15 + 1 schockierende Buch-Film-Unterschiede im Hobbit

Hallo liebe Leser,
ja, manche von euch wissen vielleicht gar nicht, dass es zu dem Herr-der-Ringe-Prequel (was für eine herrliche Analogiebildung zu Sequel!) ein Buch gibt, manche von euch wissen es, haben aber gedacht, das Buch beruht auf den Filmen, und die ganz Krassen unter euch haben das Buch sogar vor 20 Jahren mal gelesen. Nun für alle Möchtegern-Fans die krassesten Buch-Film-Unterschiede im Hobbit. Wir beziehen uns dabei natürlich auf die 5-D-Verfilmung von Peter Jackson.

Viel Vergnügen!

1. Der Hobbit beginnt nicht mit einer Herr-der-Ringe-Szene.
Stellt euch vor, der Hobbit hat VOR dem Herrn der Ringe existiert. Somit war es Tolkien gar nicht möglich, so eine krasse bekannte Szene an den Anfang seines Buches zu setzen. Vielmehr fängt das Buch einfach so an wie jeder erste Band einer neuen Saga, der nicht dazu gedacht war, dass eine Saga daraus wird. Naja, egal, auf jeden Fall begegnet uns Frodo am Anfang nicht. Vielmehr beschreibt Tolkien ganz ausführlich (und für den 08/15-Leser aufs Übelste langweilig) die ganze Inneneinrichtung von Beutelsend.

2. Alle Zwerge tragen im Buch abknöpfbare Kapuzen und einen langen Bart.
Das ist natürlich ganz bitter. Stellt euch mal Thorin mit so einer niedlichen blauen Zipfelmütze mit langer silberner Quaste und einem Bart bis zum Gürtel vor. Oder noch besser, Fili und Kili. Die beiden würden dann ganz schnell wieder aus dem kreischenden Fokus der ganzen Fan-Girls geraten, denn ein Zwerg MIT BART ist echt was Ekliges, ja, er würde nahezu einem klassischen Märchenzwerg ähneln. Das dürfen wir unseren Zwergen, die wir so gerne knuddeln, doch nicht zumuten!

3. Das Buch bricht teilweise die vierte Wand auf.
Das wird einigen von euch jetzt nichts sagen (außer sie haben mal ein Brecht-Drama in Deutsch gelesen). Jedenfalls spricht Tolkien seine werte Leserschaft (also euch, so wie ich gerade) an und lässt immer wieder Bemerkungen fallen, die aus der Zeit und den Begebenheiten des Buches herausfallen, also tut er genau das, was heute unter allen Autoren, die ein anständiges Fantasy-Werk auf die Beine stellen wollen, als verfemt gilt. Jedenfalls spricht uns niemand von der Leinwand aus direkt an.

4. Thorin ist nicht zu blöd, Bilbos Heim zu finden.
Damit hattet ihr insgeheim schon immer gerechnet, oder? Ja, Thorin gelingt es tatsächlich, mit ein paar seiner Kumpanen einfach ganz normal zu Bilbos Tür zu kommen. Keiner musste in einem halbdunklen mystischen Raum auf ihn warten. Aber mal ganz ehrlich, das macht doch die ganze Dramatik der ersten 30 Seiten des Buches kaputt!

5. Die Zwerge benehmen sich eigentlich ziemlich gut und sind sehr musikalisch.
Ja, keine Spur von irgendwelchen Misshandlungen von geklöppelten Deckchen oder ähnliches. Die Zwerge decken Bilbos Tisch und sie decken ihn auch ordentlich wieder ab. Außerdem spielen sie erst mal ein bisschen Musik, bevor sie das ganze ernste Zeug besprechen. Und stellt euch vor, der gute Thorin spielt HARFE! Ja, das passt in unseren kleinen Hirnchen natürlich nicht zu einem so richtig harten Zwergentypen. Und was waren noch für Instrumente dabei? Flöten, Geigen und Bratschen (die meisten von euch werden nicht wissen, was das ist, googelts einfach mal), und dazu haben sie dann ihr cooles „Über die Nebelberge weit" gesungen. A capella können die das doch gar nicht!

6. Bilbos Vertrag umfasst kaum eine A5-Seite.
Das war's für all diejenigen, die schon immer mal wissen wollten, was nur auf den gefühlten 100 Seiten des Vertrags und auf seinen Seitenklappen steht. Ihr findet den vollständigen kanonischen Vertrag auf Seite 49 der siebenten Auflage des „Hobbits" mit Illustrationen von Alan Lee in der Übersetzung von Wolfgang Krege. Der Inhalt ist nicht wirklich spannend oder neu, aber eben der kanonische Vertrag. Aber so ein kleiner Zettel macht sich einfach nicht so gut, gell?

7. Bilbo hechelt den Zwergen nicht bis Was-weiß-ich-wo hinterher.
Es ist zwar eine nette Szene, wie ihr sie im Film findet, aber eigentlich spült Bilbo erstmal in Ruhe ab, gönnt sich dann sein erstes und ein zweites halbes Frühstück und dann kommt Gandalf wieder und sagt ihm, dass er jetzt bitte schön mal losmarschieren soll. Bilbo muss aber nur bis zum Gasthaus „Zum Grünen Drachen" (das die meisten von euch nicht kennen werden) rennen, dort warten die anderen auf ihn und Gandalf bringt ihm sogar sein heiliges Taschentuch mit. Alles halb so wild, wenn man einen Zauberer als Kumpanen mit dabei hat, der einem hinterherräumt, oder?

8. Die ganze Trollgeschichte läuft eigentlich ein bisschen anders ab. Die Zwerge werden nur in Säcke gesteckt, Gandalf stachelt (mit verstellter Stimme) die Trolle immer weiter dazu an, sich zu streiten, Bilbo hängt in einem Dornenbusch rum und am Ende zerstört Gandalf nicht episch einen Felsen, sondern die Trolle werden einfach so von der Sonne beschienen.
Das hat natürlich einen ganz anderen Charakter. Bilbo ist hier nicht der Superheld, der auf die Idee kommt, die Trolle hinzuhalten, wahrscheinlich weiß er gar nicht, dass sie zu Stein erstarren, wenn sie ins Licht kommen. Das musste unser guter alter Gandalf wieder richten.

9. Thorin weigert sich nicht, nach Bruchtal zu gehen, und sie werden nicht von Orks verfolgt und kommen nicht durch einen geheimen Gang nach Bruchtal.
Auch wenn ihr's nicht glauben werdet, Thorin ist doch ganz vernünftig. Er sträubt sich nicht wie so ein Vollidiot dagegen, in ein sicheres Haus einzukehren und ein bisschen zu ruhen und zu schmausen. Und einen epischen Kampf, bei dem der leicht gestörte Radagast mit einem Kaninchenschlitten umhersaust, gibt es auch nicht. Traurige Wahrheit.

10. Azog lebt im Hobbit schon längst nicht mehr.
Wenn ihr euch in Azog (den man übrigens ['azɔg] ausspricht) verguckt habt, habt ihr jetzt ein Problem, denn mal so unter uns: Sein Sohn Bolg, der tatsächlich noch lebt, ist in den Filmen nicht wirklich ansehnlich. Gut, wer auch immer JEMALS einen Ork ansehnlich nennen würde ...

11. Die Elben nehmen die Zwerge nicht einfach aus Spaß gefangen.
Faszinierend, gell? Diese Waldelben machen sich keinen Spaß daraus, arglos umherwandernde Zwerge einfach mal so nebenbei gefangenzunehmen. Die Zwerge haben die Elben vorher mehrere Male bei ihrem Festgelage nach der Jagd gestört, nur deswegen gerieten sie überhaupt in den Waldpalast. Man sollte einfach aufpassen, mit wem man sich anlegt, sonst kann das halt mal ganz schnell böse enden.

12. Thranduil ist kein Arschloch.
Es ist vielleicht schwer für euch. Ich kann das verstehen. Aber nein, laut dem Buch ist Thranduil kein herzloser, eiskalter, gemeiner Elb, er benimmt sich genau so, wie es sich für einen anständigen Elbenkönig gehört. (Fun Fact: Sein Name wird im Buch kein einziges Mal erwähnt, er wird immer nur mit „Elbenkönig" angesprochen. Im Herrn der Ringe taucht sein Name dagegen 14 Mal auf, jedoch nur 5 Mal in der Geschichte und 9 Mal in den Anhängen.)

13. Tauriel gibt es nicht. Es. Gibt. Keine. Liebesgeschichte. Im. Buch.
Nein, Freunde! Tut's nicht! Die Kugel ist zu wertvoll! Wir können doch über alles reden ... Bis auf das, das ist unumstößliche Tatsache. MUHAHAHAHA! Kein kleines Taurielchen, das um den putzigen Kili bangen könnte. Traurig ...

14. Unser guter Freund Lego wird mit keinem Wort erwähnt.
Wenn euch das Tauriel-Faktum nicht schon umgehauen hat, seid ihr spätestens jetzt hart an der Grenze zum Selbstmord, oder? Ich meine, die RICHTIGEN Fans wussten es, aber die meisten von euch werden sich wohl nicht richtig mit dem Fandom auseinandergesetzt haben. Schade.

15. „Der Hobbit" ist ein KINDERBUCH!
Das dürfte wohl für die meisten unter euch der ultimative Schock sein. Tolkien hat den „Kleinen Hobbit" nämlich als Kinderbuch angelegt und nicht als actiongeladenes Fantasy-Gemetzel, bei dem ausschließlich Elben überkrasse Moves durchführen. Ja, es war eine Gute-Nacht-Geschichte für seine Kinder. Gut, die Kiddies damals waren noch etwas härter im Nehmen, aber trotzdem. Kinderbuch bleibt Kinderbuch.

Spezial-Fun-Fact: „The Hobbit" (englische Taschenbuchausgabe) hat 351 Seiten, „The Lord of the Rings" (englische Taschenbuchausgabe) 1337. Beide Bücher haben das gleiche Format. Die Dauer des Hobbits in der Extended Edition beträgt 533 Minuten (8 Stunden 53 Minuten), der Herr der Ringe dauert 664 Minuten (11 Stunden 4 Minuten). Es ergeben sich für eine Seite des Hobbits 1 Minute 30 Sekunden, für eine Seite des Herrn der Ringe 30 Sekunden.
Man fragt sich so: WAS GEHT SCHIEF BEI DEN FILMPRODUZENTEN? Den Hobbit ausschlachten und unbedingt noch tausendmal mehr reinwürgen, als das Buch hergibt, und beim Herrn der Ringe so coole Sachen wie Glorfindel, die Graue Schar und die Befreiung des Auenlandes rauslassen (siehe Kapitel 4)! Geht's noch?

***

Ich denke, irgendwann werdet ihr es verstehen. Irgendjemand musste euch doch mal erzählen, was der Meister eigentlich geschrieben hat! Auch wenn es wirklich nicht leicht ist, auf die sooooo süße Tauriel-Kili-Geschichte zu verzichten. Mal ehrlich, jetzt habe ich euch nur weiter darin bestärkt, das Buch nicht zu lesen, oder?

Viele Grüße
Annaeru

PS: Wahrscheinlich trifft der ganze Spott die falschen. Diejenigen, die wirklich keine Ahnung haben, werden sowas nicht lesen.

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