zu lassen und ich werde um jeden Preis mein Ziel erreichen. Du verstehst es nur noch nicht. Eine Macht, größer, als alles was du je gesehen hast, greift nach dir - nach Berk und allem was du liebst. Ich tue dir einen Gefallen und ich hoffe wirklich, du wirst es eines Tages erkennen." - "Du!" fauchte Hicks und hatte ihn beinahe erreicht, doch da erklang ein weiterer Knall und dieses Mal wurden sie auch von der Schallwelle erfasst.
~*~
"Das passt mir nicht, Valka", murmelte Astrid und lief gestresst in ihrem Haus auf und ab. "Sie sind im Morgengrauen aufgebrochen und noch immer ist nichts zu sehen. Es ist beinahe Mittag. Was tuen sie bloß so lange?!"
"Astrid, setz dich hin, entspann dich, denk etwas positiver", wiederholte sich die alte Drachenreiterin nur. "Das arme Kind, so viel Aufregung ist nicht gut für dich. Und ich denke du unterschätzt das einfach nur, eine Mission dauert oft so lange. Vielleicht mussten sie auch noch warten, wer weiß! Mach dir einfach keine Sorgen, es ist immer hin mein Sohn, von dem wir sprechen. Du kennt Hicks", erklärte sie aufmunternd.
"Aber dass meine ich doch nicht!" seufzte Astrid frustriert und strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht. Sie drehte sich erschöpft im Kreis und machte Anstalten sich hinzusetzen, lief dann aber weiter um die Feuerstelle herum. Ein sanftes Feuer knisterte dort vor sich hin und hielt die Reste des Essens warm, von denen Astrid nicht einen Bissen gegessen hatte. Ihr war übel und es hatte nicht einmal etwas mit der Schwangerschaft zu tun. "Ich hätte ihn einfach nicht ziehen lassen dürfen, verstehst du?" - "Als ich von den Aal-Inseln zurück kam, warst du dir noch so sicher, dass er keine Probleme haben würde, was ist denn daraus geworden?" - "Ich weiß doch auch nicht! Aber in den letzten fünf Jahren hat sich die gesamte Truppe so stark auf Ohnezahns Schutz ausgeruht und - und - ach, ich hab das einfach im Gefühl", erklärte sie und Valka lächelte verstehend.
"Trotzdem, wenn sie Probleme hätten -" Als hätten ihre Worte es so herauf beschworen, folg in diesem Moment die Tür auf und Sturmpfeil kam herein, aufgeregt krächzend stieß sie Astrid an, immer weiter, drängte sie zur Tür und peitschte aufgeregt mit dem Schwanz. Sie rechnete bereits mit den schlimmsten, das Herz in ihrer Brust schlug wie verrückt, doch als sie nach draußen kam keuchte sie dennoch voller Entsetzen. Alle Drachen von Berk kreiste wie ein aufgeschreckter Bienenschwarm über den Häusern, während die Bewohner verwirrt nach ihnen riefen. Die Häuptlingsfrau aber hatte nur Augen für den Horizont, der beinahe zu brennen schien. In allen Farben leuchteten die dunkeln Sturmwolken und sie wäre fast in Tränen aus gebrochen, der Schock war zu viel für sie.
"Oh nein...", hauchte Valka voller Sorge neben ihr, sobald auch sie nach draußen getreten war. "Das Notfeuersystem", murmelte sie und Astrid verzog das Gesicht. "Wir haben ernsthafte Schwierigkeiten, ich fliege sofort -" "Astrid, wenn Hicks erfährt -" versuchte Valka sie zu bekehren, doch sie wirbelte herum und sah sie zornig an. "Nein!" schrie sie, bremste sich aber sofort wieder. Tränen brannten in ihren Augen, ihre Brust bebte. "Nein...." ihre Stimme war brüchig und sie kletterte schon auf Sturmpfeil, versuchte verzweifelt Halt zu finden. "Was wenn er es nicht erfährt? Was wenn ihm etwas passiert ist? In Tagen der Finsternis und der Krankheit werde ich an deiner Seite sein. Das habe ich bei den Göttern geschworen und ich werde nicht zulassen, dass irgendwer vor mir da ist."
Mit diesen Worten stieg sie schon in den Himmel auf und verharrte über der Dorf Mitte. Wie eine Walküre sah sie zu den Bewohnern hinunter, stolz und entschlossen. "Alle Reiter fliegen mit mir, sofort. Alle anderen: Verteidigt die Insel, was es auch kostet. Ab sofort befinden wir uns im Krieg."
~*~
"Mondblüte?" stöhnte Maila erschöpft und versuchte sich aufzurappeln, konnte sich aber nicht bewegen. Hustend wand sie sich herum, bemerkte jedoch, dass sie festgehalten wurde. Geschockt riss sie die Augen auf, doch augenblicklich pochte ein heftiger Schmerz durch ihren Kopf und das Bild vor ihren Augen verschwamm immer wieder. Wo war sie? Was war passiert? Sie blinzelte energisch und erkannte das Meer unter sich. Sie flog! Panisch rüttelte sie nun heftiger an dem kräftigen Griff, doch der Drache, der sie trug, ließ sich nicht beirren. Überall um sie herum waren duzende weitere Drachen, gleich neben ihr trug ein riesenhafter Albtraum Mondblüte, die sie aus müden Augen ansah. Maila erstarrte. Sie zwang sich tief durchzuatmen. Zumindest war Mondblüte noch hier... Keuchend schüttelte sie den Kopf und versuchte sich zu fokussieren.
"Hey - Hey Rotzbacke?" versuchte sie es und hatte sich nicht geirrt. Hackenzahn sank zu ihr herunter und der jüngste Jorgenson grinste ihr zu. Erleichterung durchflutete sie und sie ließ sich seufzend hängen. "Yeaaah, Baby! Rettungstrupp!" rief Rotzbacke selbstbewusst und pfiff ihr sogar Nico her, der sie aufnahm und erst einmal in die Arme schloss. Zuerst etwas verwundert erwiderte sie die Geste, entspannte sich jedoch sofort. Sie schloss sie Augen, zu erschöpft um irgendwelche Fragen zu stellen. Tränen brannten in ihren Augenwinkeln, für den Moment war sie einfach nur erleichtert, dass sie in Sicherheit waren. Nicos Nähe schenkte ihr so viel Wärme und Sicherheit, sie konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken.
"Was ist denn nur passiert?" fragte Nico sofort und sie schüttelte ahnungslos den Kopf. "Erik ist auch schon aufgewacht, aber er konnte uns nichts sagen, er erinnert sich nicht", begannen die Worte aus ihm heraus zu sprudeln und Maila kämpfte gegen ihre eigene Taubheit an, um ihm zu folgen, "Astrid hatte beinahe eine Panikattacke, als wir das Notfeuer gesehen haben und als wir dann ankamen wart ihr alle bewusst los und - und Ohnezahn haben wir auch nicht gefunden und -" "Warte, warte", seufzte sie leise und er verstummte augenblicklich. "Ist alles okay?" - "Nein, ehrlich gesagt", gab sie zu und schloss erneut die Augen. Sie lachte erschöpft. "Mein Kopf fühlt sich furchtbar an, als hätte mich jemand bewusstlos geschlagen - naja das ist auch passiert, ich erinnere mich ebenfalls kaum. Lass mich kurz nachdenken", murmelte sie weiter vor sich hin und setzte sich kraftlos, Nico stützte sie hilfsbereit, während Sturmspalter auf Astrid zusteuerte.
Sie führte die Gruppe und als sie näher kam, erkannte sie Hicks in ihren Armen, er hatte Blut an der Lippe und weitere kleine Verletzungen, war dreckverklebt und ebenfalls bewusstlos. Maila keuchte fassungslos bei seinem Anblick und sah zu den anderen Drachen zurück. Normalerweise würde sie ein stolzes, starkes Team sehen, doch alles was sie heute sah, war eine Gruppe voller hoffnungsloser, geschlagener Wikinger. Hicks, die selbstbewusste, entschlossene Repräsentation des Friedens war am Ende und mit ihm sein ganzes Team. Maila erschauderte und biss sich ehrfürchtig auf die Lippe. Was war denn nur passiert?
"Maila! ach bei allen Göttern, dir geht es gut! Bitte sag mir, du kannst dich erinnern?!" Die Beschützerin fuhr zusammen, als Astrid sie schließlich bemerkte. In ihrer Stimme lag so viel Verzweiflung und Schmerz, ihre Augen waren gerötet und ihre blonden Haare wehten lose hinter ihr her. Maila traf es tief, auch sie so verwundbar zu sehen, doch erkannte sie einen kleinen Hoffnungsschimmer in ihren Augen und zwang sich zu einem Lächeln. "Ich weiß nicht, ob ich helfen kann. Aber ich hoffe es sehr", erklärte sie und sah unsicher zu Hicks und all den anderen.
"Du erinnerst dich auch nicht?" fragte sie niedergeschlagen und Maila zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Nur wenig. Ich kann mir genauso wenig erklären -" "Aber wir haben doch das Notfeuer gesehen?!" unterbrach Astrid sie frustriert, sprach jedoch mehr zu sich selbst. "Welches Notfeuer?" fragte Maila trotzdem nach, Nico hatte es vielleicht schon erwähnt, aber jetzt fiel es ihr erst auf. "Es gab kein Notfeuer", erklärte sie und Astrid stockte. "Der gesamte Horizont hat förmlich gebrannt, tausenden Drachen haben euren Ruf gehört und verstärkt", erwiderte sie eindringlich, doch Maila schüttelte nur langsam den Kopf. Es erklärte, wie sie sie gefunden hatten, dennoch warf es viele Fragen auf.
"Nein, nein, es gab kein Feuer, da bin ich mir sicher. Da war dieser Drache. In - in den Wolken. Es hat geblitzt und der Wind... Und Viggo - wo ist er überhaupt?!" murmelte sie vor sich hin und Astrid sah sie aus großen Augen an. "Welcher. Drache?!" "Äh..." Ihre Erinnerungen bestanden nur aus vereinzelten Eindrücken, sie konnte sich an den Wind erinnern, an die Blitze, die Rufe... "Viggo ist bei dem Nadder da hinten", erklärte Nico leise neben ihr und sie nickte dankbar. "Okay - also - warte. Ähm - von vorne", versuchte sie es und die Häuptlingsfrau nickte eilig. Auch Nico musterte sie gespannt von der Seite, während Maila versuchte sich zu konzentrieren.
"Also ihr sagt, ihr habt uns durch dieses Feuer-System gefunden?" - "Ja - ja, das ist ein altes System. Wenn einer unserer Drachen ein Notfeuer aussendet, werden alle Drachen, die es sehen, es verstärken - wir nutzen es aber nicht mehr, seit Ohnezahn der Alpha ist", erklärte Astrid eilig und Maila nickte. "Alles klar, daran erinnere ich mich nicht. Das war ganz sicher nach unserem Zusammenbruch." - "Also waren die Drachen das von alleine... wow", murmelte Nico und Astrid nickte gedankenverloren, während Maila zu erzählen begann.
"Also, nochmal von Vorne. Wir kamen am Treffpunkt an, aber es war niemand da. Bis etwa Mittag waren wir zum Warten gezwungen, es war stressig, aber Viggo ist schließlich doch aufgetaucht", soweit erinnerte sie sich noch einwandfrei und Astrid nickte erleichtert. Sie waren also nicht allzu spät gekommen. "Danach haben Hicks und Viggo geredet. Lange... über - äh - Er wollte auf jeden Fall unsere Hilfe für irgendwas, glaube ich... Wir saßen um sie herum auf den Felsen, niemand hatte besonders viel mithören können. Viggo hat Hicks Linsen für dieses Gerät gegeben und daraufhin haben sie sich gestritten", sie sprach langsam, versuchte sich an jedes Detail zu erinnern. Astrid zog gleich die Drachenaugenlinsen aus der Tasche und nickte eifrig.
"Die haben wir neben Hicks gefunden, aber was zeigen sie?" - "Ich weiß nicht. Aber es hatte etwas mit mir zu tun", fiel ihr der seltsame Blick der beiden ein. "Mit dir?" - "Nein, nein mit Mondblüte. Es ging wahrscheinlich um Nachtschatten, damit hat er Hicks geschnappt, genau! Und dann -" - "Moment noch, worüber haben sie geredet? Weißt du noch irgendwas?" fragte die Häuptlingsfrau hoffnungsvoll. "Nun ja... Wie gesagt, er hat Hicks mit der Möglichkeit auf Nachtschatten gelockt, es ging um irgendein großes Nest und - und er wollte unsere Hilfe, um es zu finden - er hat mich und Mondblüte jedenfalls so komisch angesehen und dann ging es los - er hat irgendwem ein Handzeichen gegeben, dem Drachen wahrscheinlich. Ab da erinnere ich mich fast nicht. Ich - ich höre aber noch so richtig, wie Ohnezahn geschrien hat, in Panik", sie erschauderte und Nico legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, Astrid schwieg angespannt.
"Und dann war da dieser andere Drache, wahrscheinlich von Viggo. Er kam aus den Wolken. Es hat geblitzt und die Drachen haben gefeuert, in dem Licht haben wir den Drachen gesehen", dieses Blid hatte sich förmlich in ihren Kopf eingebrannt und ihre Stimme erzitterte, "Dann ist irgendetwas explodiert und uns hat - wahrscheinlich der Schall - nach hinten geworfen. Und das war's", endete sie ihre wirre Erzählung. Sie fühlte sich, als würde ein Drache auf ihrem Brustkorb sitzen, sie bekam kaum Luft und zitterte voller Grauen an die Erinnerung.
"Nun gut, dass ist schon mal etwas - ich danke dir. Aber was ist mit Ohnezahn? Und wo sind all die anderen Drachen? Als wir ankamen fanden wir nur euch und eure Drachen. Sie konnten kaum laufen, sie waren verwirrt. Das einzige was sie noch geschafft haben, war euch zu beschützen. Bis Blattsturm und Sturmstachel uns dann erkannt haben, konnten wir nicht einmal landen. Ihr wart alle bewusstlos, auch Viggo. Und ich verstehe das nicht, ein Sägezahn war neben ihm zusammengesunken. Vielleicht hat er doch versucht zu fliehen. Es macht alles keinen Sinn - und ich habe es sicher hundert mal durchgerechnet. Aber es müssen mindestens zwei Stunden vergangen sein.", seufzte sie und Maila nickte erschöpft. Alle drei schwiegen, nur das Rauschen von Wind und Wellen, sowie die gleichmäßigen Flügelschläge ihrer Drachen war zu hören.
"Es tut mir leid." - "Was?" fragte Astrid verwirrt und Maila seufzte. "Wir haben versagt. Wir wurden geschlagen. Viggos Drache hat einen ganzen Einsatzgruppe besiegt. Allein. Es war von Anfang an eine Falle. Wir hätten niemals hinfliegen sollen. Wir konnten keinen von uns beschützen. Ohnezahn ist weg. Ich bin mir sicher, darauf hatten sie es abgesehen, er ist die stärkste Figur in diesem Spiel - auf unserer Seite und jetzt -" "Hey, hey - Maila, beruhige dich", unterbrach Nico sie sanft. Tränen rannen über ihr Gesicht, so viel Angst und Schuld wurden schlagartig frei. Er legte einen Arm um sie und sie schluchzte leise. "Es tut mir so leid", wiederholte sie sich und Astrid lächelte schwach und schüttelte den Kopf.
"Das ist nicht deine Schuld. Niemand trägt Schuld daran. Der schlimmste Fehler meines Lebens war es, Hicks einmal von einem Vorhaben abbringen zu wollen. Selbst wenn wir alle 'Nein' gesagt hätten, er wäre trotzdem gegangen. Also mach dir keinen Vorwurf. Und wir wissen zwar nicht was passiert ist, aber lass dir eins sagen: Wenn Hicks, Ohnezahn, Ramona, die Zwillinge, Fischbein und all die anderen nichts gegen Viggo und seinen neuen Partner unternehmen konnten, dann hattet auch ihr keine Chance. Dafür seid ihr nicht ausgebildet und auch lange noch nicht bereit, mir tut es leid, dass ihr so einer Gefahr ausgesetzt wurdet. Wir wurden unvorbereitet getroffen. Wir alle."
~*~
"Wo ist Grimborn?!" fauchte Neo, der über das Oberdeck polterte. Gerade hatte die Flotte die Nachricht erhalten, dass Viggos Drache mitsamt dem Alpha und einer Horde seiner Drachen zurückgekehrt war. Er jedoch nicht. "Wo ist er?!" schrie der erste General erneut und Gerhard trat an ihn heran. "Sir? Wir haben keine Spuren von ihm gefunden. Ein Aufklärungsschiff ist auf dem Weg zu dem Treffpunkt. Wir gehen jedoch davon aus, dass er in den Händen der Drachenreiter ist."
"Dieser Mistkerl!" fauchte er und die Truppen um sie herum zuckten zusammen. Die schlechte Laune des Generals konnte allein ihr zweiter General handhaben und der war nicht mehr hier. "Du - dich mag er doch, hat er dir was von seinem bescheuerten, ach so schlauen Plan erzählt?! Mir sagt er ja nichts und jetzt ist er weg!" fluchte er weiter und Gerhard biss sich unbemerkt auf die Zunge. "Nun, Sir, wir haben in seinem Raum einen Brief des berkianischen Anführers gefunden. Sie haben den Treffpunkt geändert. Ich schätze, um das Vertrauen der Reiter beizubehalten hat er dem zugestimmt. Dorthin fährt auch unser Aufklä-" - "Das interessiert mich doch nicht! Was wollte er den mit diesem Vieh?!" Er deutete auf den Nachtschatten und Gerhard konnte nur mit den Schultern zucken. Viggos Drache ruhte über seiner Beute, beobachtete die Männer wachsam und ließ keinen von ihnen mehr als ein paar Schritte heran treten.
"Weißt du eigentlich wie gefährlich der ist?! Nicht nur, dass es ein Nachtschatten sein muss, wenn der mit irgendeinem anderen Drachen in Berührung kommt... Dieses Monster kann unsere gesamte Flotte in Holzsplitter verwandeln! Alle Drachen in seiner Nähe sind auch eine Gefahr für uns!" Neos Zorn war beinahe spürbar und Gerhard atmete tief durch. Er wusste von Viggos Plan. Er wusste, was er vorhatte und auch warum Neo es nicht tat. Nun musste er seinem langjährigen Freund irgendwie helfen, mit Dragos selbsternannten und wahnsinnigen Nachfolger zu sprechen war allerdings nie eine seiner Stärken gewesen. "Sir ich schlage vor ihn zu behalten. Solange wir ihn haben, haben ihn zumindest die Reiter nicht. Er ist ihre stärkste Waffe, ohne ihn gehorchen auch ihre anderen Drachen nicht." - "Ja... sehr gut! Na dann greifen wir Berk doch einfach an! Das war doch wirklich klug von Viggo, er schwächt sie und wir schnappen sie uns!" erklärte er optimistisch und Gerhard überlegte scharf.
"Was?" - "Wie bitte, Sir?" - "Warum sagst du nichts?" fragte er misstrauisch und Gerhard wich seinem Blick aus. "Nun, ich würde Ihnen davon abraten, Sir", erklärte er leise und Neo kam einen Schritt auf ihn zu. "Was?! Das ist genial!" - "Natürlich, Sir! Dennoch dürfen wir Berk auf keinen Fall unterschätzen. Sie haben viele Verbündete und sind noch immer überaus stark. Drago hat ihnen ebenfalls alle Drachen genommen und trotzdem hat dieses Volk es geschafft, sich zu befreien und ihn zu stürzen." Das war gut, er atmete erleichtert auf. Drago war Neos großes Vorbild, auch wenn er ihn monatelang gefoltert hatte. Vielleicht gerade deswegen. Auch nach seinem Sturz war er ihm treu ergeben und versuchte seinen Plan zu einem Ende zu bringen.
"Ja...das stimmt wohl", murmelte der blonde General nun und sah Gerhard abwartend an. "Was schlägst du also vor?" - "Als erstes - das wäre sicherlich auch Ihr Plan gewesen, Sir - würde ich den Nachtschatten sicher und vor allem gut versorgen. Wenn wir ihn vielleicht später als Druckmittel nutzen wollen, sollten wir ihn gut versorgen", erklärte er und sah zu dem bewusstlosen Drachen. Eigentlich sagte er das nur für Viggo, sein Freund hatte mit seinen eigenen Drachen Frieden geschlossen und er respektierte Hicks wirklich. Er hätte es auch so gewollt. "Ich schlage Viggos eigene Räume vor, Sir, seine Drachen sind dort, sie werden ihn bewachen. Sie gehören außerdem nicht seinem Rudel an, da beide Arten Einzelgänger und damit immun gegen seine Wirkungen sind. Wir sollten auch äußerst vorsichtig mit den Begleitschiffen sein, die Drachen geladen haben. Ich rate sie in der Formation nach hinten zu versetzten. Und als drittes - ich schlage vor Viggo zu befreien. Wenn wir in Erfahrung bringen, wo sie ihn hinbringen, können wir ihn zurückholen und seinen Plan wiederaufnehmen."
"Das hört sich an wie meine eigenen Ideen - sehr gut, Wikinger. Ich schicke gleich Briefe los, in zwei Tagen wissen wir, wo er ist."
Jetzt geht's langsam Los, Leute ;P
Falls ihr euch noch über den fremden Drachen wundern solltet: Ja, den gibt es nicht im offiziellen Dragons Franchise. Aaaaber niemand sagt, dass ich das hier nicht ändern kann:
Ladys and Gentleman: Donnerschlag.
Ein von mir ausgedachter und (grob) gezeichneter Drache, ignoriert das grau, das ist nur, dass man die Details besser sieht :)
Ja und was soll ich sagen, meine alten Leser kennen ihn bereits, auch in 'Der Stolz der Familie Grimborn' kam er bereits vor (wo ihr alle gerne mal vorbei schauen könnt ^-^).
Dementsprechend kommt er von weit her und ist im uns bekannten Inselreich der einzige seiner Art. Aber auch sonst ist es eine sehr seltene Art, weshalb kaum etwas über Jungdrachen/ Paarungsverhalten etc bekannt ist. Laut (vermutlich illegalen) Händlern, können sie dir für viel Geld aber noch ein Ei besorgen ;P Okay Spaß beiseite.
Er gehört zur Phantomklasse, ist aber ein guter Schwimmer. Unglaublich schnell und flink, dadurch, dass er so klein ist. Er kann keinen Reiter tragen, ist aber trainierbar. Die rot gefärbten Spitzen sind geladen und können starke Strom- bzw. Schallschläge verursachen -> Spoiler :0 (Jetzt wisst ihr zwar, was unsere Gruppe getroffen hat, aber das heißt ja nicht, dass sie das wissen hehe)
Ja, alles weitere steht unten:
And yes, I'm a denglish-queen. I really like the language (although I'm too stupid to write a whole book lol) and I didn't want to translate these beautiful words, besides the movie is originally in English too. If you don't understand anything, feel free to ask me :))
Ich wollte mich auch noch schnell für die Verspätung entschuldigen - Familenfeiern halt ^^' Ich kam nicht zum Korrekturlesen, aber egal, ich wünsch euch jetzt noch eine gute Nacht oder dann eben einen guten Morgen und wir sehen uns, vermutlich früher als erwartet wieder ;)
- 3714 Wörter - School of Dragons - Honigmuesli - 02.08.2019 -
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top