Ihr schwirrte der Kopf und sie fühlte, wie ihre Beine nach und nach unter ihr nachgaben. Sie konnte sich nicht mehr gerade aufrecht halten, Lazarus bemerkte, dass Hermines Kräfte schwanden und stützte sie schnell.
Ihre Augen verdrehten sich nach hinten und sie verlor das Bewusstsein.
Lazarus nahm sie auf seine Arme und lief schnell mit ihr zum Krankenflügel. Er stieß die Tür auf und Madame Pomfrey erschrak leicht über den Unbekannten, der eine bewusstlose Hermine Granger auf den Armen trug.
Sie war geblendet von Lazarus Schönheit und Ausstrahlung und stand verträumt im Raum.
„Madame Pomfrey! Aufwachen!", sagte er barsch, als er Hermine auf ein Bett im Krankenflügel legte.
Poppy schüttelte leicht den Kopf und ging dann schnell zu ihr.
„Was ist passiert?", fragte sie besorgt.
„Sie ist einfach zusammengebrochen, irgendetwas scheint ihre Kraft zu mindern.", sagte er konzentriert. Er musterte ihr Gesicht, er versuchte in ihren Geist einzudringen, irgendetwas von ihren Gedanken zu hören, aber er konnte nichts fassen.
Poppy legte Diagnosezauber über Hermine und seufzte leicht, „sie ist wirklich sehr schwach. Hat sie sich in letzter Zeit sehr verausgabt?"
Lazarus dachte an die Zeitreise, das ganze Üben, „kann man so sagen..."
„Ich werde nie verstehen, warum einige Menschen so unachtsam mit sich umgehen..", Poppy schüttelte den Kopf, sie suchte die Tränke zusammen, die Hermine benötigte und wollte gerade weiter schimpfen, als sie sich umdrehte und alleine mit Hermine im Raum stand. Der Fremde war gegangen.
Lazarus lief unsichtbar schnell in die Kerker, er klopfte laut an die Tür, machte sich sichtbar und ein genervt blickender Severus öffnete sie schnell.
„Was ist?", fragte er argwöhnisch.
„Du musst sofort mitkommen in den Krankenflügel, Hermine...", sagte Lazarus, weiter kam er nicht, Severus stürmte sofort an ihm vorbei, ließ die Tür in die Angeln knallen und rauschte durch die Gänge, umgezogen hatte er sich immer noch nicht.
Im Krankenflügel angekommen stoppten Severus und Lazarus plötzlich, als sie eine, in der Bewegung eingefrorene Poppy und Albus an Hermines Bett stehen sahen.
„Der Zeitsprung hat sie viel Kraft gekostet", meinte Albus und strich ihr sanft über die Locken.
„Was hast du mit Poppy gemacht?", fragte Severus perplex.
„Es geht ihr gut, sie ist nur für einen kurzen Moment eingefroren. Sie sollte mich besser nicht sehen.", sagte Albus ruhig.
Severus ging näher zu Hermine, sie sah blass aus, abgeschlagen, dunkle Schatten lagen um ihre Augen.
„Was hast du mit ihr gemacht?", fragte Severus böse und sah zu Lazarus.
„Severus.", meinte Albus scharf, als er sich umdrehte.
Der Angesprochene zog eine Augenbraue hoch und sah Albus abwartend an.
„Er hat überhaupt nichts gemacht. Die beiden waren bei Professor Sinistra und wollten etwas mehr in Erfahrung bringen, also behalte deine Anschuldigungen für dich oder besser noch... ändere deine Einstellung ihm gegenüber.", Albus sah ihn herrisch an, seine Augen funkelten kalt und böse.
Severus schluckte, Albus hatte früher schon das Talent eine Aura der Kälte zu erzeugen wenn er wütend war, aber das war nicht zu vergleichen mit der Kälte, die er jetzt ausstrahlte. Es war totenstill im Raum, Albus fixierte Severus immer noch mit seinen Augen. Lazarus Blick wanderte zwischen Albus und Severus hin und her.
„Warum ist es so kalt?", kam es schwach vom Bett und sowohl Albus als auch Severus, drehten sich schnell zu Hermine die recht kraftlos auf sie sah.
Severus zog die Decke über Hermine und Albus legte ihr eine Hand auf den Arm. Es wurde Hermine sofort wärmer, wobei sie glaubte, dass es mehr durch Albus' Hand war, als durch die Decke.
„Du bist unter meinen Händen dahingeschmolzen", sagte Lazarus grinsend und ging ebenfalls einen Schritt näher zum Bett.
Hermine lacht leicht.
„Du solltest dich ausruhen", sagte Albus freundlich.
„Mir bleibt wohl keine andere Wahl", erwiderte Hermine leise.
„Ich gehe davon aus, dass du das übernimmst Severus", sagte Albus immer noch streng, aber etwas wärmer, als gerade eben.
Severus nickte nur zu ihm, lächelte dann leicht zu Hermine.
„Schaffst du einen Transfer in meine Räume?", fragte Severus.
„Ich werde sie in deine Räume bringen.", sagte Albus.
„Warum du?", fragte Severus mit zusammengezogenen Augen.
„Weil ich der einzige hier bin der apparieren kann und sie damit am wenigsten bewegt wird.", sagte er ruhig.
„Er hat recht Severus", meinte Lazarus langsam.
Severus schnaubte verächtlich, drehte sich dann um und ging aus dem Krankenflügel.
„Wir sehen uns unten Lazarus", sagte Dumbledore, Lazarus ging ebenfalls aus dem Krankenflügel, Dumbledore legte dann die Hand wieder auf Hermines Arm und plötzlich waren sie verschwunden.
In der Sekunde, als Dumbledore mit Hermine verschwunden war, löste sich Poppy wieder aus der Starre und blickte sich verwirrt um. Sie hielt Tränke in ihren Händen und fragte sich, was sie damit anstellen wollte. Kopfschüttelnd ging sie zum Regal zurück und stellte die Tränke wieder ab.
„So langsam werde ich auch verrückt", nuschelte sie und ging dann in ihre Privaträume.
Keine Sekunde später kamen Hermine und Dumbledore in Severus Schlafzimmer an und Hermine lag in seinem Bett.
Dumbledore setzte sich auf die Bettkante und sah nachdenklich auf Hermine.
„Es tut mir leid, dass ich den Eindruck erweckt habe, du könntest mir nicht zu 100% vertrauen. Ich danke dir, dass du Severus bisher nichts von meinen neuen Fähigkeiten berichtet hast.", sagte Dumbledore leise.
„Sir, ich wollte nicht-"
„Nein Hermine, ist schon gut. Du hast recht. Die Kräfte sind mir etwas zu Kopf gestiegen. Ich muss sie erst kontrollieren. Aber glaube mir, dass ich damit nichts Schlechtes anstellen würde. Es lag nie in meiner Absicht, jemandem zu schaden. Weder dir noch Severus oder anderen Menschen...", sagte er.
„Ich weiß", sagte Hermine und tief in ihrem Herzen wusste sie, dass Albus Dumbledore, egal wie mächtig er war, niemals leichtfertig Menschen verletzt hätte.
„Ich habe vielleicht etwas herausgefunden. Die Donnervogelfeder... es gibt eine indianische Legende dazu, wenn ich mich richtig erinnere. Ich werde dem nachgehen", flüsterte er in ihrem Kopf und Hermine erkannte schnell warum.
Severus und Lazarus waren in der Zwischenzeit ebenfalls in seinen Räumen angekommen. Sie nickte leicht.
Severus stürmte in sein Schlafzimmer und entspannte sich leicht, als er sah, dass Hermine ruhig in seinem Bett lag.
„Sie sollte schlafen.", sagte Albus leise zu Severus, „Severus, hast du einen Moment?", er wusste, dass Albus kein 'nein' zulassen würde, er folgte ihm zurück ins Wohnzimmer, Lazarus blieb währenddessen bei Hermine. Er setzte sich nun auf die Bettkante und sah sie mitfühlend an.
„Du siehst so zerbrechlich aus.", sagte Lazarus und strich über ihre Hand.
„Diamanten zerbrechen nicht so leicht.", sagte sie und lächelte matt. Er erwiderte ihr Lächeln.
„Du musst besser auf dich achten."
„Lazarus bitte..", Hermine atmete genervt aus.
„Ich mein es ernst. Du hast zu viel Kraft aufgewandt. Wenn du nochmal jemanden zurückholen willst, dann solltest du dich jetzt schonen und ausruhen.", sagte er mahnend.
Sie nickte, er hatte recht. Sie war wirklich leichtsinnig gewesen, sie hätte wissen müssen, dass es sie sehr anstrengt.
Lazarus lächelte noch einmal, dann stand er auf und wollte den Raum verlassen, als Severus in der Tür stand und wieder zu Hermine wollte.
„Danke", sagte Severus leise, den Rest dachte er sich wohl, denn Lazarus lächelte, nickte und klopfte ihm kurz auf die Schulter. Lazarus verließ den Raum, Severus setzte sich nun zu Hermine auf die Bettkante und strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht.
„Ich braue dir einen Trank, damit du dich schneller wieder besser fühlst.", sagte er besorgt.
Sie lächelte, nahm ganz leicht seine Hand, die auf dem Bett lag. Ihre Finger waren kalt, Severus nahm eine zweite Decke und legte sie über Hermine.
„Ruh dich aus, ich bin in meinem Labor. Ich lass die Türen auf.", sagte er und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn.
Er stand auf, kurz bevor er den Raum verließ rief er einen Namen, „Roxy!"
Die kleine Hauselfe ploppte kurz danach auf und sah sich um.
„Roxy, kannst du bitte für einige Minuten auf Miss Granger aufpassen? Es geht ihr nicht gut, ich braue schnell einen Trank in meinem Labor. Wenn etwas mit ihr sein sollte, ruf mich sofort.", er sah Roxy an.
Roxy sah traurig auf Hermine und nickte schnell mit dem Kopf.
„Roxy wird auf Miss Granger aufpassen und sie nicht aus den Augen lassen!", sagte sie bestimmt und ging zum Bett. Nach einem kurzen Blick zu Severus, welcher nickte, kletterte sie auf das Bett und setzte sich neben Hermine und beobachtete sie genau.
Severus lächelte, „Danke!"
Er ging schnell zu seinem Labor und suchte alle Zutaten für einen starken Aufpäppeltrank zusammen. Als er die Zutaten zubereitete, dachte er über die Worte nach die Albus an ihn gerichtet hatte.
Er entschuldigte sich für die strengen Worte im Krankenflügel mahnte Severus aber gleichzeitig seine Gefühle zu hinterfragen. Er durfte seine Abneigungen nicht so offen ausleben, Albus erinnerte ihn daran, dass Hermine jede noch so kleine Gefühlsregung in ihm wahrnahm. Die Anfeindungen gegen Lazarus wären nicht gut für Hermine, es strengte sie zu sehr an, denn sie hatte nicht nur Severus gern, auch Lazarus war zu einem Freund für sie geworden.
Severus braute den Trank, ohne wirklich hinzusehen, er konnte ihn in und auswendig und hätte ihn blind und im Schlaf brauen können.
Als er fertig war, füllte er ihn in Phiolen ab und ging zurück in sein Schlafzimmer. Roxy saß noch genauso vor Hermine, wie gerade eben.
„Danke Roxy, ich passe jetzt wieder auf.", sagte Severus freundlich und setzte sich auf die Bettkante, gab Hermine den Trank.
Roxy nickte, „wenn Roxy helfen kann, soll der Professor sie einfach rufen bitte.", sagte sie und mit einem Schnipsen war Roxy verpufft.
Hermine war schon wieder etwas kräftiger, ihr Gesicht nahm wieder etwas mehr Farbe an, ihre Hände waren nicht mehr ganz so kalt.
„Severus", sie legte ihre Hand wieder auf seine, „mach dir keine Sorgen. In ein paar Tagen kann ich wieder Bäume ausreißen.", sagte sie leicht lachend.
„Du wirst dich so lange schonen, bis es dir wirklich wieder besser geht.", sagte er streng.
„Bleibst du bei mir?", fragte sie und zeigte mit der Hand auf die andere Seite des Bettes.
„Ich schlafe besser, wenn du bei mir bist."
„Sie findet mich also doch langweilig...", sagte er sarkastisch, stand aber auf und ging zur anderen Seite des Bettes.
Zog die Schuhe aus und legte sich ebenfalls ins Bett. Hermine robbte sich langsam zu ihm, Severus zog sie zu sich in seine Arme.
Kaum hatten sich beide Arme um sie gelegt, schlossen sich ihre Augen und sie lächelte.
„Du hast ja immer noch dein Hemd an", nuschelte sie und kuschelte sich weiter an ihn. Severus sah an sich herunter.
„Stimmt...", sagte er dunkel und legte seine Wange auf ihren Kopf.
„Ich mag dieses Hemd", nuschelte sie wieder, dieses Mal aber noch unverständlicher und kurz danach war sie eingeschlafen.
Severus lächelte und schloss ebenfalls die Augen.
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