Kapitel 93: Eine gefährliche Reise
Hermine war in der Zwischenzeit wieder oben angekommen, flüchtete gedankenverloren zurück in den Gemeinschaftsraum, in dem Ron in einer Ecke saß und über einem Buch hing.
„Das war aber ein kurzer Besuch in der Bibliothek... alles gut?", fragte Ron, als er auf sie aufmerksam wurde.
Fragend sah sie zu ihm, der Gedankenstrudel in ihrem Kopf ebbte langsam ab, „du liest ein Buch? Freiwillig?", lachte leicht, setzte sich langsam neben ihn auf die Couch und linste in das Geschriebene.
„Quidditch", lächelte er, „willst du mitlesen?", sah dabei freundlich zu ihr und legte das Buch anschließend in die Mitte, Hermine sah dankbar zu ihm, dann auf das Buch auf ihrem Schoß. Ron blätterte langsam um, wenn er der Meinung war, dass Hermine alles gelesen hatte, es war eine gute Ablenkung. Eine gute Stunde saßen sie so zusammen und blätterten in dem Buch umher.
Müde von den ganzen Sorgen, die sie sich machte, lehnte sie sich vorsichtig an ihn, nahm langsam immer tiefere Atemzüge und schloss nach einer Weile die Augen, für diesen kurzen Moment vergas sie die Situation, in der sie sich seit Monaten befand und spürte nichts, als eine angenehme Schwerelosigkeit, die ein jähes Ende fand, als Ron sich aufrechter hinsetzte und sie damit aus der kurzen Erholung zog.
„Und? Hattest du Erfolg? Bei Slughorn?", fragte er, als Harry ein wenig nachdenklich wieder in den Gemeinschaftsraum trat.
Er nickte, „ja... Felix hat die richtigen Worte gewählt", er schmunzelte leicht, setzte sich schwerfällig auf den nebenstehenden Sessel und musterte seine Freunde, die immer noch das Quidditch-Buch auf dem Schoß hatten.
„Was ist denn?", wollte Hermine wissen, sah ein wenig besorgt über ihn, versuchte sich vorzustellen, was diese Erinnerung preisgegeben hatte.
„Dumbledore will mich zu einer seiner Reisen mitnehmen", erzählte Harry, er spürte ohne Frage eine Art von Stolz und Aufregung, er hatte den alten Zauberer so oft gebeten ihn helfen zu lassen, er wollte so viel mehr tun, als nur Erinnerungen ansehen und abzuwarten, was Dumbledore wieder finden würde, er wollte und musste helfen, aber das, was er vor wenigen Minuten erfahren hatte, machte ihn auch ein wenig nervös.
Hermine sah unsicher zu ihm, „meinst du... das ist so eine gute Idee?"
„Was soll ihm schon passieren? Dumbledore ist doch dabei", Ron zuckte mit den Schultern.
Harry bemerkte ihren Blick, „ich weiß, was du meinst... aber es geht ihm gut.", versicherte er ihr, nickte bekräftigend, ließ die Zweifel, die auch er an manchen Tagen in sich hörte, gar nicht erst erstarken.
„Harry... man kann einen Fluch nicht ewig im Körper binden...", fing sie vorsichtig an.
„Es geht ihm gut", wiederholte Harry, signalisierte damit, dass das Thema für ihn beendet war und lenkte auf das kommende Quidditch-Spiel, welches das letzte der Saison wäre, worauf Ron sofort ansprang, auch wenn Harrys Gedanken im Grunde nur um das kreisten, was ihn erwarten würde, während Hermine sich kurz darauf von ihnen verabschiedete und in ihre Räume ging.
*
Bereits drei Tage später tauchte ein Hauself im Gryffindorgemeinschaftsraum auf, um Harry eine Mitteilung von Dumbledore zu überbringen.
Als er den Brief gelesen hatte, sah er unbeirrt zu seinen Freunden, „heute ist der Tag", eine wilde Entschlossenheit legte sich in seinen Blick, als wäre ein lang-ersehnter Wunsch nun endlich in Erfüllung gegangen.
Während Ron Feuer und Flamme war, kam in Hermine ein mulmiges Gefühl hoch, welches sie einfach nicht abstellen konnte.
„Mine... es wird nichts passieren.", Harry nahm ihre Hand, drückte sie sanft und versuchte sie ein wenig aufzumuntern, „ich bin froh, dass er mich dabei haben will... dass ich helfen kann."
Hermine seufzte, „das versteh ich, Harry... das versteh ich wirklich... trotzdem hab ich Angst um dich..."
„Ich verspreche dir, dass ich auf mich aufpasse."
„Wann musst du los?", wollte Ron stattdessen wissen, der Hermines Sorge nicht so recht teilte.
„In einer guten Stunde.", Harry ließ langsam Hermines Hand los, ging zu einem der Fenster und sah hinaus.
„Hast du eine Ahnung, wo er hin will?", wollte Ron wissen, sah nachdenklich zu Harry.
„Er hat nichts genaues gesagt... nur...", er stockte leicht, erinnerte sich an Dumbledores Warnung, ‚es kann gefährlich werden...', sah zu seinen Freunden, die ihn abwartend ansahen, „nur, dass es nicht in der Nähe ist...", sah wieder aus dem Fenster und nahm einen tiefen Atemzug.
Die Minuten, in denen sie warteten, verstrichen wie im Flug und wenig später machte sich Harry auf den Weg zu Dumbledore, er wurde nochmal von Hermine und auch Ron in den Arm genommen, die beiden wünschten ihm viel Glück und entließen ihn dann in das unbekannte Abenteuer.
Kurz, nachdem Harry den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, stieg die Nervosität in Hermine an, sie wibbelte unruhig mit den Beinen, knibbelte an dem Saum ihres Ärmels, was Ron nach einigen Minuten auffiel, „alles okay, Hermine?"
Sie seufzte, „ich kann jetzt hier nicht einfach warten... ich werde versuchen zu lernen...", meinte sie, sprang dann auf und verschwand in ihren vier Wänden, lief auch dort auf und ab und entschied sich dann dafür die Kerker aufzusuchen, egal wie unsensibel Severus sich ihr gegenüber zur Zeit verhielt.
Hermine verließ mit schnellen Schritten den Gryffindorturm, huschte ungesehen durch die Gänge des Schlosses und kam nach einem schnellen Marsch in den Kerkern an, klopfte an Severus Tür, die nach wenigen Momenten geöffnet wurde.
Ohne ein Wort zu sagen, trat er zur Seite, schloss dann, als Hermine hinein gestiefelt war, die Tür und ging mit angespannten Schritten zurück zu seinem Schreibtisch, an dem eine Flut von Aufsätzen lag, als wolle er sich unbedingt von etwas ablenken.
„Weißt du, dass Dumbledore und Harry unterwegs sind?", fragte sie recht anklagend, als hätte Severus die beiden auf diese Reise geschickt, diese merkwürdige Nervosität machte sie furchtbar ungehalten.
„Diese Information ist mir geläufig", meinte er süffisant mit aufeinander gepressten Kiefern, kritzelte beinahe ungehalten über einen Aufsatz.
„Wo sind die beiden?", wollte Hermine wissen, stützte sich an seinem Schreibtisch ab.
„Das entzieht sich meiner Kenntnis", mit jeder Frage wirkte er genervter.
„Hast du nicht nachgefragt?!"
„Hast du Potter nicht gefragt?!", giftete er zurück, bestrafte sie mit einem erbosten Blick.
„Harry wusste es nicht... er sagte nur, dass er mit ihm auf eine seiner Reisen geht...", stierte genauso böse.
„Warum sollte Dumbledore mir etwas sagen, was er seinem geliebten Wunderjungen nicht verrät?", fragte Severus zynisch, wandte den Blick dann wieder auf den Aufsatz, sah im Augenwinkel, wie sie um den Schreibtisch herumlief und nah an seiner Seite stand.
In den ersten Sekunden versuchte er sie zu ignorieren, warf dann geladen seine Feder auf den Tisch und drehte sich samt Stuhl zu ihr, wollte wissen, was ihr verdammtes Problem war und wurde, noch bevor er den Mund aufmachen konnte, mit einem stürmischen, wilden Kuss zum Schweigen gebracht.
Sie vergrub eine Hand in seinen Haaren, lehnte sich weit auf ihn und fuhr mit der anderen Hand über seinen Körper, öffnete den einen oder anderen Knopf seiner Robe und strich fest über seinen Schritt, öffnete auch dort die Knöpfe und strich unter den Kleidungsschichten über die aufkommende Erregung.
Severus seinerseits fummelte mit flinken Fingern an ihrer Hose, öffnete diese und schob sie, samt der Unterwäsche, in einer schnellen Bewegung von ihrem Unterkörper, ließ sie mit einem Schnipsen gänzlich verschwinden und drückte sie dann auf seinen Schoß, auf den sie sich sofort niederließ.
Im Kuss wimmernd setzte sie sich in Bewegung, wurde in ihrer Auf- und Abwärtsbewegung noch durch den Griff an ihrer Hüfte durch ihn unterstützt.
Ein nuschelndes Stöhnen und Keuchen flog durch den Raum, die Erregung und Verzweiflung der beiden war so groß, dass wenige Minuten der schnellen und recht harten Bewegungen ausreichten, um beiden, beinahe zeitgleich, einen erlösenden Höhepunkt zu schenken.
Nach Luft schnappend löste sie den Griff aus seinen Haaren, lehnte sich an ihn und ließ sich von der Welle der Endorphinen treiben, nahm tiefe Atemzüge an seinem Hals und spürte seine leicht zitternden Finger an ihren Unterschenkeln, die sanft über die erhitzte Haut streichelten.
Eine ganze Weile genossen sie so die Ruhe und den Frieden, der sich auf sie gelegt hatte. Hermine nahm einen tiefen Atemzug, stützte sich an ihm ab und setzte sich ein wenig aufrechter hin.
Sie legte den Kopf schief, ein trauriger Blick huschte über ihr Gesicht, streichelte dann über seine Wangen und gab ihm einen sanften, versöhnlichen Kuss.
„Bitte entschuldige meine schroffe Art...", flüsterte er, musterte sie auf sich.
„Es gibt nichts zu entschuldigen."
„Doch... ich wollte dich nicht so anfahren.", sie hatte es wirklich nicht verdient seine Launen abzubekommen.
Hermine seufzte, „ich mache mir Sorgen... Dumbledores Zustand...", schüttelte leicht den Kopf, stand vorsichtig auf und zog sich ihre Kleidung wieder an.
„Dumbledore mag zwar geschwächt sein, aber er würde nie zulassen, dass Potter etwas zustoßen würde.", stellte Severus klar und auch, wenn er nicht allzu viel von dem Jungen hielt, war er sich sicher, dass auch Potter alles daran setzen würde, dass dem alten Zauberer nichts geschehen würde, verstaute sich dabei in der Hose und knöpfte alle Kleidungstücke wieder zu.
„Und wenn doch etwas passiert? Keiner weiß, wo die beiden sind!", nach der kurzen Pause dieser quälenden Gedanken, stichelten sie umso heftiger und auch die Verzweiflung kam wieder zurück.
„Ich bin mir sicher, dass Albus gewisse Vorkehrungen getroffen hat... einen Notfallplan...", versuchte er sie zu beruhigen, von dem er hoffte, dass er erstens tatsächlich existierte und zweitens er ihn nicht brauchen würde, auch wenn das Severus Rettung bedeuten würde.
Ein wenig skeptisch musterte Hermine ihn, „du glaubst doch nicht, dass ein Zauberer wie Albus so unvorbereitet in eine mögliche Gefahr stolpern würde... er ist nicht wie ihr.", schob er halb-schmunzelnd nach, auch wenn das nicht so ganz der Wahrheit entsprach.
Dumbledore war ebenso impulsiv und teilweise halsbrecherisch wie Potter und Co, wenn auch sehr viel mächtiger und geübter, was er bis zu diesem Tag, an dem er den Ring der Gaunts vernichten wollte, ohne größere Schäden überstanden hatte.
Hermine konnte ebenfalls das aufkommende Schmunzeln nicht verbergen, setzte sich vorsichtig auf seine Oberschenkel und lehnte sich seufzend an ihn.
„Welche Schutzbanne kennst du?", fragte gedankenversunken, strich über die Knöchel ihrer Hand.
„Die, die man uns beigebracht hat und ein paar mehr", erzählte sie, sah auf seine Hand.
Severus schmunzelte innerlich, er würde ihre Art wirklich vermissen, „welche genau?"
„Protego Totalum, Muffliato, den Desillusionierungszauber...", zählte sie auf, stoppte und sah dann langsam skeptisch zu ihm, „warum fragst du?"
Er schüttelte leicht den Kopf, „nicht so wichtig", steckte ihr dann eine Strähne hinter das Ohr.
Langsam stand sie auf, sah aus dem großen Fenster, beobachtete den Flug eines Vogelschwarms über den hellblauen Himmel, der neckend durch die Peitschende Weide huschte und sich schließlich auf einen normalen Baum setzte.
Kopfschüttelnd strich sie sich durch die Haare, drehte sich dann wieder um, sah geradewegs zu Severus, der sie mit einem merkwürdigen Ausdruck ansah.
„Du siehst mich schon die ganze Zeit so komisch an", merkte sie an, das ungute Gefühl wurde dadurch nur verstärkt.
„Ich... habe schlecht geschlafen..", sagte er zaghaft, atmete tief ein und aus.
„Dann leg dich doch ein wenig hin", Hermine ging zu ihm, strich durch seine Haare.
„Ich muss noch diese Aufsätze korrigieren.", klang dabei nicht sehr begeistert.
Sie griff nach seiner Hand, zuerst zierte er sich, zog ihn dann sanft mit sich und steuerte in Richtung Schlafzimmer.
Als sie am Bett ankam schob sie ihn auf die Matratze, legte sich dann dazu und sah ihn eine Weile an, bis die Augen immer schwerer wurden und sie schließlich in die sorgenfreie Welt des Schlafs gezogen wurde.
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