41. Text: Wie man für eine Zielgruppe schreibt

Diese Autorin hat mir mal folgendes unter eine Geschichte gepostet, und ich dachte schon, da hätte jemand Leseverständnisschwierigkeiten... um es mal wie ein Grundschullehrer auszudrücken. Kuckt mal.

Die Frage wird IM TEXT beantwortet. Zeile 7 - 9 im Screenshot. Aber es kam noch mehr zum selben Absatz.

Dass es keine Bäume gibt, habe ich nie gesagt. Immerhin reichen die Wurzeln einiger recht tief in den Boden (tiefer als die von Gras) und Holz gibt es auch von Büschen, Hecken und Sträuchern. Die Autorin kennt aber offenbar keine Hagebuttensträucher oder Brombeerhecken - um mal bei der heimischen Flora zu bleiben. Das war meine erste Begegnung mit dem Menschen, dessen Meisterwerk wir uns heute ankucken werden.

Einige Zeit später habe ich die Geschichte einer anderen Autorin hier kommentiert - und Fragestellerlein sprang für sie ein, da ich ihre Freundin gefälligst nicht korrigieren solle. Immerhin dürfe jeder Autor schreiben was und wie er will. Die verteidigte Autorin sagte sogar, dass unser Verdächtiger hier ihr beim Schreiben HELFEN würde und ihre Geschichten durch sie besser würden. Ich verglich also eine Geschichte "mit Hilfe" mit einer "ohne".

Die Überraschung: Nichts wurde behoben. Stil, Tropes, Ausdrucksfähigkeit und Gefühlstiefe, ebenso wie das inhaltliche Niveau blieben gleich. Es waren unterschiedliche Geschichten - aber sie lasen sich gleich! Normalerweise verbessert man sich mit Hilfe - oder verändert sich von Text zu Text, weil das Thema anders bearbeitet wurde - aber beides blieb aus.
Ergo, die "Hilfe" war gar keine. Es KANN KEINE Hilfe sein, wenn man einem Autor alles durchgehen lässt, weil er ja machen kann, was er will.

Schlimmer noch: Als ich dann mal bei diesem Fan/Autor (der seine Kommentare auch gerne löscht, wenn man ihn kritisiert, auch wenn "Kritik/Kommentare/Feedback und Votes sind jederzeit erwünscht." unterm Text steht) vorbeischaute, fand ich etwas, dass mich... morbide faszinierte. Ich zeige euch mal den Anfang einer "perversen" (Wort aus dem Titel) Geschichte, die eine Liebes- oder Sexromanze werden soll. Etwas, für kleine Mädchen, die mit roten Wangen kichern, wenn man das Wort "Sex" in den Mund nimmt und das eine ziemlich düstere Wendung nimmt. Den Klappentext seht ihr oben.

Romanzen mit Stars schreiben, ist nichts schlimmes, nicht mal für mich. Noch sind sie erlaubt, aber im Hintergrund tobt bereits ein Streit über Fanfiction generell. Urheberrechte, Persönlichkeitsrechte, etc. ... Stars sehen das manchmal zwar auch als Beleidigung, und sie tun mir bei schlechten Fics immer sehr leid, denn diese Geschichten formen das Bild ihres Charakters in den Köpfen ihrer Fans. Die Erwartungen IHRER Zielgruppe hat unsere Autorin hier getroffen, vor allem, wenn sie wirklich den perversen Sex schreibt, den sie im Klappentext verspricht... was ich aber nicht glaube. Ein Kerl, der Mutter UND Sohn fickt ist nicht pervers.

Wenn man als Erwachsener auf den Text schaut, sieht man etwas anderes. Hier benimmt sich ein 16-Jähriger JUNGE wie ein Mädchen im Grundschulalter, und wir haben die typische K-Romance-Drama-Mutter, die ihr Kind sinnlos verhätschelt, anstatt ihren fast volljährigen Sohn ernstzunehmen und ihm zu sagen, dass sie einen festen Freund hat. Wenn man dann das gefühlsduselige Gefasel der Ich-Perspektive weglässt, wirken die gezeigten Reaktionen auf die kleinste Veränderung wie die eines Autisten, oder wie die von jemandem, dem ich eine nicht altersgerechte Entwicklung unterstellen möchte.

Und bevor mich einer belehren will: Ich habe die Situation "Mutter hat neuen Freund" mehrmals hinter mir: Der eine brach förmlich in unsere Wohnung ein, indem er sich einfach an mir vorbei in die Wohnung drängte und zielgenau das Schlafzimmer ansteuerte, als ich morgens um halb sieben die Tür öffnete, um zu fragen, wer er sei... und der andere wollte als Gesprächseinstieg, dass ich sofort Bescheid darüber weiß, dass er nur einen Hoden hat. Diese Männer waren wirklich problematisch, vor allem, als der Einbrecher mich später sogar belästigte.

>>[Prologue]
Views: 156, Votes: 31; Comments 45<<

Erstmal: Das, was jetzt kommt ist das erste Kapitel, kein Prolog. Man muss Kapitel auch nicht Englisch benennen, wenn man auf Deutsch schreibt. Und wenn man schon angeben will, indem man koreanische Worte einflechtet... warum dann nicht das koreanische Wort dafür?

>>"Eomma, ich bin wieder da."<<
Welcher nicht-Koreaphile weiß, dass "Om'ma" (phonetische Schreibweise) "Mutter" bedeutet? Außerdem wir alle haben gelernt, dass gerufene Sätze ein Ausrufezeichen bekommen.

>>Rufe ich lächelnd<<
Fehler 2.
Korrektur: "Eomma, ich bin wieder da!", rufe ich lächelnd...

>>und ziehe meine Schuhe im Eingangsbereich unserer kleinen Wohnung aus, in welchem ich mit meiner Mutter wohne,<<
Ihr wisst, dass ich Relativsätze mehr mag, als dieses gekünstelte "welche/-r/-s/-m", wenn man "der/die/das" oder in diesem Falle "dem" hätte schreiben können. Es klingt nicht lyrisch oder normal, sondern fremd... und hier ist es sogar falsch.

Schaut genau hin: Der Junge wohnt mit seiner Mutter im Eingangsbereich der Wohnung. Weil die Autorin keine Ahnung von Relativpronomen hat... oder - wie bei meiner Geschichte oben - versteht, was sie liest. Aber hey, lasst sie schreiben wie sie wollen, so haben wir alle was zum Lachen, oder? Ich muss mich nicht über jemanden künstlich lustig machen, denn sich lächerlich zu machen schaffen die meisten hier auch ohne Hilfe.

>>seit dem meine Eltern sich scheiden lassen haben.<<
"Seitdem" schreibt man zusammen, und es muss "haben scheiden lassen" heißen. Eleganter und zeitlich korrekt wäre "scheiden ließen", denn das Ereignis liegt bereits Jahre zurück.

Für Koreaner ist das übrigens ein großes Problem, denn eine Scheidung ist für eine Frau ein gesellschaftliches Stigma. Die Ansichten darüber, wie eine Frau zu sein hat, sind dort sehr altmodisch. Auch das sieht man in den Serien, selbst wenn sie moderne Frauen mit modernen Ansichten portraitieren. Die erste Staffel von "Love (ft. Marriage and Divorce)" könnt ihr euch diesbezüglich mal ansehen, wenn es euch interessiert, und auch in "Lady in Dignity" findet man interessante gesellschaftliche Aspekte über Ehe und Kindererziehung.

>>Meinen Rucksack lässig schulternd,<<
Nichts an dem Jungen ist lässig... aber egal. Das Komma ist falsch.

>>laufe ich durch den Flur entlang in die Küche, um dort meine Mutter auffinden zu können.<<
Wer etwas "auffinden" will, muss es vorher suchen. Das macht der Junge aber nicht. Gleichzeitig impliziert das Verb, dass die Wohnung nur eine Küche hat und die Mutter sich deshalb nur dort aufhalten KANN. "Auffinden zu können" ist hier in diesem Kontext also wieder schlechter Stil und klingt unnötig gekünstelt. Lest die Texte LAUT, und ihr werdet es hören.

Mal als Frage an die gleichaltrigen Herren Leser unter euch: Welcher 16-Jährige redet so?

>>Doch sie scheint nicht da zu sein.<<
Sie IST nicht da, das scheint nicht nur so. Mama ist NICHT in der Küche.
Erinnert ihr euch, wie ich sagte, dass die Wohnung nur Flur und Küche besteht? Dieser Satz, verstärkt den Eindruck, denn der Junge kommt nicht auf die Idee, in anderen, potentiell vorhandenen Zimmern zu schauen, eine Dusche oder Schritte aus dem oberen Stockwerk zu hören. In seinem Verständnis der Welt ist die Mutter scheinbar NUR in der Küche.

Sieben Fehler im ersten Absatz. Diese Autorin will einer anderen helfen... erinnert ihr euch? Verschlimmbessert sie ihre "Freunde"?

>>Verwirrt und ein wenig erschrocken bleibe ich inmitten der Küche stehen, als ich einen fremden Mann vor dem Herd erblicke.<<
Warum "inmitten"? Warum nicht "in der Küche"? Und warum bleibt der Junge erst IN der Küche stehen und nicht schon in der Tür? Ist der Herd um eine Ecke, so dass er den Mann vorher nicht gesehen hat? War der Mann gebückt und hat sich jetzt erst aufgerichtet?
Nein. Puff, und wie Dschinny aus der Wunderlampe steht er plötzlich mitten im Raum.

>>Leicht lege ich den Kopf schief und versuche ruhig zu bleiben.<<
Der Junge IST ruhig, denn er benimmt sich wie ein Wellensittich, der einen stumm mustert. Ja, "ruhigbleiben" muss man hier zusammenschreiben, denn hier will jemand nur cool wirken - Schweigen ist nicht gemeint.
Normale Kommunikation aber bringt der Junge nicht zustande - sondern er starrt einfach nur creepy... und das wird eine Weile so weitergehen. "Entschuldigen Sie bitte, wer sind Sie? / Was machen Sie hier? Wissen Sie, wo meine Mutter ist?", ist im Wortschatz dieses Kindchens nicht vorhanden.

>>Ein Einbrecher kann er schon mal nicht sein, denn sobald ich weiß machen es sich Einbrecher nicht so bequem in Wohnungen oder Häusern, welche sie eigentlich ausrauben wollen.<<
Wieder zwei Fehler, das fehlende Komma nach "weiß" und "sobald" ist die falsche Konjunktion. "Soweit ich weiß", muss es heißen.
Aber was weiß dieser Junge eigentlich? Der Fremde könnte ein Gast sein, wieso geht er gleich von einem Einbrecher aus? Fragen würde Abhilfe schaffen...

Und wieso macht man es sich "bequem", wenn man nur vor dem Herd steht? Unter bequem verstehe ich, dass sich jemand entspannt irgendwo hinfläzt, vielleicht auf eine Couch vor den Fernseher. Aber nicht in die Küche an den Herd.

>>Zudem erscheint der Mann zu ruhig, als würde er sich wie in seinem eigenen Zuhause fühlen.<<
Der Mann scheint nicht ruhig, denn bisher hat er nichts gemacht, außer, dass er vor dem Herd steht. Woran will der Junge zudem sehen, dass sich da jemand, wie "im eigenen Zuhause" fühlt? Jeder normale Mensch würde sich unter diesem Starren zumindest ein bisschen unwohl fühlen...

Man kann natürlich auch unterstellen, dass unser Erzählerchen auch einfach nur absolut harmlos auf den Mann wirkt.

>>Ich will fragen, wer er ist und was er hier sucht,<<
Die Gelegenheit hat er vertrödelt... 

Ich kann übrigens Multitasking: Ich kann schauen UND sprechen. Gleichzeitig.

>>doch kommt dieser mir zuvor<<
"Dieser" ist wieder falsch, "er"/"der Mann"/"der Fremde" muss hin.

>>und sieht unvermittelbar auf<<
Noch ein Wortfehler. "Unvermittelbar" sind Leute, denen man keine Arbeit beschaffen kann - oder andere Dinge, die man "vermitteln" kann.
"Unvermittelt" könnte man schreiben, denn das bedeutet "plötzlich" oder "überraschend".

>>von der Pfanne auf dem hitzigen Herd.<<
Ein Herd ist nicht "hitzig". Debatten vielleicht. Der Herd wird heiß sein, bzw. die Kochplatten, die benutzt werden.

Hinzu kommt, dass die Wortstellung Missverständisse auslöst.
"Ich will fragen, wer er ist und was er hier sucht, doch der Fremde kommt mir zuvor und sieht unvermittelt von der Pfanne auf dem heißen Herd auf."
Schon das ist eine Korrektur, die Lesefluss und Textverständnis erhöht. "Zuvor" kommt der Fremde dem Jungen aber nicht, denn die nächste Handlung ist noch mehr Starren vom Junior - aber kein Dialog.

Fans kennen die folgende Passage bereits, denn genau: So stellt man eine Charakter NICHT vor, egal für wie wichtig ihr optische Beschreibungen braucht.
>>Dunkelbraune Augen starren direkt in meine und lassen mich schnell leise schlucken.<<
Kuckt ihr Fremde so an? Man könnte es bedrohlich empfinden, aber da gerade eine Sabberorgie beginnt, haben wir hier Juniors erste Latte. Nein, nicht die mit dem Kaffee...

>>Seine perfekte, nahezu makellose und leicht gebräunte Haut,<<
Noch ein Wortfehler: Perfekte Haut IST makellos. Die Bedeutung hinter Perfektion ist, dass sie keinerlei Makel aufweist.

>>sticht mir sofort ins Auge und ich ertappe mich dabei, wie ich ihn mustere.<<
Jetzt erst merkt der Junge, wie er gafft. Creepy. Vor allem, achtet ein Junge als erstes auf MAKELLOSE HAUT? Das machen Mädchen, denen ihre Schönheit sehr wichtig ist, oder die Hautprobleme haben.

>>Zart gelockte Haare zieren seinen Kopf<<
Geringelter Babyflaum auf dem Kopf wie eine Krone. Die Haare des Fremden sind also offenbar keine normalen Haare.

>>und eine kleine Nase schaut hervor aus der Mitte seines bildhübschen Gesichts.<<
Wo sonst sollte eine Nase sein, wenn nicht in der Mitte des Gesichts? Am Ohr? Unter der Achsel?

>>Rosane Lippen vervollständigen das Gesamtbild und mir fällt es schwer, von ihm wegzusehen.<<
"Rosane"... plötzlich kindliche Umgangssprache im Stil. "Rosa" hätte gereicht, oder wenn man es märchenhaft-lyrisch mag "rosafarbene". Aber bei der Beschreibung eines Mannes... denkt ihr auch, dass da jemand Lippenstift trägt?

Achtet auch auf die Adjektive: zart gelockt, klein, bildhübsch, rosa... So beschreiben liebende Mütter und Omas ein Baby oder ein kleines Kind. Wir aber haben hier einen 16jährigen Jungen, der einen Fremden von Mitte 20 beschreibt. An dieser Beschreibung sehen wir das, was ich oben zielgruppengrechtes Schreiben meinte. Es wird ein Foto beschrieben, ein Bild in das man sich kurz verknallen kann... aber kein Mensch.
Wo sind bei diesem Magnum Opus der Bartschatten und die Wangenknochen? Wie ist der Ausdruck in den Augen? Wie steht der Mann da, was trägt er beim Kochen, wonach riecht es in der Küche? Was kann man hören... oder ist Junior so weg von diesem Wunder an Männlichkeit, dass er nichts anderes mehr wahrnimmt?

Aus dieser eigentlich so wichtigen Szene hätte man so viel mehr machen können... anstatt ein Kalenderblatt.

>>Mein Herz scheint mit jeder Sekunde immer schneller zu schlagen,<<
Keine Angst vor einem Fremden, nein. Kindliches Gaffen auf ein Poster. Wieder ist auch ein Wort falsch... denn das Herz schlägt entweder schneller oder nicht. Man merkt es ganz real, nix mit "es scheint so".

>>da ich das Gefühl habe, dass diese die Absicht hat, meine Rippe zu durchbrechen.<<
Wenn es schnell schlägt, schlägt es schnell. Heftig schlagen ist aber was völlig anderes.
Dass der Junge auch nur EINE RIPPE hat, ist ein medizinisches Rätsel. Normale Menschen haben zwölf auf jeder Seite. Sie schützen die inneren Organe, wie Herz und Lunge.

>>Wer ist dieser Mann?<<
Sitzt ihr auch da und denkt: "Frag' endlich!"?

>>Ich spüre seinen Blick meinen Körper auf und ab wandern, denn er hört nicht damit auf mich anzusehen.<<
Wieder - wie beim Herzschlag - werden Ursache und Wirkung verwechselt, zu sehen am "denn". Ich weiß, manche Blicke kann man "fühlen", aber das hat nichts damit zu tun, dass man angeschaut wird. Es hat etwas damit zu tun, wie der Gegenüber das macht... und dieser hier mustert einfach nur einen Jungen, der in die Küche kommt und ihn anstarrt wie ein Verhungernder einen Kuchen. Wir erfahren keine Mimik, die Körperhaltung ändert sich nicht - und im Gegensatz zu der des Erzählers dauert diese Musterung weniger lange.

>>Als seine Augen erneut die Meine treffen,<<
Wieder ein lyrischer Versuch mit Fehlschlag und falscher Rechtschreibung. Etwas wie "Als sich unsere Blicke erneut begegneten..:" wäre schöner und weniger künstlich.

>>formen sich seine Lippen zu einem schwachen Grinsen.<<
Würde ich auch, wenn ich das Zelt in der Hose bemerkt hätte ^_____^ Jede Körperreaktion bisher zeigt, dass da jemand Sex will, denn so äußert sich Erregung.

"Na kleiner? Hat dir deine Eomma noch nichts von mir erzählt?"
Der Kleine muss wirklich klein sein, wenn die Autorin ihn klein schreibt...

Stellt euch vor, was bisher passiert ist: Kind kommt heim und starrt einen Fremden erregt in Grund und Boden. Aus genau diesem Grund hätte ich auch so einen Spruch gebracht, anstatt mich vorzustellen. Andernfalls hört das Gestarre nicht auf, denn der Junge schafft in diesem Kapitel nur einen einzigen Satz.

>>Sagt der fremde mit einer tiefen Stimme,<<
Er sagt den Satz nicht, er stellt eine Frage, fragt also. Und vor "Fremde" steht bereits der Artikel, der das Adjektiv zum Hauptwort macht, wie kann man es da immer noch klein schreiben?!

Liebe Leser, so die wörtliche Rede bitte nie setzen, es ist falsch und Grundschulwissen. Richtig ist: "Hat dir deine Eomma noch nichts von mir erzählt?", fragt der Fremde mit einer tiefen Stimme...

>>welche mir direkt eine Gänsehaut verschafft,<<
Nach dem gierigen Lechzen nach der Schönheit jetzt auch noch die Reaktion auf die Stimme... sorry, aber das ist... bedürftig nach "Erlösung". Dunkle oder tiefe Stimmen können zwar auch bedrohlich wirken, aber nicht in diesem Kontext.

>>und hebt amüsiert eine Augenbraue dabei hoch.<<
Über dieses O.O-Gesicht kann man ja auch nur schmunzeln. Denn für mich weiß der Fremde in der Küche ganz genau, was Junior durch den Kopf geht... aber da es die Autorin nicht weiß, verhallt die ganze Spannung.

>>Nein, das hat sie nicht.<<
Ich sagte ja, sie nimmt ihren Sohn nicht ernst. Wahrscheinlich geht die Beziehung schon eine Weile und Junior war zu blind für die Anzeichen dafür, weil er... vieles übersieht in seiner Unreife.

>>Updates: Plötzlich & unangekündigt/aus dem heiteren Himmel.<<
Also ohne Plot, ohne konkrete Idee oder dem Ansatz eines Plans.

>>[One]
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Jungkook PoV.<<
Für alle diejenigen, die es aus dem Klappentext und dem "Prolog" noch nicht erschlossen haben...

>>Wie versteinert stehe ich nun da und mein Blick wandert zum Boden.<<
JETZT kuckt er weg? Warum? Und wieso "wie versteinert"? Er hat sich die ganze Zeit nicht bewegt.

>>Was sollte mir denn meine Mutter über diesen Mann erzählt haben? Ist er so besonders oder was?<<
Ab hier dachte ich mir, dass mit dem Kopf des Jungen was nicht stimmt. Und es wird schlimmer, je mehr man liest. Denn, falls Junior es vergessen hat, da steht jemand Fremdes in der Küche, der offenbar schon öfters da war - sonst könnte er sich nicht benehmen "als würde er sich wie in seinem eigenen Zuhause fühlen."

>>Wenn mich gerade jemand nach meinem ersten Eindruck fragen würde, würde ich behaupten er sei arrogant.<<
Es gibt keine Anzeichen dafür. Der Mann kocht lediglich. Arrogant ist der Junge, der den Fremden mit seinem Blick auszieht.

>>Was ist das denn für ein Protz?<<
Die Frage gebe ich zurück. Nur mit Freak. Wer protzt denn hier irgendwo?

>>Man stellt sich doch erst mal vor, wenn man neue Menschen 'kennenlernt'.<<
Wieso ist "kennenlernt" in Anführungsstrichen? Sie lernen sich doch wortwörtlich gerade kennen, Ironie ist also völlig fehl am Platz.
Und ja, man stellt sich vor: Der Jüngere zuerst, Klugscheißerchen. Also: Maul auf.

>>Doch das scheint ihm egal zu sein.<<
Oder er wartet darauf, dass der Junge seine Manieren wiederfindet.

>>Tief in Gedanken versunken und einen Ausweg oder eine Lösung suchend,<<
Wofür? Für deinen Mangel an verbalen Ausdrucksfähigkeiten und Manieren? Wie tief die gedanken sind, haben wir gesehen - und meine Teetasse ist tiefer, sorry.

>>spiele ich nervös mit meinen Fingern.<<
Mädchen...

>>Ganz genau kann ich spüren, wie er immer noch vor sich hin grinst,<<
Kannst du nicht.

>>obwohl ich versuche meinen Fokus auf den Fußboden der Küche zu geben.<<
Dieses Deutsch ist schlimm. Aber merkt ihr den Bruch in der Konsistenz der Handlung? Erst gaffen und sabbern, eine Ode auf die Schönheit dieses Mannes anstimmen - und plötzlich ist der Fußboden das Nonplusultra, weil der Kerl angeblich arrogant ist, denn er hat eine berechtigte Frage gestellt. Die Launen der Pubertät oder Vergesslichkeit der Autorin?

Man kann sagen was man will, aber was immer passiert: Der Junge ist das Problem.

>>Diese erscheint gerade äußerst interessant in meinen Augen.<<
"DieseR". Junior spricht vom Fussboden.

>>Seine tiefe Stimme von eben hallt dabei in meinem Kopf<<
Kontextbedingt ist die Stimme vom Fussboden, nicht von dem Mann hinter dem Herd. Außerdem "hallen" tiefe Töne nicht unbedingt. Sie vibrieren eher.

Und bevor wir streiten: DAS sind tiefe Stimmen.

https://youtu.be/Erkv1-_xR7U

>>und ich spüre wie sich meine eben entstandene Gänsehaut weiterzuverbreiten scheint<<
Der Junge SCHEINT etwas zu spüren, aber es ist nur Einbildung. Er fühlt es nicht wirklich. Ich frage mich allerdings auch, WO die Gänsehaut sein soll, wo er sie zu spüren meint, wenn sie sich von da aus "weiterzuverbreiten scheint".

>>und nicht die Absicht hat, mich und meinen Körper von nun an in Ruhe zu lassen.<<
Im Deutschunterricht haben wir gelernt, dass Sätze wie diese das Stilmittel "Personifikation" enthalten. Ein anderes Beispiel ist der Tod, wenn er als Sensenschwinger im schwarzen Cape in einem Märchen wie "Gevatter Tod" herumläuft. In unserem Fall wird die Gänsehaut zu einer Person gemacht - mit eigenem Willen, eigenen Taten und eigenen Absichten. Ein Stilmittel, hier sehr fragwürdig eingesetzt.

>>Erschrocken zucke ich zusammen und kreische leise auf,<<
Kreischen ist niemals leise. Deswegen nennt man es ja so. Vor allem aber ist es ein hoher, schriller Ton... der Junge kreischt also wie das Mädchen, das er in Wirklichkeit ist.
Wer das bei mir macht, was die Mutter hier abzieht, hat leider reflexartig meinen Ellbogen oder die Fingerknöchel im Gesicht.

>>als ich von hinten auf meiner Schulter zwei Hände spüre.<<
Von hinten... auf der Schulter... zwei Hände... *Kopfschüttel* Ganz, ganz schlecht geschrieben. Und albern als Bild.

Wisst ihr übrigens, wie viele Sätze besser und logischer werden, wenn man ihre Bestandteile umstellt? Oder Überflüssiges weglässt? Denn dass der Junge nicht "von vorne" angefasst wird, wissen wir, denn ER könnte diese Bewegung sehen. Vor allem aber sagt der Satz aus, dass da jemand BEIDE Hände auf EINE Schulter legt...

Korrigieren wir also: "Als ich zwei Hände auf meinen Schultern spüre, zucke ich erschrocken zusammen und kreische auf."
Ja, ich habe das "leise" und  "von hinten" weggelassen und dem armen Kind zwei Schultern für zwei Hände gegeben.

>>Refelxartig<<
Ein simpler Tippfehler... trotzdem hätte man sauber Korrektur lesen können.

>>drehe ich mich um und sehe direkt in das besorgte und ebenso erschrockene Gesicht meiner Eomma.<<
Von was ist Mama denn erschrocken? Sie war es doch, die sich lautlos von hinten anschleicht, ohne in der Lage zu sein, die Stimmung in der Küche auch nur im Geringsten wahrzunehmen: Ihr Sohn steht stocksteif mit Latte in der Küche... und sie fasst ihn von hinten an, anstatt sich erstmal mit ein paar Worten bemerkbar zu machen.

Oder war sie von dem Kreischen erschrocken? Obwohl... ein leises Kreischen ist akkustisch nicht möglich, deswegen frage ich mich, in welchen Zungen dieses Mädchen im Knabenkörper hier zu sprechen droht.

>>Als habe ich einen Geist gesehen, renne ich schnell hinter ihre zierliche Gestalt und klammere mich fest an ihren Arm, während ich mein Gesicht in ihrem Rücken und somit in dem weichen Baumwollstoff ihres Pullovers vergrabe.<<
Niemals in Hundert Jahren ist DAS die Reaktion eines mental gesunden 16jährigen Jungen. Das machen Kindergartenkinder. Und seht ihr das DRAMA? "Als habe ich (es muss "hätte" heißen, falsche Zeitform!) einen Geist gesehen..." Wieso einen Geist? Das ergibt keinen Sinn, es sei denn, der Junge hält seine Mama für tot - was er aber nicht tut.

Hinzu kommt, dass der Rücken der Frau aus dem Baumwollstoff ihres Pullovers besteht.

>>''Maus?<<
Genau, mach' ihn klein.

>>Was ist los Jungkook?''<<
Mamaaa, da ist ein fremder Mann in unserer Küchäääää! Und der redet mit miiiiirrrrrr...

Ehrlich, Eomma, read the room.

>>Fragt sie mich sofort und ihre Hand legt sich sanft auf meinen Schopf.<<
Wir haben die Zeichensetzung bei wörtlicher Rede oben schon besprochen, ihr seht den Fehler. Ihr wisst nun auch, dass die Hand wieder ein Eigenleben führt... und dass "Schopf" ein Haarbüschel des Kopfhaars ist, verrate ich euch. Die Autorin wollte scheinbar verschleiern, dass Mama dem Kindchen die Hand aufs Köpfchen legt, um es zu trösten und dachte, so würde es weniger peinlich, aber dafür lyrisch klingen.

>>Vorsichtig und langsam tätschelt sie mir den Kopf und spielt mit einigen meiner dunklen Haarsträhnen, mit der Hoffnung mir so ein wenig die Angst entnehmen zu können.<<
Im "Prologue" hatte er keine Angst, sondern wurde geil. Im ersten Kapitel hingegen, bekam er von der Stimme eine Gänsehaut und nannte den Fremden arrogant. Mittlerweile versteckt er sich wie ein Kleinkind und lässt sich den Kopf tätscheln. Aber woher kommt die Angst? Gänsehaut kann man von vielen Dingen bekommen und nicht immer ist sie ein Anzeichen von Furcht.
Hinzu kommt: Er steht HINTER seiner Mutter, presst das Gesicht in ihren Rücken. Wie verrenkt sie sich, um ihn zu streicheln?

Und sorry, aber es ist peinlich, sich in so einer Situation so zu fürchten. Wie hat der Junge denn seine ersten Tage im Kindergarten, der Grund- und Mittelschule überstanden? Hat der nachts ins Bett gemacht, weil ihn ein anderes Kind angebrüllt hat oder der Lehrer ihn schimpfte? Man kann ja ein sensibler Junge sein... aber dieses Verhalten geht gar nicht, wenn man 16 sein will. Wer so reagiert, wird gemobbt.

>>Meistens hat das eine Wirkung auf mich<<
Meistens? Ich würde sagen "immer", denn es hilft ja im Moment gerade auch.

>>und auch gerade spüre ich wie ich mich langsam entspanne und schließe die Augen.<<
Er entspannt sich nicht aktiv, sondern "spürt" es. Passiv, so als gehöre sein Körper nicht zu ihm. Das ist eine sehr merkwürdige Art sich auszudrücken. Hinzu kommt das Gruseln, dass er offenbar sein Gesicht mit OFFENEN Augen in Mamas Pulli gepresst hat.

>>Ein leises und tiefes Lachen stört mich bei meinen Versuchen, mich zu beruhigen<<
Er "versucht" es nicht... der Junge entspannt. Und ja, auch ich hätte mich bei der Reaktion kaputtgelacht, denn der Mann in der Küche weiß ja nicht, was wir wissen. Er weiß nicht, was für einen gedanklichen Käse wir hier lesen müssen.

>>und augenblicklich kralle ich mich fester an den Arm meiner Eomma.<<
Niemals 16. Sechs vielleicht.
Und jetzt ist es der Arm, in den er sich krallt? Wann hat er den denn in die Finger bekommen.

>>''Oh Sumi, warum hast du dem Kleinen denn nicht erzählt, dass er einen neuen Daddy bekommen wird?''<<
Weil die Frau den Kerl zwar fickt, aber nicht an die Beziehung glaubt. Würde sie das nämlich, hätte sie - wie eine vernünftige Erwachsene - dem Jungen von einem neuen Mann in ihrem Leben erzählt und die beiden auf neutralem Boden miteinander bekannt gemacht.
Laut Google bedeutet "Vater" auf Koreanisch "abeoji" (klingt gesprochen wie "abudschi"). Warum ist die Mutter "Eomma", der Stiefvater aber ein "Daddy"?

Und ob der Typ nun der neue "Daddy" wird - schon das Wort ist grenzwertig, denn in dem Kontext hier muss ich an einen "Sugardaddy" denken - oder nicht, ist eigentlich auch egal, denn der Kleine ist entweder im ersten Jahr der Oberschule, könnte aber auch schon eine Ausbildung machen und deshalb von zu Hause ausgezogen sein. Ein gewisses Maß an Verständnis für seine Mitmenschen verlange ich jetzt einfach, denn nein, es geht NICHT immer nach dem Willen von Kindern. Auch wenn Koreaner das von Frauen und Müttern gern verlangen, das männliche Geschlecht ist nicht der Nabel des Universums.

>>Spöttet die tiefe Stimme des fremden belustigt<<
Er "spötteLt" höchstens, oder "spOttet". Das eine oder das andere. "Des fremden"... des fremden was? Sein Hausschuh? Da steht schon ein Artikel davor, es sollte also klar sein, dass man das Wort dann groß schreibt.
"Belustigt" ist überflüssig, das Wort "spöttelt/spottet" verrät bereits, dass es kein neutraler Tonfall ist. Ja, manchmal muss man auch Sachen streichen.

>>und ich weite sofort die Augen auf,<<
"Aufweiten"? Wo ist mein Duden, ich muss ihn werfen.

>>während meine Beine leicht anfangen zu zittern.<<
Wieso?

>>Ein neuer Daddy?
Ich bin doch kein Kleinkind mehr!<<

Doch bist du. Mit jedem Satz bestätigst du das. Wer erwachsen sein will, muss sich auch so benehmen. Ein "Nicht-Kleinkind" hätte bereits ein Gespräch mit dem Mann angefangen und zumindest seinen Namen erfahren.

>>Was kann ich bitte dafür, dass ich so schreckhaft bin?<<
Schreckhaft ist was anderes als feige, arrogant und notgeil.

>>Ich bitte euch!<<
Uh, jetzt durchbrechen wir die Vierte Wand... und das nur, um Mitleid zu erheischen.

>>Würde so ein gut aussehender Mann plötzlich in eurer Küche stehen, hätte es euch auch die Sprache verschlagen.<<
Nö. Ich wäre zwar nervös gewesen und hätte vielleicht Unsinn geredet - aber eine Begrüßung hätte ich zustandebekommen. Ebenso eine Frage dazu, warum da so ein Prachtexemplar in meiner Küche steht UND KOCHT.

>>Ich will keine Lügen hören, ich kenne euch alle in und aus wendig.<<
Du kennst nicht mal dich, Frau Autorin Jungkook.

>>Gegen diesen Mann hätte niemand den Mut dazu etwas zu sagen.<<
HÄÄÄÄÄ! Wieso denn GEGEN ihn? Wieso so negativ?! Was stimmt nicht mit dieser Autorin und ihrer Figur? Kuckt mal, das steht in der Küche, voll beängstigend:

>>Dafür strahlt er eine... Eine zu große Dominanz aus...<<
Der Typ steht nur da und kocht. Er hat eine tiefe Stimme und lacht Erzähler-chan offensichtlich aus, das ihn im "Prologue" noch vollgeifert. Wo ist die Dominanz?
Ich kenne Männer, die mit ihrer Präsenz einen ganzen Raum ausfüllen können, aber dieses Objekt der Begierde kann es nicht.

>>''Man Taehyung! Musstest du denn meinen Jungkook so sehr erschrecken?<<
ICH hab' ihn nicht erschreckt. DU warst das, Sumi. DU hast ihm nichts erzählt, mich eingeladen und in die Küche geschickt. ICH... war nur da, als er reinkam.

Aber kuckt euch dieses "meinen Jungkook" mal an. Die Frau macht ihr Kind jetzt auch noch vor ihrem Lover peinlich. Ja, öffentliches Bloßstellen kenne ich auch.

>>Oh gott er zittert sogar schon.''<<
*schweres Ausatmen* Ja, wie ein kleines Reh...

>>Sagt meine Eomma streng und zieht mich schnell in ihre Arme.<<
Genau, mach's den Eindruck eines Weicheis noch offensichtlicher, weil Deine Worte nicht ausgreicht haben. Und hat Junior vorher nicht gesagt, er sei KEIN Kleinkind mehr?

>>''Es tut mir leid Kookie, aber woher sollte ich auch wissen, dass er zu unfähig dazu ist, sich direrst mal vorzustellen.''<<
Tut mir Leid, Sumi, aber DU hast es verbockt. Du und dein Sohn, denn die Kleinen stellen sich der Höflichkeit halber zuerst vor... und starren einem nicht eine gefühlte Ewigkeit sabbernd ins Gesicht.

>>Beginnt sie kopfschüttelnd zu reden<<
Sie "beginnt" nicht zu reden. Sie beendet, was sie sagen will nach dem Wort "vorzustellen".

>>und ich öffne die Augen, während ich nun Neugierig in ihre Augen sehe und darauf warte, dass sie mir erklärt, wer dieser Mann ist.<<
Wieso ist er JETZT neugierig? Das Wesentliche wurde bereits gesagt. Vom "Daddy".

>>Etwas läuft hier schief, das ist mehr als deutlich.<<
Gar nichts läuft schief, denn es passiert überhaupt nichts, außer dem Dramaanfall eines kleinen Mädchens.

>>Ich lehne mich vor zu ihrem Ohr und schlucke leise.<<
Stellt euch dieses Bild vor... die ganze Szene... und dann erklärt mir, warum ich dieses Kind für normal halten soll. Mal ganz abgesehen von der Unhöflichkeit, die nun schon zum DRITTEN Mal völlig offensichtlich wird. Sabbern und nicht vorstellen waren die ersten beiden - für die, die es nicht gemerkt haben.

''W-Was meint er mit Daddy?''
Der Text macht mich aggressiv und ich will etwas antworten wie: "Er will dich ficken, und ich bekomme für meine Erlaubnis eine neue Markenhandtasche von Gucci." Wäre das der Fall, würde ich die Panik des Jungen verstehen - aber das würde Mut und Können von der Autorin verlangen, das sie nicht hat.

>>Wispere ich leise und sehe kurz zu diesem Taehyung rüber.<<
Ein "Wispern" ist per se leise, das Adjektiv ist überflüssig.

>>Meine Eomma hat ihn doch so genannt, nicht?<<
Nein, sie nannte ihn "V", denn so nennt Taehyung sich selber. Was soll dieser Satz? Kann der Junge nicht zuhören oder ist er jetzt schon mit dem Gespräch überfordert.

Nein, sowas ist auch nicht schüchtern, das ist sozial inkompetent und über alle Maßen verwöhnt und behütet.

>>Immer noch ziert ein Grinsen seine nahezu perfekten Lippen,<<
Back too puberty-mode... Ich denke, Du hast Angst, Gänsehaut und Mama muss dich trösten, weil der Mann so angsteinschüchternd dominant lächelt?

>>während er in der Pfanne eine Soße vorzubereiten scheint.<<
Woher weiß der Junge das? In Pfannen macht man keine Soßen - also kann hier niemand kochen. Weder Junior, noch Mr. Maskulin, noch die Autorin. Denn nichts anderes wird gekocht, also wozu sollte man Soße machen?

>>Mit großen Augen betrachte ich ihn kurz,<<
Und wir haben es alle gesehen. Diesen abscannenden Blick, das Lippenlecken und Sabberschlucken.

>>doch sehe ich schnell wieder weg von ihm, um in die Augen meiner Eomma sehen zu können.<<
Diese ruckartigen Bewegungen immer...

>>Anscheinend hat sie noch einiges zu erzählen,<<
Woran sieht der Junge das? Das Wichtigste wurde bereits gesagt, der Rest ist Rechtfertigung.

>>denn ich kann mir das ganze noch immer nicht erklären.<<
Wenn man es gewohnt ist, dass sich das ganze Universum um einen selbst dreht, kann ich mir die Verwirrung durchaus vorstellen. Die Sachlage ist eigentlich offensichtlich: Mama hat endlich einen neuen Mann für sich gefunden. Daran ist nichts Schlimmes.

>>''Naja Jungkook..''
Sie nimmt meine Hände in ihre und seufzt leise.<<

Hach, dieses Drama, diese Gesten diese Spannung... als ob sie nicht lange genug gewartet hätte! Wie lange schläft sie schon mit dem Kerl?

>>''Nachdem das mit deinem Vater passiert ist..<<
Was ist denn passiert? Hat er sich Geld geliehen, ist mit einer Neuen ins Ausland abgehauen und hat euch mit den Schulden sitzenlassen? Eine schlichte Scheidung ist nichts, was man einleitet, als würde man einen Mord gestehen.

>>Du weißt schon, ich war so unglücklich.''<<
Gemäß der Logik von Kookies Gedanken müsste man fragen, wieso Mama denn unglücklich war. Sah sie denn nicht ihre unendliche weibliche Erfüllung darin, ihren Sohn zu einer kleinen Zicke zu erziehen?

>>Leicht fangen die Rädchen in meinem Kopf zu rattern,<<
Aber nur ganz leicht, sonst geht das Köpfchen kaputt. Aber ihr seht, wie sehr er sich anstrengen muss, um so einem einfachen Gespräch zu folgen.

>>doch will ich ihr erst zuhören, bevor ich selbst Schlüsse ziehe.<<
Das ist gelogen, denn Junior HAT seine Schlüsse bereits gezogen. Und auf den Großmut, seiner Mutter eine Beziehung zu ERLAUBEN, kann jeder verzichten.

>>Vielleicht habe ich das ganze auch nur falsch verstanden und es handelt sich um ein Missverständnis.<<
Was war denn an all dem hier misszuverstehen?

>>''Das ist Kim Taehyung, wir sind schon seit sechs Monaten zusammen...<<
Sechs Monate kriegt die nicht das Maul auf! DAS würde mich an Kookies Stelle jetzt WIRKLICH schockieren, denn die Frau muss tierische Angst vor seiner Ablehnung gehabt haben. Und so, wie er bisher reagiert, kann ich das sogar verstehen.

>>Und ich habe ihn letzte Woche gefragt, ob er vielleicht mal bei uns übernachten möchte.<<
Und es kommt ihr nicht in den Sinn, ihrem Sohn VORHER davon zu erzählen?!

>>Wir wollen nämlich bald zusammen ziehen oder vielleicht sogar in der Zukunft heiraten... Da ist es klar, dass wir es erst mal testen möchten, ob das auch im Haus und mit dem Zusammenleben harmoniert wie der Rest in unserer Beziehung.<<
Der Rest der Beziehung ist nur der Sex und gelegentliche Treffen. Das Zusammenwohnen ist die Feuerprobe, ob wirklich alles so rosarot ist, wie es einem das Verliebtsein vorgaukelt. Warum zieht der Kerl eigentlich bei der Frau ein, warum nicht sie zu ihm?

>>Ich wusste nicht wie ich es dir sagen soll Jungkook,<<
Deswegen schmeißt sie ihn ins kalte Wasser und stellt ihn vor vollendete Tatsachen. Immerhin ist schon vom neuen "Daddy" die Rede (also Adoption) und einer Heirat.

>>da du noch zu sehr an deinem Vater hängst.<<
Was heißt hier "zu sehr"? Er IST wenigstens der Vater und damit ein männliches Vorbild. So, wie der Junge sich allerdings verhält, hat er nicht viel Kontakt zu ihm, denn ich wage zu bezweifeln, dass ein koreanischer Vater so ein mädchenhaftes Verhalten bei seinem Sohn dulden würde. Und wie immer neigt man dazu, Erinnerungen wie durch einen idealisierten Weichzeichner zu sehen und das Negative auszublenden. So wie der Junge die Mutter positiv sieht, macht er das auch mit seinem Vater... alles verborgen in den Worten "ZU sehr... hängst".

>>Aber Taehyung ist der Mann, der mich glücklich macht. Er hat mir beigebracht, wieder zu Lächeln.''<<
Mir würde das Herz brechen, wenn ich erführe, dass meine Mutter die ganze Zeit über unglücklich gewesen wäre. Aber Kookie ist Egoist.

>>Sagt sie leise und sieht mich zum Schluss ihrer 'kurzen' Rede entschuldigend an.<<
Nicht "kurz" in Anführungsstriche. Das sind nur sieben Sätze! Das IST kurz... und keine Rede, sondern - wie ich bereits vorhergesehen habe - eine Rechtfertigung.

>>Daraufhin sieht sie zu diesem 'Taehyung rüber und lächelt verliebt.<<
Schon wieder eine Abwertung des Mannes wegen nichts. Kann dieses Balg sich nicht einfach über das Glück der angeblich so geliebten Mutter freuen?

Ja, ich weiß, Teenager sind so... und dennoch ist das Verhalten und die Gedanken dahinter zum Kotzen. Andere Menschen wollen auch ein schönes Leben, nicht nur ihr Kiddies.

>>Meine Augen weiten sich kurz und ich sehe sie nur enttäuscht an.<<
Es geht halt nicht nach Deinem Willen, Kindchen. Dein Vater ist wahrscheinlich auch schon verheiratet und hat neue Kinder.

>>Natürlich will ich dass sie glücklich wird, doch hatte ich Hoffnungen, dass sie sie sich mit meinem Vater wieder verträgt.<<
Sie haben sich SCHEIDEN lassen. Man kann also davon ausgehen, dass die Eltern nie wieder eine Familie werden. Aber das ist nichts Schlimmes, vor allem, wenn beide Elternteile nach der Scheidung noch vernünftig miteinander umgehen. Hier gab es scheinbar keinen Rosenkrieg, die Mutter bekam sogar das Sorgerecht für den SOHN.

>>Das kann ich jetzt alles vergessen.<<
Es ist so fucking kindisch, dieses Kind. Alles muss so laufen, wie ER es will!

>>Der Fakt, dass an allem dieser 'Taehyung' Schuld ist, regt mich nur noch mehr auf.<<
Schon wieder der Name in Anführungsstrichen... da weiß offenbar niemand, wofür man sie benutzt. Immerhin heißt der Kerl so, es ist kein Spitzname oder irgendwas.

Und nein, er ist NICHT "an allem" Schuld. Außer daran, dass seine Muter wieder glücklich ist.

>>Ich löse mich von ihren Armen und sehe sie nicht an.<<
"Aus den Armen" wird sich gelöst.

>>Beleidigt stapfe ich ohne etwas zu sagen die Treppenstufen auf mein Zimmer und knalle die Tür hinter mir zu.<<
Widerliches Verhalten eines zu verwöhnten Hosenscheißers. Das Glück seiner Mutter ist ihm scheißegal, wenn es nicht zu SEINEN Bedingungen passiert.

>>Wenn die beiden jetzt erwarten, dass ich diesen Mann lächelnd in die Arme schließen und 'Daddy' nennen werde, dann irren sie sich!<<
Niemand hat das erwartet!

>>Niemanden, außer meinen leiblichen Vater, werde ich auch nur so nennen oder ansehen.<<
Das verlangt ja auch keiner. Aber mal ehrlich: Du nennst deinen Vater "Daddy"? Und wie siehst du deinen Vater an? Wie ein sexuelles Objekt, wie du es mit dem Freund deiner Mutter machst?

Korrektur: "Niemanden außer meinen leiblichen Vater werde ich Daddy nennen oder als solchen ansehen."

>>Vielleicht reagiere ich auch nur über,<<
Vielleicht...?!

>>doch meine Eomma könnte es mir doch auch früher sagen, nicht?<<
Das ist der erste vernünftige Satz in diesen beiden Kapiteln.

>>Dann hätte ich mir wenigstens keine Hoffnungen mehr gemacht!<<
Junge, weißt du nicht, was eine Scheidung ist? Hast du nicht mitbekommen, wie sich das Leben von dir und deiner Mutter in den letzten Jahren verändert hat?

>>Seufzend lasse ich mich auf meinem Bett in meine unzähligen Kissen fallen<<
Mädchen haben solche Betten.

>>und verkrieche mich unter meiner Bettdecke.<<
Absolut erwachsenes Verhalten einer vollkommen vernünftigen Person...

>>Ich will zu meinem Vater, warum versteht denn keiner, dass ich keinen fremden Mann hier haben möchte?<<
Weil man das sagen muss. Niemand beherrscht Telepathie.

Aber eigentlich ist deine Meinung zum Thema irrelevant, denn es geht um das Leben und das Glück deiner Mutter. Nicht um deins. Du sollst nur höflich sein, mehr nicht.

>>Vielleicht liegt auch nicht allein da das Problem, sondern daran, dass er so gut aussieht...<<
Ich sag's ja, ER steht auf den Typen seiner Mutter. Wäre ein hässlicher Mittfünfziger etwa lieber gewesen?

>>Ein Klopfen an meiner Tür löst mich aus meinen inzwischen leicht gefährlich werdenden Gedanken<<
Junge, du bist seit dem Prolog entlarvt. Masturbiere, dann geht's dir besser.

>>und schnell schüttele ich den Kopf, als würde ich mit dieser Handlung versuchen meine Gedanken 'wegzuschütteln'. Ob es mir gelingt?
Nein.<<

Er schüttelt den Kopf, um genau das zu erreichen. Man muss es nicht infrage stellen oder als Versuch deklarieren. Das ist wieder so ein langer, überflüssiger, gekünstelter Satz, den man streichen könnte, ohne dass er fehlt.

>>Das Klopfen auf dem Holz meiner Zimmertür wird langsam lauter<<
FBI! MACHEN SIE AUF! Sie haben Termiten! Geräusche werden nicht langsam lauter, wenn sie abgebrochen sind.

>>und ich ziehe nur die Decke mehr über meinen Körper.<<
Er ist schon komplett drunter, wie soll das gehen?

>>Meine Mutter klopft nie an meiner Tür, es muss 'Taehyung' sein.<<
MAMA ich ziehe mich gerade um! Die schlechten Manieren hat Jüngelchen definitv von ihr. Und ich beginne diese Anführungsstriche zu hassen.

>>Mein Herz fängt an schneller zu klopfen und ich schlucke leise.<<
Wie er einfach immer wieder seinen Sabber runterwürgt, sobald es um den Kerl geht...

>>''Ich komme rein, wenn du nichts sagst Kleiner.''
Höre ich die tiefe Stimme sagen<<

Ist 'ne klare Ansage. Find' ich gut. Vor allem, weil das Verhalten vorher mal so gar nicht geht. Er bringt seine Mutter damit nämlich massiv in Verlegenheit... nur weil er sie mit seinem Vater geshippt hat.

>>und beiße mir augenblicklich auf die Unterlippe, ehe ich diese mit meinen Zähnen in Beschlag nehme und auf diesem herumkaue.<<
Er kaut auf dem Beschlag rum, igitt. War es Ana aus "Fifty Shades" die immer auf ihren Lippen rumkaute, wenn ihr was gepasst hat? Ich weiß nicht mehr, nur dass junge Mädchen in Ya-Büchern sich sehr oft auf die Lippen beißen. Man sieht ihnen also sofort an, dass was ist - obwohl sie es doch oft so sehr verbergen wollen...

>>Was will er denn jetzt von mir? Kann er nicht zurück in 'meine' Küche gehen und weiter seine verdammte Soße kochen?<<
Es ist nicht "deine" Küche... und da man Soße nicht in der Pfanne kocht, hast Du keine Ahnung. Außerdem ist  die Soße schon groß und kann das alleine. Sie wird nicht schneller fertig, nur weil man in den Topf schaut.

Joa... das will's gewesen sein - und ich habe gelitten.
Habt ihr sehen können, warum dieser Junge niemals das ist, was er sein soll (nett, schüchtern, sensibel und 16 Jahre alt)? Positiv ausgedrückt, ist es der Autorin gelungen, exakt für ihre sehr junge und BTS-verliebte Zielgruppe zu schreiben -  die alle begierig auf die im Titel und dem Klappentext versprochene, perverse Seite des Liebhaber warten werden, denn "Sex sell's" bekanntlich.

Was ich es aber aus dem Text herauslesen kann, Kookie latent autistisch, wenn ich sehe, wie ihn schon normales Verhalten überfordert, und er sich zitternd an seine Mutter klammert, nur weil er einen Fremden sieht und Fremde eigentlich in teenagerlichem Pathos auch gleich noch HASST... den ihm unbekannten Lover seiner Mutter aber anstarrt wie ein Verhungernder einen Kuchen. Die andere Hälfte in ihm ist ein sechsjähriges, weinerliches Mädchen, wenn man Kookies Ansichten Glauben und der Wortwahl Aufmerksamkeit schenkt. Die Autorin hat einen Jungen erschaffen, der exakt dem Klischee entspricht, dass Schwulenhasser über solche Männer haben: Weinerliche Muttersöhnchen, die jedem Kerl nachstarren.

Und es wird nicht besser - im Gegenteil, im Folgekapitel hat Kookie nichts besseres zu tun, als bei einer Vorstellung zu sagen:

Mal davon abgesehen, dass er nicht ins Gymmi geht, sondern in die 1. Klasse der Oberschule (Korea hat ein anderes Schulsystem als wir), niemand nach seinem besten Freund gefragt hat - sondern nach ihm - und man den Jungen nach seinem "Ich ignoriere dich, bis du weggehst"-Verhalten leider einfach verarschen MUSS, ist die sexuelle Orientierung das Allerletzte, was man einem Unbekannten über sich sagen sollte.

Ein Outing ist nicht nötig, es sei denn, es besteht Interesse. Das hat nichts damit zu tun, wie der Junge sich selber sieht und was er zu haben glaubt - außer einem großen Mangel an Manieren und Sozialfähigkeiten. Mehr an Charakter außer vorgeschobenem Fremdenhass und auf Kerle zu stehen, hat er nicht zu bieten und genauso reduziert er auch weiterhin den Mann seiner Mutter auf Oberflächlichkeiten:

(Kuckt euch hier mal nur den letzten Satz genauer an: Dieser Mensch hilft anderen beim Schreiben... und peilt nicht mal, was sie mit diesem Text anrichtet.)

Nimmt man dann noch die Rollenverteilung des homosexuellen Settings - mit Kookie als Opfer von "violent smut" und V als "Top" - kann man fast schon von einer Vergewaltigung ausgehen, ganz zu schweigen davon, dass der Kleine vor allem durch seine Aussagen derart seltsam wirkt, dass in mir da der Eindruck von Kindesmissbrauch mit einem geistigen Nachzügler entsteht, der romantisiert werden soll. Genau diese Mischung macht das notgeile Geifern auf den Liebhaber der Mutter so widerlich. 

Aber hey, der jungen Zielgruppe gefällt's, immerhin sind Kookie (Jungkook) und V (Taehyung) in der Band BTS >.<

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