Kapitel 33: Lippenbekenntnis


Severus atmete erleichtert durch, diese Duschen nach dem Sex waren der pure Himmel und auf dem Bett im Zimmer nebenan lag die pure Versuchung, was an sich gut zusammenpasste.
Er nahm sich ein Handtuch, trocknete sich die Haare und den Oberkörper, wickelte es dann um seine Hüfte und verließ die Dusche, ging zum Waschbecken und dem Spiegel und sah über sein Spiegelbild.
Diese junge Frau, keine fünf Meter entfernt, schaffte es immer wieder ihn zu reizen, zu verführen, gefühlt das Beste, nach vielen Jahren, aus ihm herauszuholen, auch wenn es noch so verboten und regelwidrig war.
Ein glückliches Lächeln huschte über seine Lippen, was gleich danach erstarb, als er nach unten auf den Beckenrand sah und seine Maske nicht sehen konnte.

Er sah unter dem Waschbecken nach, daneben, lief wieder zur Dusche, sah dort hinein, sah auf den Toilettendeckel und zwischen den Handtücher, aber nirgendwo war sein lebensnotwendiges Versteck.
Dann bleibt nur noch eine Möglichkeit...
„Hermine?", er räusperte sich, seine Stimme zitterte, „Hast du meine Maske?", fragte er nervös, bemerkte zeitgleich panisch, dass seine Stimme sich natürlich ohne Maske vollkommen normal anhörte, belegte sie mit einem Verzerrungs-Zauber.
„Das musst du wohl herausfinden", hörte er, bekam damit die Antwort, denn ihre Stimme hörte sich sehr gedämpft an.
Er seufzte, warum hatte er das Bad nicht abgeschlossen?
Warum hatte sie seine Maske genommen?
Weil sie endlich wissen will, wer sie fast jede Nacht besucht!, stellte sein Gewissen fest.
Sie darf es nicht wissen... das wäre ihr Untergang... und meiner, er senkte beschämt den Kopf, zauberte sich eine Behelfsmaske aus schwarzem Rauch, zauberte sich die Robe wieder an seinen Körper und zog das Kopfstück weit in sein Gesicht, verdunkelte das Badezimmer komplett, sodass sie keine Chance hatte, ihn irgendwie zu erkennen, öffnete dann die Tür.

Ihr Raum wurde nur durch Kerzen erhellt, sie stand mit dem Rücken zu ihm, trug nur diesen dünnen Satin Morgenrock in bordeauxrot, die weichen, immer noch leicht feuchten Wellen fielen sanft über ihren Rücken.
„Hermine", wiederholte er, er wollte sie anschreien, fragen warum sie seine Maske genommen hatte, was das ganze Theater sollte, aber als sie sich umdrehte blieben ihm die Worte im Hals stecken.
Sie war wunderschön, nicht einmal diese verfluchte Maske konnte ihrer Schönheit etwas anhaben, im Gegenteil, das erste Mal in seinem Leben empfand er diese Maske als ebenso makellos wie ihre Haut.
Er konnte seinen Augen kaum trauen, ging langsam weiter in den Raum, die herbeigezauberte Dunkelheit folgte ihm dabei.

„Du solltest sie nicht tragen", sagte er leise, diese Art von Verzerrung hörte sich noch schlimmer an als die durch die Maske.
„Ich wollte wissen, wie du dich fühlst...", sie zuckte mit den Schultern, ging ihm entgegen, versuchte irgendetwas in diesem Schwarz, was sein Gesicht bedeckte, zu erkennen.
„Dazu gehört mehr als nur eine Maske."
Sie nickte, zog sich das Metall vom Gesicht, „ich weiß...", hielt sie ihm dann hin, ließ aber nicht los, als er sie fasste.
„Ich... würde dich gerne küssen.", den Wunsch hatte sie schon seit einigen Tagen in sich getragen, sie wollte wissen, wie er sich anfühlte, wie er küsste und schmeckte, welche Leidenschaft durch seinen Körper zog und dachte damit genau das, was auch ihn beschäftigte und umtrieb.
„Du weißt, dass das nicht geht.", gab er zurück, auch wenn das auch sein Wunsch war, auf eine sehr merkwürdige Art hatte er viel zu viel Angst davor.
Sie schloss die Augen, „ich linse auch nicht..."
Wenn sie blind wäre, könnte es vielleicht sogar riskieren seine Maske abzulegen, aber auf ihr Versprechen, auch wenn es noch so ernst gemeint war, konnte er nicht vertrauen, früher oder später würde sie ihre Augen öffnen.

Tief durchatmend zog er seinen Zauberstab, zauberte ein undurchdringliches Tuch, welches sich eng und breit über ihre Augen legte und sich am Hinterkopf verknotete, selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie nichts gesehen.
„Siehst du irgendetwas?", fragte er leise, sie schüttelte den Kopf, „bitte sei ehrlich..."
„Ich sehe wirklich rein gar nichts, es ist alles schwarz.", sagte sie aufrichtig.

Jetzt oder Nie, Severus..., er ließ die Dunkelheit sich auflösen, wartete einen Moment, sie verzog keine Miene, sagte offenbar die Wahrheit, ansonsten hätte sie schreiend den Raum verlassen, wenn sie gesehen hätte, wer da vor ihr stand.
Danach verschwand die Rauch-Maske, er zog die Robe langsam aus, ließ sie dabei nicht eine Sekunde aus den Augen.
„Was machst du?", fragte sie, sie stand und stand und nichts passierte, was sie ein wenig nervös werden ließ.
„Ich ziehe mich aus...", sagte er schmunzelnd, die Stimmen-Verzerrung musste er aufrecht erhalten, seine Stimme war so markant, dass sie sie unter 1000 anderen erkannt hätte.
Als sie hörte, was er tat konnte sie sich ein aufregendes Grinsen nicht verkneifen.
„Guck nicht schon wieder so, ich.. lege nur diese Robe ab, wenn du schon nichts sehen kannst.", konnte sich aber selbst ein Grinsen nicht verkneifen.

Nach ein paar Minuten tastete sie umher, fand ihr Bett und lehnte sich daran.
„Hey, nicht hinsetzen...", forderte er streng, schob ein Lachen hinterher, als sie wieder aufsprang.
„Du brauchst ja Ewigkeiten", nölte sie, verdrehte ungesehen die Augen, seufzte genervt auf, spürte dann seine Hände an ihren Armen, die sie vorsichtig zu sich zogen.
Ihre Finger legten sich automatisch an ihn, fühlten sanfte warme und vor allem nackte Haut.
Nun konnte sie ihn endlich fühlen, aber nicht sehen, es war zum Verrücktwerden!

Sie strich erkundend über seinen Körper, die leichte Brustbehaarung hatte sie schon vor einigen Tagen gespürt, sein Bauch war zwar nicht trainiert, aber auch nicht speckig, er fühlte sich in dem Sinne einfach irgendwie männlich an, ebenso wie seine Arme, die das nächste Ziel ihrer Reise waren.
Sie atmete tief durch, spürte wieder diese unaushaltbare Aufregung und Neugier in ihr, spürte wie er sich ihr langsam immer weiter näherte.
„Ich... muss dich bitten nicht mein Gesicht anzufassen... oder meine Haare", sagte er leise, während er sie musterte, er vermutete genau richtig, dass Hermine ihre Hände über seinen Körper und auch in seine Haare gleiten lassen würde.
Sie seufzte leicht, wieder so viele Einschränkungen, nicht einmal jetzt konnten sie einander uneingeschränkt nah sein.
Severus strich mit dem Daumen sanft über ihre Lippen, drückte die Mundwinkel ein wenig nach oben, „das ist unser erster Kuss", hauchte er, konnte selbst kaum glauben, was er da sagte, es klang so dermaßen unwirklich und das unwirklichste war, dass er vor Glück hätte explodieren können.
„Vielleicht hätte ich nochmal Zähne putzen sollen", nuschelte sie nervös, was ihn laut auflachen ließ, es war ein herzliches Lachen, was immer weiter in ihr Herz drang.
„Spinn bitte nicht rum", forderte er immer noch lachend.
Umfasste dann ihren Nacken, sah sie nochmal an und legte dann unendlich sanft seine Lippen auf ihre.

Hermine versuchte sich auf seine Lippen zu konzentrieren, sie hatten eine schöne Form, waren geschwungen und furchtbar weich, sie hatte gedacht, dass sie rau oder rissig wären, aber sie waren ebenso seidig wie ihre eigenen.
Er hatte ein angenehmes Tempo und Rhythmus seine Lippen zu bewegen, sie fand sich schnell in einer perfekten Symbiose ein, was das Küssen nur noch schöner gestaltete, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Der Kuss mit Viktor konnte nach dieser Erfahrung in keiner Weise mithalten.
Dieser Kuss jetzt war so voller Leidenschaft und Gefühl, als würde er von ihr verlangen und erwarten, dass ihre Lippen von nun an nur ihm gehörten und wenn sie jedes Mal so geküsst würde, würde sie ihm alles geben, was er verlangte.
Sie spürte seine Nase an ihrer Wange, die weiter an sie drückte, denn der Kuss wurde immer inniger.
Er löste sich kurz, nur um die Seite zu wechseln und sie wieder um den Verstand zu bringen mit diesen Lippenfertigkeiten.
Zufrieden löste er sich, betrachtete ihr Gesicht, die rosigen Wangen, die blutroten Lippen, die so verführerisch aufeinanderlagen, sie drückte ihr Gesicht schnell zu ihm, für sie war dieser Kuss noch lange nicht vorbei.
Als sie seine Lippen fand öffnete sie ihre schnell, leckte zärtlich und unsicher über seine Unterlippe, sie wollte einfach so viel mehr von ihm.

Oh... sie geht direkt aufs Ganze, stellte schmunzelnd die Kopfstimme fest, den Wunsch würde er ihr nur allzu gerne erfüllen.
Er öffnete neckend die Lippen, wich ihr immer wieder aus, was sie schon nach kurzer Zeit recht wütend machte, das merkte er, was ihn dunkel kichern ließ, bis er sie schließlich erlöste und ihr den Zungenkuss gab, nach dem sie verlangte.
Sie stöhnte leicht in seinen Mund, suchte Halt an seinem Körper, versuchte dem Drang zu widerstehen in seine Haare zu fassen, auch wenn das, das Ganze noch vollkommen perfektionieren würde.
Sie löste sich, ließ ein wohliges Seufzen aus ihrem Mund dringen, lächelte verträumt und fasste an ihre Lippen, verinnerlichte das Gefühl, er war ein einmaliger Küsser.

Severus musterte sie mit einem interessierten Lächeln, es war ein ganz wunderbarer, eigentlich perfekter Kuss gewesen und es freute ihn, dass er sie so aus dem Konzept gebracht hatte, dass sie sich vor allem wieder einmal auf seine Bedingungen eingelassen hatte, dass sie immer noch auf die Wahrheit verzichtete, auch wenn das eine sehr wichtige Sache für sie war.
Hermine ließ die Finger sinken, verkniff sich einen vermutlich sehr lauten Glücksschrei, ging dann vorsichtig einen Schritt zu ihm und umarmte ihn, legte ihr Gesicht an seine Brust, strich mit den Händen fest über seinen Rücken, versuchte sich dabei vorzustellen, wie er aussah.
„Bitte bleib hier", flüsterte sie, hob den Kopf, sah dorthin, wo sie seinen Kopf vermutete.
„Hier bleiben?"
„Über Nacht! Bitte! Ich würde dich am liebsten die ganze Nacht küssen", legte ihre Nase und Lippen an seine warme Haut.
Er grinste, „ich nehme keine Schuld auf mich, wenn sich deine Professoren über deine Müdigkeit beschweren", er müsste sie morgen, wenn sie in seinem Unterricht Fehler machen würde, natürlich bestrafen und eine kleine diabolische Schadenfreude machte sich in ihm breit, auch wenn diese diabolischer Ader bei ihr immer weiter verkümmerte, sie war einfach zu gut und zu rein, als dass ihr Leid ihn erfreuen würde.

„Dabei wäre die Ausrede, dass ich die ganze Nacht mit einem Todesser geknutscht habe doch wirklich interessant", sie kicherte leicht.
„Ich bin mir sicher, dass Minerva dich ins St.Mungos schicken würde", sagte er lachend.
Sie stockte ein wenig, „du kennst McGonagall?"
Er hätte sich selbst ohrfeigen können, denk dir was aus!, „ich... bin hier zur Schule gegangen... natürlich kenne ich die Professoren."
„Das vergesse ich immer wieder", eine merkwürdige Erleichterung machte sich in ihr breit, „tut mir leid... das macht mich irgendwie alles so..."
„Konfus...", er nickte, „mir tut es leid, dass ich dich in so eine Lage bringe.", es tat ihm wirklich leid, das hatte sie nicht verdient, nichts davon.
„Ist schon gut. Ich... bin trotzdem froh, dass du hier bist.", ihre Mundwinkel zuckten leicht, sie löste sich leicht von ihm, suchte wieder ihr Bett, zog ihn mit sich und legte sich dann auf die Matratze, „bleibst du hier?"
„Ich bleibe bis zum Morgengrauen.", bestätigte er, legte sich ebenfalls ins Bett, sah das Lächeln auf ihrem Gesicht, drehte es ein wenig zu sich und benetzte ihre Lippen mit einem sanften Kuss, den sie sofort wieder intensivierte.
Er küsste ihre Wange, an ihrem Kiefer entlang bis zum Hals, fand diese eine Stelle, die Hermine mit einer Gänsehaut bedeckte und ihr ein kleines Stöhnen entlockte, sie spürte das Schmunzeln an ihrer Haut, suchte seine Hand und schob sie über sich und unter ihren Mantel, legte sie an ihre Brust.
„Du hattest doch schon deinen Spaß", nuschelte grinsend er an ihrem Hals, streichelte leicht über ihre Brust.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top