Tipps: Leset und lernet - Herrscherhöfe, Adelstitel, Macht und Politik 2/4
Macht und Ohmnacht
Ich fand mal eine Geschichte hier, wo eine Königin neben einem Parlament regieren sollte, das vom Volk gewählt war. Klingt wie England, oder? Zum Wohlgefallen der Autorin hatte diese Königin eine Tochter – die Prinzessin – aber wo auch immer der Vater war, wie da die Erbfolge ist und ob die Königin die Erbin war, die Regentschaft auch nach der Hochzeit behält (ist nicht immer so) oder ob SIE in die Dynastie eingeheiratet hat. Die Autorin konnte es mir nicht sagen.
Das Land war Teil einer Allianz anderer Länder, und die Königin besuchte diese „Allianztreffen", wo über die Politik der einzelnen Teilnehmerstaaten entschieden wurde. KANN nützlich sein, wenn man z.B. einen gemeinsamen Feind hat. (Denkt von mir aus an das Imperium aus Star Wars oder so). Im Land der Königin allerdings entschied das Parlament dann darüber NOCHMAL, ob man die in der Allianz entschiedene Politik auch UMSETZT. Wie sich das Parlament zusammensetzt, wurde nicht gesagt, aber es wird wohl GEWÄHLT.
Was stimmt hier nicht? Nein, es ist nicht der Fantasyaspekt.
Es ist die fehlende Macht der Königin im eigenen Land. Da ändert es auch nichts dran, wenn man hinzufügt, dass sie die Vorsitzende der Allianz sein soll und die Leute aus Liebe zur Autorin auf sie hören. Sie hat keine Macht im eigenen Land, denn die liegt beim Parlament. Wenn das sich entschließt, dass nicht gemacht wird, was die Königin sagt, dann ist die Entscheidung des Parlaments das endgültige Urteil.
(Erinnert ihr euch an meine Zusammenfassung von „Ein Prinz aus Silber und Gold", wo der PRINZ die Entscheidungen des KÖNIGS in Kraft setzt? Ähnliches Problem.)
Die Königin ist nur ein Vorzeigeobjekt, denn die parlamentarische Demokratie erlaubt es ihr zu tun, was sie bisher getan hat. Entschiede das Parlament, die Königin abzusetzen und träfe Entscheidungen wie bisher, hätte das Land eine reine Demokratie, eine Volksregierung. Die Frau wär' ihren Job los... und gerade weil sie so machtlos ist, ist auch die Prinzessin nur interessant, weil sie diesen Rang innehat und kleine Mädchen denken, ein Rang bedeutet, alle anderen würden einem zuhören, wenn man was sagt. Falsch gedacht.
Tja, jetzt wisst ihr, warum ich es mag, wenn Könige absolutistisch regieren. Von mir aus auch mit Parlament, man muss ja nicht – wie Richard II. von England – drauf hören... auch wenn ich einen „Kronrat" oder einen „Ministerrat" bevorzuge. Die Worte klingen schon und sie sind ziemlich selbsterklärend, oder? Man BERÄT den Menschen, der die KRONE trägt.
Wenn der König (wenn auch nur in der Theorie) die höchste Instanz und die höchste Macht im Land hat, wird vieles einfacher, nicht nur in meinem Kopf. Denn nein, das schließt nicht aus, dass Leute ihn umbringen oder vom Thron putschen wollen, Rebellionen und Bürgerkriege anzetteln, dass ein Nachbarreich nicht Interesse an Eroberungen hätte (warum auch immer könnt ihr euch ausdenken) oder es Leute gibt, die (wie der Varis oder Littlefinger aus „Game of Thrones" oder Lady MacBeth aus Shakespeares „MacBeth") weniger auffällig im Hintergrund die Fäden ziehen und den Herrscher zu einer Marionette machen wollen. Es ORDNET aber das gesellschaftliche Gefüge ungemein, da bin ich mit Konfuzius einer Meinung.
Deswegen macht es ja auch keinen Sinn, an einer „Selection" teilzunehmen, wenn man nicht das Ziel hat zu gewinnen, denn schützen kann man damit niemanden. Ist das Spektakel nämlich vorbei, sind die Verliererinnen wieder die, die sie vorher waren. Und dadurch, dass man auch schon früher Leute „durchleuchtet" hat, die was vom König wollten (das Internet hat das nicht erst ermöglicht, es vereinfacht die Sache nur), werden ALLE eure Geheimnisse ans Licht kommen, liebe OC-Protagonistinnen. Man wird euch sogar welche unterstellen, die ihr gar nicht habt. Das ist die Macht von Presse und öffentlicher Meinung.
(Ein ganz krasses Beispiel dafür ist gerade das, was im Nachhall zur Anklage wegen Diffamierung von Johnny Depp gegen seine Exfrau passiert. Glaubt ihr, um Macht geht es nur in Büchern?)
In „Selection" hat der Königssohn Macht verliehen von seinen Eltern, die sich laut eigener Aussage nicht in die Wahl einmischen wollen: Die Macht, die erwählte Kandidatin zu erheben und finanziell abzusichern (was die nahezu bettelarme Hauptfigur nicht verstanden hat), jemanden aus dem Schatten ins Licht auf das internationale Parkett zu ziehen... und vielleicht auch zu lieben. Wer Macht hat, kann auch beschützen. Auch die Wahrheit zu kennen, kann Macht bedeuten, wenn man sie der richtigen Person mitteilen kann.
Krieg ist auch ein schönes Beispiel: Er symbolisiert Gefahr in vielen Geschichten... aber er passiert so gut wie nie. Krieg ist übrigens per Definition eine gewaltvolle Auseinandersetzung zwischen LÄNDERN oder NATIONEN, keine Schlägerei auf dem Schulhof und auch kein Rebellenaufstand. Da stehen TAUSENDE von Menschenleben auf dem Spiel, ganze Gegenden sehen hinterher aus, als hätte man die Erde mit einer riesigen Schaufel umgegraben, übersät mit stinkenden, von Maden überzogenen Leichen; Flüsse, deren Wasser von Blut und Exkrementen stinkt, dem Qualm und der Hitze von tausenden Feuern in der Luft, ein rauchschwarzer Himmel, heruntergekommenen Obdachlosen, Krüppeln und ausgebrannten Trümmern. Die Leute dort haben Schreckliches gesehen und ALLES verloren, was sie je hatten.
Ihr heult schon beim Handy und schlechten Noten oder weil irgendein Typ euch als hässlich bezeichnet hat. Handys kann man ersetzen, für gute Leistungen muss man lernen und wen interessiert schon der Typ?
Glaubt ihr wirklich, dass man so eine Katastrophe wie Krieg – an der viele Menschen mitwirken (und nicht nur betroffen sind) – abwenden kann, weil eine mental gerade dem Teenageralter entwachsene Sylphe mit Krönchen und Ballkleid sagt, dass man das mal bitte lassen soll? Nur weil sie mal ein hungerndes Kind gesehen hat? Welcher Mensch in den Dreißigern und älter hört der denn zu – geschweige denn, dass er sie ernst nimmt? Könnt IHR eure Lehrer bequatschen, dass sie euch bessere Noten geben, obwohl ihr die Klassenarbeit oder das Referat vergeigt habt? Nein.
Der Autor von „Die Assassine" z.B. bringt genau das: Die Leute hungern seit langem (nicht erst seit einem Jahr, wie in "Ein Prinz aus Silber und Gold") und wollen die neue Königin fast auf der Straße lynchen, die titelgebende, ausgebildete Meuchelmörderin flieht und lässt sich sogar in eine Ecke treiben... und beruhigt dann den aufgebrachten Mob einfach, indem sie sagt, sie werde sich – weil Königin – darum kümmern. Ohne zu wissen, WARUM das im Land überhaupt in diesem Zustand ist, weil u.a. die Häfen nicht grundlos geschlossen sind.
Auch hier hat also das Mädchen nicht wirklich Macht, sondern nur die des Autors. Die wahre Macht liegt bei den Leuten, die um das Mädchen herum agieren.
Samurais sagten: „Der beste Kampf ist der, den man NICHT kämpfen muss."
Caesar sagte: „Die Wahrheit ist das Diktat des Siegers."
Machiavelli sagte: „Der Zweck heiligt die Mittel."
Krieg war und ist ein hervorragendes Mittel um Macht zu erlangen oder zu demonstrieren, wenn auch in größerem Ausmaß als simple Gewalt. Oder glaubt ihr, das britische Commonwealth, das von einer kleinen Insel ausging und sogar Indien und Teile Afrikas eine Zeitlang „besaß", hätte diese Gebiete NICHT mit Armeen erobert, sondern friedlich verhandelt und sie geschenkt bekommen? (Das indische Kastensystem und die Apartheid verdanken die Leute den Engländern.) Oder die Römer mit ihrem Weltreich; die Wikinger, die sich von Skandinavien bis nach Griechenland hinunterschnetzelten, Alexander der Große, Karl der Große... hätten das durch die Redekünste ihrer kleinen Töchter ausgehandelt? Glaubt ihr, Putin stoppt sein Vorhaben in der Ukraine, weil eine Achtzehnjährige, die gern Prinzessin wäre, ihm sagt, er soll das lassen? Sicher nicht.
Macht ist ein Begriff, der gerne überstrapaziert wird... genauso wie das Wort „Freiheit". Wie oft haben wir Prinzessinnen, die „frei" sein wollen? Eigentlich wollen sie nur machen können, was sie wollen und alles in den Hintern geschoben bekommen, denn nicht eine von diesen Freigeistern kann irgendwas. Kampfkünste nutzen nur im Militär, in Friedenszeiten braucht man es aber nicht. Zumindest nicht als Kämpfer... als Statussymbol ist das was anderes. Und nur weil das Fräulein einen Kampf Mann gegen Frau gewinnen kann, bedeutet das noch lange nicht, dass es auf einem Schlachtfeld auch zu solchen Kämpfen kommt.
Dort kämpft jeder gegen jeden und mit etwas Pech viele gegen einen... mit wenig Platz zum Ausweichen. Fair wird auch nicht gekämpft, und so kann man durchaus von einem Pferd aus mit einer Lanze und von hinten kommend genau zwischen Helm und Harnisch stechen und den Helden erfolgreich besiegen. Rüstung und Schwert sind SCHWER! Da braucht man Kraft für... und Kraft bekommt man von hartem Training und ausreichend Essen. Hungern für die schlanke Linie is' nich'.
Das Fräulein unter der Rüstung ist nicht hübsch, zart und schlank... sondern ausgemergelt von den Entbehrungen ihres Vagabundendaseins oder dem harten Leben im Militär, übersät von Narben, blauen Flecken, Blasen, Hornhaut und wundgescheuerten Stellen. Das Haar ist nicht lang, strahlend und gepflegt, wie aus der Pantène-Werbung, sondern zerzaust, fettig und mit strohig-trockenen Spitzen. Und sie wird trampeln, denn in Stiefeln läuft es sich anders als in Highheels... denn auf einem Schlachtfeld und dem unebenen Boden dort werdet ihr euch in sowas die Knöchel brechen.
Auch wird gern übersehen: Eine Rüstung und andere Klamotten gehen kaputt, Pferde brauchen Futter, Wasser und Hufeisen, ein Sattel hält auch nicht ewig, Schwerter müssen gereinigt und nachgeschliffen, ihre Scharten ausgebessert werden, man braucht bei Regen ein Dach über dem Kopf und passende Wetterkleidung wäre auch mal was zum drüber Nachdenken. Es wurden Kriege gewonnen, weil die Militärführung darauf geachtet hat, dass die Soldaten INTAKTE SCHUHE hatten!
Geld scheint es auch immer wie Sterntaler vom Himmel zu regnen, denn es spielt nie eine Rolle, obwohl die Dame arbeitslos ist und die Autoren nicht wissen, dass Leben und Reisen Geld kostet. (Denn nein, es gibt kein Konto zum Abbuchen. Alles was man haben will, muss man bei sich tragen.)
Dann sind sie noch hochbegabte oder von Kindesbeinen an zu Ninja-Assassinen ausgebildete Kriegerinnen, mit dem Mundwerk eines besoffenen Matrosen und dem Anspruch eines Papsts – obwohl meist schon eine Ohrfeige reicht, um die zarten 40 Kilo, die alle wiegen, in den Dreck zu befördern, weil sie noch nie von etwas wie einem „sicheren Stand" gehört haben.
Und wenn ich dich besiegt habe, kleines Mädchen, ist mir egal, ob du das „unfair" nennst: ICH habe gewonnen und du... bist tot, wenn ich keinen anderen Nutzen für dich finde. Ich kann mit dir machen was ich will - und genau das ist in diesem Moment meine Macht über Dich.
Oder wie es Wrath in "Kingdom of the Wicked" so schön sagte: "Habe ich dir je erzählt, Hexe, dass mich der Geruch von Blut halb in Raserei versetzt? Ihr glaubt, dass wir uns nach seinem Geschmack verzehren, aber Höllenfürsten trinken selten Blut. Es ist die Macht, die uns berauscht. Je mehr ich jemanden bluten lasse, desto mehr Macht habe ich über sein Leben."
Ein schönes Zitat, zeigt es doch eindrucksvoll, dass nicht nur Stärke sondern auch Wissen Macht sein kann. Der Typ, der gerade als Anschauungsobjekt für diese kleine Lektion herhalten muss, findet das bestimmt auch.
- Macht bedeutet, dass man tun kann, was man will, ohne Rücksicht auf Verluste.
- Macht ist Angst, Bewunderung und Neid gleichermaßen, denn so werden die anderen auf den reagieren, der sie hat.
- Macht bedeutet, man kann euch sagen, was ihr tun sollt und ihr MÜSST es machen.
- Macht ist, wenn eure Stars euch einreden (durch Werbung), dass sie etwas mögen... und ihr ihnen nacheifert, weil ihr ihnen GLAUBT.
- Macht ist, dass man einen Krieg vom Zaun brechen kann und ein großes Militär hat, das ihn ausführt.
- Macht ist es, was Mobber oder eure Gefühle über euch haben, wenn ihr es zulasst.
- Macht ist, wenn man etwas über euch weiß, was ihr geheim halten wollt... und man euch damit erpressen kann. Ihr gebt diesem Menschen mit eurem Geheimnis diese Macht über euch.
Bewunderung. Einfluss. Kontrolle. Körperliche oder geistige Stärke und oder Überlegenheit. Wissen. Eine Entscheidung treffen zu können, die das Leben eines anderen beeinflusst.
Macht lässt einen glauben, man sei „frei" und dennoch geschützt. Genau das ist es, was viele Menschen daran so anziehend finden, dass sie dafür teilweise über Leichen gehen. Geld kann ein Mittel zu Macht sein, immer anhängig davon, woher es kommt und was man dafür kauft. Ein Rang kann Macht sein, wenn er Erfahrung und Können widerspiegelt und einen fähiger macht, als andere.
Aber gerade das macht Macht so schwierig, denn man muss die Leute ja auch bei Laune halten. Ein Influencer ohne Follower ist nur ein Spinner mit 'ner Cam. Ein König ohne Volk ist nur ein Irrer mit 'nem Stuhl. Ein Staat ohne ausreichende Finanzen ist bankrott. Ein Rang ohne Fähigkeiten und gehorsame Untergebene ist nur Zierde, ein leerer Titel wie bei der Assassinenkönigin oder der klugen Kaiserin in den Kapiteln vorher.
Deswegen sagte nicht erst Onkel Ben: „Auf große Macht folgt große Verantwortung." Machiavelli wusste das auch, deswegen hat er darüber geschrieben. Und der lebte vor Karl Marx und seinen Ideen.
Dass die kleinen Heldenprinzessinnen das nicht verstehen, obwohl sie angeblich in Machtzentren aufwachsen und es vorgelebt kriegen müssten, ist seltsam. Sie übernehmen keine Verantwortung – und schon gar für nicht das eigene Handeln – sondern bringen wahllos Leute aus kleinlichen Gründen gegen sich auf. Und das liegt am Autor.
Dass Autoren das nicht verstehen, obwohl es in der Geschichte und der aktuellen Politik so viele Beispiele dafür gibt, verstehe ich nicht! Wenn die Leute KEINE Macht haben, sind sie uninteressant und werden vergessen. Ihnen hört dann aber auch keiner zu... oder lässt sie eben auch nicht zu den Leuten vor, mit denen sie reden müssten, um etwas zu ändern. Die Autoren erzwingen das dann oft und erfinden fadenscheinige Gründe, damit es doch geht... aber das ist keine Macht. Nur die Macht des Autors, weil Papier und Tinte egal sind, was man schreibt.
Prinzessin Everleigh z.B. verliert durch ihren Putsch ihres Onkels ihre Familie. Mal davon abgesehen, dass auch der ONKEL zur Familie gehört und schon Hamlet dieses Problem hatte (es wird nicht gut, nur weil man von Shakespeare klaut), schusselt sie als Waise durch's Schloss und langweilt alle mit ihrer Arroganz und Faulheit.
Ihr merkt selber, was für ein Käse das ist, oder? Warum hat der Onkel das Mädel am Leben gelassen? Das ist, als würde man eine Bombe zünden, sie in der Hand festhalten und hoffen, dass sie nicht explodiert. Oder einen Silvesterböller... und wie immer gibt es Leute, die sowas machen.
Jemand, der nicht lebensmüde ist, heiratet das Überbleibsel einer alten Herrschaft, um sich zu legitimieren oder er VERheiratet es, um ein Bündnis einzugehen.
Geht das nicht, ist es nutzlos und wird entweder eingesperrt, bis man etwas findet, wozu man es gebrauchen kann, oder in einem Kerker vergessen. Vielleicht folgt es den Eltern mit etwas handgreiflicher Nachhilfe ins Jenseits, um zukünftige Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen.
Mit Edward V. of England und Richard of Shrewsbury, Duke of York hat man das gemacht, und dem Mörder war es egal, dass es sich hierbei um zwei königliche Prinzen im Alter von neun und zwölf Jahren handelte. Ich muss mir all diese Details nicht ausdenken, Geschichtsbücher sind voll davon. Es klingt grausam, ist aber schlichter Pragmatismus.
Prinzessin Everleigh (nun nur noch mit Titel, aber nicht mehr mit dem Rang) überlebt also lediglich deshalb, weil die Autorin es so wollte – denn nein, sie hat KEINE neue Identität oder ist geflohen. Der Onkel macht sie sogar zur Sprecherin der Königin... einfach, damit die Autorin einen Grund hat, das Mädel dort zu lassen, wo es ist.
Später bekommt „Evie" natürlich ihre Rache... und ist angepisst, dass sie regieren muss! Dass Leute gegen sie arbeiten, weil sie ihre Ansichten nicht für voll nehmen. DU WOLLTEST DIE KRONE, also mach' Deinen verdammten JOB! Die Ansichten, die sie hat, sind die eines Mädchens, das als Bürgerliche aufwächst, aber nicht mal einen Laden führen könnte, weil sie schon mit den Lieferanten überfordert ist. Sowas soll ich als Leser in irgendeiner Form ernstnehmen – so ernst, dass ich mir drei Bücher davon kaufen soll? Wieso?
Ich will nicht behaupten, dass in der Historie alle Herrscher wirklich ihren Job gemacht haben. Manche haben ihn gar nicht gemacht, sondern andere vorgeschickt; manche haben gekniffen und abgedankt; manche haben regiert – aber nicht gut... Aber es gab eben auch Leute, die hatten's drauf.
Woran erkennt man das? Dem Land geht es gut – also dem Volk, nicht nur dem Adel – Kunst und Wirtschaft florieren, alle sind satt und können ihre Familien mit ihrer Arbeit versorgen, Frieden im Land herrscht – auch wenn das nicht unbedingt auch für Außengrenzen gilt...
Woher kommt „Macht"? Klar, vom Volk, denn auch Adelige gehören zum Volk (auch wenn sie glauben, sie stünden über den Normalos). Auch Banker, Anwälte und Soldaten sind Volk. Als im Mittelalter die Religion immer wichtiger wurde, kam zusätzlich zur militärischen Stärke die „göttliche" Macht, wenn ein Herrscher dann sagte: „Ich bin Herrscher von Gottes Gnaden"... weil der Papst es erlaubt hat. Auch die Macht, jemandem Macht zu geben, ist Macht. ^^
Aber nicht jeder kann Chef sein. Es gibt nicht nur einen Highlander, sondern auch nur einen König. Und deswegen kommen wir zu dem, was ich auch immer anspreche, wenn die Prinzessinnen keine Kinder, sondern so wie Elisabeth I. als Unverheiratete und damit als „Jungfrau" regieren wollen. (Bei dieser Frau macht es aber Sinn, wenn sie sagt: „Ich heirate nicht, da könnt ihr machen, was ihr wollt." Spoiler: Heinrich der Achte war ihr Vater. Ja, der Typ mit den sechs Ehefrauen, von denen er zwei hat köpfen lassen. Der aus „The Tudors".)
Deswegen schauen wir im nächsten Teil mal in die Adelsränge und Dynastien, damit ihr nicht so unwissend bleibt, wie die Bücherwurm-Markgräfin, von der ich zu Beginn erzählt habe.
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