Kapitel 210: Die Zeit vergeht so schnell
Fred und George waren beide mittlerweile verheiratet, mit einem Zwillingsmädchenpaar, welch Ironie, dachte Hermine freute sich aber für die beiden.
Am Endes eines langen Abends mit viel Gelächter und Showeinlagen der Zwillinge, James-Sirius und Albus-Severus fielen Hermine und Severus, nach dem Verabschieden der Gäste todmüde ins Bett.
„Ich werde ab heute nicht mehr älter", sagte er und drehte sich mühsam zur Seite, „ich schaffe diese Geburtstagspartys nicht mehr.", er strich sich durch das Gesicht.
Hermine lachte und drehte sich ihm entgegen, „oh du wirst noch viele Geburtstage feiern mein Lieber", meinte sie und strich über seine Brust, während sie sich an ihn kuschelte.
„Tu mir das nicht an", seufzte er und legte einen Arm um ihre Taille.
„Ich bin unschuldig", nuschelte sie, während sie seine Robe öffnete.
„Hermine Snape und unschuldig... dieser Satz kann so nicht existieren.", brummte er und schloss die Augen während er sein Gesicht in ihre Locken drückte.
„Bist du zu müde?", fragte sie leise und küsste seinen Hals.
„Kommt drauf an für was", gab er ebenso leise zurück.
Hermine schmunzelte, dann schob sie sich auf ihn und küsste ihn. Severus schmunzelte ebenfalls und zog Hermine schnell aus, dann befreite er sich von seiner Kleidung.
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Mit den Jahren die verstrichen erlebten Hermine und Severus schöne und fantastische Dinge, aber auch einige traurige.
Minerva McGonagall verabschiedete sich mit 112 Jahren von Hogwarts und ging in den Ruhestand, Hermine ernannte Remus als stellvertretenden Schulleiter, der sich durch ihr Blut und seine Werwolfsgene, die einander gegenseitig verstärkten, weniger der Zeit beugen musste als alle anderen (außer Lazarus) und war für seine ebenfalls 75 Jahre jung und frisch und sah glatt 20 Jahre jünger aus, was sowohl Hermine als auch Tonks mit Zähneknirschen hinnahmen.
Hogwarts wurde im selben Jahr über den Tod von Horace Slughorn benachrichtigt, er sei im stolzen Alter von 151 friedlich auf seinem Sessel eingeschlafen, mit einem Glas Wein in der Hand.
Severus und Harry sowie die älteren Professoren der Schule waren sehr betroffen als sie davon hörten, eine Trauerfeier wurde zu seinen Ehren in der Großen Halle abgehalten.
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Severus hielt sein Wort, er feierte keinen seiner kommenden Geburtstage mehr, zumindest nicht mit den Potter-Kindern oder den Weasley-Zwillingen, er verschwand einige Tage vor seinem Geburtstag mit Hermine in einen Sonderurlaub, durch die Schulleiterin genehmigt und kam auch erst einige Tage nach seinem Geburtstag wieder zurück, war danach so eingespannt im Unterricht, dass keiner eine Chance hatte ihn für ein Treffen zu überreden.
Auch Hermines Geburtstage und die damit einhergehenden Hochzeitstage feierten die beiden ab diesem Tag außerhalb von Hogwarts und in den Ferien zogen sie durch die Welt, erfüllten sich endlich ihre Urlaubswünsche.
75 war für ein Zauberer noch kein Alter und so konnten Hermine und Severus allerlei Abenteuer erleben.
Während eines Urlaubs in Costa Rica einige Jahre später bestiegen sie den Arenal, einen aktiven Vulkan, der auch noch an diesem Tag meterhoch Gestein durch die Luft schoss und Lavaströme aus seinem Krater fließen ließ.
„Sieh dir das an", meinte Hermine fasziniert als sie in die heiße Glut in der Mitte des Kraters sah, „wunderschön!"
Severus, der nicht über solche übermenschlichen Kräfte wie sie verfügte, hatte mehr als nur Respekt vor der Naturgewalt und hielt sich ein wenig bedeckter, stand nicht so nah vor dem Krater wie sie.
Er sah sich lieber die grüne, weitaus weniger gefährliche Natur am Fuße des Vulkans an, der von einem Nationalpark umschlossen wurde.
Als er sie ansah, bemerkte er, dass ihre Augen im Schein des Lavastroms glühten, kleine Blitze tanzten über ihre Hände, wurden durch ihre Füße in die Außenseite des Vulkans geleitet.
„Wunderschön", stimmte er zu, meinte aber sie damit und nicht den Vulkan.
Hermine sah ihn an, ein Lächeln lag auf ihren Lippen, sie ging zu ihm, legte ihre Arme um seinen Hals und sah ihm tief in die Augen, dann apparierte sie mit ihm zum Strand.
Sie löste ihren Blick von ihm und sah noch einmal zum Vulkan, der jetzt einige Kilometer von ihnen majestätisch aufragte und um den sich an der Spitze eine kleine Wolkenbarriere gebildet hatte, in ihr tanzten lila-blaue Blitze.
„Ich wünschte du könntest sehen, was ich sehe", sagte sie, als sie in die Ferne sah, „nicht nur als Erinnerung, sondern wirklich mit deinen eigenen Augen.", sie seufzte und sah ihn an, streichelte seine Wange.
„Ich sehe alles was ich brauche und wichtig ist sehr gut", er strahlte sie an.
„Hoffnungslos romantisch", schmunzelte sie. Er zog eine Augenbraue nach oben und schürzte die Lippen.
„Du guckst so, als wäre das eine Beleidigung gewesen", sie lachte leicht und strich durch seine Haare.
„Das lasse ich mal unkommentiert so stehen", sagte er dunkel.
„Du wirst wirklich so langsam alt", sie lachte wieder, umarmte ihn und bette ihren Kopf an seine Brust.
Er knurrte etwas in ihre Haare was sich so anhörte wie „unverschämtes junges Gemüse", sie war sich aber nicht wirklich sicher und lachte nur, drückte ihn weiter an sich.
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Je älter sie wurden desto schneller zog die Zeit davon, Lily-Luna bekam mit 30 noch eine kleine Tochter, Amelie, nachdem sie zwei Jungen geboren hatte, ebenso wie Ginny.
Sie sah Ginny wie aus dem Gesicht geschnitten, rote Haare, hellbraune Augen, dazu einige Sommersprossen und den abenteuerlichen Glanz in den Augen, der allen zeigte, dass eine ganze Menge Unsinn in ihrem kleinen Kopf vor sich ging.
Lily und ihr Mann entschieden die Snapes als drittes Großelternpaar vorzustellen.
Severus, der nun Mitte 80 war, freute sich sehr darüber und liebte die kleine Amelie, als wäre sie wirklich sein Enkelkind.
Mit der Zeit wurde schnell deutlich, dass Amelie die Liebe ihrer Mutter Lily für Severus teilte. Sie verbrachte viel Zeit bei ihm und Hermine, sie nahmen sie in Absprache mit Lily auf einige kleine Reisen mit und zeigten ihr die Welt. Er las ihr abends aus Zaubertrankbüchern vor, Hermine hingegen aus Büchern über die Sterne.
Sie spielten mit ihr in dem grünen Garten von Spinner's End und erzählten sich Geschichten über die Wolkentiere, die sie am Himmel sahen.
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An Hermines 70. Geburtstag wurde Severus durch einen Schrei geweckt, hastig stand er auf und lief ins Bad.
„Was ist?", fragte er besorgt und mit schmerzverzerrtem Gesicht, er hatte sich beim hastigen Aufstehen einen Wirbel verknackst.
„Sieh dir das an", sie war sauer und stand kurz vor einem Tränenausbruch.
Severus strich sich den Schlaf aus den Augen und sah musternd zu ihr. Sie zeigte ihm wild gestikulierend, was sie meinte.
„Ein graues Haar", stellte er nüchtern fest, „dafür schreist du hier rum?"
„EIN GRAUES HAAR!", wiederholte sie aufgebracht. Er atmete tief ein und aus, schüttelte leicht den Kopf und ging aus dem Bad.
„Das erste graue Haar", sie lief ihm hinterher, „du weißt was das bedeutet....", sie sah ihn musternd an.
„Dass du offiziell alt bist?", fragte er müde und legte sich wieder ins Bett.
Sie warf ihn mit einem Kissen, welches auf einem Sessel neben ihr lag auf, er knurrte leicht.
„Das bedeutet, dass ich jetzt jeden Tag grauer werde", ihre Stimme war leidend.
„Wir wussten doch, dass der Tag kommen würde", er streckte sich und gähnte leicht.
„Wie kannst du so ruhig dabei bleiben?", fragte sie aufgebracht.
Er hielt ihr eine Hand entgegen, die sie widerwillig nahm, er zog sie zu sich und setzte sie auf die Bettkante, nachdem er etwas in die Mitte gerutscht war.
„Du bist nach all den Jahren immer noch die schönste Frau, die ich kenne.", er strich durch ihre Locken.
„Ob du jetzt graue oder braune Haare hast, das spielt doch keine Rolle", sagte er und nahm ihre Hand um ihren Ehering zu küssen, „Ich werde dich auch lieben, wenn du komplett weiß bist."
„So weit kommt es noch", sagte sie missmutig und musterte ihn.
Er sah aus wie immer, zwar mit deutlich mehr Falten als vor 40 Jahren, aber immer noch wie Severus Snape.
„Was ist?", fragte er freundlich, als er ihren Blick sah.
„Du bist immer noch so schön", sagte sie und kleine Tränen schoben sich in ihre Augen.
„Macht dich das traurig?", fragte er lachend, als er ihre Hand drückte.
„Nein... glücklich.", sie kuschelte sich an ihn, „Mein Severus...", nuschelte sie an seinem Hals.
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