Rotkäppchen
Jaron packt sich schnell ganz winterfest ein. Mit Mütze, Schal und Handschuhen. Er hat einen Korb mit leckeren Lebensmitteln zusammengepackt. Alles Leckereien, die Quirin bestimmt nicht kennt. Er ist völlig aufgeregt, als er am See ankommt. Dort ist der Schnee schon dichter. Er schließt seine Augen und atmet ganz tief durch. "Bitte lass ihn wieder da sein", fleht der den Himmel an. Unsicher schaut er sich um. Hier irgendwo muss der Pfad gewesen sein, den er beim ersten Mal gegangen ist. Sein Herz schlägt voller Vorfreude, als er den Weg erkennt. Kleine Schneeflocken tanzen um die dort stehenden Tannen. In seiner roten Daunenjacke und mit seiner roten Pudelmütze sieht er fast aus wie das Rotkäppchen, dass der Oma einen Korb voller Lebensmittel bringen will. Aber natürlich viel cooler. Er denkt: "Hoffentlich hat der böse Schneewolf meinen Märchenprinzen nicht gefressen." Dabei lacht er aber vor sich hin. Endlich erblickt er die weißen Türme des Schlosses. Es sieht wie mit Zuckerguss überzogen aus. Für Jaron ist es ein Märchenschloss. Jaron läuft über die Zugbrücke und hämmert wie wild gegen das Portal. "Quirin, Uhuja. Ich bin's Jaron", ruft er so laut er kann.
Aber es kommt keine Antwort. Schon ganz enttäuscht senkt er seinen Kopf. "Vielleicht habe ich mich doch geirrt. Vielleicht will er mich gar nicht sehen", murmelt er vor sich hin. Doch dann geht die Pforte einen Spalt weit auf. Er blickt in Quirin's verheulte Augen.
Jaron ist völlig überrascht, als Quirin ihn ihn seine Arme nimmt. Der Prinz war doch sonst immer so distanziert. Uhuja's Augen gucken treu. Könnten Eulen lächeln, würde sie das nun wohl tun. Das Bild ist aber auch zu komisch. Der nie frierende Quirin steht da wie immer nur in Shorts und umarmt den dick winterlich eingepackten Jaron. Beide scheinen sich wohlzufühlen. Schließlich streicht Jaron Quirin eine Eisträne aus dem kalten Gesicht und fragt ihn: "Warum weinst du denn?"
"Ich weiß nicht, was es ist. Ich habe so gehofft, dass du wiederkommst. Du hast mir gefehlt."
"Ich habe dich auch vermisst, Quirin. Aber ich habe das Schloss einfach nicht mehr gefunden, als kein Schnee mehr lag."
"Das kannst du auch nicht, Jaron."
"Wie meinst du das?"
"Das ist eine lange Geschichte. Deshalb wollte ich auch bei unserer ersten Begegnung nicht, das du bleibst. Ich wollte mich nicht an dich gewöhnen. Weil ich weiß, dass es nicht geht. Aber irgendwas in mir war stärker als mein Verstand."
"Dein Herz ist es, Quirin. Ich dachte es wäre eiskalt, aber ... egal. Nun sind wir wieder zusammen."
"Ich werde dir alles erzählen Jaron. Ich bin so froh, dass du nicht aufgegeben hast mein Schloss zu finden."
Jaron will jetzt nicht mehr reden, sondern Quirin einfach nur noch küssen. Er stellt den Korb beiseite und presst seine Lippen auf die des Prinzen. Vorsichtig spielt seine Zungenspitze daran. Quirin ist völlig verunsichert, aber dann öffnet er seinen Mund etwas. Was dann kommt, raubt Quirin seinen Verstand. Es ist das schönste Gefühl, was er jemals hatte. Und auch die Ausbeulung seiner Shorts verrät, wie sehr es ihm gefällt.
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