Kapitel 78: Mythologie der Sterne
Hermine apparierte und kam vor ihrer Wohnung wieder an. Sie schob die Gedanken an Dumbledore beiseite und ging schnell in ihre Wohnung, in wenigen Stunden würde Severus kommen und sie wollte ihnen beiden einen schönen Abend bescheren.
Sie ging nach oben, stellte sich vor, wie die Wohnung aussehen sollte und zauberte es dann so, wie in ihren Gedanken.
Sie ging ins Bad und verzauberte die Badewanne, damit sie groß genug für sie und Severus war.
Sie ging ins Schlafzimmer und verzauberte die Wände, verzauberte das Bett. Als sie fertig war, sah sie sich zufrieden um.
Sie nahm eine ausgiebige Dusche, dachte währenddessen an Severus, sie freut sich schon auf ihn.
Sie steckte ihre Haare nach oben, zog sich wieder an und bereitete ein leckeres Abendessen vor.
Severus wachte einige Stunden später auf, er war recht entspannt, aber fühlte sich merkwürdig kühl. Er strich über seine Brust und bemerkte eine Decke über ihm und er bemerkte, dass Hermine nicht auf ihm lag. Verschlafen sah er auf, sie war nicht auf der Couch.
„Hermine?", fragte er mit dunkler Stimme. Keine Antwort. Er seufzte, hatte er sie mit seinen Gedanken verschreckt? Er setzte sich auf, strich sich den Schlaf aus seinen Augen und die Haare nach hinten.
Als sein Blick auf den Tisch glitt, sah er den Zettel, der vor ihm schwebte, er nahm ihn und las die geschrieben Zeilen:
Severus,
Du hast so friedlich geschlafen, ich wollte dich nicht wecken.
Ich bin in meiner Wohnung und warte dort auf dich.
Komm, wenn du ausgeschlafen hast.
Ich freu mich auf dich, bis später.
Hermine
Severus schüttelte lächelnd den Kopf, er stand auf, ging durch sein Schlafzimmer in sein Badezimmer und nahm eine heiße Dusche.
Als er fertig war, stellte er sich vor den Spiegel und sah sich seine Reflektion an.
Er wirkte erstaunlicherweise um einige Jahre jünger. Er fühlte sich frisch und energiegeladen. Er putzte sich die Zähne, ging dann mit einem Handtuch um die Hüften zurück ins Schlafzimmer und die Schlangen an seinem Bett zischelten leise, als er sich ihnen näherte.
„Soll ich heute mal etwas anderes anziehen?", fragte er sie und überlegte.
Die kleinen Schlangen sahen ihm interessiert zu, als er zu seinem Schrank ging und mehrere Sachen herausholte.
Ein langer Frack, den er beim Winterball in Hogwarts trug, es schien, dieser Abend wäre in einer anderen Welt passiert.
„Mh, nicht ganz das Richtige, oder?", sagte er, als er den Frack zu den Schlangen hielt.
Danach hielt er einen schwarzen Anzug vor sich, schüttelte schnell den Kopf, „nein... absolut nicht das Richtige."
Er nahm ein weißes Hemd aus dem Schrank und überlegte sich, was er daraus machen könnte.
Einige Zauberstabschwünge später sah er zufrieden auf die Kleidung vor ihm. Er hielt sie sich vor den Körper und drehte sich zu den Schlangen um, welche aufgeregt zischelten und sich zu ihm streckten.
„Ich bin ganz eurer Meinung!", sagte er und lächelte.
Er zog sich an, besah sich noch einmal im Spiegel und schmunzelte. Er sah schon lange nicht mehr so gut aus.
Er ging in sein Wohnzimmer, zog sich seinen Umhang über, verließ seine Räume und lief zur Appariergrenze, er nahm extra die geheimen Wege, da er keine Lust hatte noch irgendwem zu begegnen.
An der Grenze angekommen, sah er sich noch einmal um, er hatte das Gefühl, jemand wäre dort, aber er sah nichts.
Als er apparierte, trat aus den Schatten ein gütiger blickender, aber eisblau-äugig-funkelnder Albus Dumbledore. So schnell wie er aus den Schatten aufgetaucht war, so schnell verschwand er wieder in diesem.
Severus kam an Hermines Wohnung an, zauberte noch einen schönen Strauß Blumen und klopfte an die Tür. Diese öffnete sich mit einem Klicken und Severus trat langsam ein. Er klopfte erneut an der Tür als diese langsam aufschwang.
„Hermine?", fragte er laut.
„Hier oben", flötete sie und ging zur Treppe, schielte nach unten und lächelte.
Severus lächelte ebenfalls, zog den Umhang und die Schuhe aus und lief nach oben.
Auf der Hälfte der Treppe schlug ihm ein köstlicher Duft entgegen und er spürte, wie sein Magen knurrte.
Er hatte den ganzen Tag über nichts gegessen. Er versteckte die Blumen hinter seinem Rücken, als er oben ankam und stellte sich leise hinter Hermine, die am Herd stand.
„Du kannst zwar leise Schleichen wie ein Panther, aber deinen Kräuterduft rieche ich trotzdem.", sagte sie lachend und lehnte sich an ihn.
Er schmunzelte und legte sein Kinn auf ihren Kopf. Hermine drehte sich um und ihre Augen weiteten sich.
„Severus!", sagte sie überrascht.
„Du siehst fantastisch aus."
Hermine besah ihn sich von oben bis unten. Er trug ein dunkelgrünes Hemd, die Arme hatte er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt, er hatte es in eine schwarze Lederhose gesteckt und ein schöner eleganter Gürtel zierte seinen Hosenbund.
Severus hielt ihr die Blumen hin, ein schöner großer Strauß mit Vergissmeinnicht und Callas, gespickt mit einigen grünen Stängeln.
„Womit hab ich das nur verdient?", fragte sie lächelnd. Sie nahm die Blumen entgegen und stellte sie in eine hübsche Vase, stellte sie dann auf ihren Wohnzimmertisch.
Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an. Er sah einfach toll aus.
Das Grün stand ihm hervorragend und die Lederhose betonte seine Figur.
Hermine biss sich auf die Unterlippe und funkelte ihn an. Sie ging zu ihm und legte ihre Hände an seinen Hals. Sie küsste ihn liebevoll und versuchte die obersten Knöpfe seines Hemdes zu öffnen.
„Da trage ich einmal etwas anderes und du willst es mir direkt wieder ausziehen?", fragte er mit einem Lachen in der Stimme und zog eine Augenbraue hoch, als er sich etwas von ihr löste.
Hermine sah ihn an, „du hast recht. Lass und erst essen. Danach kann ich dich immer noch ausziehen."
Severus lachte und schüttelte den Kopf.
Sie gingen zum Tisch und Hermine zauberte das Essen darauf. Es roch nicht nur köstlich, es sah köstlich aus und schmeckte auch so. Hermine hatte eine knusprige Ente gezaubert, Soße, Knödel und Rotkohl, dazu den passenden Rotwein.
„Das war unheimlich lecker.", sagte Severus, als er sich den Mund abtupfte.
„Danke!", sagte Hermine, tupfte sich ebenfalls über den Mund und lehnte sich zufrieden nach hinten. Severus nahm sein Weinglas, stand auf und stellte sich an das schräge Fenster, um in den Himmel zu blicken. Hermine nahm ebenfalls ihr Glas und stellte sich dazu.
„Das ist das Sternbild des Orion, oder?", fragte Severus und zeigte auf eine Stelle in den Himmel.
Hermine war erstaunt, „ja.. woher weißt du das?"
„Ich kenne die Mythologie dazu.. Orion war ein großer Krieger in der griechischen Mythologie. Eines Tages hat er sich in die Tochter des Königs von Chios verliebt und wollte sie heiraten. Der König verbot es Orion und aus Wut darüber, verletzte er die Tochter des Königs schwer.
Der König war darüber so erbost und blendete Orion als Bestrafung. Blind suchte er seinen Weg im Osten in Richtung der aufgehenden Sonne, damit er von der Göttin der Morgenröte wieder geheilt werden würde. Eos, die Göttin, verliebte sich nun ihrerseits in ihn, doch Artemis, die Göttin der Jagd, erschoss ihn aus Eifersucht auf das Glück der beiden. Seitdem soll Orion am nächtlichen Himmel wandern, allein, weit weg von beiden Lieben. Vielleicht immer noch geblendet.", sagte er gedankenversunken.
Hermine hörte ihm aufmerksam zu, er wirkte wehmütig und traurig, sie strich ihm über den Rücken und er lächelte zu ihr.
„Ronald hat mir mal erzählt, dass die alten Ägypter die Pyramiden von Gizeh nach dem Vorbild der Gürtelsterne des Orion angelegt haben...", sagte sie.
„Woher weiß Ronald das?", fragte Severus amüsiert.
„Die Weasleys waren vor unserem dritten Jahr mal in Ägypten, um Bill dort zu besuchen.", sagte Hermine und lachte leicht.
„Und Ronald hat sich das gemerkt?", fragte er erstaunt.
„Vielleicht hat ihm Ginny das nochmal erzählt, sie wusste, dass ich mich für Sterne interessiere.", sagte sie und lachte wieder. „Es kann ja nicht jeder so viel wissen wie du.", sagte sie und lehnte sich an ihn.
Er legte einen Arm auf ihre Schulter, ließ die Hand herunterhängen, welche Hermine mit ihrer verhakte. Sie strich mit dem Daumen leicht über seine Hand.
Hermine ging in Richtung Couch und zog ihn mit sich. Er sah noch einmal zu den Sternen und drehte sich dann zu Hermine.
Sie setzten sich schräg gegenüber voneinander auf die Couch und sahen sich tief in die Augen. Die Gläser hatten sie auf den Tisch neben der Couch gestellt.
Hermine fasste seine Hände und strich darüber, leicht und sanft über die Handinnenflächen, dann langsam über die Unterarme. Am linken Arm strich sie sanft mit dem Daumen über die feine Narbe, die noch übrig geblieben war vom Dunklen Mal.
„Wenn ich könnte, würde ich zu dem Tag zurückreisen, an dem du dich dazu entschlossen hast, den Todessern beizutreten. Ich würde dir die ganzen Jahre ersparen wollen..", sagte sie traurig.
„Damit würdest du alles ändern. Du würdest mich vielleicht retten, aber die Welt würde wahrscheinlich ins Chaos stürzen.", sagte er streng und dunkel.
„Ich weiß..", sagte sie immer noch traurig.
„Versprich mir, dass du das nie machen wirst.", forderte er von ihr und hielt ihre Wange. Sie nickte.
„Ich verspreche es dir."
Severus zog sie zu sich und nahm sie in den Arm, Hermine kuschelte sich an ihn.
„Severus?"
„Hermine?"
„Ich hab noch eine kleine Überraschung für dich."
Severus seufzte, „warum?"
Hermine lachte, „warte einen Moment." Sie stand auf und ging schnell ins Bad. Er sah zum Feuer und wartete.
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