Kapitel 8: Unterstützung
Severus presste seinen Kiefer mit einer Kraft zusammen, bei der man Angst hatte, er würde gleich knacken.
„Passen Sie auf Ihre Griffel auf, Granger", zischte er gepresst durch seine Zähne und seine Stimme bebte bedrohlich.
Aufgeschreckt zog Hermine ihre Hand ruckartig zurück und er sprang wie von der Tarantel gestochen auf, nahm den kurzen Weg zu seinen Räumen, um nicht wieder an nervigen Schülern vorbei zu müssen.
Bei Salazar, würde jetzt jeder Tag so werden? Da hatte er überhaupt keine Lust drauf und er verhexte McGonagall innerlich für ihre dämliche Idee ausgerechnet Hermine Granger für die Aufgabe zu fragen.
Als Severus aus der Großen Halle stürmte, saß Hermine immer noch wie vom Donner gerührt da und erntete erstaunte Blicke von allen Seiten.
Niemand hatte so wirklich mitbekommen, was passiert war, was Hermine ganz recht war, jedoch musste sie die Blicke trotzdem ertragen.
Sie sah unsicher zu McGonagall, die ihr einen fragenden Blick zu warf, welchen Hermine mit einem unwissenden Schulterzucken beantwortete. Langsam fingen die unbeschwerten Gespräche der Schüler an die Große Halle wieder zum Leben zu erwecken und auch Hermine konnte sich etwas mehr entspannen und unterhielt sich mit Neville.
Als sie das Frühstück beendet hatte, verabschiedete sich Neville, denn er musste zum Unterricht. Sie würde in ihre Räume gehen und sich noch einmal die Notizen vornehmen, am Tag kamen ihr meistens noch andere Gedanken als in der Nacht.
Sie las sich alles noch einmal aufmerksam durch und die Zeit strich dahin. Kurz vor dem Mittagessen wurde Hermine durch ein Geräusche aufgeschreckt, ein Klopfen an der Tür.
Hermine stand auf, öffnete die Tür und sah in ein strahlend grünes Augenpaar, welches von einer Brille umrandet wurde, dunkelbraune Haare, die etwas geordneter waren als üblich und einem leichten 3-Tage-Bart.
Hermine nahm Harry in den Arm und lächelte ihren besten Freund, ihren beinahe-Bruder an. Auch wenn sie Harry oft sah, sie freute sich immer wieder ihn zu sehen.
„Hey Mine alles ok? So hast du mich schon lange nicht umarmt", gab Harry lachend zur Antwort als Hermine ihn losließ.
„Ich freu mich immer dich zu sehen, Harry!", protestierte sie. Beschwichtigend hielt er seine Hände vor den Körper und folgte ihr in den Raum.
„Was machst du hier?", wollte Hermine wissen.
„Ich komm oft nach Hogwarts, spreche mit Professor McGonagall und Neville und so...", antwortete er freundlich.
Hermine schob die Augenbrauen zusammen, sie wusste, dass da noch mehr war, dafür kannte sie ihn zu lange und zu gut. Sie sah ihn prüfend an und musterte ihn, ihr Blick funkelte und er wusste, er konnte ihr nichts verbergen.
Er seufzte und rückte schließlich mit der Sprache heraus.
„Ich wollte gucken, wie du mit dem Projekt vorankommst." gab er zu.
„Woher weißt du davon? Im Ministerium sagte man mir, es wäre streng vertraulich."
„Ja... ist es auch... ich... naja..."
„- nein! Harry! Warum?", der Groschen war bei ihr gefallen.
„Es tut mir leid, als McGonagall mir davon erzählte und meinte wir müssten schleunigst etwas unternehmen bist du mir eingefallen, du warst immer die Schlauste und Talentierteste von uns. Ich habe vorgeschlagen, dass McGonagall mit dem Ministerium spricht und dich hierher bringt.", Hermine blieb der Mund offenstehen.
Also hatte sie es Harry zu verdanken, dass sie sich vor dieser unbändigen Aufgabe fand, mit ihrem ehemaligen Zaubertränke Professor.
„Dann war das mit Snape auch deine Idee?", fragte sie und schaute ihn böse an.
„Nein... das war McGonagalls Idee. Sie meinte er ist der kompetenteste Zauberer für diese Aufgabe und derjenige, mit der meisten Kampferfahrung und dem größten Wissen in dunkler Magie. Außerdem würde sie ihm ihr Leben anvertrauen.", meinte Harry. Hermine schüttelte ungläubig den Kopf, sie war noch naiver als sie dachte. Und es hatte sich verdammt viel verändert seit sie das letzte Mal hier war.
Snape hatte sich für alle hier in Gefahr gebracht, immer und immer wieder und das jahrelang. Aber, dass McGonagall ihm ihr Leben anvertraute, das war neu.
Harry sah ihren Blick und lächelte ihr aufmunternd zu „er ist gar nicht so schlecht, Mine."
Jetzt verstand Hermine die Welt überhaupt nicht mehr. Ein gutes Wort über Professor Snape von Harry James Potter persönlich. Sie musste wohl wieder über den Notizen eingeschlafen sein. Sie schüttelte wieder den Kopf und lachte, wobei es mehr verzweifelt war als amüsiert.
„Komm Mine, Professor McGonagall bat mich dir auszurichten, dass Professor Snape im Raum der Wünsche auf dich warten würde.", Harry stand auf, zauberte die Notizen in Hermines Tasche und zog sie mit sich. Er lieferte sie am Raum der Wünsche ab und ging dann wieder seinen eigenen Aufgaben nach.
Hermine stand unschlüssig vor dem Raum als sich die dunkle Tür wieder formte. Sie legte eine Hand auf den Türgriff, atmete noch einmal tief ein und aus und betrat den Raum, unschlüssig was ihr bevorstehen würde. Sie ging vorsichtig in den Raum, es war wieder recht dunkel und die Sonne stand tief am Himmel, tauchte alles in ein rot-orangenes Licht. Hermine wunderte sich, warum hier immer eine andere Tageszeit war als außerhalb des Raumes.
Sie ging langsam weiter „Professor Snape?", es kam keine Antwort. Sie ging in Richtung der Fenster und sah ihn dort stehen, er schien gedankenverloren zu sein, hatte sie nicht gehört. Sie sagte nichts und stellte sich in einigem Abstand hinter ihn versetzt, um ebenfalls aus dem Fenster schauen zu können.
Das Rot wurde kräftiger und vereinzelt flogen kleine Fledermäuse in der untergehenden Sonne umher. Es war so friedlich.
Erst jetzt bemerkte sie, welchen Ausblick man von hier hatte. Sie sah die Stelle, an der sie Snape vor 7 Jahren gefunden hatte und musste schlucken.
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