Kapitel 40
Kapitel 40
Louis POV
Die Freude auf den Ausblick morgen Amy vielleicht erneut den gesamten Tag um sich herum zu haben kann ich Niall nur zu deutlich ansehen. Aus diesem Grund grinse ich, während Liam sich fragend äußert „Soll ich dich Heim fahren?“ Ablehnend schüttelt Amy ihren Kopf „Nein, danke. Ich nehme die U-Bahn.“ Dennoch steht Liam auf und meint „Dann begleite ich dich zur Tür.“ Eindeutig darüber verwundert nickt Amy mit einem leichten Lächeln, dann schenkt sie Niall einen kurzen Luftkuss. Diesem ist das breite Grinsen ins Gesicht geschrieben, selbst als Amy mit Liam schon aus dem Wohnzimmer verschwunden ist.
Ich hingegen bin ebenfalls etwas über das Verhalten von Liam verwirrt. Wieso führt Liam Amy zur Tür? Diese weiß doch schon längst den Weg nach draußen! Ich frage Liam einfach gleich nach dem Grund. Mir selbst zunickend schaue ich Harry zu wie er sich vom Boden jetzt doch erhebt und auf den nun frei gewordenen Sessel wechselt. Aufmerksam scheint Harry Niall jetzt von dort aus zu mustern, weswegen ich meinen Blick ebenfalls zurück auf unser blondes Bandmitglied schweifen lasse.
Nach Amys Schilderung von Nialls fast Zusammenbruch sind meine Sorgen um ihn wieder um ein großes Stück gestiegen. Wenn doch sogar ein Abstecher aufs Klo zu anstrengend für Niall war, wie soll er da dann eine ganze Performance in nur sechs Tagen hinbekommen? In seinem momentanen Gesundheitszustand jedenfalls schon mal überhaupt nicht. Seine blonden Haare stehen wirr in alle Richtungen ab, als er sich nun gähnend hindurchfährt. Eindeutig weiterhin sehr müde legt Niall seinen Kopf auf der Couchlehne ab.
Seine Wangen haben noch immer eine rötliche Färbung und als meine Augen seinen begegnen erkenne ich auch, dass sie weiterhin einen glasigen Schimmer besitzen. „Jungs… Bitte starrt mich nicht so an. Das ist mir unangenehm!“ Anklagend blickt Niall uns nacheinander an. Seufzend wende ich meine Augen demonstrativ von ihm ab und mustere scheinbar interessiert den Wohnzimmertisch. Im selben Moment höre ich wie die Haustür ins Schloss fällt und kurz darauf lässt sich Liam erneut neben Zayn nieder. Fragend blicke ich ihn wortlos an, jedoch bedeutet er mir stumm nur durch Handgesten, dass er mir wohl erst später erklären will wieso er Amy nun unnötiger Weise zur Tür gebracht hat.
Einverstanden nicke ich kurz und wende meinen Kopf erneut zu Niall um, dieser macht gerade Anstalten sich nach vorne zu beugen. Da ich vermute, dass er sein Glas greifen möchte, drücke ich ihm genau dieses mit einer schnellen Bewegung in seine linke Hand. Dankend sieht er mich an, dann trinkt er ein paar Schlucke. In die aufgekommene Stille äußert Harry „Und Niall? Hast du vielleicht auf irgendetwas Nahrhaftes Lust?“ Ich erwarte schon eine Verneinung, allerdings scheint Niall einen kurzen Moment lang zu zögern und schließlich gibt er ein leichtes Nicken von sich.
Sofort Feuer und Flamme springt Liam von seinem Platz auf „Und auf was?“ Über Liams Enthusiasmus belustigt grinse ich breit, ebenso erscheint in Harrys und Zayns Gesicht ein Grinsen. Auch Niall lächelt deutlich amüsiert und meint langsam „Auf… Karotten.“ Kurz auflachend blicke ich verwundert auf Niall „Meinst du das Ernst oder veralberst du uns nur?“ Niall scheint seine eigenen Worte nicht lustig zu finden, da er nur irritiert nickt. Liam äußert mit einem lächelnden Gesichtsausdruck „Karotten also. Kommt sofort.“ Mit dieser Verkündung verschwindet Liam aus dem Wohnzimmer, indes rückt Zayn etwas nach vorne und sieht Niall fragend an „Geht es dir denn schon etwas besser?“
Sich über die Augen reibend entgegnet dieser „Ein wenig, vielleicht.“ Erfreut lächelt Zayn und nickt leicht mit seinem Kopf. „Ob wir nochmal das Fieber messen sollen?“ Harry hat offenbar seine Gedanken laut ausgesprochen, da er niemanden von uns für eine Antwort anblickt, stattdessen sind seine Augen nachdenklich auf den Tisch gerichtet. Dennoch erwidere ich „Machen wir das doch lieber morgen, dann wird wahrscheinlich eher eine Besserung oder Änderung zu sehen sein.“ Harry zuckt aus seinen Gedanken heraus, dann nickt er mir zustimmend zu „Hast recht.“ Ich nicke bestätigend, während Harry sich schon unserem kranken Bandmitglied zuwendet „Wie geht es dir denn Niall?“
Zayn schaut Harry mit einem verwirrten Gesicht an, während ich über Harrys eindeutig 2-minutige Abwesenheit lache. Niall öffnet erneut seine Augen, die er offenbar für ein paar Sekunden geschlossen hatte, und antwortet leicht lächelnd „Es ging mir schon besser. Zayn hat mich das auch gerade gefragt.“ Den letzten Satz fügt Niall wohl aufgrund nun Harrys Verwirrtheit über Zayns und meine Reaktion hinzu. „Oh… Ups.“ Verlegen grinst Harry in die Runde. Indes kehrt Liam strahlend mit einem Teller, auf welchem sich drei geschälte Karotten befinden, zurück. Diesen gefüllten Teller drückt er Niall in die Hand „Lass es dir schmecken.“
„Danke.“ Niall lächelt Liam an, welcher sich wieder auf dem Sofa niederlässt, und beginnt gleich darauf an der ersten Karotte herum zu knabbern. Bewusst, dass Niall sich daran stört, wenn wir ihn beim Essen anstarren, frage ich „Wie wäre es denn mit einem Film?“ Zustimmung von Harry, Liam und Zayn erfolgt anhand von einem jeweiligen kurzen Nicken, währenddessen nuschelt Niall „Macht ruhig. Nur nicht so laut…“ Nialls Bitte natürlich beachtend drehe ich die Lautstärke des angeschalteten Fernsehers, als Harry und Zayn sich für einen Film entscheiden, vorsorglich ganz weit herunter.
Niall neben mir isst lautstark seine verlangte Kost und Liam auf meiner anderen Seite schaut den beiden anderen Jungs zu wie sie leise diskutierend die Filmwahl treffen. Nach geschlagenen zwanzig Minuten schiebt Harry endlich eine Disk in den DVD-Spieler hinein und beide pflanzen sich zu uns auf die Couch. Zwischen Liam und mich quetscht sich Harry, hingegen Zayn sich einfach auf dem freien Platz links neben Niall niederlässt. Da ich die Fernbedienung in der Hand habe, drücke ich auf Play. Gemeinsam lauschen wir dem Einspann, allerdings übertönt Niall locker die leise Musik mit dem Brechen der Karottenstange.
Schließlich ertönen eigentliche Dialoge. Allerdings hören wir von diesen relative wenig bis gar nichts, doch aus Rücksicht wegen Nialls vermutlichen Kopfschmerzen beschwert sich niemand von uns. „Irgendwie habe ich den Film nicht als Stummfilm in Erinnerung.“ Diese Bemerkung von Niall, die bereits nach wenigen Minuten nach Beginn kommt, lässt jeden von uns auflachen. Nachdem der Grund für die geringe Lautstärke geklärt ist und Niall beteuert, dass wir ruhig lauter machen können, haben wir sogar Musik und Dialoge zu der vorherigen stummen Handlung.
Kurz danach stoppt allerdings auch schon Nialls Geknabber und wenige Minuten später lehnt er dösend an Zayn. Da mich der Film nicht dermaßen interessiert, beobachte ich Niall aufmerksam von der Seite und mir kommt wieder meine aufgeschobene Frage an Liam zurück in den Sinn, weswegen ich diesen kurz antippe und zuflüstere „Wieso hast du denn jetzt Amy zur Tür begleitet? Steckt da etwas dahinter?“ Liam nickt leicht, dann wendet er sich fragend an Zayn und deutet auf Niall „Schläft er?“ Schulterzuckend rüttelt Zayn behutsam unser irisches Mitglied. Niall murrt leise und kuschelt sich noch näher an Zayn. Dieser blickt erneut zu Liam und meint „Vermutlich ja.“
„Ist das denn so wichtig?“ Verwundert schaut Harry Liam an. Dieser richtet sich nun etwas auf und entgegnet „Niall muss das was ich euch gleich sage nicht unbedingt wissen.“ Auffordernd blicke ich Liam an, auch Zayn und Harry richten ihre Augen interessiert auf diesen. Liam schaut kurz auf den nun offenbar eingeschlafenen Niall und erklärt „Ich habe mit Amy die Handynummer getauscht, sodass sie zwei von uns bei Problemen erreichen kann. Außerdem wollte ich alleine mit ihr sprechen und habe mir ihr ausgemacht, dass sie morgen um circa halb Elf hierherkommen soll, um den morgigen gesamten Tag auf Niall zu achten. Weil wir ja nicht können und ich Niall nicht so lange alleine lassen möchte, da unsere Besprechung ja schon um elf Uhr anfängt und wir somit vorher nur einen sehr kurzen Abstecher zu ihm machen können.“
Verstehend nicke ich, dann frage ich neugierig „Was hat Amy denn dazu gemeint?“ Schulterzuckend entgegnet Liam „Sie war eigentlich beinah direkt einverstanden.“ Schweigend nicke ich, indes bemerkt Harry skeptisch „Hat sie denn keine Schule?“ Kopfschüttelnd entgegnet Liam „Gerade sind Schulferien. Jedenfalls hat sie mir das gesagt, als ich sie fragte ob sie denn genug Zeit hätte.“ Nickend wendet sich Harry nun von Liam ab, somit verfolgen wir wieder den laufenden Film gemeinsam weiter.
„Boah! Niall heizt mich ja voll auf!“ Zayn reißt mit diesem Satz meine und auch die Aufmerksamkeit von den anderen erneut von dem Film weg. Lachend meint Harry „Das habe ich auch schon festgestellt!“ Indes fasse ich Niall sanft an die Stirn und die Wangen, dann äußere ich „Er fühlt sich auch nicht gerade danach an, dass das Fieber in irgendeiner Weise sinken würde.“ Liam meint mit besorgtem Ausdruck im Gesicht „Morgen ist es hoffentlich etwas tiefer… Apropo! Wollen wir dann gehen? Nicht, dass wir Niall wieder aufwecken, wenn er gerade so friedlich schläft.“
Zustimmend nicke ich „Gute Idee. Ich werde nämlich langsam auch müde.“ Zayn und Harry sind ebenfalls mit unserem Aufbruch einverstanden, weswegen ich den Fernseher mit dem noch lange nicht fertigen Film einfach ausschalte. Zayn befreit sich vorsichtig aus Nialls Griff und zusammen schaffen wir es, dass Niall schlafend ausgestreckt und zugedeckt auf dem Sofa liegt. Möglichst leise und ohne uns unnötig zu unterhalten schleichen wir zur Haustür und machen unterwegs die Lichter aus.
Im Flur schlüpfen wir schweigend in unsere Schuhe und Liam holt den Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Nacheinander verlassen wir, nicht ohne vorher nochmal ganz kurz mit dem Handylicht bewaffnet bei Niall vorbeizuschauen, das Haus und ich schließe behutsam die Tür hinter uns. Auf dem Weg zum Auto sprechen wir trotzdem nicht viel miteinander. Auch als wir alle im Inneren sitzen, das Radio läuft und wir uns auf den Straßen Londons befinden, durchbricht niemand das aufgekommene Schweigen.
Gähnend stütze ich meinen Ellenbogen auf dem Türrahmen ab, lege meinen Kopf darauf und schaue aus dem Fenster. Währenddessen ertönen die ersten Klänge von Marlon Roudettes neu herausgekommenen Song 'When the Beat drops out´. Unbewusst klopfe ich mit meinen Fuß im Takt und lausche mit voller Aufmerksamkeit der Musik, da im Auto sonst nichts anderes zu hören ist. Bereits nach kurzer Zeit fährt Liam links heran und stoppt „Dann bis morgen Louis.“ Mich abschnallend entgegne ich „Gute Nacht Jungs.“ Von Zayn und Harry kommt ein gemurmelter Gruß zurück, hingegen Liam mich nur anlächelt.
Ihnen nochmal kurz zuwinkend steige ich mit einem tiefen Seufzer aus und schließe die Autotür hinter nmir. Als ich an meiner Haustür ankomme, ist Liams Auto bereits verschwunden. Flink habe ich aufgeschlossen und mir im Flur die Schuhe ausgezogen. Ohne mir groß Licht anzumachen tapse ich durchs Halbdunkle auf direktem Weg ins Bad, um noch schnell Zähne zu putzen und auf die Toilette zu gehen. Dann schlappe ich in mein Schlafzimmer, streife mir die Klamotten, außer die Boxershorts, ab und lege mich ins Bett.
Mein Handy positioniere ich direkt neben meinem Kopfkissen. Nach einigem Herumgewälze entschlüpfe ich endlich in den Schlaf, aus welchem ich gefühlte zehn Sekunden später gewaltsam wieder herausgerissen werde. Ich fahre erschrocken hoch und schaue mich orientierungslos nach dem Übeltäter des durchdringenden Tons um. Als ich merke was es ist, schlage ich mir die flache Hand gegen die Stirn und greife geschwind nach dem Gerät. Blinzelnd schaue ich auf das hellaufleuchtende Display. Mein Herzschlag verdoppelt sich und ich bin mit einem Mal hellwach. Niall ruft mich an!
Schnell drücke ich auf Abnehmen und äußere „Niall? Was ist los?“ „Hey Louis. Tschuldigung, dass ich dich schon wieder wecke…“ Niall klingt ehrlich beschämt, weswegen ich grinsend äußere „Ach was. So ein nächtliches Telefonat mit dir ist doch ganz nett. Also. Was ist es dieses Mal?“ Zunächst ertönt nur Nialls Atmung durch den Hörer, dann meint er leise „Mir ist irgendwie schlecht…“ Alarmiert erkundige ich mich „So zum Kotzen schlecht oder anders?“ Unruhig beiße ich auf meine Unterlippe. Zögerlich antwortet mir Niall „Ich weiß nicht…“
„Soll ich zu dir kommen?“ Ich schwinge meine Beine über die Bettkante und stehe auf. „Nee. Musst du nicht…“ Nialls kränkliche Stimme dringt an mein Ohr und überzeugt mich keineswegs. Aus diesem Grund erkundige ich mich misstrauisch „Bist du sicher?“ Zuerst kommt keine Erwiderung, dann kommt ein geflüstertes „Nein…“ zurück und bestärkt mich in meiner Entscheidung. Entschlossen verkünde ich „Ich bin in zehn Minuten da!“ Ich klemme mir das Handy ans Ohr und ziehe mir schnell eine Jogginghose über.
Erst als ich mir auch ein T-Shirt übergeworfen habe und mich schon auf dem Weg zur Haustür befinde, murmelt Niall „Danke…“ Ich erwidere lächelnd „Kein Problem. Aber schlaf nicht ein, bis ich da bin!“ Den letzten Satz äußere ich scherzhaft, um Niall etwas aufzumuntern. Klappen tut es nicht so ganz, da Niall nur mit leiser Stimme meint „Ich probiers…“ Seufzend schlüpfe ich in meine Schuhe, greife mir meinen Schlüssel und verlasse, wie ich gerade merke, offenbar in dem Moment als schon die Sonne aufgeht mein Haus. Na wenigstens hat Niall mich dieses Mal etwas länger schlafen lassen, als letzte Nacht.
Geschwind sitze ich im Auto, stecke den Zündschlüssel ins Schloss und informiere Niall „Ich fahre jetzt los. Okay?“ Ein zustimmender Laut kommt zurück. „Bis gleich Niall.“ Ich lege auf und lenke den Wagen auf die noch fast menschenleeren Straßen. Gerade wegen meiner Nervosität gelange ich in sogar weniger als zehn Minuten an Nialls Haus. Angespannt steige ich aus und schließe den Wagen ab. Schnell stehe ich vor der Haustür und drücke meinen Daumen auf die Klingel.
Ungeduldig warte ich hibbelig und bin kurz davor noch einmal zu klingeln, als die Tür schon aufschwingt und Nialls Kopf im Spalt erscheint. Sofort überwinde ich die Türschwelle, schließe die Tür hinter mir und mustere Niall besorgt „Immer noch?“ Schwach nickend blickt er mich mit blassem Gesicht an. Sorgsam lege ich meinen Arm seitlich um seinen Körper und bringe ihn behutsam zurück zum Sofa. Auf dem kurzen Weg spreche ich über Unbedeutendes, um ihn von seiner Übelkeit abzulenken. Allerdings besorge ich ebenso, als ich Niall sicher auf der Couch abgesetzt habe, vorsichtshalber einen Eimer mit Tüte. Man kann ja nie wissen…
WOW! Über 1,700 Reads *-* Dankeschön!! ♥
Meine Fragen an euch:
- Wünscht ihr euch nicht auch solche Freunde, die sich dermaßen gut um einen kümmern, wenn man krank ist? Oder habt ihr sogar jemanden?
- Woher Nialls Übelkeit nun wohl kommt?
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