Kapitel 03
Vergessen, sollte eine Gabe sein.
Ich war zu spät - noch nie bereute ich etwas so sehr wie diese Entscheidung.
Die zwei Stunden Fahrt, das davor erlebte, alles hatte mir die Zeit gestohlen und ich stand nun hier vor Sasaki und Iguchi, die mich mit fragendem Blicken ansahen. Ob sie etwas von mir erfahren würden, könnten, sollten - wohl auch wollten.
„Entschuldigung, hast du dich vielleicht in der Tür geirrt?" erneut diese Frage, schon beim ersten mal tat es weh diese zu hören. Ich schluckte den Klos in meinem Hals herab. Ein gezwungenes Lächeln mit schmalen Lippen und zusammen geballte Hände.
„Ja entschuldigt, ich hab mich total geirrt. Verzeiht die Störung einen schönen Abend noch.", ich verbeugte mich tief, drehte mich um und verschwand. Gojo war also schon hier gewesen - scheiße. Wieder Tränen obwohl ich gar nicht der Typ war, der so viel heulte.
„Hätte echt besser laufen können heute...", den Kopf hängend und die Lippen aufeinander gepresst, machte ich mich auf den Weg zurück.
Der Innenhof zeigte sich mir genauso still wie am morgen. Ich fuhr mir durch die Haare und machte mich auf den Weg zurück ins Zimmer und war froh darüber niemandem zu begegnen. Dabei würde ich nichts lieber als die Flucht ergreifen - mein eigenes Todesurteil sofort vollstrecken dadurch.
„Was ein beschissener Tag!", zischte ich in die Dunkelheit meines Wohnheimzimmers und dann schaltete ich das Licht ein. Natürlich hielt sich mein Lehrer nicht daran, an meine Bitte die ich ausdrücklich an Yaga weiter gegeben hatte. Alle waren versammelt, selbst Nanami war am Start als mein Blick dann schlussendlich die weiß-silbrigen Haare erkannten, stieg eine Welle der Wut in mir hoch. Natürlich konnte er es nicht wissen und eigentlich war es ihm gegenüber unfair aber es war purer Hass für ihn, den ich spürte. Mit geballten Händen drehte ich mich wieder um, nutzte meine Fluchkraft und verschwand. Lies die anderen dort zurück, sie konnten mir alle für heute gestohlen bleiben endgültig.
Bittere süße kroch erneut in mir hoch als würde ich eine frische Grapefruit mit pinken Fleisch verspeisen. Bevor ich überhaupt merkte wo ich erneut landete - war ich plötzlich schneller geworden? Kam ich auch schon an, ohne umschweife lief ich direkt in dieses übergroße Gebäude hinein, schlug alle Schiebetüren hinter mir zu. Im nächsten Augenblick öffnete ich schon Schranktüren, breitete den Futon der für ein Monstrum war aus und zog mir die Kleidung vom Körper. Ich verschwand unter der Decke - vollends und rollte mich zusammen, ich wollte nichts sehen, nichts mehr fühlen... einfach wieder Yuji Itadori sein, der Tiger der West-Middle High. An die Erinnerung wie ich zu diesem Namen kam lächelte ich, blinzelte mehrmals um dieses verräterische Nass für heute abermals zu vertreiben und dann die Augen zu schließen. Ob es gefährlich war hier zu sein? Ob sie mich finden würden? Selbst wenn, dieses eine mal setzte ich auf die Flüche, es sollte mir recht sein, ich wollte meine Ruhe vor ihnen -
den Jujuzisten.
„Habt ihr ihn gesehen oder sogar gefunden?" langsam wurde selbst ich unruhig. Man fand keinerlei Spuren mehr von Yuji, nicht mal Reste von Fluchkräften, nichts. Sein Handy tot oder abgeschaltet. Fuck und wenn nun das Zwiegesicht die Oberhand endgültig hatte? Das war schlecht, sehr sehr schlecht. Ich musste doch Yuji befreien, das war ich ihm gottverdammt nochmal schuldig, nachdem er mir geholfen und mich beschützt hat. Wenn ich doch nur schon stark genug wäre, wenn ich diesen verdammten König der Flüche doch nur schon an meinen Schatten binden könnte.
Fuck.
„Megumi hör auf deine Fingerkuppen zu essen!", Nobara zischte mich wütend an, sofort hörte ich auf, nicht ohne inzwischen die wunden Fingerspitzen zu spüren. „Nichts, er ist unauffindbar." murmelte ich leise vor mich hin und Nobara zog die Augenbrauen zusammen.
„Tja... nachdem was wir von Yaga erfahren haben, auch kein Wunder oder nicht? Meiner Meinung nach, reagiert er total über... Dumpfbacke.", sie zuckte wie immer desinteressiert mit den Schultern und doch wusste ich, es war ihr nicht egal; Yuji war uns nie egal. Stimmt, war ein scheiß Tag für ihn gewesen und dann auch noch an seinem Geburtstag... nach seiner Reaktion zu urteilen, hatte er sich nicht verabschiedet bei ihnen... was komisch war, denn laut Yaga wollte er den ganzen Tag mit ihnen verbringen...nachfragen war nicht drin, sie kannten Yuji nun nicht mehr. Also noch eine Sackgasse.
Ich muss trainieren, ich muss das Zwiegesicht binden - an mich - irgendwie.
So viele Geheimnisse. Jeder von uns trägt sie in sich, dabei konnten wir uns doch blind vertrauen oder nicht?
Lächerlich. - Ekelhaft. - Eine Lüge.
„Yuji-san.", falsche Endung, ich wurde aus meinem Traum gesogen. Spürte nun wieder den Futon unter und die Decke über mir. Warm - so warm.
„Yuji-san.", diese Glöckchen die erklangen und meinen Namen sagten - der die falsche Endung hatte.
„Uraume? Geh bitte, lass mich alleine.", flüsterte ich leise aber meine Seele wusste, Them verstand mich ohne weiteres. Dann lag der Raum wieder da - ruhig nur die Geräusche der Natur - der Frühling kam, langsam aber stetig.
Nach weiteren Stunden nichts, niemand. Nur reges Treiben vor der Zimmertür. Uraume sprach leise aber deutliche Befehle, jeder gehorchte.
„Them?", mehr Frage als Aussage, dieses kleine Wort verließ meine Lippen. Dann erklang schon ein zierliches Klopfen an die hölzerne Schiebetür.
„Yuji-san? Darf ich eintreten?", die Frage war so absurd wie dessen Handeln - falsch.
„Es ist nicht mein Dorf, es ist nicht mein Schrein. Ich bin der Eindringling hier. Wieso fragst du? Es steht dir frei alles zu tun, selbst mich zu töten.", war meine lange und doch klare Antwort.
Die Schiebetür glitt zur Seite.
„Als würden wir dich töten Yuji-san. Willst du Sukuna auf uns hetzen?! Was ist los mit dir, dass ist doch sonst nicht deine Art.", Uraume trat leise ein, ging wieder auf die Knie und schloss die Türen. Stumm beobachtete ich Them bei dessen Tun und schnaubte schlussendlich. Nur um mir endlich die Decke vom Kopf zu ziehen und mich auf den Rücken zu drehen.
„Klar, Sukuna, der großartige Sukuna.", brummend und vor Sarkasmus triefend sprach ich weiter.
„Der gute hat auch besseres zu tun. Wenn wir schon bei dem Thema sind, sag mir auf der Stelle wie ich ihn los werde ohne dabei drauf zu gehen.", ich drehte meinen Kopf in Them Richtung, seufzend setzte Uraume sich wieder in Bewegung und landete nun direkt neben den Futon - und somit neben mir, auf dessen Knien.
„Eine gute Frage.", leicht lächelte Them.
„Die dir allerdings nur mein Bruder beantworten kann.", Sukuna war der Bruder?! Der Bruder von Uraume?! Also bekam ich keine Informationen oder gar Hilfe, nach gestern wäre mir alles recht gewesen. Und wenn die Flüche, Sukuna hätten aus mir raus schneiden müssen. Ich hätte die Qualen ertragen, ihnen mit weit ausgebreiteten Armen gestattet mich zu zerstören. Solange ich danach leben konnte.
Ich drehte mich fort, fort von Uraume und schnaubte.
„Hör mir bloß auf, mein Plan war Sukuna zu töten, mach ihn mir jetzt bloß nicht sympathisch nur weil er dein Bruder ist.", murrte ich leise vor mich hin. Them lachte dessen Glöckchenlachen.
„So du bist nach allem bereit ihn sogar sympathisch zu finden?", hinterfragte Them dann plötzlich.
„Du weißt wie es gemeint war.", mein Herz klopfte bis zum Hals, was sollte ich nur tun, ich war gestern kopflos los gerannt.
Ich war im Wald verschwunden, ins nichts, bis ich wieder hier ankam. Unwissentlich zog mich dieser Ort plötzlich an wie ein Magnet - was ich davon halten sollte wusste ich nicht. Draußen begannen sich Knospen zu entwickeln aber ich selbst verlor eine Blüte nach der anderen - der Frühling kam langsam aber stetig; flüsterte mir zu, dass ich starb.
„Was soll ich tun Uraume?", es blieb für Minuten still, Minuten die sich wie die Unendlichkeit anfühlten.
„Naja, das ist deine Entscheidung.", wieder schnaubte ich, verzog mein Gesicht zu einer Fratze.
„Wohl kaum. Ich habe jegliches Recht an meinem Körper und meinem Leben verloren. Teils an Sukuna, teils an die Jujuzisten. Ich weiß nur nicht, wer den größeren Anteil besitzt aber ich besitze mich nicht mehr.", wisperte ich leise vor mich hin und begann endlich aufzustehen. Das erste mal sprach ich diese Tatsache aus, diese die aufzeigte, dass ich nur noch existierte um nach den Wünschen der anderen zu handeln und nicht mehr nach meinen.
„Uraume, darf ich hier... alleine sein? Völlig alleine?", Them stand ebenfalls auf, blickte mich lange an und verneigte sich.
„Du hast dich kein Stück verändert Yuji-san. Lass mich dir nur eines sagen, auch dieses mal wirst du es überstehen. Ich werde dir Wasser vor das Zimmer stellen, vergiss das nicht.", ich nickte, wusste und wusste nicht was mich erwarten würde. Mein emotionaler Ausbruch, mein Wüten - nicht seines. Jedes mal fühlte es sich an, als würde ich in einzelne Atome zerspringen und doch war es überraschender weiße Er, der mich wieder zusammen flickte. Them öffnete die Schiebetür, trat hinaus und wir schauten uns ein letztes mal an. Dessen letzten Befehl, dass alle nun den Schrein verlassen mussten, für mindestens drei Tage. Die Dienerschaft huschte los, alle Arbeiten wurden eingestellt und mehrere brachten Wasserflaschen und stellten sie im Flur ab. Niemand war es gestattet dieses Zimmer zu betreten bis auf Them.
„Ich werde einzig allein den Schrein betreten können. Ich komme in drei Tagen wieder.", ich nickte stumm und dann schloss sich mit einem leisen Klick die Schiebetür des Schlafzimmers.
„Es ist schon soweit Uraume?"; Them nickte, stellte sich direkt vor den Schrein und machte Handzeichen, der Schleier der den zukünftigen Gebieter schützen sollte und den Meister.
„Takumi, Kenzo, geht und verstärkt das Siegel. Niemand darf die beiden finden und stören. Es ist ihre Zeit, die drei Tage gehören unseren Gebieter und Meister. Ihr kennt die Regeln, besteht der Schleier ist es nur mir gestattet Yuji-san zu sehen.", Uraume lies den Schleier fallen und dann gab Them uns die letzten Glasphiolen mit dem Blut unseres Meisters von damals. Wir verschwanden und erneuerten das Siegel wie gewünscht.
Der Schleier verhinderte nur jegliches eindringen von Fremden, alles andere was der Gebieter durchstand, erlitt auch das Dorf. Yuji-san reagierte oftmals emotional, dachte selten rational und genau das war es was uns alle an ihm anzog. Yuji-san war anders als alle anderen, er gab uns eine Chance, liebte sein Dorf, die Flüche die dort wohnten und lebten, jeden einzelnen. Er liebte Sukuna mit jeder Faser seines Seins. Nur bis die Seele all das wieder akzeptierte, verstand und bis die beiden schlussendlich genug gestritten hatten, passierte so einiges.
Gewalt, Tod und Trauer waren die übelsten Ausmaße dabei. Hoffentlich war Sukuna-sama dieses Leben weniger stur und redete mit seiner Seele bevor diese sich auf jede erdenklich Art umbrachte.
So wie der Phönix zur Asche verbrannte und wieder auferstand - kehrten auch wir wieder.
Ich begann zu meditieren, die Zeit war nun egal geworden. Ich nahm mir sie einfach und würde früher oder später auch wieder zurückkehren. Aber das hier war wichtiger, wichtiger als alles andere. Uraume hatte Recht - irgendwie. Das kleinste Stück Leben, das mir gehörte, sollte ich nutzen und das hier war sie - meine Chance.
Stunden vergingen aber nichts geschah, Sukuna ließ mich nicht hinein und er holte mich auch nicht.
„Na das war irgendwie klar.", unzufrieden murmelte ich leise vor mich hin. Was brachte den Fluchkönig dazu, mit mir endlich zu sprechen. Mich nicht zu verhöhnen, mir endlich die Antworten zu geben, die mir zustanden? Hier und da erinnerte ich mich an Dinge, die unmöglich waren zu wissen aber so wirklich schlüssig wurde ich nicht daraus. Uraume sagte irgendetwas, ich sei wie früher. Aber war ich wirklich so? Oder war ich nur ein billiger Abklatsch vom Original? War ich nichts weiter als eine Art Kopie? Dieser Gedanke raubte mir den Atem, ich japste nach Luft und erlitt die erste Panikattacke in meinem Leben. Das war der Punkt, an dem Sukuna reagierte.
„Du hast dich kein Stück verändert. In jedem Leben denkst du das gleiche.", genervt sprach das Zwiegesicht, keine netten Worte - nichts der gleichen. Und ich saß hier auf dem blutigen Boden, unfähig aufzusehen, unfähig zu sprechen und unfähig zu verlangen. Seine Schritte die widerhallten, hier in meinem Inneren - in seinem Inneren. Die Knochen, die überall verteilt lagen und die Macht die er nun nutzte um mir zu beweisen, dass er der Stärkere war.
„Wenn du dir Mitgefühl erhoffst, bist du bei mir falsch.", immer noch starrte ich auf das blutige Wasser vor mir, hob nicht mein Gesicht an.
„Ich will hier wieder raus, lass mich gehen, auf der Stelle.", ein seufzen, ein schnipsen und dann war meine Umgebung wieder normal. Dabei wollte ich doch endlich zu ihm, wissen was ich tun musste um nicht mehr zu sterben. Aber, alles woran ich denken konnte war, dass ich nicht wirklich ich war. Wie konnten alle behaupten, dass meine Seele sich nicht verändert hätte? Wie konnten alle sagen ich; Yuji, hätte mich nicht verändert? Als wäre ich noch dieser Mensch von vor eintausend Jahren. Niemals. Ich konnte unmöglich der selbe sein, ich konnte unmöglich all das hinnehmen egal was genau es war. Ich konnte nicht hier bleiben bei den Flüchen, ich war zu einem Jujuzisten geworden oder etwa nicht? Mein Leben war verspielt mit dem höchsten Einsatz den es auf diesem gottverdammten Planten gab. Also akzeptierte ich diesen Zustand, versuchte irgendwie meine Gedanken zu richten. Geradeaus und nicht zurück, einen Schritt vor und keine drei zurück; das hier und jetzt. Ich wappnete mich und entschloss mich den Weg zu gehen, der richtig war. Die wichtigste Frage musste ich Sukuna stellen - jetzt.
„Ich weiß du kannst von mir getrennt werden, also sag mir verdammt nochmal wie.", ätzend, wie Säure die man jemandem ins Gesicht spuckte fragte ich ihn.
„Suche meine Finger, dann sage ich es dir.", eine Antwort, immerhin. Aber hatte ich sie alle, dann hieß es Hinrichtung.
„Die Formel.", zischte ich weiter.
„Sie werden uns nicht trennen, denn sobald dies geschieht, bin ich wieder unzerstörbar. Entweder wir beide oder gar keiner.", also war es so oder so mein Ende? Selbst wenn sie wüssten, dass ich von ihm getrennt werden kann, würden sie es nicht tun? Damit er endgültig starb?
„Richtig Kleiner. Denn sie wollen mich und das bekommen sie nur, indem ich in dir weiter lebe. Ihnen ist egal, ob du dabei mit drauf gehst, sie würden es nicht mal in Erwägung ziehen dich von mir zu befreien. Du wärst in ihren Augen der Kollateralschaden.", Sukuna lachte nicht, verhöhnte nicht, klang eher genauso ätzend wie ich zuvor.
„Und eine andere Lösung?", aber er blieb still, gab darauf keine Antwort und doch war es eine und schmerzlich wurde mir bewusst, was dies bedeutete. Mein Leben wäre gerettet, aber Sukuna würde in einem Pakt festsitzen, den er niemals freiwillig eingehen würde. Sie würden ihn zwingen, das hieß die Jujuzisten haben etwas mächtiges von ihm gefunden und er wusste bereits was es war.
„Was ist es?", aber nichts.
„Was haben sie dir genommen?",
„Nicht mir."
Und da verstand ich es.
Seine Wiederkehr, die niemals unbemerkt geblieben wäre - der heilige Gral in der Welt des Jujutsu, Sukunas Herz. Der Unzerstörbare, der zur Waffe der Jujuzisten degradiert werden sollte; weil sie ihn wollten. Seine schier endlose Macht, seine Unbesiegbarkeit.
„Dann zeige mir gefälligst, wer ich wirklich bin! Wieso erinnere ich mich an Them, wieso an Takumi und Kenzo? Wieso scheiße noch mal an dich?!", ich ballte die Hände zu Fäusten, wartete auf die Erklärungen, die Tatsachen, die mir beweisen würden, wieso ich so widersprüchlich empfand, handelte und dachte. Das Herzklopfen, dass mit einemmal unsauber zunahm und ich erneut von oben herab in mein und sein Inneres stürzte. „Du willst also wissen, was die Bastarde wirklich im Schilde führen?! Mach mich aber nicht verantwortlich für ihre Entscheidungen!", mit dem nächsten Wimpernschlag, sahen wir wie ich immer wieder zu Grunde ging. Immer und immer wieder ins Gras biss, getötet wurde, gefoltert und schließlich ermordet wurde. Ich schüttelte den Kopf, das war unmöglich, wieso zeigte er mir sowas? „Ich hätte dir nie glauben dürfen, das ist gelogen. Woher solltest du auch schon wissen, nein, als ob ich ständig wiedergeboren wurde, niemals.", er schnalzte mit der Zunge und drehte sich fort. „Anders als du bin ich nicht mehr menschlich, anders als du kann ich sehen, was euch Würmern verborgen bleibt. Anders als du kann ich deine Seele sehen, ich kann sehen was diese schon alles erlitt, ich kann sehen, wie groß dein Schmerz in Wirklichkeit ist, den du in dir trägst.", wieder saß ich im blutigen Wasser, gedemütigt dieses Mal vom Zwiegesicht, nicht von den Menschen. Nicht von Fushiguro oder Kugisaki - nicht von den Magiemeistern. „Ich... glaube dir kein Wort.", wütend zischte ich diese Antwort ihm entgegen, reckte das Kinn nach oben und versuchte ihm Einhalt zu gebieten. War es doch schon von vornherein zum scheitern verurteilt. Er hob eine Hand und schnipste, das Innere begann zu wackeln. „Willst du mich umbringen?! Verdammt, noch mal mache ich das nicht mit!", nun stand ich hinter ihm, machte mich bereit erneut gegen ihn zu kämpfen. „Mach dich nicht lächerlich.", nur ein kurzen Blick über seine Schulter dann lief er über das Blut fort von mir. Eine Hand erhoben, signalisierte mit seinem Finger, ich solle folgen. Widerstrebend tat ich es, mit Sicherheitsabstand. „Hier.", er blieb stehen und blickte nach vorne, da ich hinter ihm stand blieb es mir teils verborgen. Aber traute ich mich trotzdem kein Schritt weiter. Sukuna bewegte sich nicht mehr und doch verschwand er plötzlich. „Da du mir nicht glaubst.", ich stand Meter weit von dieser Wurzel entfernt, eine Wurzel die verschlungen war aber von innen heraus leuchtete, schier strahlte. „Dann erlebe es eben noch einmal.", mit dem nächsten öffnen meiner Augenlider, drückte mich der König der Flüche gegen diese Wurzel. Zur Wehr setzte ich mich, doch verlief sie ins leere wie so ziemlich alles. Eingesperrt zwischen diesen Wurzeln und seinem Körper, zerstörte er das vor mir liegende und legte das Strahlen frei. Ich stemmte mich irgendwie dagegen, bekam Angst, Angst, dass er das hier zerstören würde. Mir war ich diesem Moment egal aber das hier, darf nicht zerstört werden. „Hör auf!", panisch begann ich mich gegen ihn zu bewegen. Versuchte durch meinen Körper ihn abzudrängen, weg zu schieben irgendwas. „Hör auf! Das geht dich nichts an! Es gehört mir, mir allein!", mit einer Drehung ohrfeigte ich Sukuna. Sein Kopf zur Seite gedreht, blinzelte er mehrmals und richtete seinen Blick wieder herunter auf mich. „Tzz dummes Balg, du gehst mir auf die Nerven.", grollte es gefährlich aus seiner Brust. Er baute sich vor mir auf und ich lehnt mich nach hinten. „Wenn du mich in den Abgrund stürzt, werd ich dich mitreißen.", zwischen zusammengepressten Zähnen starrte ich ihm unentwegt auf die Brust. „Ich bin die Hölle schon öfters durchschritten als du.", mit diesem Satz durchstieß Sukuna erneut mit seiner Hand meinen Oberkörper. Ich ergriff seinen Arm, hustete Blut, bespritzte seinen Kimono und sein Gesicht damit. Überheblich lächelnd blickte ich zu ihm hoch. „Ich sagte doch, dieses Mal ziehe ich dich mit in den Abgrund.", und damit durchbohrte ich, genauso wie er zuvor, mit meiner Hand seinen Oberkörper. Sein Blut sprenkelte mein Gesicht. „Fahr zur Hölle, Fluchkönig.", dann wurde es schwarz und ich fiel; erneut.
Zu zweit ein Teil des Ganzen - Hass und Liebe ausgewogen auf der Waage der Gerechtigkeit. So wie du einst mein König warst, war ich der dein.
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