Kapitel 61: Der Weg der Sterne
Severus tigerte in seinem Raum hin und her, es waren jetzt schon einige Stunden vergangen, seit er Hermine zu ihren Räumen gebracht hatte.
Es machte ihn irgendwie nervös, auch wenn er wusste, dass Hermine nichts passieren würde, auch von Lazarus dachte er eigentlich nicht so schlecht, er würde sie nicht anfassen.
Er wurde von seinen Gedanken aufgeschreckt als es laut an der Tür klopfte, er ging schnell zu ihr und öffnete sie.
Hermine stand ihm gegenüber und lächelte liebevoll, sie trat ein und streichelte seine Wange als er sie dabei ansah. Sie ging zur Couch und setzte sich. Er schloss die Tür und blieb an ihr stehen, verschränkte die Arme vor der Brust.
„Willst du den ganzen Abend da stehen bleiben?", fragte Hermine belustigt.
Er schnaubte und ging von der Tür zum Fenster und sah hinaus.
„Severus...", flötete sie, er bewegte sich nicht. Sie stand auf und ging langsam zu ihm, lehnte sich an ihn, das Kinn an seiner Schulter. Er schnaubte wieder, sah sie aber nicht an.
„Willst du mir sagen, was los ist?", fragte Hermine sachte.
„Nein", schnarrte er in Snape-Manier, Hermine zog eine Augenbraue hoch und schmunzelte, sie strich über seine Brust und flüsterte an sein Ohr, „willst du mir sagen, was los ist?"
Er presste seine Kiefer aufeinander und knurrte ein „nein".
Hermine grinste weiter und fuhr mit der Hand seinen Oberkörper entlang zu seinem Bauch. Sie stoppte kurz und fuhr dann weiter runter, kurz bevor sie seinen Hosenbund erreichte packte er ihre Hand und hielt sie fest.
„Ich finde den Gedanken, dass du dieses Risiko eingehst nicht gut... und dann noch mit ihm.", sagte er beherrscht.
„Was habt ihr für einen Plan? Habt ihr an alles gedacht? Was ist, wenn jemand von euch verletzt wird?", er drehte sich zu ihr und sein Blick wurde weicher.
„Es wird alles gut werden Severus, wir werden üben, wir haben an alles gedacht. Mir wird nichts passieren.", sagte Hermine und wollte ihn beruhigen.
„Wie kannst du dir da so sicher sein?", fragte er, ließ sie los und tigerte wieder durch den Raum.
Sie sah ihm hinterher, „weil ich einen Grund habe heil wieder zu kommen."
Er drehte sich um und sah ihr ins Gesicht, sie strahlte ihn an.
„Dumbledore sagte, es könnte möglich sein mehr Menschen, außer den Jungen zu retten.", meinte sie und kam zu ihm.
„Du willst das doch wohl nicht öfter machen", es klang wie ein Vorwurf.
„Wenn ich diese Macht habe, warum soll ich sie nicht nutzen?", fragte sie verwirrt.
„Weil es gefährlich ist!", sagte er aufgebracht.
„Das ist es wert, Severus", sagte sie ebenso aufgebracht.
„Was hast du vor?", er zog die Augen zu Schlitzen und fixierte sie.
„Es tut mir leid, das kann und werde ich dir nicht sagen.", sagte sie und sah ihn entschlossen an.
„Es ist besser, wenn du nichts weißt... Sieh mich nicht so an. Wenn ich dir sage, was ich machen will, würdest du mich nur aufhalten wollen. Aber das ist meine Entscheidung.. allein meine."
„Achso... allein deine.", er sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an, sein Blick wirkte enttäuscht, seine Tonlage war verbittert und schneidend kalt.
Er schnaubte und ging an ihr vorbei in sein Schlafzimmer. Er ließ sie stehen, Hermine konnte spüren wie traurig er über ihre Entscheidung war und seufzte.
Sie sah sich um, das Feuer knisterte im Kamin, sein Schreibtisch war voller Aufsätze, auf ihm lag die Feder von McGonagall und ein kleines Fässchen roter Tinte. Er hatte wohl versucht Aufsätze zu korrigieren, konnte sich aber nicht genug darauf konzentrieren.
Ihr fiel die kleine Schachtel auf, die sie von ihm bekommen hatte. Sie öffnete den Glas-Flakon und roch nochmal an dem Parfum, welches Severus extra für sie hergestellt hatte.
Sie trug es auf und sog den Duft ein den es verströmte, fühlte sich gleich etwas besser. Sie löschte das Feuer im Kamin und ging ebenfalls ins Schlafzimmer, ein kleines schimmerndes Licht erhellte leicht den Raum, sie sah, dass Severus auf der Seite lag in seinem schwarzen Pyjama, mit dem Rücken zu ihr.
Die Schlangen zischelten, als sie sich dem Bett näherte und streckten ihr ihre Köpfe entgegen, Hermine strich leicht lächelnd über die silbernen Schlangen.
Sie stand vor der anderen Seite des Bettes und war unschlüssig, was sie machen sollte. Sie wollte bei ihm bleiben, wollte sich aber nicht unausgesprochen ins Bett legen, sie atmete tief durch, „Severus....", er schwang den Zauberstab und sie verstummte, sie redete aber ohne Ton.
Severus grinste in sich hinein, er konnte sich ihren Gesichtsausdruck sehr gut vorstellen. Hermine war stinksauer, sie zückte ebenfalls ihren Zauberstab und mit einem Schwenker fiel er unsanft aus dem Bett, sie lachte lautlos, er sah mit zerzausten Haaren und bösem Blick zu ihr.
Eine Handbewegung von ihm und sie hatte wieder Ton. Er rappelte sich wieder auf und legte sich wieder ins Bett, immer noch mit dem Rücken zu ihr. Hermine verdrehte die Augen und stöhnte, sie zauberte sich ihre Kleidung aus und ein Pyjama Oberteil von ihm an, legte sich dann neben ihn ins Bett auf den Rücken.
Sie blickte nach oben und sah den Sternenhimmel, so wie durch ihr Fenster, sie lächelte und strich ihm über den Rücken, er drehte sich langsam um und folgt ihrem Blick, „ich fand dein Fenster sehr schön.", meinte er dunkel, immer noch leicht eingeschnappt.
„Ich habe nie daran gedacht den Zauber auf das Bett anzuwenden, aber es ist fast noch schöner", sagte sie und besah sich die hellen Lichter am dunklen Firmament.
Er schwieg und sah ebenfalls nach oben, nach einer Weile seufzte er auf, „die Sterne sind schön, aber mich überkommt jedes Mal Wehmut und Trauer wenn ich sie ansehe.", meinte er leise.
„Warum?", wollte Hermine wissen.
„Das Licht streift Milliarden von Jahren durch das All, es sucht nach Etwas oder Jemanden der es sieht... und wenn es dann ankommt, irgendwo, dann wissen wir nicht einmal, ob der Stern, der es ausgesandt hat noch scheint; vielleicht vor der Erlöschung steht oder schon längst erloschen ist.", sagte er nachdenklich, „Wir sehen stets in die Vergangenheit wenn wir in den Himmel starren, wir erwarten Antworten von den Sternen, hoffen, dass sie uns den Weg weisen werden. Wie soll Vergangenes den Weg der Zukunft zeigen? Wie soll etwas Licht und Hoffnung spenden, wenn es vielleicht schon lange dunkel und verlassen ist?", er schloss die Augen und massierte seine Nasenwurzel.
Hermine nahm seine Hand, „man muss darauf vertrauen.", flüsterte sie, ihre Augen glühten auf und als er sie ansah nahmen sie ihm die schlechten Gefühle die er hatte, es schien Hermine würde ihm seine dunklen Gedanken nehmen und einfach gegen helle austauschen.
Er fühlte sich merkwürdig befreit, sie lächelte und er fühlte eine Wärme an seinem Herzen, als er kurz zum Himmelszelt sah, konnte er mehrere Sternschnuppen ausmachen die quer über den Baldachin des Bettes flogen und eine gut sichtbare Schweifspur hinterließen.
Sie rückte näher an ihn, „du darfst dir etwas wünschen", flüsterte sie.
„Mein Wunsch hat sich schon erfüllt", sagte er dunkel und lächelte, sie strich ihm an der Wange entlang.
Ihre Augen wechselten von Amber zu Obsidian und das Licht der Sterne spiegelt sich in ihnen wieder, Severus zog die Augenbrauen zusammen und sah sie verzweifelt an, „bitte mach dir nicht so viele Sorgen, Severus.", meinte sie aufmunternd.
„Ich kann nicht anders.", sagte er und senkte den Blick.
„Schlimmstenfalls wird alles gut.", sagte sie, legte ihre Hand auf seine Wange, streckte sich ihm entgegen und küsste ihn, ihr Kuss war voller Hoffnung und der Gewissheit, dass alles gut werden würde.
Sie versuchte ihm die restlichen Zweifel zu nehmen die seine Gedanken und sein Herz umschatteten.
Sie kuschelte sich dabei an ihn, schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. Als sich ihre Lippen lösten, vergrub sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Er strich ihr über den Rücken, seine Hand wanderte unter sein Pyjama Oberteil was sie trug und er streichelte ihre weiche Haut, er streichelte über den Rücken, sie kuschelte sich weiter an ihn. Hermine schloss die Augen, sie genoss es, sie liebte es, wenn er so zärtlich war. Er drückte sie an sich, legte seinen Mund an ihr Ohr, „schlimmstenfalls wird alles gut.", flüsterte er, eine Gänsehaut überkam sie.
Sich gegenseitig streichelnd glitten die beiden in den Schlaf, der Satz hallte ihnen noch im Kopf und gab ihnen Halt.
Am nächsten Morgen wachte Hermine früh auf, die ersten Sonnenstrahlen fluteten das Zimmer, sie sah sich um und fand das Bett leer auf. Severus war nicht da, sie sah sich um, er war nicht im Schlafzimmer. Sie stand auf und lief in das Wohnzimmer, auch da war er nicht, sie lief zu seinem Labor, auch da war er nicht.
In ihr kam Panik auf, „Severus?", rief sie laut, rannte zurück ins Schlafzimmer, „Severus??", plötzlich öffnete sich die Tür des Badezimmers und ein halbnasser Severus mit einem Handtuch um die Hüften stand in der Tür, den Zauberstab gezückt mit einem unergründlichen Blick, „was ist passiert??", wollte er laut wissen.
Er war bereit für einen Kampf. Hermine atmete erleichtert auf und setzte sich auf das Bett, Severus lief an ihr vorbei, lief ins Wohnzimmer er wollte sicher gehen, dass alles in Ordnung war und niemand in seine Räume eingedrungen war.
Als er alles gesichert hatte, kam er zurück und kniete sich vor Hermine, „was ist passiert?", fragte er vorsichtig.
Sie lächelte matt, „du warst nicht im Bett... ich dachte.. ich", er nahm ihre Hand, „du dachtest.."
„Ich dachte, ich hätte wieder eine dieser merkwürdigen Erinnerungen... ich hatte Angst. Entschuldige, dass ich so geschrien hab.", sagte sie leise.
Er atmete laut aus und nahm sie in den Arm, er war immer noch nass und tropfte auf sie. Er legte seine Hand an ihren Kopf und sah sie an, „es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken. Es ist Montag, ich habe Unterricht.", erklärte er ihr.
Hermine hielt sich die Hand vor die Stirn, „ja.. natürlich. Das hab ich völlig vergessen.", es war ihr peinlich, dass sie so panisch war und nicht daran gedacht hatte.
„Ist schon gut", er lächelte sie an.
Sie begutachtete ihn vor sich, seine Haare waren noch nass, die Tropfen liefen über seine Brust, das Handtuch um seine Hüften wurde mit einem Knoten zusammengehalten, als sie ihn so sah, wünschte sie sich, dass er den ganzen Tag mit ihr im Bett verbracht hätte, anstatt zu versuchen verängstigten Schülern das Brauen von Tränken zu lehren.
„Sie sollten sich jetzt anziehen Professor", hauchte sie ihm entgegen.
„Sollte ich das?", er zog eine Augenbraue hoch und sah sie mit geschürzten Lippen an.
„Ja.. unbedingt."
„Warum das Miss Granger?", er lächelte süffisant.
„Weil... Sie sonst zu spät zum Unterricht kommen werden, Professor Snape.", sagte sie verführerisch.
Er strich ihr die Locken hinter das Ohr und küsste sie wollend, löste sich aber recht schnell wieder von ihr, seufzte kurz, stand auf und ging ins Bad um sich anzuziehen.
Als er das Bad wieder verließ stand er vollständig angezogen vor ihr und sah sie an.
Er setzte seine Lehrermaske auf und kam langsam wie ein Panther zu ihr, beugte sich bedrohlich zu ihr herunter und musterte sie, „ich glaube, Sie haben selbst Termine Miss Granger.. oder wollen Sie den ganzen Tag in meinem Bett verbringen?", er hob wieder eine Augenbraue.
„Ich mache alles was Sie sagen Professor", sagte sie leise und stand auf, er richtete sich mit ihr auf.
„Verlockend..", sagte er dunkel und lächelte süffisant.
„Aber Sie haben recht, ich komme zu spät. Bis heute Abend", sein Lächeln wurde weicher, er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging durch das Wohnzimmer schnell zur Großen Halle um dort zu frühstücken.
Hermine stand wie bestellt und nicht abgeholt in seinem Schlafzimmer, sie musste auch bald los, würde aber vorher nochmal eine schöne Dusche nehmen.
Sie zog das Pyjama- Oberteil aus, ging ins Bad und stellte sich unter die Dusche.
Sie duschte sich mit seinem Kräuterduschgel ab und schäumte ihre Haare mit seinem Shampoo ein, sie spülte es aus, nahm sich ein Handtuch und trocknete sich schnell ab.
Als sie sich anzog roch sie an ihren Haaren, nahm den angenehmen Kräuterduft wahr und lächelte. Sie nahm ihren Zauberstab, legte noch einen Unsichtbarkeitszauber über sich, verließ vorsichtig seine Räume und lief zum Rand des Verbotenen Waldes.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top