Kapitel 58: Ängste


Severus saß vollkommen entspannt auf seinem Bett, blätterte in einem Buch umher, sah auf, als sie mit einer undefinierbaren Miene eintrat, „du hast ganz schön lange gebraucht.", stellte er spitzbübisch lächelnd fest, legte sein Buch zur Seite.
Schweigend ging sie zur freien Seite des Bettes, setzte sich langsam auf die Matratze und atmete durch, sagte immer noch kein Wort.
Schmunzelnd setzte er sich auf, rutschte hinter sie, die Beine rechts und links neben ihrer Hüfte, suchte nach ihren Händen und flüsterte er an ihr Ohr, „war das Strafe genug?", küsste leicht ihren Hals.
„Das kannst du gar nicht wieder gut machen", meinte sie schwach, ließ sich weit an ihn sinken, zog seine Arme über sich und kuschelte sich an seine Brust.
Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, er legte sein Kinn an ihre Schulter, die Wange an ihre, „ich werde versuchen meine Bestrafungswünsche in Zukunft ein wenig unter Kontrolle zu bringen."
„Ein wenig, mh?"
Er nickte, „nur ein wenig...", versuchte einen Blick in ihr Gesicht zu erhaschen, strich über ihre Arme.
„Nach den ganzen Aufsätzen hab ich mir wirklich eine Massage verdient", seufzte sie, schloss die Augen.
„Du hast sie wirklich alle gelesen?", kicherte leicht dabei.
„Deine Anweisung war mehr als deutlich", entschuldigte sie ein wenig schmollend.
Schmunzelnd küsste er wieder über ihren Hals, „so folgsam...", nahm ihre Arme zur Seite und strich über ihren Bauch, immer mal ein wenig höher, entlockte ihr damit das erste entspannte Lächeln.

Sie atmete tief ein und aus als er mit schnellen Fingern die Knöpfe der Bluse öffnete, legte sanft seine warme Hand an ihre Haut.
Hermine hielt seine Hand fest, den Kopf an seine Schulter gelehnt, suchte sie seinen Blick, streichelte über seine Wange, „eine Rückenmassage."
Er seufzte leicht, „dann leg dich hin...", entließ sie notgedrungen aus seiner Umarmung, rutschte etwas weiter zum Rand und sah ihr dabei zu, wie sie sich zu ihm drehte, dieses verschmitzte Lächeln huschte immer wieder über ihre Lippen.
Sie stellte sich zwischen seine Beine, legte ihre Hände an seine Schultern und den Kopf schief, streichelte durch seine Haare, beugte sich langsam zu ihm, gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn, zog sich dann lächelnd die Bluse und den Bh aus und legte sich entspannt neben ihn auf die Matratze.
Er setzte sich vorsichtig auf ihren Po, schnipste eine Flasche Öl zu sich und fing dann mit einer entspannenden Massage an, die sie für die nächste Dreiviertelstunde in einen schlafähnlichen Zustand schickte.

Als er fertig war, legte er sich neben sie ins Bett, musterte den glücklichen Ausdruck auf ihrem Gesicht, konnte ebenfalls diese Entspannung und das Glück in sich fühlen, welches ihr Anblick in ihm auslöste.
Hermine bemerkte seinen verträumten Blick, drehte sich zu ihm auf die Seite, „das kannst du ruhig öfter machen."
Er lachte dunkel, ließ seine Finger über ihre Hüfte und die Schulter gleiten, sie ließ sich lächelnd auf den Rücken sinken, sah ihm dabei zu, wie er weiter über sie streichelte und schließlich zu ihrer Brust gelangte, an der er stoppte.
„Ich finde... du solltest deine Massage fortführen", schmunzelte sie, rutschte ein wenig näher zu ihm und räkelte sich lasziv, um ihn zum Weitermachen zu bewegen.
„Findest du?", gespielt nachdenklich musterte er sie, „Ich weiß nicht so recht..."
„Ich denke das wäre wirklich das Beste...", Hermine nickte bekräftigend.
Unentschlossen seufzend sah er beinahe schon gequält über sie und beugte langsam immer weiter zu ihr, fing an ihren Hals zu küssen, fing dann an ihre Oberweite zu massieren.
Sie schloss entspannt lächelnd die Augen, streichelte ihrerseits über seinen Arm und durch den schwarzen Schopf.

Seine Küssen führten immer weiter nach unten, kamen schließlich an den bearbeiteten Wölbungen an und senkte die Lippen auf die erhärtete Brustwarze, entlockte ihr ein genüssliches Seufzen.
Die freie Hand schob sich ohne Umschweife schnell in ihre Jeans unter den Slip, massierte dort eine ganze bestimmte Stelle, mit großen Auswirkungen, die allesamt in hellem Stöhnen resultierten.

*

Er stand nachdenklich im Pyjama am geöffneten Schlafzimmerfenster, ließ seinen Blick über die friedliche Natur schweifen, die vor ihm lag, ein heller Mond warf milchig-weißes Licht in den sonst so dunklen Raum.
Hermine schlüpfte leise in das Pyjamaoberteil, stellte sich dann hinter ihn und schlang vorsichtig die Arme um seinen Bauch, schmuste ihr Gesicht an seinen Rücken, spürte die Wärme unter dem Stoff.
„Es könnte alles so einfach sein", meinte sie leise, nahm einen tiefen Atemzug, ging dann um ihn herum und lehnte sich an die Fensterbank, vor der er stand.
„Nichts ist im Leben einfach", steckte ihr eine Strähne hinter das Ohr, ein trauriges Lächeln huschte über sein Gesicht, „aber mit dir ist es manchmal ein wenig schöner."
„Das manchmal hab ich überhört", schmunzelte sie, zog ihn am Pyjamastoff etwas näher zu sich und strich über seine Brust.
Severus hielt ihre Hände fest, sah sie einfach nur an und wusste gar nicht genau, wem er für die junge Frau, wieder einmal, danken sollte.
Wie selbstverständlich es für sie war hier zu sein, bei ihm, mit der stetigen Gefahr von irgendwem entdeckt zu werden.
„Möchtest du noch weiter die Landschaft bestaunen oder können wir uns hinlegen?", fragte sie sanft, schob ihre Arme höher bis zu seinem Hals, verschränkte sie an seinem Nacken.
„Ich komm sofort nach."
Hermine löste sich sanft, ging leise zum Bett, legte sich auf die Matratze, schob das Kissen unter ihren Kopf und deckte sich zu.
Als sie beinahe eingeschlummert war, spürte sie, wie er sich nah hinter sie legte, seine Arme unter sie schob und den Kopf an ihren lehnte, „Gute Nacht, Severus.", nuschelte sie, ließ sich dann vom Schlaf übermannen.

*

Der letzte Tag des gemeinsam-verbrachten Wochenendes ging schneller zu Ende als gedacht und so lag sie schmollend auf seiner Couch, „ich glaube die Schlickschlupfe haben damit irgendetwas zu tun."
„Was?", verwirrt sah Severus über sie, „Was sind Schlickschlupfe?"
„Die machen einen wuschig im Kopf", erzählte Hermine, „unsichtbare magische Wesen", versuchte das Lachen zu unterdrücken, welches sich in ihrem Hals bildete.
„Natürlich", zustimmend nickte Severus, „du bist wirklich schon ganz wuschig im Kopf...", schüttelte dann verwirrt den seinen.
„Ich bin mir sicher, dass sie die Zeit manipulieren...", fuhr Hermine nickend fort, schürzte dabei die Lippen.
„Hast du heimlich von meinen Billywigstacheln genascht?", skeptisch und besorgt sah er sie an, was Hermine an den Rand ihrer Selbstbeherrschung brachte und so konnte sie das Lachen, welches sie so lange versucht hatte zu unterdrücken einfach nicht aufhalten, „vielleicht sind es auch die Nargel....", lachte so herzlich, dass sich sogar Tränen in ihren Augen bildeten.
Severus kam sich mittlerweile mehr als veralbert vor, konnte ihr aber bei diesem Lachen nicht böse sein und lachte unbekannter Weise verwirrt mit, „ich verstehe kein Wort", gestand er lachend, was sie noch mehr zum Lachen brachte.

Erst nach einigen Minuten beruhigte sie sich langsam wieder, fächerte sich Wind ins Gesicht und band ihre Haare zu einem wuscheligen Dutt, atmete dann tief ein und aus, „Schlickschlupfe und Nargel schwirren, laut Luna, um uns herum... Nargel sind vor allem in Mistelzweigen zu finden... ich glaube", sie überlegte kurz, „letztes Jahr haben die Nargel auch alle ihre Schuhe versteckt", unterdrückte das nächste Lachen.
„Die kleine Lovegood?", Severus kannte dieses leicht verstrahlte, aber wirklich herzensgute Mädchen nur zu gut, auch wenn sie furchtbar verträumt war und meistens in ihrer eigenen Welt lebte, war sie die fähigste Hexe im Zaubertränkekurs.
„Genau... ich hoffe du bist nicht so gemein zu ihr", Hermine gab ihm einen eindringlichen Blick, sie wusste genau, dass solche Menschen das gefundene Fressen für ihn waren.
„Selbst wenn ich gemein wäre... sie scheinen meine Beleidigung nicht im geringsten Maße zu tangieren..", früher hatte ihn diese Tatsache gefuchst, mittlerweile verschwendete er keine Energie mehr sie für ihre merkwürdige Art und Weise aufzuziehen, solange sie nach seinen Anweisungen handelte und die Tränke richtig braute.
„Dabei bist du viel anziehender, wenn du so freundlich bist wie jetzt", schmunzelte Hermine, setzte sich nah neben ihn und streichelte über seine Wange.
„Dann reicht es doch, wenn ich zur dir freundlich bin", schmunzelte er zurück, stahl sich einen kleinen Kuss von ihr.
„Du kannst zu jedem freundlich sein, solange du nur mich mit zu dir nimmst...", stellte sie klar.
„Jetzt stellst du auch noch Ansprüche.", raunte er dunkel, legte den Kopf schief.
„Ansprüche", wiederholte Hermine lachend, „das sollte ja wohl selbstverständlich sein", schüttelte leicht den Kopf, sah dann aber unsicher über ihn, „oder?"
Severus lachte, löste sich leicht von ihr und stand dann auf, um sie langsam, aber sicher in ihre Räume zu bringen.
„Oder?", Hermine ging ihm nach, nahm seine Hand und drehte ihn leicht zu sich.
Er zog sie zu sich in den Kamin, nahm eine Handvoll Flohpulver und warf es auf die Feuerfläche, die die beiden schnell in Hermines Räume brachten.
„Es gibt nur dich", hauchte er aufrichtig an ihr Ohr, verschloss ihre Lippen mit seinen und dirigierte sie zu ihrem Bett.

*

In der darauffolgenden Woche hatten die beiden nur wenig Gelegenheiten sich zu sehen, die Aufgaben, die sie von den Professoren bekamen, hielten Hermine einen Großteil ihrer Freizeit in der Bibliothek und danach war sie meist viel zu müde, um noch in die Kerker zu flohen.
Severus wurde am Abend oder den frühen Morgenstunden oft von Dumbledore aufgesucht. Der Fluch, der für die Dauer seines nicht mehr allzu langen Lebens in seine Hand geschlossen wurde, fraß sich erstaunlich schnell weiter.
Der Schulleiter fühlte, wie seine Kraft schwand, wie wenig Macht durch seine Adern floss und wie es stetig weniger wurde.
Auch wenn er ein beachtliches Alter erreicht hatte, auf den letzten Metern kamen immer öfter Ängste und Sorgen in ihm hoch, dass er zu wenig getan hatte.
Um das Böse aufzuhalten, um Harry auf all das vorzubereiten, um die Welt nicht ins Chaos stürzen zu lassen.

Severus vermutete, dass die Ängste, die er sonst eher selten und auch nie in dieser Form in sich gefühlt hatte, eine Nebenwirkung des Fluchs war.
Er lähmte seine Opfer nicht nur durch Schmerzen und Verzehrung der Macht, sondern vor allem auch durch das Verstärken der gefühlten Emotionen, sowohl Trauer, Angst und Sorge als auch Wut.
Er hätte Mitleid mit ihm gehabt, wenn er nicht diese Unmöglichkeit von ihm verlangt hätte, Dumbledore wollte so sehr um jeden Preis verhindern, dass der Dunkle Lord gewann, dass ihm die Mittel dafür mittlerweile egal waren, zumindest machte es den Anschein für Severus.

Völlig geschafft von der Woche ließ er sich am Freitagabend auf seine Couch fallen, massierte seine Nasenwurzel, atmete einige Male tief ein und aus, um die Last, die sich in den letzten Wochen und Monaten immer weiter auf seine Schultern legte, ein wenig abzuschütteln.
Er trank einen großen Schluck des wohltuenden Feuerwhiskey aus seinem Glas, ließ sich von dem Brennen und der rauchigen Schärfe durchströmen und keuchte dann schmerzerfüllt auf, als sein linker Arm von einem stechenden Schmerz durchzogen wurde, der sekündlich immer schlimmer wurde.

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