Alte Lasten

*Auktorialer Erzähler*

Hand in Hand treten Fred und Irene in das Zimmer. Beide sehen sie aus, als würden ihnen noch einige Stunden der letzten Nacht nach hängen und so ist es auch. Irene legt sich hin und es braucht nicht lange, bis sie eingeschlafen ist. Sie hat die Decke bis zur Nasenspitze hochgezogen und kuschelt sich bei Fred ein. Dieser hält sie wie so oft schon schützend im Arm und schließt ebenfalls die Augen, zumindest für einen kurzen Moment.

Fred hat leichte Augenringe und könnte wirklich den Schlaf gebrauchen, aber in seinem Kopf ist nicht an Schlaf zu denken. Sein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, um heraus zu finden, warum es seinem Vater so schlecht geht. Was könnte es sein? Ist es, wie Irene meinte, etwas physisches? Hat er körperliche Beschwerden, welche ihm zu schaffen machen. Oder ist es etwas anderes? Etwas, was nicht sichtbar ist, aber an den Nerven nagt? Bei dieser Frage schaut Fred einfach geradeaus ins nichts. Er scheint an etwas zu denken, was schon lange zurück liegt.

Der Auslöser für seine Gedanken sind jedoch nicht nur seine Überlegungen, sondern auch Irene. Sie schläft immer noch Seelig und tat es nicht einmal bewusst. Sie hat ihre Hand um Fred sein Handgelenk geschlossen und es ist schon verblüffend, was Berührungen, Worte oder Geräusche im Menschen auslösen können.

*Freds Sicht*

* Rückblende, Schlacht von Hogwarts*

George und ich rennen neben einander her, aber dieser Todesser ist einfach nicht ab zu hängen. Wir weichen immer wieder Flüchen und herunterfallenden Dingen aus. Das schrecklichste sind jedoch die toten Schüler, über die wir hinweg springen müssen, als wären sie nichts als Äste, die im Weg liegen.

„ Fred! Achtung." George zieht mich zur Seite und neben mir fällt ein Teil einer Säule zu Boden.

„ Danke." Sage ich und wir Bahnen uns den Weg frei. Ich halte immer wieder Ausschau nach unserer Familie und hoffe niemanden am Boden liegen zu sehen.

„ Fred, dort hinten." George zeigt auf die Treppe, auf der anderen Seite des Langen Flurstücks. Ich muss die Augen zusammen kneifen, denn es staubt ziemlich Doll. Doch dann, erkenne ich das Mädchen. Sie liegt am Boden und ein Mann mit lockigem zerzausten Haaren ist über ihr gebeugt. Ich kann nicht sehen was er mit ihr macht, aber ich höre das gequälte schreien und wimmern von ihr.

„ Irene." flüstere Ich und renne so schnell wie ich kann zu ihr. Ihr Kopf dreht sich in meine Richtung und sie schaut mit Tränen gefüllten Augen ohne Anhaltspunkte gerade aus.

„ Incendio" rufe ich und der Mann über Irene springt auf, denn er steht in Flammen und ist damit beschäftigt sie aus zu Klopfen. Er rennt den Flur entlang und verschwindet in einen dunklen Raum.

„ Irene, komm du musst hier weg." Ich will sie an ihrem Arm hoch ziehen, doch dieser ist Blutverschmiert und trieft aus den Aufgeschnittenen Wunden. Der Mann hat etwas in ihren Arm geritzt. Irene dreht ihr Gesicht zu mir und schaut zu mir und will mir was sagen. Ihre stimme ist fast lautlos und nur ganz leise Hauchst sie : „ Fred? Ich kann dich kaum hören." Sie zittert und erstarrt fast komplett. Ihr laufen die Tränen ohne pause über die Wangen.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht stützt sie sich ab und richtet sich wieder auf. Ihr blick geht zu der Blutlache neben ihr und dann auf ihren Arm. Sie zieht die Hand vor ihren Mund und schaut sich das Word an, welches in ihren Arm geritzt wurde. "Worthless" steht es in großen blutigen Lettern auf ihrem Unterarm. Irene schaut zu mir auf und ich lege einen Arm um sie, denn sie fängt an leicht zu schwanken.

„ Fred, warte. Ich helfe dir." George kommt auf mich zu und schaut, ob niemand auf uns zu kommt. Dann nimmt er Irene an der rechten Seite, unter den Schultern und ich an der anderen.

Die Große Halle, ist ebenfalls ein einziges Schlachtfeld. Als wir sie erreichen müssen wir drei uns immer wieder vor umherfliegenden Steinen schützen. Irene hat damit zu kämpfen ihre Beine zu ordnen und wach zu bleiben, denn sie verliert immer noch etwas Blut und allmählich hängt sie uns nur noch über den Schultern. Etwas geschützt und abseits der Kämpfe nimmt Mum Irene an sich und sagt, dass sie auf sie aufpassen wird.

" Passt auf euch auf Jungs. Danke." flüstert sie und drückt unsere Hände bevor, sie von Mum fest gehalten wird und neben sich gelegt wird. Ich kann mich nicht von ihr abwenden, denn lieber würde ich weiter bei ihr bleiben. Im Augenwinkel sehe ich George schon los laufen." Fred, Schätzchen, Irene wird nichts passieren. Ich passe auf sie auf." Mum schenkt mir einen verständnisvollen blick. Irene nickt bekräftigend und schließt die Augen.

Draußen rennen alle durcheinander, aber in diesem ganzen Gewusel sehe ich jemanden bekanntes. Es ist Percy. Unser Bruder hat sich offensichtlich wieder für die Familie entschieden, aber jetzt habe ich keine Zeit mich sonderlich darüber zu freuen, oder ihn aufzuziehen. Nicht all so weit von mir entfernt steht, der Mann, den ich vor wenigen Minuten in Brand gesetzt hatte. Seine Haare sind deutlich angesenkt und sein Gesicht weißt deutliche Verbrennungen auf. Er fletscht die Zähne und spukt etwas Blut nach mir. Ich lasse ihn nicht aus den Augen und suche mit meiner freien Hand in meiner Jacken Tasche nach einem Feuerwerks Kracher, aber sie sind alle. In diesen Sekunden kommt der Mann auf mich zu gerannt und löst eine Explosion aus. Ich springe zur Seite und höre Percys entsetztes Aufschreien, bevor es um mich schwarz wird. So muss sich die Ewigkeit anfühlen, denke ich, als ich in einem schwarzen nichts treibe und meinem Körper nicht mehr fühlen kann. Bin ich tot?

„ Fred, bitte. Wach auf du Idiot!" Die Stimme, die zu mir Spricht ist leise und Meilenweit von mir entfernt. Dennoch weiß ich, dass es George seine ist. Ich versuche unter größter Anstrengung meine Augen zu öffnen und sehe, schließlich Mum und George über mir gebeugt. Mum hält ihre Hand auf meinem Kopf und atmet tief auf.

„ Ist es jetzt vorbei?" Meine Stimme ist kratzig und ich drehe meinen Kopf zu beiden Seiten, was beide Male lange dauert und viel Anstrengung kostet. Um uns herrscht Stille. Keine Explosionen, keine bunten Lichter der Flüche, dafür das weinen vieler Personen. Ich drehe meinen Kopf zu meiner linken Seite und sehe Irene. Sie liegt neben mir und hat die Augen geschlossen, sowie ein ganz blasses Gesicht.

Mum muss meinem Blick gefolgt sein und scheint wie immer Gedanken lesen zu könne. Sie nimmt meine Hand und drückt sie. „ Irene ist getroffen worden, als sie Ginny vor einem Fluch gerettet hat. Sie ist wieder aufgewacht und hat weiter gekämpft, als ihr weg wart. Sie hat es in kauf genommen, für Ginny zu sterben." Mum ihre Stimme stockt und sie nimmt nun auch Irenes Hand.

" Aber sie lebt!" Mum atmet aus und ich auch, als ich das höre. "Madam Pomfrey, sagte uns, dass es eine große Chance für sie gibt. Ich nicke Mum zu und George meint:" Sie schafft das, sie kann dich doch nicht alleine durch die Welt laufen lassen. Ich kann nicht immer auf dich aufpassen." Ich muss schmunzeln, obwohl es die Situation eigentlich verbietet.

Später, lässt meine Familie mich alleine und ich schließe kurz die Augen. Meine Hand habe ich auf Irenes gelegt, welche kalt geworden ist. In mir herrschen die Panik und die Schuldgefühle. Wäre ich besser bei ihr geblieben. Das alles droht mich zu zermürben, doch dann schließt sich die kalte Hand in meiner um mein Handgelenk und ein zittriges atmen geht von Irene aus.

* Ende der Rückblende*

Schwer atmend und mit rasendem Herzen, wache ich aus diesem Tagtraum auf und lasse meine Stirn gegen Irenes Schulter fallen. Irene ist lässt sich davon nicht stören und schläft weiter, aber ich bin einfach nur froh das regelmäßige atmen zu hören. Meine Augen tuen weh und ich bin ziemlich müde. Ich bin zwar eingeschlafen, jedoch war es nicht wirklich entspannend. Ohne Worte legt Irene ihre Hand an meinen Hinterkopf und streicht durch meine Haare. Sie blinzelt kurz und lächelt mir zu, dann schläft sie auch wieder ein.   Nun schließe ich meine Augen und schlafe bald ohne zu träumen ein.

Die Stunden vergingen und das nächste Mal, als ich aufwache ist von draußen schon Gewusel zu hören. Ich drehe mich und taste neben mir die Matratze ab, aber dort liegt niemand. Wo ist Irene denn hin? Ich öffne meine Augen, die nicht mehr weh tuen und steige aus dem Bett. Unten in der Küche höre ich Geklapper und ich folge diesen Geräuschen.

Die Geräuschkulisse nimmt zu und ich frage mich, was Irene da macht. Ich gehe leise auf den Raum zu und bleibe in der Tür stehen. Irene steht auf einem Stuhl und angelt etwas aus einem Regal, was für sie deutlich zu hoch angebracht ist. Warum zaubert sie den Gegenstand denn nicht einfach herunter? Ich glaube die Kleine war so lange in der Muggelwelt, dass sie manche Dinge vergessen hat. Ich würde ihr helfen, wobei ich dort auch ohne Stuhl drankommen würde, aber es sieht so lustig aus. Wie ein kleines Kind steht sie dort in einer  karierten Schlafanzughose, weißen Unterhemd, geringelten socken und reckt sich in die Höhe. Ich kann mir mein lachen nicht verkneifen und zücke meinen Stab. " Was brauchst du den?" Irene erschrickt und dreht sich zu mir um. Sie hält die Hand an die Brust. " Ich brauche den Kaffee." Nonverbal bringe ich den Beutel mit dem Kaffee zum schweben und lasse ihn, an ihrem Gesicht vorbei, auf die Arbeitsfläche sinken. Irene schaut mich verblüfft an und hat einen Gesichtsausdruck, welcher sagt:" Das hätte mir auch einfallen können."

"Du weißt hoffentlich, dass du das auch kannst?" Sie antwortet nicht darauf sondern steigt von dem Stuhl. Ich bin in der Zwischenzeit zu ihr gegangen und lehne an der Kücheninsel. Den Stuhl ziehe ich zur Seite. Ich schaue zu Irene und sie bekommt es gar nicht mit, dass ich sie eine Weile beobachte. Sie sieht besorgt aus.

" Irene.." Sie lässt den Löffel fallen und hält sich die Hand an den Kopf. Was ist den mit ihr.

" Entschuldigung, aber ich.." Sie weiß nicht was sie sagen soll.

" Du brauchst dich nicht entschuldigen. Geht es dir gut?" Sie hebt den Löffel auf und legt ihn beiseite.

" Ich habe nur so wirres Zeug geträumt. Es war von der Schlacht und du bist..." Sie beendet den Satz nicht, aber ich weiß was sie sagen möchte.

" Ich bin gestorben?" Irene nickt und schaut auf ihre Hände und knetet diese nervös.

" Ich hatte auch so einen Traum. Mich verfolgen sie in letzter Zeit öfter. Allerdings bist du es immer, die ..." Ich spreche es auch nicht aus, weil ich nicht weiß wie sie reagiert.

" Die stirbt." Beendet sie dieses Mal den Satz, "Diese ganzen Artikel im Tagespropheten, über die Schlacht von vor 10 Jahren hat alles wieder ins Rollen gebracht."

" Bei mir warst du es." Irene schaut blitzschnell auf und runzelt die Stirn.

" Als du mein Handgelenk vorhin umschlossen hast, dass war bei mir wie ein Schalter der umgelegt wurde." Ich zucke mit den Schulten und lächle Irene aufmunternd an.

" Das wollte ich nicht, ist das immer so?"

" Nein, aber ich glaube im übermüdetet Zustand waren meine Nerven nur etwas dünn. Wir haben halt alle immer noch ein Wenig mit den alt Lasten zutun, aber jetzt wo du wieder bei mir bist, geht das bestimmt bald weg."

*Irenes Sicht*

Verrückt, dass es ihm auch noch so ergeht. Ich fühle mich etwas schlecht, weil ich ihn damit belasten musste. Aber auch mir geht es besser, wenn ich ihn sehe und somit weiß, dass wirklich keiner tot ist.

" Ich lasse dich nie mehr gehen, ich hoffe du kannst damit leben." Ich falle ihm in den Arm und drücke ihn ganz fest.

" Das solltest du dir gut überlegen. Du weißt wie anstrengend ich sein kann und meine Familie erst recht." Er zieht mich fast auf Augenhöhe zu sich hoch, was zur folge hat, dass meine Zehenspitzen nicht auf den Boden kommen. Ich halte mich an seiner Schulter fest und werde etwas rot.

" Ich habe deine Familie gerne und das du einen an der Waffel hast, dass weiß ich schon lange."

" Weißt du was schade ist?" Ich schüttle den Kopf und bin gespannt auf seine Erörterung.

" Es ist schade, dass man nicht so oft von schönen Dingen Träumt. Unsere Schulzeit zum Beispiel. Da hätte ich so einige Favoriten mit dir, die ich nochmal erleben würde."

" Ja klar, so oft wie ich Opfer von euren Streichen geworden bin, da kannst du einen drei Teiler drüber schreiben." Fred wackelt mit den Augenbrauen und lacht schelmisch.

" Stimmt, daran habe ich gerade gar nicht gedacht." lacht er und ich schüttle mal wieder den Kopf.

" Bin ich dir eigentlich nicht zu schwer? Ich meine es ist schön die Welt mal von hier oben zu sehen."

" Zu schwer. Du bist schwer in Ordnung, das stimmt. Alles andere an dir ist perfekt." Er wusste, dass ich es ihm nicht glaube, da ich wirklich nicht so dünn bin wie Fleur

" Ich könnte noch nicht mal Ansatzweise behaupten wie Fleur auszusehen."

" Irene, ich haue dich gleich. Wer hat euch Frauen eigentlich eingebläut, dass man fast magersüchtig sein muss. Außerdem siehst du besser aus als Fleur, sag ihr das aber nicht, sonst habe ich ihre französischen Krallen im Gesicht." Er verzieht seinen Mundwinkel und bringt ein tiefes Lachen hervor.

" Nein, mach dir keine Sorgen. Du hast höchstens meine deutschen Krallen im Gesicht und lass mich bitte wieder herunter. Die Luft hier oben ist ganz schön dünn." Er lässt mich an sich herunter rutschen, bis ich wieder auf meinen Füßen stehe. Fred seine Augen spüre ich in meinem Rücken, während ich weiter mit dem Kaffee kochen beschäftigt bin. In der Zeit, in der der Kaffee durch den Filter läuft suche ich Geschirr heraus.

Der restliche Vormittag verläuft ziemlich entspannt und wir haben Zeit herum zu sitzen und herum zu blödeln. Es ist auf eine Art entspannend und aufregend zugleich. Ich habe einmal sogar fast meine Tasse vor lachen fallen lassen und habe mir dabei die Hälfte des Inhalts über das Unterhemd gekleckert. Mein Unterhemd hat nun eine interessante batik Färbung in weiß beige. Das tut meiner guten Laune aber keinen Abbruch und ich bemerke nicht, wie die Zeit langsam herum geht.

" Um Himmelswillen, es ist ja fast halb eins. Ich will dich nicht raus schmeißen, aber ich habe heute noch Sprechstunde."

" Kein Problem. Ich mache mich auch bald auf die Socken, um zu Hause nach dem Rechten zu sehen. George und ich haben noch ein bisschen was für Weihnachten vor zu bereiten."

" Wenn es ok ist, kann ich nach der Arbeit auch bei euch vorbei kommen. " Das wäre nicht nur eine Möglichkeit Angelina endlich mal wieder zu sehen, ich kann mich auch davor drücken meine restlichen Umzugskartons auszuräumen. Ehrlich, wer macht das denn freiwillig?! Ich lebe gut mit meinem halben Geschirr, die ungleichmäßigen Tassen und Tellern sind eine Kritik an die Gesellschaft und soll mehr Vielfalt symbolisieren. Ich finde, dass ist doch gar keine schlechte Ausrede. Die Kartons selbst eignen sich außerdem schon als Abstellplatz. Einfach praktisch!

Kurz vor ein Uhr verabschieden Fred und ich uns vor meiner Haustür und jeder geht in eine andere Richtung.
In meiner Praxis richte ich alles soweit her und lasse mir nebenbei diktieren, wer sich für heute angemeldet hat. Ich habe eine Feder, die wie eine Art Anrufbeantworter funktioniert. In meiner Abwesenheit können die Leute auch weiterhin anrufen und ihre Probleme schildern. Die Feder schreibt es auf und das Pergament wird dann zu einem sprechenden Brief. Für heute sind es 25 Patienten. Es ist unglaublich, was von Heute auf Morgen alles passiert.

„ .....Miss H. Collins und Ihre Tochter, ab 15:00 Uhr, Gliederschmerzen, Fieber und Rötungen am Körper/ Miss Stanley, ab 15:45, leichte Verbrennung....." Mein Terminplan startet heute um 13:15 Uhr und geht bis 19:00 Uhr. Länger als ich gedacht hätte, aber ich will niemanden absagen müssen, immerhin geht man nicht aus Spaß zum Arzt. Im besten Fall brauche ich für manche Patienten auch nur wenige Minuten.

Im Wartezimmer ist jeder Stuhl besetzt und zwei Personen müssen schon stehen. Eine Patientin hatte leider ein etwas größeres Problem und mein Plan hat sich Zeitlich verschoben. Nun aber ist der nächste dran und dieser braucht nur ein Rezept für seine Tränke, um sie weiterhin Brauen zu dürfen. Ja, auch hier gibt es Verschreibungspflichtige Zutaten für Zaubertränke, ganz so einfach ist es dann auch hier nicht.

Die Stunden gehen, die Probleme der Menschen nicht. Natürlich gibt es fast nie etwas ganz schlimmes und die meisten sind schnell beruhigt. Mittlerweile ist es 18:00 Uhr und eine ältere Frau sitzt noch alleine im Wartezimmer und blättert in der Zeitung.

„ Mrs. Green." Die alte Dame steht auf und lächelt mich freundlich an. Sie hat einen gekrümmten Gang und stützt sich auf einem Gehstock ab. Sie ist öfter bei mir, da sie unter vielen kleinen Dingen zu leiden hat.

„ Guten Tag, Frau Doktor. Wissen sie, ich glaube mir geht es schon besser, als vor ein paar Wochen." Ich lächle und sie geht langsam an mir vorbei ins Behandlungszimmer.

Die Besserung, die Mrs. Green an sich feststellte lagen gar nicht falsch, denn auch meine Untersuchungen ergeben Verbesserungen. Sie ist sehr erfreut und meint zu mir, dass mehrere Ärzte Muggel Methoden anwenden sollten und nicht einfach irgend welche Tränke zusammen panschen, die nicht wirken und scheußlich schmecken. Das ist natürlich ein großes Lob für die Medizin der Muggel und für mich, welches ich dankend annehme.

„ Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und gehen sie doch heute noch aus. Sie junges Ding sollten nicht wie unsereins alleine zu Hause rum sitzen."

„ Werde ich machen, schönen Abend noch."
Ich schaue noch solange nach ihr, bis sie die Stufen sicher runter gegangen ist. Nun schließe ich die Praxis ab und lasse den Putzmitteln ihren Raum. Ich setzte mich an den Schreibtisch während der verzauberte Besen seine Arbeit macht, gefolgt von einem Wischmop und einem Lappen.
Gut eine halbe Stunde später ist alles wieder sauber und ich kann endlich Feierabend machen.

Draußen ist es dunkel und es hat angefangen zu schneien. Eigentlich kein Wunder, den in einer Woche und fünf Tagen ist Weihnachten und ich freue mich schon tierisch drauf. Es klingt zwar etwas hart, aber dieses Jahr habe ich mal meine Ruhe und bin nicht im Weihnachtsstress. Meine Eltern besuchen nämlich meine Stiefschwester in Amerika und meinten, dass ich mich ausruhen solle.

*Freds Sicht*

„ Hallo?!" Rufe ich durch den Eingangsbereich unserer Wohnung und bekomme ein:" Hey!" von Angelina zurück. Ich hänge meine Sachen zur Seite und gehe zu meinen Bruder und Angelina in die Küche. George bastelt an einer Box herum, die wir für Sylvester mit Raketen voll packen wollen und Angelina sitzt mit einem Glas Schokopudding neben ihm und schaut zu.

„ Nah, ihr Beiden. Wie sieht es aus?" George ist so konzentriert, dass er irgendwas unverständliches nuschelt, aber Angelina ist unserer Sprache noch mächtig.

„ Alles gut, es ist nur, etwas langweilig." sie gähnt, aber fängt sich schnell wieder, um mir eine Frage zu stellen, die ihr unter den Nägeln brennt.
„ Und bei dir? Du warst bei Irene habe ich gehört. Wars schön?" Sie hat ein wissendes Lächeln im Gesicht. Ich schaue zu George, aber dieser bekommt immer noch nichts mit, oder will es nicht mitbekommen. Egal ich haue ihm leicht auf den Hinterkopf. Der muss aber auch immer alles erzählen.

„ Ja, wir haben viel geredet." meine ich und Angelina nickt bloß.
„ Ich habe Irene schon so lange nicht mehr gesehen. Man kann kaum glauben, dass wir damals nicht mal einen Tag ohne einander aus gekommen sind. Weißt du noch beim Quidditch, als Madam Hootch uns in unterschiedliche Teams gepackt hat. Das war eine Kriegs Erklärung." Angelina rührt in dem Becher herum und kichert sich einen zurecht.

„ Ich hoffe ihr habt heute nichts weiter vor, denn Irene wollte nach der Arbeit vorbeikommen. Geht das?" Nun hebt auch George den Kopf an.

„ Klar, kann sie vorbeikommen. Aber ich habe etwas Angst vor dem Gequassel der beiden, einmal angefangen geht es ohne Punkt und Koma in eins durch. "

„ Natürlich! Obwohl dann muss ich hier aber noch klar Schiff machen. Und was soll das heißen ohne Punkt und Koma." Sie stellt den Becher mit dem Löffel neben sich auf den Tisch und steht so schnell wie es mit ihrem Babybauch geht auf.

„ Man ruhig, ich denke mal, dass sie erst heute Abend hier ist und Schätzelein, schau mal in den Spiegel." George grinst und ich sehe es nun auch. An Angelinas Wange hängt noch ein Rest von dem Pudding und sie schaut gerade fragend zu George. Nun dreht sie sich zu dem Spiegel und sieht es selbst.

„ Huch, da habe ich aber auch wieder mit vollem Körpereinsatz gegessen." Sie lacht und wischt es mit einem Taschentuch weg.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top