Kentucky Fried Chicken

Jayden schaute mich an und rollte seine Augen. 

„Roll deine Augen nicht! Ich bin gerade dabei, sie zu zeichnen.“ 

„Dann zeichne sie doch gerollt.“

„Ha ha, sehr witzig.“, und verkniff mir mein Lachen, wobei mir plötzlich ein Anruf entgegen kam.

Es war meine Mutter. Sie berichtete mir, dass sie wegen ihrem Job für eine Woche in New Jersey sein wird. Meine Mutter arbeitete als Managerin. Sofort nachdem ich aufgelegt hatte, fragte mich Jayden, ob das mein Freund gewesen sei. „Oh ja, mein Freund klingt ja so weiblich.“, gab ich zurück. „Also hast du einen?“, schaute er mich mit einem Gesicht an, als wäre ich die letzte gewesen, die irgendein Junge daten würde. Ich schwieg, packte mein Notizbuch und den Stift in meine Tasche und ging. „Jess! Wohin willst du gehen?!“, hörte ich noch von ihm, aber ich ignorierte es. Ich hatte andem Tag einfach keine Lust auf solche Menschen gehabt. Sowieso war ich nur in den Park gegangen, um alleine zu sein. Um die Atmosphäre zu genießen. Um nachzudenken. Um, um, um ... Aber nun ja, war nichts. Zuhause angekommen, lief ich sofort in die Küche und sah einen KFC Kübel und daneben direkt einen Zettel. 

„Liebe Jess! Ich habe dir das hier gekauft, weil ich wusste, dass KFC dein Leben heißt und ich möchte dich bitten, nicht all zu viel Unordnung zu verschaffen. Ich liebe dich. Mom.“ 

Es stimmte. Ich liebte Chicken Wings von Kentucky Fried Chicken. Ich war mit zwei einhalb Jahren zum ersten Mal dort und seit dem Zeitpunkt, fast jeden Tag. Gehe ich einbisschen zu sehr ins Detail? Ja? Okay, ich höre auf.

Der restiche Tag war nichts besonderes. Wie jeder andere auch, eigentlich. Essen, duschen, Klopausen, fernschauen, meine Katze, Muffin, füttern und zu Bett gehen. Ich war allein. Mein Vater war seit dem 13.02.2008 verstorben. Und das wegen einem Autounfall. Er fehlte mir. Er fehlte mir sehr. Aber dennoch hieß es nicht, dass mein Leben nicht weiterging. Nein, ich versuchte, das Beste darauß zu machen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie meine Mutter es aushielt, den Mann zu verlieren, den sie so sehr liebte. Mit dem sie Jahre lang verheiratet war. Mit dem sie Kinder hatte und der Mann, der all ihre Macken kennt und sie trotzdem akzeptiert, wie sie ist. Meine Mutter war eine starke Frau, dennoch sehr verletzlich, wenn es um dieses Thema ging. Jeden Sonntag besuchte ich ihn seitdem an seinem Grab und erzälte ihm alles, was mir am Herzen lag oder was ich ihm erzählen würde, wenn er noch da gewesen wäre. Manchmal, oder öfter, weinte ich dabei. Einfach der Gedanke, dass ein Mensch so plötzlich weg sein kann. Ohne jede Vorwahnung. Ein Tag auf den anderen. Das ist nicht fair. Diese Welt war so grausam. Und was meinen Bruder angeht - Er hieß Dylan und war 19 Jahre alt. Dylan war wegen seinem ersten Collegesjahr im Ausland studieren. Irgendwo in Europa. Dublin. Oder doch London? Ich wusste es nicht mehr. Jedenfalls, war er nicht hier bei meiner Mutter und mir. 

Am Montag morgen, so ungefähr gegen 6:25, brummte mir der Wecker lautstark in mein Ohr. Ich brauchte so etwas. Denn ein sanfter Ton weckte mich nicht auf. Als ich soweit war, ging ich los zur Schule.

In der Mittagspause in der Caféteria, nahmen meine beste Freundin, Kaylee, und ich uns ein Tablett und bestellten unser Essen. Danach suchten wir einen Platz und saßen uns dorthin. Und schon kam unser bester Freund, Jonathan, aber wir nannten ihn gerne Nath, und zischte: „Naaaa? Wie geht's, wie steht's?“

Ich antwortete weniger begeistert:  „Am Samstag war ich in dem Park ... Wie hieß er nochmal? Memorial Park? Naja, wie auch immer  - Ich traf dort einen Jungen und er schien von Außen so toll und bewundernswert ... Bis der „Dreamboy“ seinen Mund aufmachte.“

„Wie heißt er?“, wollten die beiden neugierig wissen.

„Jay-“, ich hörte auf und erstarrte.

Jayden stand da. Jayden Ian stand in der Caféteria von der Schule, auf die ich ging. Er stand nicht nur da, er kam auf mich zu. Als der Typ von Samstag vor mir stand, lächelte er mich ernergisch an: „Na? Hast du mich schon vergessen?“

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