37. Text / Tipps: Zeit... und wie man sie verschwendet
Ihr wisst, ich habe was gegen Ankündigungskapitel, aber wenigstens habe ich sehr oft das zweifelhafte Glück, dass sie relativ kurz gehalten sind. So 200 Worte, ein paar Zeilen oder so. Oft haben sie nichts mit der Geschichte zu tun, sondern mit dem Autor - und dem, was er für so unfassbar wichtig hält, dass er damit euren Leseflow und seine eigene Geschichte unterbricht. Er schießt sich damit quasi selbst ins Bein oder geht mit einer Eisenkugel um den Hals tauchen... oder beides zusammen.
Darauf angesprochen kommt gern die Ausrede, dass es IM BUCH gesagt werden müsse, weil keiner auf das Profil gehen und es dort lesen würde. Tja, warum bloß? Sind die Leser so dumm, dass man es ihnen in der Geschichte aufzwingen muss? Ich habe den Eindruck, manche Autoren denken das tatsächlich. Der Leser MUSS ihr Selbstmitleid oder von ihren großen Pläne lesen, die oftmals nur leere Versprechen sind; er darf nicht einfach nur eine Geschichte LESEN.
"Du kannst es ja überspringen", ist dann die Reaktion... aber den Autoren kommt nicht mal ansatzweise in den Sinn, wegen seinen persönlichen Problemen einfach mal die Klappe zu halten. Wer sein Seelenleid unbedingt mit der Welt teilen will... macht es auf dem Profil oder mit euren unzähligen Freunden privat aus. Nicht jeder, der in ein Buch schaut, will was vom Autor und seinem Privatleben wissen.
Nun hätte ich nicht ein neues Kapitel geschrieben, wenn mir das nicht in einer Deluxefassung begegnet wäre. Wo ein Autor nicht nur bevormundet, sondern sich dabei auch noch wiederholt. Als wäre ich zu bescheuert, um mir zu merken, was ich zwei Minuten vorher gelesen habe und hätte es zudem auch nicht verstanden. Besagtes Menschenkind macht das aber nicht nur im Text, auch in den Kommentaren. Es hat sogar gesagt - und da ich nett bin, glaube ich ihm, dass es das wirklich ernst meint: "Man verbessert sich nicht durch Kritik. Durch Kritik erfährt man nur die Meinung des Kritikers zu seinem Buch."
Ich weiß wirklich nicht, in welcher Blume diese Elfe bisher gewohnt hat... aber ganze Wettbewerbe werden so entschieden.
Um meine Kapis ein bisschen kürzer zu halten, habe ich wieder gescreenshotet - und außerdem machen andere Leute Dinge, die ich mir selber einfach nicht ausdenken kann, nicht mal, wenn ich mir Mühe gebe. Ihr habt hier also wieder den "Originalton":
>>Kapitel 1: Zeit, in der Du das Vorwort liest.<<
Meine Studies wissen, sowas nennt man "Elipse". Kann man als Stilmittel verwenden, wenn es passt, ist aber kein vollständiger Satz. In dem Buch, was mir hier in die Hände fiel, geht es tatsächlich immer wieder um "ZEIT": Jedes Kapitel beginnt mit einer Elipse, die dieses Wort enthält.
Das ist das einzige Mal, wo die Wiederholungen Sinn machen.
Ich wohne gelegentlich auch in meiner "Kopfwelt", und das war etwas, was mir diese Elfe ursprünglich sympathisch machte. Man mag Menschen, die ähnliche Interessen haben und ähnlich denken, wie man selber. Deswegen ist der erste Absatz eigentlich okay... wenn es nicht schon ähnlich formuliert im KLAPPENTEXT stünde, der im Screenshot "Buchbeschreibung" heißt.
Das ganze "Vorwort" ist also überflüssig. Ihr seht, schon in diesem kleinen Auszug sind ZWEI Wiederholungen drin. Und die Autorin fragt mich, wo sie sich WIEDERHOLT, als ich sie darauf anspreche.
Nebenbei bemerkt ist "Trailer" englisch für FILMVORSCHAU. Es sind also Ausschnitte aus einem FILM, manchmal sogar selber kurze Filme (z.B. bei den Minions.) Keine Texte, keine Fragmente von Ideen oder Kurzgeschichten. Wortfehler.
Der erste Absatz dieses Auszugs steht AUCH im Klappentext - und wiederholt die dritte, bereits bekannte Aussage. Wiederholen wir also auch mal:
- Es sind Ideen der Autorin.
- Es ist ein Buch mit Oneshots. (Oneshots sind abgeschlossene Kurzgeschichten, die man in "one shot" - also in einem "Rutsch" durchlesen kann. Früher hießen sie "barber shop stories", weil man sie beim Warten auf den Friseur las. Was die Autorin aber anbietet sind Fragmente.)
- Sie schreibt auf Leserwunsch bevorzugt weiter.
Sehr ihr, wie kurz man das machen kann? Ohne all das Blabla? Da man durch "Das ist falsch" angeblich nicht lernt, wie man sich verbessern kann, habe ich Rechtschreib- und Kommafehler nur angestrichen. Wehe, einer nimmt ein Wörterbuch zu Hilfe und bildet sich selbstständig weiter! Das geht nicht! *lach*
Dass man Schreibstile ausprobiert ist zwar gut... aber witzig ist, dass dieses Wiederholen und aufgeblähte Erzählen bereits zum Stil dieser Elfe gehört - denn ja, auch in ihren Geschichten findet man das. Was sie eigentlich meint, ist die Erzählperspektive: Ich, du, er, mein göttliches Toastbrot... diese Dinger. Und ja, sie wird auch wiederholen, dass ihr unter bestimmten Vorgaben kommentieren dürft.
Der Aufbau MUSS euch erklärt werden, weil es euch nicht auffallen würde, wenn ihr den Text endlich lest. Man kann sagen, dass Menschen dumm sind, ohne das Wort oder ein Synonym dafür zu verwenden: Die Elfe macht es euch gerade vor, indem sie etwas völlig Offensichtliches erklärt. Obwohl... ich muss mich bei den Kommentaren unter meinen Geschichten manchmal wirklich wundern, was Leser da nicht verstanden haben wollen... vielleicht muss ich mir das also auch angewöhnen?
Und mal so als Gedanke... sollte ein fertiger Oneshot nicht von Anfang an ein eigenes Buch haben, anstatt in einer Ansammlung von Ideenfetzen und Blabla zerstückelt zu werden? Einfach, damit alles beieinander ist, was zusammengehört? Glaubt ihr, hier wird die Entfassung von "Titli" erscheinen?
Also nicht nur, dass jemand nicht weiß, was den Schreibstil ausmacht, die Schreibart wird auch ins Spiel gebracht. Die SchreibART ist aber nicht die Perspektive, sondern der Umstand, dass diese Texte elektronisch geschrieben werden, sei es am Computer oder auf dem Handy. Wer das von Hand schreibt und abtippen muss, würde merken, dass er langweilt - und Langeweile ist tödlich für einen Text. Auch für Informationstexte.
Großartig (weil voll hintergründiger Ironie) auch, dass gesagt wird, man dürfe die kursiven Du-Textstellen überspringen. Die Autorin gibt sogar zu, dass sie nicht mal als Lückenfüller taugen,
- denn sie hängen nicht zusammen,
- erzählen keine eigene Geschichte
- und haben keine Handlung.
Genaugenommen sind es Szenenbeschreibungen, die sich prosaisch lesen sollen (man erkennt einen massiven Einfluss von Michael Endes "Die unendliche Geschichte"), aber dennoch sind sie einfach... überflüssig.
Die Zeilen zum ersten Fragment (im Buch Kapitel 3!) zerreißt die Autorin in zwei Teile, zusammengenommen aber ist der dazugehörige Kursivtext 700 Wörter lang, das Gejammer von Hauptfigur A - einer Ich-Perspektive - nur 865 Wörter. Damit ist das, was UNWICHTIG ist, fast genauso lang, wie das Fragment, um das es geht! Würde man es überarbeiten, wäre man bei noch weniger... Aber wer liest denn ein HALBES BUCH?! (Außer jemand, der es Scheiße findet und abbricht.)
Und weil ihr den Aufbau immer noch nicht gepeilt habt und peilen werdet, wenn ihr in den Text schaut, weil sie euch alle mit dem Teelöffel indoktrinieren will, hier eine "graphische" Aufbereitung ihrer Worte:
Kommt, wir fassen mal zusammen, was alles wiederholt wurde:
- meine Ideen, bitte nicht klauen
- kein Roman, sondern Textfragmente
- was euch gefällt schreibe ich weiter
- kommentiert nur, welches Fragment und welche Erzählperspektive euch gefällt
- eine Rahmenhandlung bildet einen Rahmen
- Urheberrechte erwähnen: das Copyright-Symbol von Wattpad, im Klappentext / Buchbeschreibung und im Vorwort, das keines ist, auch wenn es so heißt.
Warum habe ich hier "Rahmenhandlung" geschrieben, was ist das? Eine Rahmenhandlung "umschließt" einen Text, wie ein Bilderrahmen ein Bild oder Foto. Im ersten Band vom "Witcher" sieht man das sehr schön, und ich hatte nach all diesem Gerede nicht den Eindruck, dass da jemand weiß wovon er spricht, oder besonders kreativ sei. Und ja, die Rahmenhandlung beim Witcher ist genau das, was ihr Name suggeriert: Ein Rahmen für die Kurzgeschichten im Buch, aber mit einer eigenen Handlung und Geschichte.
Eine Außenhandlung ist etwas völlig anderes, das ist die Handlung, die eine Figur TUT, ohne Wertung oder Erklärung dazu. Ein Schlag ins Gesicht... ist Außenhandlung, wenn man jemanden wirklich ins Gesicht schlägt.
Ja, es gibt auch eine "Innenhandlung". Dass sind die kleinen Kämpfe, die jeder Mensch mit sich selber ausfechtet, wenn er eine Entscheidung trifft und verschiedene Szenarien im Kopf durchspielt. Das Leben IN der Matrix sozusagen, denn der physische Körper liegt ja im "Batteriefach". Oder wenn der Polizist in "Shutter Island" sein Trauma immer wieder durchlebt...
Das Beste aber immer zum Schluss.
Ich weiß nicht, wie brauchbar die Kommentare dieses Menschenkinds sind... aber ob die Rechtschreibung akzeptabel ist, entscheidet jeder für sich selber. Für mich ist "akzeptabel" eine Vier... und ich strebe nach der Bestnote, also möglichst fehlerlos.
Warum? Damit IHR euch das richtige Schriftbild einprägt; seht, dass ich mir Mühe gebe - und nicht durch Fehler aus dem Text herausgerissen werdet.
Mir fiel außerdem auf, dass hier jemand zwar angeblich gerne kommentiert und das auch "viel zu oft", dennoch aber will, dass man danach fragt. Damit wird suggeriert, dass man ohne Erlaubnis nicht kommentieren darf. Und das ist schlicht eine Falschaussage.
Zum Korrektorat kann ich nur sagen: Ich habe die Fehler rot unterstrichen (wenn auch noch nicht im ersten Screenshot) und bei mir liest dieser Mensch nach diesem Kapitel NICHT beta. Er KANN es NICHT, weil ihm - wie man nach diesem Vorwort und den Profilauszügen ganz schnell sehen kann - die fachliche Kompetenz dazu fehlt. Rechtschreibfehler, Kommafehler und falsch verwendete Worte... also: Nein.
Respektiert also eure Leser und bevormundet sie nicht. Auch wenn manche von ihnen euch dumm erscheinen mögen. Wiederholt euch nicht unnötig, so wie hier, und lasst solche Erklärungen. Manche Leser sind nämlich klüger als ihr. Manche können zumindest eins und eins zusammenrechnen, sind also klug genug, um euch zu verstehen, wenn ihr es ihnen nur EINMAL sagt. Wiederholungen sind ein STILMITTEL, kein Selbstzweck.
Und was unnütz ist, FLIEGT RAUS! Egal wie toll es in eurem Kopf klingt!
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